10 research outputs found

    Außerstationäre Lebensbedingungen psychiatrischer Patienten

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    Der Autor beschreibt die Lebenssituation psychiatrischer Patienten im Kontext gemeindenaher Versorgungsprogramme kritisch. Gefahren werden in einer formellen Strukturierung der Lebenssituation mit einem ausgeprägten fürsorglichen und beschützenden Charakter gesehen. Anerkannt werden Maßnahmen, die dem Patienten eine risikoarme Umgebung schaffen, ihn individuell in seinen Fertigkeiten fördern und ihm die Befriedigung grundlegender Bedürfnisse ermöglichen. Allerdings zeigt sich die praktische Ausführung oft als Balanceakt zwischen grundlegenden Notwendigkeiten einerseits und einengenden Konsequenzen andererseits. Sozialwissenschaftliche Befunde zur Lebenssituation gemeindenah versorgter Patienten zeigen, daß deren Lebensbedingungen durch direkte Umwelteinwirkungen und Moderatorvariablen beeinflußt ist. Der Autor tritt für empirische Untersuchungen von Person-Umwelt-Verhältnissen ein, in denen psychiatrische Patienten entgegen dem medizinischen Krankheitsmodell als handelnde und denkende Menschen auftreten. (GA

    Early Detection of Postpartum Depressive Symptoms in Mothers and Fathers and Its Relation to Midwives’ Evaluation and Service Provision: A Community-Based Study

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    Background: Postpartum parental mental health problems pose a serious risk for child development and often remain undetected in postpartum primary care. Within the framework of the German Midwifes Prevention Study, the aim of this study was to investigate the presence of postpartum emotional distress in mothers and fathers, and the detection of distressed parents by midwives in a primary care setting. We also examined whether a temporal extension of the postpartum midwife care period is associated with greater use of midwife contacts and higher rates of referral to further professional support if needed.Methods: Mothers, fathers, and midwives filled out questionnaires at two weeks (t1) and six months (t2) postpartum. Compared to standard care in the control group (CG), midwives in an intervention group (IG) offered extended postpartum care of six months postpartum. Parental psychological distress was assessed using the Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS). Midwives reported on parental psychological distress as well as the number of postpartum contacts and referrals to additional social care and health providers. Results: Based on their ratings, midwives identified half of mothers and around one quarter of fathers with elevated depressive symptoms according to the EPDS at t1 and t2. IG mothers used significantly more midwife contacts than CG mothers. IG mothers with high postnatal psychological distress at t2 used significantly more contacts than mothers with lower levels of distress. IG mothers with high psychological distress at t2 were referred to additional support services more often than mothers with lower levels of distress

    Komorbide Störungen bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung unter Berücksichtigung des Einflusses von Expressed Emotion

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    Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) gehöhren zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters und gehen mit einer starken Beeinträchtigung des Patienten und seiner Familie einher. Die Kernsymptome sind Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Komorbide Störungen sind häufig, insbesondere Störungen des Sozialverhaltens. Für die Symptomausprägung sind sowohl genetische als auch Umweltfaktoren bedeutsam, die miteinander in Wechselwirkung stehen. Insbesondere aversive familiäre Faktoren, wie bspw. High Expressed Emotion (HEE) sind bei ADHS häufig und relevant für den Verlauf sowie die Entwicklung komorbider Störungen. In diesem publikationsbasierten Kumulus werden drei Studien vorgestellt, die sich mit der Ätiologie von ADHS, d. h. bedeutsamen genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen, insbesondere aversiven familiären Faktoren wie HEE und komorbiden Störungen des Sozialverhaltens auseinandersetzen. Der erste Artikel untersuchte die Frage, ob ADHS mit kormorbiden Störungen des Sozialverhaltens verglichen mit „reiner ADHS“ eine ätiologisch und genetisch eigenständige Störung ist. Dazu wurden die relativen Risiken für Geschwister von Kindern mit „reiner“ ADHS bzw. ADHS mit komorbiden Störungen des Sozialverhaltens sowie die Symptombelastung berechnet. Es zeigte sich, dass das relative Risiko für das Vorliegen von ADHS und Störungen des Sozialverhaltens für Geschwister von Patienten mit ADHS und komorbiden Störungen des Sozialverhaltens fast fünfach erhöht ist. Das relative Risiko für „reine“ ADHS war bei diesen Geschwisterkindern ebenfalls signifikant erhöht wie auch bei einigen wenigen für „reine“ Störungen des Sozialverhaltens. Die komorbide Störung ging zudem durchweg und über Altersgruppen hinweg mit einer höheren Symptombelastung einher. Somit werden sowohl Befunde von Familienstudien unterstützt, die annehmen, dass die Wahrscheinlichkeit, Gene gemeinsam zu vererben, bei ADHS mit Störungen des Sozialverhaltens erhöht ist; als auch Befunde aus Zwillingsstudien, die annehmen, dass ADHS mit Störungen des Sozialverhaltens einen schwereren Störungstyp darstellen. Das erhöhte relative Risiko für alleinige Störungen des Sozialverhaltens weist zudem auf die Bedeutsamkeit von Umwelteinflüssen hin. Im zweiten Artikel wurden komorbide Störungen bei ADHS durch Negative Expressed Emotion (NEE), d. h. Feindseligkeit/Kritik und fehlende Wärme, von Vätern und Müttern vorhergesagt. Im Anschluss an ein ausführliches Elterninterview zur Erfassung von ADHS sowie komorbiden internalisierenden und externalisierenden Störungen der Kinder wurde eine Einschätzung der elterlichen Expressed Emotion (EE) vorgenommen. Diese Einschätzung wurde mit dem Five Minute Speech Sample (FMSS) validiert. Es zeigte sich, dass väterliche und mütterliche HEE hoch signifikant miteinander korrelieren, aber unterschiedlichen Einfluss auf die komorbide Symptomatik haben. So erwiesen sich mütterliche HEE als prädiktiv für das Vorliegen komorbider Störungen des Sozialverhaltens (Oppositional Defiant Disorder und Conduct Disorder) sowie depressiver Störungen. Väterliche HEE hingegen zeigten signifikante Zusammenhänge mit Angststörungen. Gerade die differentiellen Effekte von väterlicher und mütterlicher HEE sowie deren Bedeutung für die Entstehung komorbider Störungen sollten in Folgearbeiten weiter untersucht werden. Der dritte Artikel untersuchte, ob sich Expressed Emotion experimentell manipulieren lassen und wie sich dieser experimentell induzierte psychosoziale Stress bei Kindern mit und ohne ADHS physiologisch auswirkt. Nach Alter und Geschlecht parallelisierte Kinder mit ADHS und gesunde Kontrollkinder sowie deren Eltern wurden verglichen. Mittels des FMSS wurde elterliche EE gemessen und mit der wahrgenommenen Kritik der Kinder validiert. Elterliche Wärme/positive Zuwendung führte regressionsanalytisch zu einer verminderten oppositionellen Symptomausprägung bei Kindern mit ADHS. In Anlehnung an ein Experiment von Hooley, Gruber, Scott, Hiller und Yurgelun-Todd (2005) wurden die Eltern in Gegenwart ihrer Kinder entweder nach drei positiven oder drei negativen Eigenschaften ihres Kindes gefragt und sie belohnten (positive Bedingung) oder bestraften (negative Bedingung) in einem nachfolgenden kurzen Computertest die Leistung ihres Kindes. Vor der Stressinduktion (Baseline) und in vier nachfolgenden Messungen wurde Speichelcortisol gemessen. Es zeigte sich, dass sich Eltern von Kindern mit ADHS durch signifikant höhere EE auszeichnen. Über die Eltern induzierter psychosozialer Stress führte nur bei ADHS-Kindern und nur in der negativen Bedingung zu einen Anstieg in der Cortisol-Reaktion. Es konnte ein signifikanter Einfluss der physiologischen Stressreaktion auf den Zusammenhang von EE und oppositionellem Verhalten (gemessen mit den Fragebögen nach Conners; Conners Parent Rating Scale-Revised: Longform (CPRS-R: L); Conners Teacher Rating Scale-Revised: Longform (CTRS-R: L)) nachgewiesen werden

    Stressprävention im Jugendalter. Entwicklung eines Trainingsprogramms

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    Beyer A, Lohaus A. Stressprävention im Jugendalter. Entwicklung eines Trainingsprogramms. In: Röhrle B, ed. Prävention und Gesundheitsförderung, Band III: Kinder und Jugendliche. Fortschritte der Gemeindepsychologie und Gesundheitsförderung. Vol 16. Tübingen: DGVT-Verlag; 2007

    Stressprävention im Jugendalter. Entwicklung eines Trainingsprogramms

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    Beyer A, Lohaus A. Stressprävention im Jugendalter. Entwicklung eines Trainingsprogramms. In: Röhrle B, ed. Prävention und Gesundheitsförderung, Band III: Kinder und Jugendliche. Fortschritte der Gemeindepsychologie und Gesundheitsförderung. Vol 16. Tübingen: DGVT-Verlag; 2007

    Evidenzbasierte Therapie psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter: Studien zu den vier häufigsten Störungsgruppen ADHS, Depression, Angst und Störung des Sozialverhaltens

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    Die Psychotherapie stellt ein zentrales Feld der Krankenversorgung in Deutschland dar, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche. In der BRD leiden etwa 10 % der Kinder und Jugendlichen an seelischen Erkrankungen. Lebensqualität, Familienleben und Zukunftschancen der Betroffenen sind häufig massiv beeinträchtigt. In den letzten Jahren findet sich international eine zunehmend umfangreichere Therapieforschung bei Kindern und Jugendlichen. Durch die Fülle an empirischen Belegen gestaltet sich die Erfassung des aktuellen Forschungsstands jedoch zunehmend schwieriger. Die vorliegende Arbeit fasst die Ergebnisse zur Wirksamkeit psychiatrischer und psychotherapeutischer Behandlungsansätze im Kindes- und Jugendalter, wie sie in Metaanalysen und Überblicksarbeiten im Zeitraum von 2000 bis heute untersucht wurden, zusammen. Dabei werden ausschließlich Arbeiten zu den vier häufigsten bzw. wichtigsten Störungsbildern Angst, Depression [Manuskript 1], ADHS und Störung des Sozialverhaltens (SSV) [Manuskript 2] berücksichtigt. Neben der Analyse des Status quo der Therapieforschung werden offene Forschungsfragen, methodische Schwierigkeiten und wesentliche Implikationen ausführlich herausgearbeitet. Für die Störungsgruppen ADHS und Depression liegen mehr Überblicksarbeiten als für Angststörungen und SSV vor. Hinsichtlich der allgemeinen Forschungssituation lässt sich Folgendes festhalten: In Bezug auf psychotherapeutische Interventionen liegt für Angststörungen und SSV eine relativ große Datenbasis vor, die die Ableitung klarer, eindeutiger Schlussfolgerungen ermöglicht. Demgegenüber ist der Forschungsstand für depressive Störungen lückenhaft und unzureichend. Für ADHS findet sich ein deutlicher Mangel an neueren Studien und Übersichtsarbeiten zu psychologisch-psychosozialen Interventionen. In Bezug auf pharmakotherapeutische Behandlungsansätze verfügt ADHS als einziges Störungsbild über eine relativ gute Datenbasis. Demgegenüber sind die für den Bereich der depressiven Störungen vorliegenden pharmakologischen Behandlungsoptionen nur mäßig effektiv bzw. der Einsatz von SSRI von der aktuellen Sicherheitsdebatte überlagert. Für Angststörungen und SSV liegen bislang deutlich weniger pharmakotherapeutische Studien vor. Während der Einsatz von SSRI zur Behandlung von Angststörungen mittlerweile als empirisch gestützt gilt, ist die Befundlage im Bereich der SSV als insuffizient einzustufen. Im Bereich der Kombinationsbehandlung liegen für ADHS die – relativ gesehen – besten Ergebnisse vor, über alle vier Störungsbilder hinweg ist die Datenlage jedoch als unzureichend zu bewerten. Für drei der vier untersuchten Störungsbilder wird Psychotherapie als die wirksamste Methode beschrieben; nur bei ADHS ist die pharmakologische Behandlung (Stimulantien) effektiver. In Bezug auf die Effektivität der verschiedenen Interventionen finden sich für Angststörungen und ADHS tendenziell große Effekte; die Wirksamkeit für die Behandlung von depressiven Störungen und SSV ist geringer (im Durchschnitt sind eher mittlere Behandlungseffekte erreichbar). Für alle vier Störungsbilder können empirisch fundierte Leitlinien und Therapieempfehlungen abgeleitet werden. Störungsspezifisch sowie störungsübergreifend liegen hinsichtlich von Studiendesign und -inhalt verschiedene inhaltliche und methodologische Defizite vor. Der Wunsch nach und die Notwendigkeit einer verstärkten „effectiveness“-Forschung trägt der Tatsache Rechnung, dass bis heute unklar ist, in welchem Umfang im Laborsetting erwiesenermaßen wirksame Methoden auch in der Praxis zum Nutzen der Patienten angewendet werden können. Die vorliegende Arbeit [Manuskript 3] legt Daten zur Behandlungseffektivität ambulanter kinder- und jugendpsychiatrischer Therapien im naturalistischen Setting („treatment as usual“) vor, die in Deutschland bundesweit in Modellpraxen erhoben wurden. Für die Gesamtgruppe aller behandelten Patienten finden sich keine Behandlungseffekte; bei der Differenzierung nach den vier häufigsten Störungsbildern ergeben sich für Kinder und Jugendliche mit ADHS und Angststörungen kleine bis mittlere Behandlungseffekte. Die Ergebnisse dieser prospektiven Längsschnittstudie wurden dabei über Propensity-Score-Analysen, über die eine Randomisierung imitiert und die Kontrolle aller relevanten Kovariablen ermöglicht wird, abgesichert. Die Unterschiede in der Berechnung der Behandlungseffekte mit und ohne Propensity-Score-Analyse erweisen sich dabei als deutlich und unterstreichen die Notwendigkeit, dieses Analyseverfahren bei naturalistischen Studien vermehrt einzusetzen. Die erzielten Behandlungserfolge sind – gemessen an den aus „efficacy“-Studien berichteten Effektstärken – beachtlich und entsprechen in ihrer Störungsspezifität im Wesentlichen den Ergebnissen bereits vorliegender Arbeiten

    Problemlösen und Entspannung als Stressbewältigungsstrategien im Kindesalter

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    Lohaus A, Klein-Heßling J. Problemlösen und Entspannung als Stressbewältigungsstrategien im Kindesalter. In: Röhrle B, Sommer G, eds. Prävention und Gesundheitsförderung. Fortschritte der Gemeindepsychologie und Gesundheitsförderung. Vol 4. Tübingen: DGVT-Verlag; 1999: 233-251

    der Philipps-Universität Marburg

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    und ihr Vertrauen in meine Arbeit stark unterstützt und sich viel Zeit genommen, die Manuskripte mit mir zu diskutieren und so nachhaltig zu verbessern. Bob hat mir insbesondere mit seiner sprachlichen Kompetenz zur Seite gestanden und es mir ermöglicht, erste Ergebnisse dieser Arbeit auf dem European Network for Hyperkinetic Disorder
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