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    Neuropsychologische Störungen bei erworbenen Hirnschädigungen

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    In der vorliegenden Arbeit geht es um die Darstellung und Analyse der Terminologie neuropsychologischer Störungen nach erworbenen Hirnschädigungen. Neuropsychologische Störungen sind als Defizite der elementaren und komplexen kognitiven Leistungen definiert und werden dem Fachgebiet der klinischen Neuropsychologie zugeordnet. Ausgangspunkt der Arbeit war die Erstellung von Begriffssystemen in deutscher und französischer Sprache zu zwölf ausgewählten neuropsychologischen Syndromen. Die Bereiche „Apraxie/apraxie“, Aphasie/aphasie“, „Alexie/alexie“, „Agraphie/agraphie“, „Akalkulie/acalculie“, „Amnesie/amnésie“, „Störungen der visuellen und akustischen Raumorientierung/troubles des capacités visuo-spatiales“, „zerebrale Sehstörungen/ troubles visuels“, „Agnosie/agnosie“, „Neglect/héminégligence“, „Anosognosie/ anosognosie“ und „Störungen der exekutiven Funktionen/troubles des fonctions exécutives“ wurden in einem sachgebietsbezogenen Teil erörtert und als Überbegriffe für das zweisprachige Glossar herangezogen. Im Rahmen einer Gegenüberstellung der deutschen und französischen Termini wurden interlinguale Unterschiede sowie terminologische Besonderheiten herausgearbeitet. Die Ergebnisse dieses Prozesses wurden in Anschluss an das Glossar zusammengefasst und kommentiert. Es zeigte sich, dass Benennungen und Definitionen der neuropsychologischen Störungen häufig einen unterschiedlichen Grad an Fachsprachlichkeit aufweisen: die Benennungen entsprechen den Konventionen einer medizinischen Fachsprache, die Definitionen hingegen stehen zumeist der Gemeinsprache näher. Ferner wurde aufgezeigt, dass der differenzierte Gebrauch von Benennungen in der neuropsychologischen Fachliteratur auch verschiedene Sichtweisen von Defiziten und Ressourcen der betroffenen PatientInnen implizieren kann. Des weiteren wurde auf Gallizismen in der deutschsprachigen sowie auf Anglizismen in der deutsch- und französischsprachigen Fachterminologie der klinischen Neuropsychologie eingegangen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die klinische Neuropsychologie aufgrund ihres interdisziplinären Ursprungs von unterschiedlichen Ansätzen und Denkmodellen geprägt ist. Durch den Einfluss verschiedener Autoren und Schulen ist die Terminologie der neuropsychologischen Störungen in beiden Sprachen einem stetigen Wandel unterzogen. Es wird interessant sein, zu beobachten, ob die klinische Neuropsychologie als Disziplin ihre derzeit deutlich ausgeprägte fachliche Eigenständigkeit und sprachliche Identität im Deutschen und Französischen erhalten kann
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