18 research outputs found

    Die semiotische Erkenntnistheorie Platons im Siebten Brief

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    Der siebte Brief Platons ist der berühmteste Brief der philosophischen Weltliteratur. In ihm skizziert Platon, nur wenige Jahre vor seinem Tod (347 v. Chr.), Stationen seines Lebens und gibt einen Grundriss seiner Philosophie. Dies ist die einzige uns überlieferte Äußerung Platons über sich selbst und sein Philosophieren. Der sogenannte philosophische Exkurs des Briefes bringt die konstituierenden Elemente seines philosophischen Denkens komprimiert zur Darstellung. Vor dem Hintergrund der neuesten Forschung zum Siebten Brief geht die vorliegende Untersuchung von einem bisher übersehenen Ansatz aus. Denn insoweit die Welt der Erscheinung Abbild der Ideen ist, ist die Welt der Erscheinung Zeichen: Zeichen der Ideen. Da die Ideenlehre auch im Siebten Brief von axiomatischer Gültigkeit ist und hier der Begriff des Zeichens eine Schlüsselfunktion hat, unternimmt die vorliegende Untersuchung die Interpretation zum ersten Male unter dem Gesichtspunkt von Platons eigener Zeichentheorie, seiner Semiotik. Obwohl die semiotische Interpretation gemäß Platons eigener Denkvoraussetzung naheliegt, ist eine solche bisher in der Platonforschung in Bezug auf den Siebten Brief bislang nicht zur Anwendung gebracht worden

    3. Die semiotischen Voraussetzungen: Onoma und Rhema

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    Wenn die Prämisse unserer Untersuchung die ist, daß aufgrund der sehr späten Abfassungszeit des 7. Briefes – nur wenige Jahre vor Platons Tod – die Substanz seines gesamten philosophischen Systems in die Darstellung desselben im 7. Brief integriert ist, dann liegt es nahe, bei dem Versuch, die philosophischen Aussagen des 7. Briefes zu verstehen, bei den in diesem zur Anwendung kommenden Leitbegriffen deren Bedeutungsgeschichte in dem vor uns liegenden Werk Platons zu analysieren. In dem uns ..

    1. Vorgeschichte und Rahmenhandlung des 7. Briefes

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    Platons Reisen nach Sizilien haben von jeher das besondere biographische Interesse der Nachwelt auf sich gezogen. Schon im Altertum rankten sich um sie zahlreiche Legenden. Platon selbst waren diese Reisen immerhin wichtig genug, die mit ihnen verbundenen Ereignisse relativ ausführlich darzustellen, was im 7. Brief, dem längsten seiner Briefe, soweit sie heute als echt gelten, geschieht. Die Echtheit auch dieses Briefes war lange umstritten. Die Exzesse der Echtheitskritik im 19. Jahrhundert ..

    Die semiotische Erkenntnistheorie Platons im Siebten Brief

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    Der siebte Brief Platons ist der berühmteste Brief der philosophischen Weltliteratur. In ihm skizziert Platon, nur wenige Jahre vor seinem Tod (347 v. Chr.), Stationen seines Lebens und gibt einen Grundriss seiner Philosophie. Dies ist die einzige uns überlieferte Äußerung Platons über sich selbst und sein Philosophieren. Der sogenannte philosophische Exkurs des Briefes bringt die konstituierenden Elemente seines philosophischen Denkens komprimiert zur Darstellung. Vor dem Hintergrund der neu..

    6. Die Dreistelligkeit des Platonischen Zeichenbegriffes und die Ontologie der Sprache

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    Von Aristoteles wissen wir, daß er über einen theoretisch fundierten und lehrhaft dargestellten Zeichenbegriff verfügte. Als die formelhaft zusammengefaßte Hauptstelle dafür gilt von jeher das erste Kapitel von Peri hermeneias 16a3–8, in der es heißt, daß die stimmlichen Äußerungen Symbole der Widerfahrnisse in der Seele seien und das Geschriebene Symbol sei für die stimmlichen Äußerungen. Aber nicht alle Menschen hätten dieselbe Schrift und ebenso nicht alle dieselben Laute. Wofür aber diese..

    5. Die noetische Erkenntnis und die Grenzen der Mitteilbarkeit

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    Platons Erkenntnistheorie wird entscheidend bestimmt von der Komplementaritätsthese, das heißt von der Annahme zweier sich ergänzender Denkformen, des noetischen und des dianoetischen Denkens. Das noetische Denken, die νόησις, ist die den εἴδη entsprechende Erfassungsart des geistigen Eindrucks der Dinge, des νόηµα. Sie vollzieht sich in einem Akt synoptischintuitiver Aufnahme der εἴδη. Das dianoetische Denken analysiert den empfangenen eidetischen Inhalt im Akt des diskursiven Nachdenkens, d..

    4. Syntax und Prädikation

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    Als λόγος setzt sich die Definition, wie im 7. Brief ausdrücklich festgehalten (342 B 6), aus Dingwort und Nennwort, aus ὄνομα und ῥῆμα, zusammen, also aus zwei verschiedenen Wortarten, die Subjekt und Prädikat bezeichnen. Dieser Tatbestand trifft für alle λόγοι als Aussagen zu, nicht nur für die besondere Satzform der Definition. Die für Platon charakteristische Annahme ist, daß sich die Form des Denkens an der Form der Sprache ablesen läßt und daß die Form der Sprache die Form des Denkens i..

    9. Die Schwäche der Logoi

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    Platons Ausführungen über die Problematik der Schriftlichkeit der Philosophie im 7. Brief, also das Textstück, das von den Interpreten als die philosophische Stelle oder als der philosophische Exkurs bezeichnet zu werden pflegt, sind verursacht durch die angebliche Schrift von Dionysios II. über Platons Philosophie beziehungsweise in scheinbarer Anlehnung an dieselbe. Konkret werden diese Ausführungen Platons ausgelöst durch seine Erklärung, es gebe keine schriftliche Abhandlung von ihm über ..

    10. Platons Grundlegung der Aristotelischen Semiotik

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    Das in neuerer Zeit viel bestaunte Wunder am Anfang der Logik bei den Griechen ist das Phänomen, wie es möglich war, daß es gleich zu Beginn dieser Wissenschaft zum Aufbau einer Logik kam, die frei von Psychologie war und sofort eine deutliche Tendenz zum Formalen hatte. Es war der Altphilologe und Logikhistoriker Ernst Kapp (1888–1978), der dieses Problem gelöst hat. In einigen wenigen, aber berühmten und in der Forschung allgemein anerkannten Arbeiten wies er nach, daß die Logik als Wissens..

    8. Eidos und Eidolon. Die ontologische Ambivalenz der Zeichenbeziehung

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    Der in der Politeia paradigmatisch herausgestellte Gegensatz zwischen dem allein wahren Sein der Ideen und dem Schein der den Ideen zugeordneten Dingen – anschaulich dargestellt am Ende des sechsten Buches im Liniengleichnis (509 D6–511 E5) und am Anfang des siebten Buches im Höhlengleichnis (514 A1–517 D3) – betont den Abstand dieser beiden Bereiche. Die nachfolgende Erweiterung des Abbildbegriffes, des Eidolon, vom Sophistes und Philebos an bis hin zum Timaios und zum 7. Brief führte zu ein..
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