50 research outputs found

    Raus aus der prekären Mobilität

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    Was ist digitaler Kapitalismus? Vorschläge zu seiner ökonomischen Analyse und politischen Kritik

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    Philipp Staab: Falsche Versprechen: Wachstum im digitalen Kapitalismus. Hamburg: Hamburger Edition 2016. 978-3-86854-305-6 +++ Thomas Wagner: Das Netz in unsere Hand: Vom digitalen Kapitalismus zur Datendemokratie. Köln: PapyRossa 2017. 978-3-89438-635-

    Die Umdeutung mythischer Zweideutigkeit

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    Walter Benjamin und Theodor W. Adorno sind für ihre kritischen Mythosbegriffe bekannt: Für sie bedeutet Mythos Naturzwang, blindes Schicksal und ewige Wiederkehr. Doch gerade im Exil und in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus beginnen beide Denker, das Thema neu zu beleuchten. Adorno entdeckt in den mythischen Schichten der Odyssee Bilder des Glücks, das der Rationalität geopfert wird, und Benjamin wertet zumindest einen Hauptbegriff seiner Mythoskritik um: die „Zweideutigkeit“, die im Passagen-Exposé zentral zurückzuerobernde frühere Hoffnungen kennzeichnet. Der Beitrag rekonstruiert diese Umwertungen sowie einen Hauptunterschied zwischen Benjamin und Adorno: Während der letztere mythische Mehrdeutigkeit in einem irreversiblen Zeitverlauf auflöst, richtet ersterer seine „Dialektik im Stillstand“ auf politische Handlungsmöglichkeiten aus. Das in der Analyse Unentschiedene muss praktisch geklärt werden. Beide verbindet eine Arbeit am Mythos, die an die Stelle völkischer Einheitserzählungen offene Hybride von Rationalität und ihrem Anderen setzt.Walter Benjamin et Theodor W. Adorno ont une conception décidément critique du mythe : le mythe, c’est la contrainte de la nature, le sort aveugle, la répétition éternelle. Néanmoins, dans l’exil et au cours de leur lutte intellectuelle contre le national‑socialisme, ils développent des perspectives nouvelles sur ce thème. Adorno trouve dans les tissus mythiques de l’Odyssée des images du bonheur sacrifié à la raison, tandis que Benjamin renverse un concept central de sa théorie du mythe : l’ambiguïté qui, dans son exposé sur les passages parisiens, signifie l’espoir dans le passé. L’article se propose de reconstituer ces transformations conceptuelles et d’analyser une différence importante entre Benjamin et Adorno : si ce dernier insère les potentialités sacrifiées du mythe dans une histoire négative mais irréversible, Benjamin invente sa « dialectique à l’arrêt » pour rendre possible l’action politique. Ce qui reste équivoque au plan de l’analyse doit être résolu par la pratique. Les deux auteurs, cependant, opposent aux mythes unitaires d’inspiration völkisch des modèles hybrides où se mêlent la rationalité et son Autre.Walter Benjamin and Theodor W. Adorno are well known to have critical concepts of myth: in their view, myth is coercive nature, blind fate and eternal repetition. In exile, however, and in their intellectual struggle against National Socialism, they cast new light on the topic. For Adorno, the mythical layers of the Odyssey contain images of happiness which had to be sacrificed for the sake of reason. At the same time, Benjamin re-values a central concept of his critique of myth: equivocality, which now stands for political hope implicit in lost causes of the past. This contribution aims to reconstruct these conceptual developments and to point out a pivotal difference between Benjamin and Adorno: while the latter integrates mythical polysemy in a dialectical, but irreversible temporal order, Benjamin designs his “dialectics at a standstill” in order to gain political opportunities. What remains equivocal in analysis has to be decided in action. Both are united in a work on myth which replaces narratives of national unity with open hybrids of reason and its Other

    Freier Zugang ohne Prestigerenten: Ziele und DurchfĂĽhrungsprobleme von Open Access angesichts Plan S

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    Ultra-Universalismus oder Ist Sittlichkeit konstruierbar? Zur sozialtheoretischen Einordnung neuerer westlicher Kulturkämpfe

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    Von der Kritik zur Konkurrenz. Die Umstrukturierung wissenschaftlicher Konflikte und ihre Wissenseffekte

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    Da Wissenschaft Meinungsverschiedenheiten impliziert, müssen die Beteiligten Wege finden, Auseinandersetzungen zu führen und zu gestalten. Der vorliegende Beitrag soll zeigen, dass dabei lange Zeit die Form wechselseitiger Kritik vorherrschte, inzwischen aber zunehmend das Prinzip organisierter Konkurrenz dominiert. Kritik wird tendenziell zum bloßen Mittel für Wettbewerbserfolg herabgestuft. Im Beitrag werden zunächst Kritik und Konkurrenz als Formen sozialer Praxis eingeführt. In einem zweiten Schritt wird an geschichtlichen Episoden gezeigt, dass wissenschaftliche Kritik regelmäßig politische Unruhe oder systemische Störungen ausgelöst hat. Schließlich führt eine kleine Bestandsaufnahme neuerer Konkurrenzformen – Wettbewerbe um Forschungsmittel, Wettstreit um angesehene Publikationsorte und globale Rankingplatzierungen – zur verbindenden These: Kritik verliert in der Wissenschaft nicht zufällig an Bedeutung, vielmehr wird in vielen (anti-)mikropolitischen Prozessen ihr Störungspotenzial eingehegt

    Sprachgemeinschaft im Streit: Philosophische Analysen zum politischen Zeichengebrauch

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    Politischer Streit wird nicht zuletzt mit Worten geführt. Doch auch über deren Gebrauch und die Befugnis, sie zu verwenden, herrscht Uneinigkeit. Autoren wie Lyotard und Rancière haben auf diesen Dissens ganze politische Theorien gegründet. "Sprachgemeinschaft im Streit" fragt bescheidener und analytischer, wie widerstreitende Sprachverwendungen den Rahmen politischer Verständigung verschieben und was sie mit sonstigem politischen Handeln verbindet. Tilman Reitz nutzt dafür die pragmatische Sprachphilosophie von Wittgenstein bis Brandom und zeigt so quer zu "poststrukturalistischen" und "analytischen" Üblichkeiten, wie Sprache jenseits anerkannter Regeln politisch wirken kann

    Personalisierung oder Entpersonalisierung? Ein sozialtheoretischer Ansatz zur Analyse von Intellektuellen

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    Neuere Beiträge zur Intellektuellenkategorie (Gil Eyal und Larissa Buchholz, Müller-Doohm und Mitarbeiterinnen) plädieren dafür, sich von den großen intellektuellen Persönlichkeiten zu verabschieden und stattdessen die Struktur intellektueller Debatten und Interventionen zu analysieren. Der Beitrag legt dar, dass diese Zugangsweise von Gramsci bis Foucault schon lange erprobt wurde, belegt Inkonsequenzen in den neueren Ansätzen und argumentiert dafür, den Personalisierungsgrad intellektueller Praxis selbst als historisch-sozial variabel zu begreifen. Erst so werden verschiedene Typen von Intellektuellen unterscheidbar und die Beteiligten selbst als Katalysatoren geschichtlicher Erfahrung begreifbar
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