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Sheep rumen and omasum primary cultures and source epithelia: barrier function aligns with expression of tight junction proteins
SUMMARYThe forestomachs of cows and sheep have historically served as important models for the study of epithelial transport. Thus, the ruminal epithelium was among the first tissues in which absorption of chloride against an electrochemical gradient was observed, requiring a tight paracellular barrier to prevent back-leakage. However, little is known about ruminal barrier function, despite the considerable implications for ruminant health. The tight junction proteins of the omasum have never been investigated, and no cell culture model exists. We present a new method for the isolation of cells from forestomach epithelia. Protein expression of cells and source tissues of sheep were studied using western blot, PCR and confocal laser scanning microscopy. Cultured cells were characterized by transepithelial resistance (TER) measurements and patch clamping. Cells developed TER values of 729±134 Ω cm2 (rumen) and 1522±126 Ω cm2 (omasum). Both primary cells and source epithelia of rumen and omasum expressed cytokeratin, occludin and claudins 1, 4 and 7 (but not claudins 2, 3, 5, 8 and 10), consistent with the observed paracellular sealing properties. Staining for claudin-1 reached the stratum basale. The full mRNA coding sequence of claudins 1, 4 and 7 (sheep) was obtained. Patch-clamp analyses of isolated cells proved expression of an anion conductance with a permeability sequence of gluconate&lt;acetate&lt;chloride. This is in accordance with a model that ruminal and omasal transport of anions such as chloride and acetate has to occur via a transcellular route and involves channel-mediated basolateral efflux, driven by Na+/K+-ATPase.</jats:p
Characterization of an unselective anion-channel in cultured ovine ruminal and omasal epithelial cells
Der Pansen der Wiederkäuer ist der wichtigste Produktionsort für kurzkettige
Fettsäuren (short chain fatty acids, SCFA). Um ein optimales Milieu für die
Mikroorganismen im Pansen zu gewährleisten, steht die Produktion der
kurzkettigen Fettsäuren in engem Zusammenhang mit deren Resorption aus dem
Pansenlumen durch das Pansenepithel (Bergman, 1990; Gäbel et al., 2002). Bei
nicht ausreichender Pufferung des Panseninhaltes durch den Speichel verbunden
mit unzureichender Adaptation des Pansenepithels kommt es zu einer Entgleisung
der Homöostase des Panseninhaltes mit Azidose und ansteigender Osmolarität
(Kleen et al., 2003; Krause und Oetzel, 2005). Das Pansenepithel wird
geschädigt und Mikroorganismen und Toxine können in den Blutkreislauf gelangen
und führen zu gesundheitlichen Schäden, die bis hin zum Tode des Tieres führen
können. Die Leistungseinbußen führen zu großen wirtschaftlichen Verlusten. Der
aktuelle Wissenstand über die genauen Transportmechanismen für kurzkettige
Fettsäuren am Vormagenepithel der Wiederkäuer ist unvollständig. Da die
protonierte Form der kurzkettigen Fettsäuren (HSCFA) lipophil ist, kann diese
Form über Diffusion die Zellmembran passieren. Daneben exprimiert das
Pansenepithel einen apikalen Cl-/HCO3--Austauscher, dessen physiologische
Funktion angesichts der niedrigen Chloridkonzentrationen im Pansenlumen lange
Zeit unklar war. Aktuelle Studien zeigen, dass über diese Anionenaustauscher
auch kurzkettige Fettsäureanionen (SCFA-) im Austausch gegen HCO3- in die
Zelle aufgenommen werden können. Beide Transport-mechanismen führen zu einer
Ansäuerung des Zytosols mit Stimulation des apikal lokalisierten NHE
(Na+/H+-Austauschers), der Natrium in die Zelle hinein- und Protonen aus der
Zelle hinausschleust. Hierdurch wird der intrazelluläre pH-Wert neutral
gehalten und Natrium aus dem Pansenlumen resorbiert, welches sowohl für die
Reduktion der Osmolarität des Panseninhaltes als auch für die
Speichelresekretion bedeutsam ist. Während Butyrat größtenteils intrazellulär
verstoffwechselt wird, gelangen insbesondere Azetat und Propionat in großen
Mengen über die basolaterale Membran ins Portalblut und dienen so der
Versorgung des gesamten Tieres mit Energie. Der basolaterale
Ausschleusungsmechanismus für die kurzkettigen Fettsäureanionen ist jedoch
bisher unklar. Aktuelle Daten sprechen dafür, dass in Analogie zum apikalen
Anionenaustauscher auch die basolaterale Leitfähigkeit für Chlorid wenig
selektiv ist und auch Azetat als Substrat akzeptiert (Stumpff et al., 2009).
Der Transport von Azetat könnte so in Analogie zum klassischen
Chloridtransport über resorbierende Epithelien erfolgen, welches auch am
Pansenepithel etabliert ist. Dabei erfolgt die apikale Aufnahme des Anions
über einen Anionenaustauscher, während die basolaterale Abgabe über einen
Kanal erfolgt (Schmidt et al., 2004). Ein entsprechender großer Anionenkanal
mit Permeabilität nicht nur für Chlorid, sondern auch für das Anion des
Azetats konnte bereits an isolierten Zellen des Pansenepithels nachgewiesen
werden (Stumpff et al., 2009). Im Vergleich zum Pansen liegen über
transportphysiologische Funktionen des Psalters nur wenige Erkenntnisse vor.
Beobachtungen in vivo und in vitro belegen, dass Na+, Cl-, HCO3- und
kurzkettige Fettsäuren transportiert werden. Fortschritte im Verständnis der
Transport-mechanismen sind durch das Fehlen eines Zellkulturmodels behindert
worden. Ziel der vorliegenden Studie war es, mit Hilfe der Patch-Clamp-Technik
die Leitfähigkeit isolierter Pansen- und Psalterepithelzellen für Propionat
sowie für weitere kurzkettige Fettsäuren und Halide zu untersuchen und die
Wirkung entsprechender Blocker zu ermitteln. Folgende Ergebnisse wurden in
dieser Studie zusammengestellt: \- Die Etablierung einer neuen Methode zur
Isolierung von Psalterepithelzellen. Durch die in dieser Studie neu
konzipierte Zellisolationskammer zur Isolierung von Psalterepithelzellen war
es zum ersten Mal möglich, Zellen des Psalters in Kultur anzuzüchten und so
Patch-Clamp-Experimente an isolierten Psalterepithelzellen durchzuführen. Die
Isolierung von Pansenepithelzellen konnte durch diese neue Methode ebenfalls
verbessert werden. \- Die immunhistochemische Charakterisierung des Epithels
und der daraus isolierten Zellen. Es wurden durch immunhistochemische
Färbungen Zytokeratine und die Tight Junction Proteine Occludin, Claudin 1, 4
und 7 am frischen Pansen- und Psalterepithel dargestellt. Diese Proteine
konnten auch an isolierten und kultivierten Pansen- und Psalterepithelzellen
nachgewiesen werden. Dadurch wurde der epitheliale Ursprung der kultivierten
Zellen belegt. \- Der Nachweis eines für große Anionen durchlässigen Kanals an
isolierten Pansen- und Psalterepithelzellen. An beiden Präparaten konnte eine
Leitfähigkeit für Anionen nachgewiesen werden, die in der Reihenfolge Chlorid
> Azetat > Propionat > Butyrat abnahm. Isolierte Pansenepithelzellen wiesen
ebenfalls eine gewisse Leitfähigkeit für Laktat auf. Alle
Anionenleitfähigkeiten ließen sich durch den Anionenkanalblocker DIDS
reversibel hemmen. Die Propionatleitfähigkeit war reversibel pCMBs- und NPPB-
sensitiv. Der Blocker des CFTR Glibenclamid hatte keinen Effekt. Die
Halidsequenz entsprach mit F- ≈ Cl- ≈ Br- > I- am ehesten einer Eisenmann 1
Sequenz. Die durch Einzelkanalmessungen ermittelte Einzelkanalleitfähigkeit
für Pansen- und Psalterepithelzellen beträgt ca. 350 pS für Chlorid, 140 pS
für Azetat (Stumpff et al., 2009) und ca. 100 pS für Propionat.
Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass isolierte Pansen- und
Psalterepithelzellen einen großen Anionenkanal mit einer Leitfähigkeit für das
kurzkettige Fettsäureanion Propionat exprimieren, welcher auch für andere
Anionen in unterschiedlichem Maße permeabel ist. Ein Transportmodell für
Fettsäuren über die Vormagenepithelien wird vorgeschlagen mit basolateraler
Expression des Kanals. Die auf diesem Wege resorbierten Fettsäureanionen
werden von dem von der Na+-K+-ATPase herrührenden Potential ins Blut
getrieben. Die zugehörigen Protonen verbleiben im Pansenlumen und müssen dort
durch den Speichel abgepuffert oder auf anderem Wege aus dem Pansen entfernt
werden. Beim Versagen dieser Mechanismen kommt es zur Pansenazidose.The rumen is the most important site of short chain fatty acid (SCFA)
production in cows and sheep and absorption must increase in synchrony with
production to ensure an optimal environment for ruminal microbes. Insufficient
salivary buffering of the ruminal content in conjunction with inadequate
adaptation of the epithelium leads to a breakdown of ruminal homeostasis with
acidosis and rising osmolarity (Kleen et al., 2003; Krause und Oetzel, 2005).
Ruminal microbes and toxins can pass through the damaged epithelium into the
blood system of the animal causing severe illness that may be fatal (Krause
2005, Owens 1998). The concomitant decrease in animal productivity leads to
large economic losses. However, our current understanding of the mechanisms of
transcellular absorption of short chain fatty acids (SCFA) through forestomach
epithelia is incomplete. Since the protonated form (HSCFA) is lipophilic, this
form can simply diffuse across the lipid bilayer. In addition, the ruminal
epithelium expresses an apical Cl-/HCO3--exchanger, the physiological function
of which has long been unclear since ruminal chloride concentrations are
relatively low. Recent research suggests that this anion exchanger may mediate
the cellular uptake of short chain fatty acid anions (SCFA-) in exchange for
HCO3-. Both pathways acidify the cytosol and drive the apical uptake of Na+ in
exchange for protons via NHE (Na+/H+-exchange). The pH of the cytosolic
compartment is thus maintained at neutral values while the absorption of
sodium from the ruminal fluid is important both for the reduction of ruminal
osmolarity and for the provision of sodium for resecretion with saliva. While
butyrate is mostly metabolized intracellularly, large quantities of acetate
and propionate cross the basolateral membrane and pass into the portal blood,
thus providing energy for the animal as a whole. However, the mechanism for
the basolateral extrusion of SCFA has not yet been clarified. A recent study
suggests that, as it is the case for the apical anion exchanger, the
basolateral conductance for chloride is poorly selective and accepts acetate
as a substrate (Stumpff et al., 2009). The transport of acetate could thus
follow the classical model of chloride transport across absorbing epithelia,
which has also been established for the rumen. In this model, the apical
uptake of the anions occurs through an anion exchanger, while the basolateral
extrusion occurs via an ion channel (Schmidt et al., 2004). A corresponding
large anion channel with permeability not only for chloride, but also for the
anions of acetate has recently been characterized in isolated cells of the
ruminal epithelium (Stumpff et al., 2009). Compared to the numerous studies on
ruminal tissue, only little research has been done to clarify the transport
physiology of the omasal epithelium. Observations in vivo and in vitro support
the notion that the tissue transports Na+, Cl-, HCO3- and short chain fatty
acids. Progress in understanding the underlying transport mechanisms has been
hampered by the lack of a suitable cell culture model. The goal of the current
study was to use the patch-clamp-technique on isolated ruminal and omasal
epithelial cells to investigate the conductance for propionate and for other
SCFA and for the halides and to study the effects of corresponding blockers.
The following results were obtained: \- The establishment of a new method for
the isolation of cells from the omasal epithelium. The development of a new
cell isolation chamber allows the isolation and cultivation of cells from the
omasum for the first time, allowing patch-clamp-experiments to be performed on
isolated cells of the omasum. The isolation of ruminal epithelial cells could
also be improved via this method. \- The immunohistochemical characterization
of the epithelium and the cells isolated from it. Immunohistochemical staining
was used to demonstrate the expression of cytokeratins and of the tight
junction proteins occludin, claudin 1, 4 and 7 in fresh ruminal and omasal
tissues. These proteins could also be detected in cultured ruminal and omasal
cells. The epithelial origin of the cultured cells was thus confirmed. \- The
demonstration of a channel permeable to large anions in isolated cells of the
rumen and the omasum. In both preparations, a conductance could be
demonstrated with permeability decreasing in the order chloride > acetate >
propionate > butyrate. Isolated ruminal epithelial cells also showed a certain
conductance for lactate. All conductances were sensitive to the anion channel
blocker DIDS. The conductance for propionate was reversibly sensitive to pCMBs
und NPPB. The blocker of the CFTR channel glibenclamide had no effect. The
halide sequence of the channel was F- ≈ Cl- ≈ Br- > I- and thus resembles an
Eisenman sequence I. The single channel conductance of the channel was
determined in ruminal and omasal cells and corresponds to 350 pS for chloride,
140 pS for acetate (Stumpff et al., 2009) and about 100 pS for propionate. In
summary, it could be shown that isolated cells of the rumen and the omasum
express a large anion channel with a conductance for the anion of propionate.
The channel is also permeable to other anions, albeit to differing degrees. A
transport model for SCFA across forestomach epithelia is proposed with a
basolateral expression of the channel. The short chain fatty acid anions that
are absorbed via this pathway enter the blood driven by the potential
generated by the Na+-K+-ATPase. Protons remain in the ruminal lumen and have
to be buffered by saliva or removed via alternate mechanisms. When these
mechanisms break down, ruminal acidosis follows