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    Einschätzungsgenauigkeit von Kindergartenpädagoginnen

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    Ziel dieser Arbeit war es festzustellen, ob es einen Unterschied in der Exaktheit der Einschätzungen gibt, wenn Kindergartenpädagoginnen verhaltensauffällige oder unauffällige Kinder beurteilen. Aus der Literatur ist bekannt, dass Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten häufig Entwicklungsdefizite aufweisen (Tröster&Reinecke, 2007). Ihre Mütter nehmen diese Defizite allerdings nicht wahr und können ihnen dadurch kein Umfeld bieten, das ihren Bedürfnissen gerecht wird (Deimann, Kastner-Koller, Benka, Kainz & Schmidt, 2005). Es sollte daher überprüft werden, ob Kindergartenpädagoginnen die Entwicklung von verhaltensauffälligen Kindern genauer wahrnehmen. Dazu wurde der Entwicklungsstand von 23 unauffälligen und 27 auffälligen Kindern mit dem Wiener Entwicklungstest (WET; Kastner-Koller & Deiman, 2002) erhoben und mit den Einschätzungen der Pädagoginnen im selben Test verglichen. Übereinstimmend mit Ergebnissen aus bisherigen Studien zeigten Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten schlechtere Leistungen im Test als Kinder ohne Auffälligkeiten, insbesondere im motorischen, sprachlichen und sprachlich-kognitiven Bereich. Es zeigte sich, dass auch Kindergartenpädagoginnen Kinder mit besseren Leistungen genauer einschätzen konnten als Kinder mit schlechteren Leistungen. Kinder ohne Verhaltensauffälligkeiten wurden daher exakter eingeschätzt als Kinder mit Auffälligkeiten. Außerdem wurde ein möglicher positiver Effekt des Kindergartens für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten sichtbar. Auffällige Kinder, die den Kindergarten bereits vor dem vierten Lebensjahr besuchten sowie ganztags im Kindergarten betreut wurden, unterschieden sich in ihrer Leistung im Entwicklungstest nicht signifikant von unauffälligen Kindern
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