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Materialtechnische Eigenschaften kieferorthopÀdischer Brackets nach Recycling
Heute bieten sich dem kieferorthopĂ€dischen Behandler viele verschiedene Bracketsysteme an, die sich in Material, Zusammensetzung und Art unterscheiden. Es findet sich eine Vielzahl konventioneller Brackets wie auch zunehmend recycelte Brackets, die nĂ€her untersucht werden sollten, damit eine Differenzierung ihrer Materialeigenschaften vorgenommen werden kann. In dieser Arbeit wurden insgesamt 300 Brackets (neue und recycelte Brackets) mehreren materialtechnischen PrĂŒfungen, wie Korrosion, rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen, lichtmikroskopische Untersuchungen zur Ermittlung von Bracketslot-BeschĂ€digungen, Reibungsversuche, Scherhaftfestigkeitsversuche und HĂ€rteprĂŒfungen unterzogen. Unter den getesteten Brackets befanden sich neun Metallbrackets, die mittels AbflĂ€mmen recycelt wurden, im SĂ€urebad recycelte Brackets, mit dem GerĂ€t Big Jane recycelte Brackets und von einer Firma recycelte Brackets. Die Analyse der Korrosionseigenschaften der recycelten Brackets sollte dazu beitragen, die BiokompatibilitĂ€t der PrĂŒfkörper beurteilen zu können. Die BiokompatibilitĂ€t stellt ein entscheidendes Kriterium fĂŒr den klinischen Einsatz dentaler Werkstoffe dar und ist be-sonders im Hinblick auf die PrĂ€valenz von Nickelallergien von Bedeutung. Die Ergebnisse des statischen Immersionstests lagen fĂŒr alle recycelten Brackets in einem akzeptablen Bereich, da die gemessenen Nickelionenabgaben deutlich unter der Nickelmenge lagen, die tĂ€glich mit der Nahrung aufgenommen wird. HĂ€rtewerte der Bracketsysteme sollten dazu beitragen, die StabilitĂ€t der PrĂŒfkörper einschĂ€tzen zu können. Die recycelten Brackets zeigten HĂ€rtewerte in einem Normbereich. Die Scherhaftfestigkeitsversuche bei alle recycelten Brackets lagen ebenfalls im Normbereich. Nur die von einer Firma recycelten Brackets zeigten niedrige Scherhaftfestigkeitswerte. Die Reibungswerte fĂŒr alle recycelten Brackets lagen ebenfalls in einem akzeptablen Bereich. Die rasterelektronmikroskopischen Bilder von allen recycelten Bracketsystemen zeigten Korrosionsspuren an der Bracketbasis, am Bracketslot, BeschĂ€digungen des Bracketslots und AdhĂ€sivreste an der Bracketbasis. Das flammenrecycelte Bracket schnitt am schlechtesten unter dem Rasterelektronmikroskop ab, mit zu hohen Korrosionswerten an der Bracketbasis und am Bracketslot sowie groĂen BeschĂ€digungen an der Bracketbasis. Bei den flammenrecycelten Brackets konnte man die AdhĂ€sivreste besser entfernen und die von einer Firma recycelten Brackets zeigten weniger AdhĂ€sivreste als die ĂŒbrigen recycelten Brackets. Im SĂ€urebad recycelte Brackets und mit dem GerĂ€t Big Jane recycelte Brackets wiesen erhöhte AdhĂ€sivreste auf. Die PrĂ€zision des Bracketslots wird im Fall der flammenrecycelten und der im SĂ€urebad recycelten Brackets deutlich verschlechtert. Nach DIN 13971-2 ist z.B. das SlotmaĂ in einem 18er Bracket auf 0,46 + 0,04 mm genormt. Dieses MaĂ und die Toleranz mĂŒssen die Hersteller garantieren. Die mikroskopischen Untersuchungen fĂŒr die Bracketslot-BeschĂ€digungen zeigten nach dem Recycling ein BracketslotmaĂ, das um mehr als 0,08 mm von den angegebenen SlotmaĂen abwich. Diese Abweichung war gröĂer als von den Normvorgaben gefordert. Die Hersteller kieferorthopĂ€discher Produkte sind gemÀà Medizinproduktegesetz verpflichtet, zur Garantie einer "sicheren und effizienten" Therapie den aktuellen Stand der Technik bezĂŒglich Fertigung und QualitĂ€t zu berĂŒcksichtigen. Dieser ist in einschlĂ€gigen nationalen und internationalen Normen festgeschrieben. So sind beispielsweise die Slotdimensionen definiert und sehr eng toleriert. Die vorgestellten Recyclingmethoden sind nicht in jedem Fall geeignet, diese Vorgaben einzuhalten