10 research outputs found

    Ausstiegsarbeit gegen Extremismus in NRW: eine vergleichende Analyse; Was können staatliche und zivilgesellschaftliche Ausstiegsprogramme gegen Islamismus, Rechtsextremismus und Linksextremismus voneinander lernen?

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    Ausstiegsprogramme unterscheiden sich je nach Trägerschaft oder Phänomenbereich in den Ansätzen, mit denen sie an ihre Arbeit herangehen. Das vorliegende BICC Working Paper entwickelt einen Analyserahmen zum Vergleich der unterschiedlichen Programme, der sowohl auf einer umfangreichen Literaturauswertung als auch auf Interviews mit Praktikerinnen und Praktikern basiert. Er berücksichtigt dabei die angewandte Methodik, die jeweilige Risikoeinschätzung sowie die Dimensionen, Erfolgskriterien und Ziele der Arbeit. Die Studie wendet den Analyserahmen auf alle sieben Ausstiegsprogramme (drei staatliche und vier zivilgesellschaftliche) in Nordrhein-Westfalen (NRW) an, über die das bevölkerungsreichste Bundesland verfügt. Drei Programme beschäftigen sich mit dem Islamismus, drei mit dem Rechtsextremismus und eines mit Linksextremismus sowie auslandsbezogenem Extremismus. Das Paper untersucht die wichtigsten Unterschiede in der Herangehensweise einerseits zwischen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Programmen sowie andererseits zwischen solchen gegen Islamismus und gegen Rechtsextremismus. Daraus entwickelt es Empfehlungen, an welchen Stellen die Programme von den Erfahrungen der anderen lernen können

    Von Deutschland nach Istanbul und doch mit beiden verbunden: Integrationserfahrungen und Migrationsmotive von Deutschländern

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    This dissertation is concerned with persons who grew up in Germany with Turkish parents, but later migrated to Istanbul. The study, based on interviews analysed using qualitative content analysis, investigates their integration experiences in Germany before the migration and in Turkey afterwards, as well as the motives behind their decision to migrate. For each of these aspects, the structural, social, cultural and identificational dimensions are examined, plus experiences of discrimination. While displaying a high degree of integration into German mainstream society in the other dimensions, the interviewees were often unable to achieve a positive social identity due to the stigmatization of their Turkish parts. In Istanbul, on the other hand, they are able to live out both the German and Turkish aspects of their culture and identity. The intervieweesa tendency towards individualization, biculturality and agency forms the basis of their motivation to move to Turkey. This migration is not an indication of failed integration in Germany, but rather it is the result of a very high degree of integration that led to expectations that Germany was unable to fulfill

    Prävention extremistischer Radikalisierung in NRW: keine Vereinnahmung sozialer Arbeit durch Sicherheitslogik!

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    Präventionsprojekte gegen extremistische Radikalisierung werden derzeit häufig innerhalb der Tätigkeitsbereiche und Strukturen der Jugendsozialarbeit konzipiert und gefördert. Die Vermengung von Sozialer Arbeit und Prävention vermittelt dabei insbesondere muslimischen Jugendlichen den Eindruck, pauschal unter Radikalisierungsverdacht zu stehen. Um solche kontraproduktiven Stigmatisierungseffekte zu vermeiden, sollten Mittelgeber Förderlinien und Projektangebote der Sozialen Arbeit nicht unter den Titel "Radikalisierungsprävention" stellen. Radikalisierungsprävention sollte ausschließlich Maßnahmen umfassen, die einen konkreten Bezug zu einer extremistischen und gewaltaffinen Ideologie aufweisen. Dies schließt die anlassbezogene Fallarbeit mit potenziell gewaltbereiten Individuen sowie die Aufklärung und Sensibilisierung zu spezifischen Formen des gewalttätigen Extremismus ein. Die Jugendsozialarbeit leistet einen wichtigen Beitrag, die Resilienz gegen extremistische Ideologien zu stärken. Allerdings führen befristete Projektmittel - auch aus Töpfen der Radikalisierungsprävention - dazu, dass Träger Angebote nicht nachhaltig gestalten können. Die Landesregierung sollte daher eine langfristige und finanziell abgesicherte Strategie entwickeln, die Regelstrukturen für Jugendsozialarbeit auf kommunaler Ebene gewährleistet. Mittelgeber sollten sich bei den Förderstrukturen für Radikalisierungsprävention nicht auf ein spezifisches Phänomen wie den "gewaltbereiten Salafismus" beschränken. Gewaltaffine extremistische Milieus sowie durch sie geschaffene Bedrohungslagen entwickeln sich dynamisch und in Wechselwirkung zueinander. Die Strukturen der Präventionsarbeit müssen darauf reagieren können. Neben islamistischen Strömungen abseits des extremistischen Salafismus stellen insbesondere Rechtsextremismus und Rassismus derzeit eine große Herausforderung dar

    Abwarten ist keine Lösung! Für eine Kehrtwende im Umgang mit deutschen IS-Anhängerinnen und -Anhängern

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    Die Schutzverantwortung des Staates gebietet, dass die Bundesregierung angesichts der katastrophalen humanitären Lage von Gefangenen in Nordsyrien mit den lokalen Behörden über die Rückholung dort inhaftierter Deutscher verhandelt. Je länger deutsche Staatsangehörige ohne klare Perspektive, unter menschenunwürdigen Bedingungen und in volatiler Sicherheitslage in den ehemaligen IS-Gebieten gefangen bleiben, desto größer wird das Risiko einer verstärkten oder erneuten Radikalisierung. Flucht aus den Lagern und fortgesetzte Aktivität in terroristischen Gruppierungen stellen ein Bedrohungspotenzial dar. Eine baldige Rückführung ist deshalb nicht nur humanitär geboten, sondern dient auch deutschen Sicherheitsinteressen. Personen, die in jüngerer Vergangenheit aus den ehemaligen IS-Gebieten nach Deutschland gekommen sind bzw. in Zukunft einreisen werden, sind z. T. stärker traumatisiert und radikalisiert als frühere Rückkehrende. Zudem sind mehr Frauen und Kinder darunter. Um deren therapeutischen und pädagogischen Bedarfe erfüllen zu können, muss die NRW-Landesregierung mehr Ressourcen zur (trauma-)psychologischen Betreuung der Rückkehrenden erschließen sowie schnellere behördliche Hilfen zur Stabilisierung von Betroffenen mit Kindern ermöglichen. Die auf Landesebene angesiedelten Rückkehrkoordinierenden können hierbei eine wichtige Steuerungsfunktion übernehmen, indem sie Bedarfe erheben und entsprechend Ressourcen vermitteln. Die Ausstiegsbegleitung der Rückkehrenden aus IS-Gebieten wird noch viele Jahre in Anspruch nehmen. Auch sind ideologisch motivierte Ausreisen deutscher Staats- angehöriger in Kriegsgebiete aller Wahrscheinlichkeit nach kein vorübergehendes Phänomen. Mittel- bis langfristig sollten Ausstiegsprogramme darauf eingestellt sein, auch mit Rückkehrenden aus anderen Kriegsgebieten sowie mit Angehörigen anderer extremistischer Phänomenbereiche zu arbeiten. Dabei können sich sowohl die geographischen als auch die ideologischen Bezüge ändern. Bundesregierung und Landesregierungen müssen die Ausstiegsstrukturen für den Umgang mit Deutschen, die sich im Ausland verschiedenen extremistischen Gruppen anschließen, dauerhaft festigen und eine grundsätzliche Rückholpolitik verfolgen

    Radikalisierungsprävention in Nordrhein-Westfalen: Abschluss- und Ergebnisbericht des BICC-Forschungsprojekts "Radikalisierungsprävention in Nordrhein-Westfalen - Wie können die Kapazitäten von Intermediären gestärkt werden?"

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    Öffentliche Mittel des Bundes und des Landes haben in Nordrhein-Westfalen über die letzten Jahre eine umfangreiche und über viele Kommunen verstreute Infrastruktur geschaffen, um Menschen davon abzuhalten, sich extremistisches Gedankengut anzueignen oder sich extremistischen Bewegungen anzuschließen. Das Projekt "Radikalisierungsprävention in Nordrhein-Westfalen - Wie können die Kapazitäten von Intermediären gestärkt werden?" ging am Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC) zwischen Juli 2018 und Dezember 2021 der Frage nach, welche Herausforderungen und Bedarfe lokale Akteur:innen der Präventionsarbeit in NRW sehen. Es gliederte sich in vier Module. Das erste Modul untersuchte Programme und Maßnahmen der primären und sekundären Prävention - also Aktivitäten, die eine extremistische Radikalisierung gar nicht erst entstehen lassen oder sie bereits in einem frühen Stadium unterbinden wollen. Ein zweites Modul beschäftigte sich mit der sogenannten tertiären Prävention oder "Deradikalisierung", die sich der Arbeit mit bereits radikalisierten Personen widmet. Das dritte Modul nahm den Sonderfall der Rückkehrenden aus dem Islamischen Staat unter die Lupe. Dabei konzentrierte es sich nicht nur auf Nordrhein-Westfalen, sondern berücksichtigte auch den Umgang mit Rückkehrenden in anderen Bundesländern. Das vierte und letzte Modul fokussierte auf Herausforderungen und Bedarfe primärer, sekundärer und tertiärer Präventionsmaßnahmen im Justizvollzug NRWs. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts wurden während der Projektlaufzeit in vier BICC Policy Briefs mit konkreten Politikempfehlungen und fünf BICC Working Paper veröffentlicht. Die Forschung wurde vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) NRW im Rahmen des Landesnetzwerks CoRE-NRW gefördert. Im vorliegenden Abschluss- und Ergebnisbericht stellen wir unsere wichtigsten Erkenntnisse für jedes Modul vor

    Präventionslücken in NRW schließen: Beratungsarbeit gegen rechtsextremistische Radikalisierung strukturell und finanziell unterstützen

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    Die Zunahme rechtextremistisch motivierter Straftaten in polizeilichen Kriminalstatistiken schlägt sich in den konkreten, alltäglichen Erfahrungen der Beratungsstellen gegen Rechtsextremismus nieder. Beraterinnen und Berater können die hohe Nachfrage nach Unterstützung kaum bewältigen. Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) muss für die Beratungsarbeit im Problemfeld Rechtsextremismus zusätzliche personelle und materielle Kapazitäten zur Verfügung stellen. Wichtig ist hierbei, Regelstrukturen den Vorrang zu geben, statt auf zeitlich befristete Projekte zu setzen. Menschen, die sich am Anfang eines Hinwendungsprozesses zu rechtsextremen Ideologien und/oder Szenestrukturen befinden, stehen bisher nicht im Fokus der Präventionsarbeit in NRW. Gerade in dieser frühen Phase stehen die Chancen jedoch mutmaßlich gut, einer Radikalisierung erfolgreich entgegenwirken zu können. Das Land sollte zusätzliche finanzielle Mittel bereitstellen, um eine intensive und beratende Fallarbeit mit radikalisierungsgefährdeten Personen zu ermöglichen. Beratungsstellen sollten auf das Problemfeld Rechtsextremismus konzentriert, lokal verankert und vernetzt sein. Das Land sowie die Kreise und kreisfreien Städte in NRW haben zu prüfen, welche bestehenden Strukturen eine Grundlage für den Aufbau einer solchen fallbezogenen Präventionsarbeit bieten können. Dabei können sie ggf. aus den Erfahrungen mit lokalen Beratungsstellen in der Arbeit gegen Islamismus lernen

    From Germany to Istanbul while still connected with both: Integration experiences and migration motives

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    This dissertation is concerned with persons who grew up in Germany with Turkish parents, but later migrated to Istanbul. The study, based on interviews analysed using qualitative content analysis, investigates their integration experiences in Germany before the migration and in Turkey afterwards, as well as the motives behind their decision to migrate. For each of these aspects, the structural, social, cultural and identificational dimensions are examined, plus experiences of discrimination. While displaying a high degree of integration into German mainstream society in the other dimensions, the interviewees were often unable to achieve a positive social identity due to the stigmatization of their Turkish parts. In Istanbul, on the other hand, they are able to live out both the German and Turkish aspects of their culture and identity. The intervieweesa tendency towards individualization, biculturality and agency forms the basis of their motivation to move to Turkey. This migration is not an indication of failed integration in Germany, but rather it is the result of a very high degree of integration that led to expectations that Germany was unable to fulfill

    Haftanstalten als Orte der Radikalisierungsprävention? Herausforderungen und Bedarfe der Präventionsarbeit in Justizvollzugsanstalten Nordrhein-Westfalens

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    Das BICC Working Paper untersucht Herausforderungen und Bedarfe der Radikalisierungsprävention in Justizvollzugsanstalten (JVAen) Nordrhein-Westfalens. Die Ergebnisse basieren auf Interviews, die das Projektteam am BICC 2021 mit Akteur:innen der Präventionsarbeit innerhalb und außerhalb des Justizwesens von NRW führte. Das BICC Working Paper unterscheidet zwischen drei Arbeitsbereichen der Prävention: Erstens, direkte und indirekte Maßnahmen, die Radikalisierungsprozesse in JVAen gar nicht erst entstehen lassen oder in einem sehr frühen Stadium unterbinden wollen (u. a. religiöse Seelsorge für Inhaftierte, Angebote der politischen Bildung). Zweitens, der Umgang mit bereits radikalisierten Gefangenen in Haft, insbesondere die Arbeit der staatlichen und zivilgesellschaftlichen Ausstiegsprogramme in JVAen. Drittens, die Bedeutung von Prävention in der Arbeit der Bewährungshilfe, also nach der Haftentlassung. Im Vergleich zu den anderen Bereichen haben Programme der Radikalisierungsprävention im Justizwesen diesen Aspekt bisher vernachlässigt. Schließlich ist eine wichtige Erkenntnis, dass sich die Problemwahrnehmung in den JVAen in letzter Zeit diversifiziert hat. Standen ursprünglich islamistische Bewegungen im Zentrum der Aufmerksamkeit, arbeiten Präventionsakteur:innen zunehmend auch rechtsextremen Hinwendungstendenzen entgegen

    Präventionsarbeit gegen Radikalisierung in den Haftanstalten NRWs stärken: Kapazitäten erhöhen, Mandate erweitern, zivilgesellschaftliche Träger fördern

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    Präventionsbeauftragte leisten einen wichtigen Beitrag, um extremistische Radikalisierungsverläufe unter Inhaftierten zu verhindern. Jedoch gibt es bislang nur fünf Präventionsbeauftragte in NRW, die im geschlossenen Jugendvollzug arbeiten. Dieses Stellenkontingent reicht nicht aus, um den bestehenden Bedarf zu decken. Es sollte in jeder JVA des Landes eine:n Präventionsbeauftragte:n geben. Rechtsextreme und verschwörungsideologische Denkmuster nehmen unter Inhaftierten zu. Um dieser Problemlage gerecht zu werden, sollte die Einstellung zusätzlicher Präventionsbeauftragter mit einer expliziten Erweiterung ihres Mandats auf alle Formen von Extremismus einhergehen. Muslimische Religionsbetreuer:innen können in den JVAen in NRW nur per Honorarvertrag für maximal zehn Stunden pro Woche eingestellt werden. Insbesondere fehlt die Option einer Festanstellung in Vollzeit, was eine deutliche Schlechterstellung im Vergleich zur christlichen Seelsorge im Strafvollzug bedeutet. Das Justizministerium NRW sollte Schritte in Richtung einer Gleichstellung unternehmen und Möglichkeiten einer Festanstellung ausloten. Zivilgesellschaftliche Träger spielen eine wichtige Rolle bei der Präventionsarbeit. Fast alle finanzieren sich in NRW über zeitlich begrenzte Projektförderungen, weshalb sie die große Nachfrage aus den Haftanstalten nicht nachhaltig bedienen können. Das Land NRW sollte die Finanzierung jener zivilgesellschaftlichen Projekte übernehmen, die sich in den letzten Jahren bewährt haben, und ihre Überführung in Regelstrukturen veranlassen. Bestehende Präventionskonzepte im Justizwesen NRWs gehen kaum auf die Bewährungshilfe ein. Das Justizministerium NRW sollte die präventiven Kompetenzen der Bewährungshilfe durch ein größeres Angebot von Weiterbildungen, einen Praxisleitfaden mit klaren Regelungen zum Datenschutz sowie die Bestellung professioneller Ansprechpartner:innen in den Gerichtsbezirken stärken

    Effects of Proton Irradiation on Optocouplers with Bipolar and MOSFETTechnologies, a Comparison of In Situ and Ex Situ Results

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    The properties of two different types of optocouplers, a conventional bipolar one with phototransistor output stage and a photorelay with power MOS output stage, have been determined before, during, and after irradiation with 68 meV protons with a fluence of up to 1e12 protons cm2. In situ measurements of the radiation induced current of the input LEDs and in the case of the bipolar opto coupler also of the current transfer ratio of the device enabled a separate evaluation of input and output device degradation. A moderate degradation of the LED perfor mance is observed for both devices, but in the case of the MOS based photorelay, the most important overall device parameters are still within the specifications even for the highest irradiation level, while for the coupler with bipolar phototransistor a more than one order of magnitude decrease of the current transfer ratio is already observed for moderate fluences. This strong degradation is mainly due to the strong loss of photo generated charge carriers with increasing fluenc
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