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One Planet Living and the legitimacy of sustainability governance: From standardised information to regenerative systems
The past two decades have witnessed an increased use of voluntary governance instruments providing guidance on sustainability strategy and/or monitoring, rewarding users with marketable public information such as certifications, ratings, and reports, to incentivise take-up. To support trustworthy information, these instruments are typically based on standardised assessment criteria. Such standardisation has been applied across increasingly complex varied contexts, such as companies, neighbourhoods, and cities. However, recent academic literature emphasises more context-sensitive and systems-based, or âregenerativeâ, approaches, giving cause for questioning the effectiveness of standardised approaches. This thesis uses the concept of âlegitimacyâ to evaluate instruments, based on promoting effective programmes, achieving take-up and systemic effectiveness, and providing public information that is high quality rather than reflecting positively on business-as-usual practices. Existing research finds that standardised approaches have achieved take-up at the expense of programme effectiveness and informational quality. Although research calls for alternative approaches compatible with a systems-based or regenerative perspective, there remains a shortage of empirical investigations of established instruments based on this perspective. This research addresses this need by evaluating Bioregionalâs One Planet Living framework, using a practice-embedded, mixed-methods methodology. The framework is found to promote effective, participatory, and generally transparent programmes. However, the flexible, bespoke approach can provide limitations in terms of structure, resource requirements, and the integration of measurement, which can affect take-up as well as programme processes and transparency. Overall, the research provides insights into the role that voluntary instruments can play in sustainability governance across complex and varied contexts. Despite their widespread usage and ability to scale, standardised approaches have major limitations in the important matter of supporting effective programmes. OPLâs regenerative approach can support programmes effectively but has limitations particularly in relation to take-up, partly reflecting the more bespoke model, and partly reflecting the more fundamental problem of mobilising ambitious action on a voluntary basis. The question of scaling such practices remains of urgent importance
results from a 13 country survey
European citizenship consisting of equal economic, social, and political rights for all EU citizens has come under pressure in recent years due to the different crisis the EU had to face. Based on a survey conducted in 13 EU member states we examined to what extent EU-citizens support the notion that citizens from other European countries should enjoy the same rights as nationals. Overall, only 56 % of EU citizens support the idea that EU foreigners and national citizens should be treated equally. In addition, we find remarkable variations between the countries. Multivariate analysis indicates that cultural factors on the individual and the country level have a strong impact on attitudes towards Europeanised equality, whereas structural factors that are related to individualsâ and a countriesâ socioeconomic position are only of minor importance. One can conclude from our findings that the EU is not only situated in an institutional but also in a legitimacy crisis
EuropÀische versus nationale Gleichheit
Der europÀische Integrationsprozess lÀsst sich als ein Prozess der Verlagerung
von SouverÀnitÀtsrechten von den Nationalstaaten auf die Institutionen der
EuropÀischen Union interpretieren. Die heutige EuropÀische Union startete mit
der Festlegung einer gemeinsamen Verwaltung fĂŒr die Kohle- und Stahlindustrie.
Schritt fĂŒr Schritt wurden andere Bereiche in den Prozess der Vertiefung
einbezogen: Eine Zollunion wurde gegrĂŒndet, ein gemeinsamer Binnenmarkt und
eine Wirtschafts- und WĂ€hrungsunion wurden gebildet, und schlieĂlich wurde fĂŒr
eine Teilgruppe der EU-LĂ€nder eine gemeinsame WĂ€hrung eingefĂŒhrt. Der Prozess
der zunehmenden europÀischen Integration lÀsst sich aber nicht nur als ein
Prozess der Zunahme europÀischer Regelungen und der Ausbildung eines
eigenstÀndigen europÀischen Institutionensystems beschreiben, sondern auch als
ein Prozess der Etablierung einer europÀischen Werteordnung. Die Union ist
auch ein politischer Werteunternehmer, der mit seinen Politiken in die
Werteordnungen seiner MitgliedslĂ€nder eingreift. Sie verfĂŒgt ĂŒber ein Skript
einer europÀischen Gesellschaft und versucht, mit ihren Politiken ihre
Vorstellungen einer europÀischen Gesellschaft zu realisieren. Dabei hat die EU
zum Teil sehr dezidierte Vorstellungen darĂŒber, wie eine Familie, die
Ăkonomie, der Wohlfahrtsstaat oder eine Zivilgesellschaft idealiter aussehen
soll. Wir haben an anderer Stelle mithilfe einer Analyse des PrimÀr- und
SekundĂ€rrechts der EU zu zeigen versucht, welche Werteordnung â differenziert
nach WertsphĂ€ren â die EU prĂ€feriert (vgl. Gerhards/Hölscher 2005). Wir
knĂŒpfen in der folgenden Untersuchung an diese Analysen an, konzentrieren uns
hier auf das Gleichheitsskript der EuropÀischen Union und gehen dabei
folgenden drei â miteinander verknĂŒpften â Fragen nach. 1\. In einem ersten
Schritt beschreiben wir mit Rekurs auf das EU-Recht und die EU- Politiken, wie
die EuropÀischen Union die Idee einer allein binnennationalen Gleichheit
transnationalisiert und ersetzt hat durch die Idee einer Gleichheit aller
BĂŒrger Europas. Ein Blick in die Vertragsentwicklungen wird zeigen, dass die
Union Schritt fĂŒr Schritt das Prinzip der Gleichheit aller UnionsbĂŒrger auf
unterschiedliche Politikfelder ausgedehnt und damit die LegitimitÀt
nationalstaatlicher SchlieĂung und von nationalen Sonderregelungen
durchbrochen hat. Dies gilt vor allem fĂŒr den Bereich der Wirtschaft und die
Herstellung eines gemeinsamen europÀischen Binnenmarktes. 2\. Manche Autoren
gehen davon aus, dass sich mit einer EuropÀisierung der Politikfelder und
einer Strukturierung eines europÀischen gesellschaftlichen Raumes auch die
Wahrnehmungen der BĂŒrger verĂ€ndern, so dass man von einer EuropĂ€isierung von
Einstellungen und Werteorientierungen sprechen kann. Ulrich Beck und Edgar
Grande haben jĂŒngst die These formuliert: »Im Anschluss daran soll hier die
These entwickelt werden, dass sich die bisherigen Verzerrungen in der
Wahrnehmung sozialer Ungleichheiten â das heiĂt die Herstellung und
Aufrechterhaltung der Unvergleichbarkeit von gleichen Ungleichheiten zwischen
und ĂŒber nationale Grenzen hinweg â im Zuge der grenzverĂ€ndernden
Grenzenpolitik der EuropÀisierung auflösen.« (Beck/Grande 2004: 266) Ob dies
wirklich der Fall ist, wollen wir fĂŒr den Bereich der Gleichheit auf dem
Arbeitsmarkt prĂŒfen. In welchem MaĂe unterstĂŒtzen die BĂŒrger die Vorstellung,
dass auslĂ€ndische BĂŒrger auf dem Arbeitsmarkt die gleichen
Zugangsmöglichkeiten und Rechte genieĂen wie die eigenen BĂŒrger, oder
umgekehrt formuliert: In welchem MaĂe gehen die BĂŒrger davon aus, dass
InlĂ€nder gegenĂŒber europĂ€ischen AuslĂ€ndern einen bevorzugten Zugang zu
ArbeitsplĂ€tzen haben sollen? UnterstĂŒtzen die EU-BĂŒrger das Skript der EU-
Institutionen von einer Gleichheit der ArbeitskrÀfte oder favorisieren sie ein
Ungleichheitskonzept, das zwischen InlÀndern und AuslÀndern unterscheidet?
Wird die institutionelle EuropĂ€isierung also durch eine mentalitĂ€tsmĂ€Ăige
EuropĂ€isierung (Heidenreich in diesem Band) unterstĂŒtzt? Die Frage nach einer
UnterstĂŒtzung des EU-Skripts durch die BĂŒrger ist fĂŒr die LegitimitĂ€t der
Politiken der EU nicht unerheblich, wie die Ablehnung der europÀischen
Verfassung in den MitgliedslÀndern Frankreich und den Niederlanden gerade
gezeigt haben. Demokratien sind strukturell auf die UnterstĂŒtzung ihrer BĂŒrger
angewiesen. Bleibt diese aus, kann es zu LegitimitÀtsproblemen der
Institutionen selbst kommen. 3\. Die deskriptiven Befunde werden zeigen, dass
das Gleichheitsskript der EU bei den BĂŒrgern Europas keine mehrheitliche
UnterstĂŒtzung findet, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den LĂ€ndern
gibt. Neben einer Deskription gehen wir in einem dritten Schritt der Frage
nach, wie man die gefundenen Unterschiede zwischen den LÀndern erklÀren kann.
Dazu formulieren wir zuerst Hypothesen, die wir mit Hilfe einer multivariaten
Analyse ĂŒberprĂŒfen werden. In einem abschlieĂenden Kapitel gehen wir auf
mögliche politische Implikationen der Befunde ein. Die empirische Grundlage
unserer Rekonstruktion der Werteorientierung der BĂŒrger bilden
SekundÀranalysen von reprÀsentativen Bevölkerungsbefragungen, die in den
Mitglieds- und BeitrittslĂ€ndern durchgefĂŒhrt und in denen die BĂŒrger nach
Werteeinstellungen gefragt wurden
Kritik des neuen Kultes der Minderheitensprachen
Die Geschichte der Minderheitensprachen in den letzten 200 Jahren ist
vielerorts eine Geschichte ihrer UnterdrĂŒckung. Im Kontext der Entstehung von
Nationalstaaten wurden und werden bis heute die Sprachen der Minderheiten
vielfach benachteiligt, zum Teil verboten und ihre Sprecher auf
unterschiedliche Art und Weise unterâdrĂŒckt. Mit Beginn der 1970er Jahre
findet aber eine Umkehr in der Interpretation des Status der
Minderheitensprachen statt, die verbunden ist mit einer StÀrkung der Rechte
der Minderheiten auf internationaler und nationaler Ebene. Eine Allianz von
Juristen, Linguisten, Anthropologen, Sozialwissenschaftlern, sozialen
Bewegungen und verschiedenen internationalen Organisationen war erfolgreich,
die Idee des Schutzes der Minderheitensprachen vielerorts zur hegemonialen
Idee werden zu lasâsen. So legitim es einerseits ist, gesellschaftlichen
Gruppen, die eine eigene Sprache sprechen, das Recht zur sprachlichen
Selbstbestimmung einzurÀumen und sie vor der Verfolgung ihrer Sprache zu
schĂŒtzen, so ĂŒbertrieben scheinen andererseits manâche Forderungen zu sein,
die den Schutz der Minderheitensprachen in den Status eiânes neuen Kults
erheben. Die folgenden Ăberlegungen unterziehen die Argumente und
Deutungsmuster, die den Kult der Minderheitensprachen begrĂŒnden, einer
kriâtischen PrĂŒfung. Zuvor geht der Blick zurĂŒck, um das VerhĂ€ltnis von
Nationalstaatsâentstehung und Minderheitenpolitik kurz zu skizzieren (Kapitel
I). Im nÀchsten Schritt werden die rechtlichen Regelungen und deren diskursive
Legitimation, die dem Kult der Minderheitensprachen zu Grunde liegen,
dargestellt (Kapitel II), um dann im dritten Schritt die PlausibilitÀt der
Argumente zu diskutieren (Kapitel III).The history of language minorities in the last 200 years has been quite often
the history of their marginalisation and suppression. However, since the
beginning of the 1970s the status of minority languages has changed
dramatically. Minority language speakers have gained recognition and their
rights have been strengthened both nationally and internationally. The article
critically examines the arguments which have been brought forward to establish
the new cult of minority languages. In a first step we will go back in time
and describe how the emergence of nation states and the suppression of
minority languages went hand in hand. Against this backdrop we will describe
how the status of minority languages has changed in last 40 years; we will
reconstruct the juridical rules and their discursive legitimation which form
the basis of a new cult of minority languages. Finally, we will discuss the
plausibility of the arguments which legitimize the new cult of minority
languages
Making the Case for Promoting English as Europeâs Lingua Franca
The 28 European Union member states have 24 different official languages.
While the EU seeks homogenisation and convergence of the member states in many
policy areas this does not apply to its language policy. The present article
discusses six arguments why the European language policy should be changed and
the use of English as a lingua franca be encouraged
Transnationales linguistisches Kapital der BĂŒrger und der Prozess der europĂ€ischen Integration
Der politische Prozess der europÀischen Integration hat entscheidend zu einer
EuropÀisierung der Gesellschaften Europas beigetragen. Ob dieser systemische
Prozess der EuropÀisierung von einer lebensweltlichen EuropÀisierung im Sinne
einer Zunahme der Kommunikation zwischen den BĂŒrgern verschiedener
MitgliedslÀnder begleitet wird, hÀngt entscheidend von der Mehrsprachigkeit
der BĂŒrger ab. In welchem MaĂe die BĂŒrger der 27 LĂ€nder mehrsprachig sind und
wie man die Unterschiede in der Ausstattung mit transnationalem,
linguistischem Kapital erklÀren kann, ist das Thema des Artikels. In einem
ersten Schritt werde ich die Sprachpolitik der EuropÀischen Union beschreiben.
Diese ist durch zwei Merkmale gekennzeichnet: Die Akzeptanz der sprachlichen
HeterogenitÀt der EuropÀischen Union und der Verzicht auf eine Politik der
sprachlichen Homogenisierung einerseits und die Förderung der Mehrsprachigkeit
der BĂŒrger Europas zur Verbesserung der Integration Europas andererseits. Im
zweiten Schritt analysiere ich auf der Basis einer Auswertung einer
Eurobarometerbefragung, ĂŒber welches transnationale linguistische Kapital die
BĂŒrger Europas verfĂŒgen, das sie in die Lage versetzt, am
EuropÀisierungsprozess zu partizipieren. Die Ergebnisse werden zeigen, dass
die Kompetenzen der Mehrsprachigkeit zwischen den LĂ€ndern und innerhalb der
LÀnder sehr unterschiedlich verteilt sind, es Àhnlich wie bei anderen
Kapitalien eine Ungleichheit in der Kapitalausstattung der BĂŒrger gibt. Im
dritten Schritt gehe ich der Frage nach, wie man diese Ungleichheit erklÀren
kann. Dazu werden zuerst einige Hypothesen formuliert, die dann durch eine
multivariate Analyse ĂŒberprĂŒft werden. Die Mehrsprachigkeit der BĂŒrger kann
durch folgende Faktoren relativ gut erklÀrt werden: den Grad der ModernitÀt
und die GröĂe eines Landes, in dem jemand lebt, die VerfĂŒgung ĂŒber
institutionalisiertes kulturelles Kapital und durch die Klassenlage des
Befragten. Dieser Befund bestÀtigt andere Ergebnisse, die gezeigt haben, dass
es vor allem die oberen Schichten sind, die vom Prozess der systemischen
europÀischen Integration profitieren, weil sie in der Lage sind, daran zu
partizipieren
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