Die Züchtung heterogener Composite Cross Populationen (CCPs) und ihre darauffolgende Anpassung an lokal vorherrschende biotische und abiotische Stressfaktoren hat zum Ziel, die Ertragsstabilität und Resilienz des Weizens zu steigern. Die Ertragsleistung von sechs CCPs mit identischem genetischen Hintergrund aber unterschiedlichen Managementhistorien wurde in einem Langzeitversuch mit verschiedenen Bodenbearbeitungs- und Düngungssystemen getestet. Diejenigen CCPs, die seit 2005 konventionell angebaut wurden, erzielten einen signifikant höheren Ertrag unter Pflug- als unter Minimalbodenbearbeitung. Für die seit 2005 ökologisch angebauten CCPs konnte kein signifikanter Ertragsunterschied zwischen den Bearbeitungssystemen festgestellt werden. Die seit 2008 in einem Breitsaatverfahren ohne Unkrautkontrolle angebauten ökologischen CCPs waren sogar tendenziell ertragsstärker unter Minimalbodenbearbeitung. Daraus ergibt sich, dass die jeweiligen Selektionskräfte, die durch langfristiges Management auf die CCPs eingewirkt haben, zu einer unterschiedlichen Anpassung an spezifischen Umweltbedingungen geführt haben