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    Ingeraktionsbezogene Fallarbeit als Entwicklung

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    In der Interaktionsbezogenen Fallarbeit begegnen sich Verhaltenstherapie und Psychodynamische Psychotherapie auf mehrfache Weise. Die Ziele und Abläufe sind einerseits der Balintgruppe sehr ähnlich. Andererseits kann der Änderungsprozess als Entwicklung verstanden werden, die sich in Entwicklungsstufen vollzieht. So wie Fonagy und Mitarbeiter sich auf Piagets Entwicklungsstufen beziehen mit Schritten von prä-mentalen Stufen zur reifen mentalen Stufe, kann auch das verhaltenstherapeutische Paradigma um den Entwicklungsaspekt erweitert werden: vom emotionalen über den kognitiven zum metakognitiven Verstehenshorizont mit einer realitätsbezogenen Theory of Mind (Theorie des Mentalen). Ergebnis der Entwicklung sind Selbstwirksamkeit inkl. gelingender Affektregulierung und Empathiefähigkeit. Diese beiden Errungenschaften gelten für den Patienten, seine TherapeutIn und ebenso für die IFA-Gruppe selbst

    Duale Ausbildung für eine qualifizierte Zukunft der Psychotherapie – statt Direktstudium (BMG) mit großen Folgeschäden für psychisch kranke Kinder, Jugendliche und Erwachsene

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    Die Reform des Psychotherapeutengesetzes wurde verschoben, weil sie zu 500 Millionen Euro Mehrkosten jährlich führen würde. Diese vom Bundesgesundheitsministerium vehement vorangetriebene Reform schafft gleichzeitig die bewährte duale Ausbildung ab. Letztere stellt die weltweite beste psychotherapeutische Ausbildung dar und hatte erstmals in der Geschichte des deutschen Gesundheitssystems zur weltbesten psychotherapeutischen Patientenversorgung für Kinder und Jugendliche geführt. Dieses Innehalten kann genutzt werden, um alles noch einmal zu überdenken. Vor allem dazu, dass eine Alternative ernsthaft diskutiert wird: Die Empfehlungen des wissenschaftlichen Gutachtens, das 2009 in der Schublade verschwand, weil es nicht zu den vom BMG gewünschten Ergebnissen führte. Statt einer utopischen Maximal-Reform ergibt sich eine realistische Optimal-Reform, die fast keine Mehrkosten bringt: eine duale Ausbildung (Studium ohne Approbation und anschließend postgraduierte Ausbildung mit Approbation, bundeseinheitliche staatliche Aufsicht für die gesamte Ausbildung bis zur Approbation, Rechtsreferendarsgehalt für die praktische Tätigkeit der PiAs (PsychotherapeutInnen im Praktikum), garantierte Ausbildungsqualität durch Ausbildungsinstitute)

    Von der Psychotherapiewissenschaft zur Kunst der Psychotherapie

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    Ausgehend von der gegenwärtigen Diskussion zum Berufsbild der Psychologischen PsychotherapeutInnen (Sachse, Fasbender & Hammelstein, 2014; Amrhein, 2014; Fliegel, 2014; Strauß & Nodop, 2014; Sulz, 2014a-d) wird der Unterschied zwischen Psychotherapie und Wissenschaft herausgearbeitet. Dabei wird eine Wissenschaftsdiskussion unvermeidlich, in der der dominierende Stellenwert der RCT-Forschung hinterfragt wird (Henry, 1998; Kriz, 1996, 2000, 2007, 2010, 2014; Revenstorf, 2005, 2014; Sulz, 2014d). Die Notwendigkeit der Öffnung für andere Forschungsparadigmen und Forschungsmethoden wird aufgezeigt (wie Feldstudien, qualitative Forschung, Hermeneutik). Das führt dazu, dass der bestmögliche Ort der Psychotherapieausbildung nicht in der Universitätspsychologie zu finden ist, sondern dort, wo Psychotherapie gemacht wird und es LehrerInnen (DozentInnen und SupervisorInnen) gibt, die erfahrene PsychotherapeutInnen sind (Sulz, 2014b,c; Sulz, Richter-Benedikt & Hebing, 2014; Sulz & Backmund-Abedinpour, 2014; Sulz & Hoenes, 2014). Einem mit 18 Jahren beginnenden Universitätsstudium werden keine Chancen eingeräumt, den notwendigen Rahmen für die Entwicklung einer ausreichend gereiften Therapeutenpersönlichkeit mit den erforderlichen Kompetenzen zu bieten (Sulz & Sichort-Hebing, 2014). Dabei kommt Selbsterfahrung und Supervision ein sehr großer Stellenwert zu (Hill, 2013)

    Mein Weg zur Psychotherapie : als Sisyphus seinen Stein losließ ; Vortrag anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Gesellschaft für Psychotherapie Augsburg e.V. am 15.07.2022

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    Ich entschloss mich, den Rückblick auf 30 plus 20 Jahre Psychotherapie als meinen persönlichen Weg zu beschreiben, da ich den meisten wichtigen Strömungen und Protagonisten begegnet bin. Dabei ist nicht ganz unwichtig, als welcher Mensch ich mich der Psychotherapie zuwandte. Ich traf auf die Hochschulpsychologie der sechziger Jahre, die ja einen sehr großen Umbruch mit sich brachte. Von einer deutschen eher philosophisch ausgerichteten Psychologie zu einer hundertprozentig angloamerikanisch geprägten empirisch-experimentell abgeleiteten Wissenschaft des Verhaltens. Gegen diese Strömung konnte auch die Psychoanalyse sich nur schwer behaupten. Bald rührten sich aber als Gegenpol die humanistischen Therapien, die leider bis heute nicht genug empirische Forschung aufweisen und sich deshalb noch weniger behaupten können als die Psychodynamischen Therapien. Der zweite notwendige Gegenpol war die systemische Therapie. Zum Glück ließ sich die Verhaltenstherapie stets von allen anderen Psychotherapien befruchten und musste nicht nur aus dem eigenen Evidenz-Brunnen schöpfen. So ist auch mein aktueller Stand psychotherapeutischer Arbeit zu sehen: die Mentalisierungsfördernde Verhaltensherapie, in die behaviorale, kognitive, emotive, systemische, tiefenpsychologische und humanistisch-körperorientierte Denk- und Vorgehensweisen sich vereinen

    Empfehlungen zur Ausgestaltung der Praktischen Tätigkeit in der Psychotherapie-Ausbildung

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    Der Erwerb praktischer Erfahrungen besteht noch nicht darin, selbst Behandlungen im Vertiefungsverfahren unter anerkannter Supervision durchzuführen. Dafür fehlen am Anfang der Ausbildung ja auch die Voraussetzungen. Denn zu Beginn der praktischen Tätigkeit hat die theoretische Ausbildung nicht oder gerade erst begonnen und die praktische Ausbildung fand überhaupt noch nicht statt. Es besteht also keinerlei gesicherte Kompetenz in der Durchführung des Vertiefungsverfahrens. Es wird lediglich Wissen und Können mitgebracht, das im Hochschulstudium erworben wurde. Damit kann der Einsatz als Verhaltenstherapeut oder als tiefenpsychologischer Psychotherapeut noch nicht erfolgen. Die Mitarbeit kann also lediglich darin bestehen, das anzuwenden, was durch die akademische Ausbildung schon gekonnt (z. B. Diagnostik, Gesprächsführung, Psychoedukation) oder das, was während der praktischen Tätigkeit gelernt wird. Ersteres bedarf keiner Aufsicht, letzteres schon. Die Gesamtverantwortung verbleibt bei dem verantwortlichen Mitarbeiter der Klinik. Meist wird aber sehr viel an Kenntnissen und Fähigkeiten mitgebracht, die in die Mitarbeit einfließen

    Gute Kurzzeittherapie in 12 plus 12 Stunden : fĂĽr erfahrene PsychotherapeutInnen, die sich in Kurzzeittherapie einarbeiten wollen

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    Kurzzeittherapie ist eine Kunst, wenn sie erreichen soll, dass der Patient anschließend keine weitere Therapie mehr braucht. Sie wird effektiv, wenn strategisch vorgegangen wird – nachdem ein tiefes und recht umfassendes Verständnis des Menschen zu einer stimmigen Fallkonzeption geführt hat. Die Strategie wirksamer Kurzzeittherapie, die auf einem tiefen Verständnis des Patienten gründet, einem ganzheitlichen integrativen Menschenbild entspringt, klar den Therapiefall konzipiert und in der Anwendung auf den individuellen Menschen bezogen ist, einerseits empathisch mit dessen emotionalem Erleben mitgeht, ihn andererseits zu neuen Wagnissen herausfordert, die ihm die Erfahrung vermittelt, dass er einer sein darf und kann, der sein Leben und seine Beziehungen selbstbestimmt auf eine neue Weise angeht

    Albert Pesso – Tod eines Humanisten

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    Unbemerkt von der Öffentlichkeit starb am 19. Mai 2016 in Boston ein großer Mann. Albert Pesso war ein Gründer, etwas ganz Neues schaffend. Er war ein Lotse und Vorbild, in eine gute Richtung weisend. Und er war ein Humanist. Er glich in vielem Siegmund Freud, Carl Rogers und Viktor Frankl. Mit Freud verbindet ihn, dass er etwas völlig Neues kreierte, die Psyche von Grund auf neu erfasste – mit einem psychodynamischen Verständnis. Mit Carl Rogers verbindet ihn sein Humanismus – ganz dem Menschen zugewandt, der sich nicht an den Strebungen der Zeit orientiert, sondern einer inneren Wahrheit folgend eine zugleich berührende und erkenntnisreiche Klarheit des Menschseins deutlich werden lässt, die unsere globale Realität heute so dringend braucht. Und mit Viktor Frankl hat er gemeinsam, dass das Wegweisende nicht erst durch Worte erfolgt, sondern durch seine Haltung

    Ausbildung zum Ausbildungssupervisor fĂĽr Verhaltenstherapie

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    Psychotherapie erfordert eine hohe Qualifikation, die im Wesentlichen durch die praktische Ausbildung erlangt wird. Eigene Behandlungen von psychisch kranken Menschen während der Ausbildung erfordern eine engmaschige Supervision. Diese muss ebenfalls höchsten Ansprüchen genügen, was aber nur durch eine systemati-sche Ausbildung der Ausbildungs-Supervisor/innen erreicht werden kann. Welche Gesichtspunkte dabei in der heutigen Verhaltenstherapie berücksichtigt werden müssen, wird in dieser Arbeit erläutert und diskutiert. Über die Adhärenz im Um-gang mit Therapiemanualen hinaus müssen höchst komplexe und subtile Interakti-onsprozesse Berücksichtigung finden, die sich durch die klassische Verhaltenstheo-rie nicht begründen lassen. Insofern erscheint die Supervision als Brücke zwischen Wissenschaft und Kunst der Psychotherapie

    Kinderkrippenqualität - Fragen an die Leiterin und ihr Team – Ist, Soll und das Ideal

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    Ein ganzes Kinderkrippenteam hat sich zusammengesetzt und gemeinsam Fragen zum Istzustand, zum Soll- und zum Idealzustand beantwortet. Das Besondere ist, dass das Ergebnis der gemeinsame Nenner des Teams ist und keine Einzelmeinung
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