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    Selektive auditorische Aufmerksamkeit: eine EinfĂŒhrung und Hinweise auf verschiedene Förderungs- und Hemmungsmechanismen

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    Objective Auditory selective attention is a complex brain function that is still not completely understood. The classic example is the so-called “cocktail party effect” (Cherry, 1953), which describes the impressive ability to focus one’s attention on a single voice from a multitude of voices. This means that particular stimuli in the environment are enhanced in contrast to other ones of lower priority that are ignored. To be able to understand how attention can influence the perception and processing of sound, background knowledge is essential. One aim of this dissertation is to provide an overview of already existing literature. Therefore, the auditory system and different methods to measure and evaluate auditory processes are introduced at first, followed by a review about competing theories, trying to explain how auditory attention operates. The second aim of the dissertation is to specify the mechanisms and to elucidate how they operate. It is generally accepted that distinct signals (top-down signals) are important for cognitive control, enabling selective attention and leading to an enhanced processing of task relevant information. But it is unknown whether facilitation and inhibition of stimulus processing are based upon one (unitary gain control mechanism of facilitation) or two mechanisms (net activity of distinct top-down facilitation and inhibition mechanisms). Results from a visual fMRI study (de Fockert, 2001) suggest that facilitation and inhibition rely on distinct mechanisms that would be differentially affected by the availability of cognitive resources (i.e. for performing a task). To reveal that facilitation and inhibition represent distinct mechanisms in auditory selective attention, we conducted a study, where subjects performed an auditory attention task, while the amount of available cognitive resources was modulated (by varying the difficulty of a memory task). Methods Electrophysiological experiments were conducted in young healthy adults. 16 subjects performed an attention task and a memory task of varying difficulty (no, easy and difficult memory) at the same time (dual task protocol) while EEG was recorded. Facilitation and inhibition were measured by comparing electrophysiological responses to attended and ignored sounds with responses to the same sounds when attention was considered to be equally distributed towards all sounds. Results Two ERP-components were observed: a negative one in response to attended sound and a positive one to ignored sounds. The two frontally distributed components had distinct timing and scalp topographies and were differentially affected by the difficulty of the memory load. Conclusion This dissertation provides an insight into the literature of auditory selective attention and also enriches the existing knowledge with results of a new study about the operating mechanisms of auditory selective attention. The study provides evidence that top-down attention control can operate via distinct facilitation and inhibition mechanisms.Hintergrund und Ziele Selektive auditorische Aufmerksamkeit ist ein komplexer Mechanismus, der noch nicht vollstĂ€ndig verstanden ist. Das klassische Beispiel ist der sogenannte „Cocktail Party Effekt“ (Cherry, 1953). Dieser beschreibt die beeindruckende FĂ€higkeit, die Aufmerksamkeit auf einen einzelnen Sprecher zu konzentrieren und andere Unterhaltungen auszublenden. Das bedeutet, dass bestimmte Reize in unserer Umwelt verstĂ€rkt wahrgenommen werden, wohingegen Reize von niedrigerer PrioritĂ€t ignoriert werden. Um zu verstehen, wie Aufmerksamkeit die Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen beeinflusst, gibt der erste Teil dieser Dissertation einen Überblick der Grundlagenliteratur. Dabei werden zuerst das auditorische System vorgestellt und verschiedene Methoden zur Messung und Beurteilung auditorischer Verarbeitungsprozesse eingefĂŒhrt. Dem folgt ein kurzer Überblick ĂŒber konkurrierende Theorien, die zu erklĂ€ren versuchen, wie selektive auditorische Aufmerksamkeit funktioniert. Der zweite Teil dieser Arbeit befasst sich genauer mit der Frage nach den Mechanismen und wie diese arbeiten. Es ist allgemein anerkannt, dass bestimmte Signale (top-down Signale) wichtig fĂŒr die kognitive Kontrolle sind. Sie aktivieren selektive auditorische Aufmerksamkeit und fĂŒhren so zu einer verstĂ€rkten Verarbeitung eines relevanten Reizes. Aber es ist noch ungeklĂ€rt ob die Förderung und Hemmung der Reizverarbeitung durch einen (einheitlicher, linearer VerstĂ€rkungsmechanismus von Förderung) oder zwei Mechanismen (NetzwerkaktivitĂ€t von unabhĂ€ngiger Förderung und Hemmung) geregelt wird. Ergebnisse einer visuellen fMRT Studie zeigen, dass das Ausmaß der Hemmung ablenkender Reize von der VerfĂŒgbarkeit kognitiver Ressourcen (z.B. fĂŒr das Lösen von Problemen) abhĂ€ngig ist (de Fockert, 2001). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Förderung und Hemmung im visuellen System auf verschiedenen Mechanismen basieren, die von der VerfĂŒgbarkeit kognitiver Ressourcen unterschiedlich beeinflusst werden. Um zu zeigen, dass Förderung und Hemmung unabhĂ€ngig voneinander agieren, fĂŒhrten wir eine Studie durch, in der Probanden einen auditorischen Aufmerksamkeitstest lösten, wĂ€hrend die VerfĂŒgbarkeit von kognitiven Ressourcen variiert wurde (verschiedene Schwierigkeitsstufen in einem GedĂ€chtnis Test). Methoden Elektrophysiologische Versuche wurden mit 16 jungen, gesunden Erwachsenen durchgefĂŒhrt. Die Probanden lösten gleichzeitig (dual task protocol) einen Aufmerksamkeits- und einen GedĂ€chtnis Test mit variierenden Schwierigkeitsstufen (no, easy und difficult memory) wĂ€hrend elektrophysiologische Signale (EEG) aufgezeichnet wurden. Förderung und Hemmung wurden gemessen, indem die Antworten zu den beachteten und den ignorierten Reizen jeweils mit den Antworten auf die gleichen Reize einer Kontrollbedingung verglichen wurden. In dieser Kontrollbedingung wurde angenommen, dass die Aufmerksamkeit ausgewogen auf alle Reize gerichtet war. Ergebnisse und Beobachtungen Zwei ERP-Komponenten wurden beobachtet: eine negative, in Antwort zu den beachteten Reizen und eine positive, den ignorierten Reizen folgend. Die zwei Komponenten zeigten verschiedene frontale Skalp-Topographien und variierten auch in der zeitlichen DomĂ€ne. Außerdem wurden sie unterschiedlich von der Schwierigkeit des GedĂ€chtnis Tests beeinflusst. Praktische Schlussfolgerungen Diese Dissertation bietet einen Einblick in die Literatur ĂŒber selektive auditorische Aufmerksamkeit und bereichert das bestehende Wissen mit Ergebnissen einer neuen Studie ĂŒber die Wirkmechanismen. Die Studie erbringt den Nachweis, dass top-down Kontrolle die AktivitĂ€t voneinander unabhĂ€ngiger Förderungs- und Hemmungsmechanismen widerspiegelt
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