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    Setzen Psychotherapeut*innen mit zunehmendem Alter vermehrt Selbstfürsorgestrategien ein?

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    Psychotherapeut*innen sind in besonderer Form fortwährend den Belastungen des Alltags und besonders des Arbeitslebens ausgesetzt. Sie müssen nicht nur persönliche Probleme bewältigen, sondern sind aufgrund der Arbeit mit Patient*innen auf einer weiteren Ebene Stressfaktoren ausgesetzt, die z.B. Burnout begünstigen können. Der therapeutische Umgang mit Patient*innen fordert große emotionale und psychische Ressourcen, die nun mal nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen, sondern gut gepflegt werden müssen. An dieser Stelle setzen sogenannte Selbstfürsorgestrategien an. Hierbei handelt es sich um Tätigkeiten, die das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit steigern. Auf lange Sicht können diese Strategien nicht nur in akuten stressauslösenden Situationen Abhilfe schaffen, sondern vorbeugend wirken und dabei helfen das Wohlbefinden aufrecht zu erhalten. Aufgrund der anhaltenden und durch das Arbeitsfeld zusätzlich verstärkten Belastung von Therapeut*innen, ist es besonders wichtig, den positiven Einfluss der Selbstfürsorge näher zu betrachten. Aus diesen Erkenntnissen könnten sich durch weitere Forschung nützliche und die Gesundheit fördernde Implikationen herleiten lassen. Theoretischer Hintergrund: Selbstfürsorge wird in der Literatur unterschiedlich definiert. Luise Reddemann versteht darunter „einen liebevollen, wertschätzenden, achtsamen und mitfühlenden Umgang mit mir selbst und Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse“ (Reddemann, 2005, S. 79-86). Marion Sonnenmoser führt den Gedanken der Selbstfürsorge weiter und hebt neben dem privaten Nutzen auch deren berufliche Wichtigkeit und Notwendigkeit hervor, denn „aktive, ständige Selbstfürsorge kann dabei helfen, die berufliche Leistungsfähigkeit zu erhalten, die Lebensqualität zu verbessern und schädigende Einflüsse, Stress und Burnout langfristig zu verhindern“ (Sonnenmoser, 2009, S. 307). Für diese Studie besonders zutreffend formuliert haben es Saakvitne & Pearlman (1996), denn sie legen den Fokus insbesondere auf Strategien, die das Wohlbefinden durch den aktiven Einsatz physischer, psychischer, emotionaler, spiritueller und arbeitsplatzspezifischer Strategien und Verhaltensweisen fördern und aufrechterhalten sollen. Aus diesem Grund haben sie ein Arbeitsblatt entwickelt, den SCAW (Self-Care Assessment Worksheet), mit dem Psychotherapeut*innen ihre Selbstfürsorgestrategien überprüfen und gegebenenfalls auch erweitern und verbessern können. Es handelt sich hierbei zwar nicht um einen Fragebogen, der für analytische Zwecke entwickelt wurde, aber der Nutzen dieser Skala, insbesondere die individuelle Bedeutung, und auch die Anwendbarkeit sind durchaus gegeben. Der SCAW, der in der englischen Originalfassung aus sechs Dimension besteht, ist breit gefächert und bezieht sich auf mehrere Lebensbereiche, weshalb wir uns dafür entschieden haben, ihn auch als zentrales Element in unserer Studie zu verwenden. Da hierfür aber eine deutschsprachige Version notwendig war und es leider keine deutsche Übersetzung gibt, haben wir uns dafür entschieden, ihn selbst zu übersetzen. Wir nehmen an, dass sich in unserer deutschen Übersetzung des SCAWs in den verwendeten Unterskalen dieselbe Faktorenstruktur wie in der englischen Version zeigt. Außerdem gehen wir davon aus, dass eine positive Korrelation zwischen den Werten des SCAW und den Werten der Self-Compassion Scale (SCS-D), die ebenfalls das Konstrukt Selbstfürsorge abfragt, im Sinne der konvergenten Konstruktvalidität besteht. Des Weiteren haben wir uns für eine gekürzte Variante entschieden, da sich in der Studie von Alkema et al. (2012) gezeigt hat, dass die Unterskalen spirituelle, emotionale und physische Selbstfürsorgestrategien am höchsten mit dem Alter der Psychotherapeut*innen korrelieren. Auf die Subskala emotionale Selbstfürsorgestrategien verzichten wir, da wir basierend auf den Ergebnissen von Catlin-Rakosk (2012) und Alkema et al. (2008), der Ansicht sind, dass durch ein Weglassen dieser Unterskala kaum Informationsverlust zu erwarten ist. In den beiden Arbeiten zeigt sich nämlich, dass alle drei Skalen hoch miteinander korrelieren, weshalb wir uns auf die beiden mit den höchsten Korrelationen zu Selbstfürsorge beschränken. Die Berechnungen, um die Validität unserer Übersetzung des Fragebogens zu garantieren, werden im Methodenteil genauer dargelegt. Studien, in denen der SCAW bereits verwendet wurde, lassen uns auf einen Zusammenhang zwischen Selbstfürsorgestrategien und dem Alter der Therapeut*innen schließen. So zeigt sich in der Studie von Krista Dettle (2014), dass Psycholog*innen, die schon länger in ihrem Beruf tätig sind, höhere Werte in allen Dimensionen des SCAWs erzielen, weshalb sie zu der Schlussfolgerung kommt, dass sich Selbstfürsorgestrategien im Laufe der Karriere verändern und auch tendenziell in der Anzahl zunehmen. Unsere Auffassung ist, dass Therapeut*innen, die länger im Beruf tätig sind, auch insgesamt ein höheres Alter haben als Berufseinsteiger, weshalb sich diese Ergebnisse auch auf unsere Annahme übertragen lassen. Sodeke-Gregson et al. (2013) fanden in ihrer Studie eine positive Korrelation zwischen Alter und Selbstfürsorge, denn ältere Psychotherapeut*innen berichteten eher, dass sie Strategien anwenden, um ihr Wohlbefinden zu steigern bzw. aufrecht zu erhalten. Weitere Befunde, die diese Ergebnisse stützen, zeigen sich in der Studie von Alkema et al. (2008). Auch hier fand die Erfassung ergänzend mit dem SCAW statt und es zeigte sich, dass Hospizmitarbeiter, die schon länger in diesem Berufsfeld arbeiteten, größeren Wert auf die Selbstfürsorge legten als Kollegen mit weniger Erfahrung. Und zuletzt stießen wir bei unserer Recherche auf die Masterarbeit von Celine-Anne Vuille (2012), in der Ergebnisse aus Befragungen ebenfalls darauf schließen lassen, dass es einen Zusammenhang zwischen Alter und Zunahme der Selbstfürsorgestrategien geben muss. Aus diesen Befunden der eben dargelegten Studien leitet sich unsere Forschungsfrage ab, dass Psychotherapeut*innen mit zunehmendem Alter vermehrt Selbstfürsorgestrategien einsetzen. Hieraus lassen sich weitere Hypothesen ableiten. Als erstes nehmen wir an, dass das Alter der Psychotherapeut*innen positiv mit den Werten im SCAW korreliert. Das bedeutet, ältere Personen erreichen insgesamt höhere Werte im SCAW. Diese positive Korrelation zwischen Alter und Selbstfürsorge wird auch in der Self-Compassion Scale (SCS-D Kurzform) ersichtlich. Bei der SCS-D Kurzform handelt es sich um die deutsche gekürzte Fassung eines Fragebogens zur Erfassung der Selbstfürsorge. Neben der Annahme, dass es einen Zusammenhang zwischen Alter und Selbstfürsorge gibt, liegt der Schluss nahe, von einer Beziehung zwischen der Anwendung von Selbstfürsorgestrategien und Burnout auszugehen. „Burnout ist ein Syndrom emotionaler Erschöpfung, Depersonalisation und reduzierter persönlicher Leistungsfähigkeit, das bei Individuen, die in irgendeiner Weise mit Menschen arbeiten, auftreten kann (Maslach & Jackson, 1981). Das Thema Burnout, auch im Zusammenhang mit Selbstfürsorge, wurde schon in vielen Studien untersucht. So nimmt z.B. Catlin-Rakosk (2012) an, dass eine Zunahme der Selbstfürsorge mit der Reduktion von Burnout einhergeht. Aus diesem Befund leiten wir ab, dass es einen negativen Zusammenhang zwischen dem SCAW und dem Maslach Burnout Inventory (MBI) gibt. Das bedeutet, Selbstfürsorge führt zu einer Verringerung von Burnout. Der MBI dient als validierter Fragebogen zur Erfassung von Burnout, der meistens im Zusammenhang mit dieser Symptomatik verwendet wird. Wir haben uns für eine Kurzform nach Hupfeld & Ruffieux (2011) entschieden, mit dem Fokus auf die Subskala Depersonalisation, da Ergebnisse aus vorheriger Forschung darauf hindeuten, dass Depersonalisation durch das Betreiben von Selbstfürsorge reduziert werden kann (Weekes, 2011). Darum nehmen wir an, dass die Subskala Depersonalisation (D) des MBI negativ mit Selbstfürsorge korreliert. Basierend auf der Studie von Weekes (2011) leiten wir auch unsere letzten drei Hypothesen ab. Wir gehen davon aus, dass die physische Selbstfürsorge über die spirituelle Selbstfürsorge hinaus einen Beitrag zu geringeren Werten auf der Subskala der Depersonalisation leistet. Außerdem sollte das Alter der Psychotherapeut*innen negativ mit den Werten im MBI korrelieren, da wir wie bereits erwähnt annehmen, dass mit dem Alter die Selbstfürsorge steigt und dies zur Reduktion von Burnout führen sollte. Und als letztes gehen wir davon aus, dass generell häufiger spirituelle Selbstfürsorgestrategien genutzt werden als physische. Hypothesen im Überblick und geplante Analysen: 1. Fragebogenvalidierung des SCAW: a) Für unsere deutsche Übersetzung des SCAW zeigt sich in den verwendeten Unterskalen dieselbe Faktorenstruktur wie in der englischen Version. Geplant ist eine Faktorenanalyse. b) Es besteht eine positive Korrelation zwischen den Werten des SCAW mit den Werten der SCS-D im Sinne der konvergenten Konstruktvalidität. Wir berechnen eine einfache lineare Regression. c) Wir berechnen die interne Konsistenz mittels Cronbachs Alpha. 2. Zusammenhangshypothesen: a) Das Alter der Psychotherapeut*innen korreliert positiv mit den Werten im SCAW. Wir führen eine einfache lineare Regression durch. b) Die positive Korrelation zwischen Alter und Selbstfürsorge wird auch in der SCS-D ersichtlich. Wir berechnen eine einfache lineare Regression. c) Es findet sich ein negativer Zusammenhang zwischen dem SCAW und dem MBI. Wir entscheiden uns für eine einfache lineare Regression. d) Die Subskala Depersonalisation (D) des MBI korreliert negativ mit den Werten der Selbstfürsorge im SCAW. Wir führen eine einfache lineare Regression durch. e) Die physische Selbstfürsorge leistet über die spirituelle Selbstfürsorge hinaus einen Beitrag zu geringeren Werten auf der Subskala der Depersonalisation. Wir berechnen schrittweise eine multiple Regression. f) Das Alter der Psychotherapeut*innen korreliert negativ mit den Werten im MBI. Wir führen eine einfache lineare Regression durch. g) Es werden häufiger spirituelle Selbstfürsorgestrategien genutzt als physische. Wir berechnen die Häufigkeiten der beiden Strategien und vergleichen diese miteinander. Stichprobenumfang: n = 207 Erhebungszeitraum: 01.02.-15.04.202

    Hamming Distance as a Concept in DNA Molecular Recognition

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    DNA microarrays constitute an in vitro example system of a highly crowded molecular recognition environment. Although they are widely applied in many biological applications, some of the basic mechanisms of the hybridization processes of DNA remain poorly understood. On a microarray, cross-hybridization arises from similarities of sequences that may introduce errors during the transmission of information. Experimentally, we determine an appropriate distance, called minimum Hamming distance, in which the sequences of a set differ. By applying an algorithm based on a graph-theoretical method, we find large orthogonal sets of sequences that are sufficiently different not to exhibit any cross-hybridization. To create such a set, we first derive an analytical solution for the number of sequences that include at least four guanines in a row for a given sequence length and eliminate them from the list of candidate sequences. We experimentally confirm the orthogonality of the largest possible set with a size of 23 for the length of 7. We anticipate our work to be a starting point toward the study of signal propagation in highly competitive environments, besides its obvious application in DNA high throughput experiments.Copyright © 2017 American Chemical Societ

    Cloning and Heterologous Expression of the Grecocycline Biosynthetic Gene Cluster

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    Transformation-associated recombination (TAR) in yeast is a rapid and inexpensive method for cloning and assembly of large DNA fragments, which relies on natural homologous recombination. Two vectors, based on p15a and F-factor replicons that can be maintained in yeast, E. coli and streptomycetes have been constructed. These vectors have been successfully employed for assembly of the grecocycline biosynthetic gene cluster from Streptomyces sp. Acta 1362. Fragments of the cluster were obtained by PCR and transformed together with the “capture” vector into the yeast cells, yielding a construct carrying the entire gene cluster. The obtained construct was heterologously expressed in S. albus J1074, yielding several grecocycline congeners. Grecocyclines have unique structural moieties such as a dissacharide side chain, an additional amino sugar at the C-5 position and a thiol group. Enzymes from this pathway may be used for the derivatization of known active angucyclines in order to improve their desired biological properties

    New natural products identified by combined genomics-metabolomics profiling of marine Streptomyces sp. MP131-18

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    Marine actinobacteria are drawing more and more attention as a promising source of new natural products. Here we report isolation, genome sequencing and metabolic profiling of new strain Streptomyces sp. MP131-18 isolated from marine sediment sample collected in the Trondheim Fjord, Norway. The 16S rRNA and multilocus phylogenetic analysis showed that MP131-18 belongs to the genus Streptomyces. The genome of MP131-18 isolate was sequenced, and 36 gene clusters involved in the biosynthesis of 18 different types of secondary metabolites were predicted using antiSMASH analysis. The combined genomics-metabolics profiling of the strain led to the identification of several new biologically active compounds. As a result, the family of bisindole pyrroles spiroindimicins was extended with two new members, spiroindimicins E and F. Furthermore, prediction of the biosynthetic pathway for unusual α-pyrone lagunapyrone isolated from MP131-18 resulted in foresight and identification of two new compounds of this family – lagunapyrones D and E. The diversity of identified and predicted compounds from Streptomyces sp. MP131-18 demonstrates that marine-derived actinomycetes are not only a promising source of new natural products, but also represent a valuable pool of genes for combinatorial biosynthesis of secondary metabolites.© The Author(s) 201

    In Search of Socio-Technical Congruence: A Large-Scale Longitudinal Study

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    Archive of the accompanying website including all datasets for "In Search of Socio-Technical Congruence: A Large-Scale Longitudinal Study" (IEEE Transactions on Software Engineering
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