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    Schweizer Fachjournalisten : Rollen, Einstellungen und Merkmale

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    Um sein Leistungsangebot den AnsprĂŒchen seiner Mitglieder anzupassen und Optimierungen in der Mitgliederkommunikation vornehmen zu können, gab der Verband Schweizer Fachjournalisten (SFJ AJS) eine Studie am Institut fĂŒr Angewandte Medienwissenschaft (IAM) in Auftrag. Von Interesse waren soziodemographische Daten der Verbandsmitglieder, deren fachjournalistisches Schaffen und die Bewertung der Angebote des SFJ AJS. 910 Aktiv- und Passivmitglieder wurden schriftlich angefragt, einen standardisierten Fragebogen auszufĂŒllen. Die RĂŒcklaufquote belief sich auf rund 33%. Die Auswertung der demographischen Daten zeigt unter den Verbandsmitgliedern eine Dominanz von 55- bis 65-JĂ€hrigen, MĂ€nnern, JournalistInnen mit hohem Ausbildungsstand, die sich zudem ihre journalistischen FĂ€higkeiten "on the job" angeeignet haben. Viele ĂŒben die fachjournalistische Arbeit als Teil des Haupt- oder aber als Nebenberuf aus. FĂŒhrend bei den MĂ€nnern ist die Arbeit im Themenbereich Technik, bei Frauen dominiert der Bereich Kultur. GrundsĂ€tzlich beschĂ€ftigt sich die FachjournalistInnen aber mit mehr als einem Themengebiet. Ihre Arbeit konzentriert sich vorwiegend auf eine bestimmte Sparte und richtet sich an ein ĂŒberregionales Publikum, das sich aus Experten bildet. Dabei bediente ein Fachjournalist in den vergangenen 12 Monaten im Schnitt rund drei journalistische Produkte, wobei die freischaffenden Journalisten hĂ€ufig fĂŒr mehr als drei Medien tĂ€tig waren. Gezeigt werden konnte in der Studie im Weiteren eine wechselseitige Beziehung zwischen Fachjournalismus und dem Gebiet der Public Relations, das auf das Expertenwissen der FachjournalistInnen, aber auch auf deren AbhĂ€ngigkeit von gesicherter Fachinformation zurĂŒckzufĂŒhren ist. Unter den Rollenselbstbildern ist dasjenige des neutralen Berichterstatters und des Experten am beliebtesten, ganz im Gegensatz zum werbemarktorientierten, das kaum Zustimmung fand. Über alle Fachjournalisten gesehen ist der Zeitdruck, der wirtschaftliche Druck und die hohe Arbeitsbelastung, die am stĂ€rksten negativ beurteilten Begleiterscheinungen ihrer Arbeit. Positiv empfunden wurde die Freiheit in der Wahl journalistischer Themen, sowie die Möglichkeit, die eigene Vorstellung von gutem Journalismus realisieren zu können. Zum Verband SFJ AJS fanden die Fachjournalisten vor allem ĂŒber ein anderes Mitglied, Ă€usserst selten ĂŒber Messebesuche oder ĂŒber ein Anschreiben des Verbandes. Die Studie kann dem SFJ AJS eine gesunde Entwicklung attestieren: Immerhin kam ein FĂŒnftel aller Mitglieder in den vergangenen fĂŒnf Jahren neu dazu. Jedoch ist die AffinitĂ€t zum Verband nicht sehr stark, wofĂŒr der tiefe Wissensstand ĂŒber ihn und die spĂ€rlich in Anspruch genommenen Angebote sprechen. Nur der Presseausweis, der Berufsregistereintrag und die Verbandszeitschrift Faximile werden hĂ€ufig genutzt. Zu den StĂ€rken des SFJ AJS wurde seine zuverlĂ€ssige Arbeit, seine fachliche Kompetenz, Mitgliederorientierung und sein sympathisches Wesen gezĂ€hlt, doch fehlt es nach der Meinung der Befragten an Innovation und Dynamik. Ausserdem wird der Einfluss des Verbandes in der Branche als sehr gering angesehen. Die Verbandszeitschrift Faximile wird in der Machart und VerstĂ€ndlichkeit als gut und kompetent bewertet, die inhaltlich berufsrelevanten Informationen gelobt. Der praktische Nutzen und die UnterstĂŒtzung bei der Orientierung im Beruf werden hingegen als gering eingeschĂ€tzt. Als Chance fĂŒr den SFJ AJS kann der stĂ€ndig wachsende Bedarf an Vermittlern von technischen ZusammenhĂ€ngen fĂŒr den Laien angesehen werden. Der Verband muss sich jedoch bewusst sein, dass seine Mitglieder wegen der Doppelfunktion als Experten und Vermittlern oft unter erhöhtem Zeit- und Arbeitsdruck stehen. Eine weitere Schwierigkeit ist zudem die Tatsache, dass der Verband Vertreter aus sehr unterschiedlichen Themengebieten vereint, was es unrealistisch macht, alle Mitglieder gleich gut bedienen zu können
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