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Ohne Zukunft keine Vergangenheit
Bis unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergte das Geriatriezentrum am Wienerwald, als Versorgungshaus Lainz, zeitweise bis zu 5.000 vorwiegend alte, kranke und sieche Personen. Die Geschichte des Hauses ist bislang kaum aufgearbeitet worden. Vor allem die Zeit der nationalsozialistischen Regierung, des Zweiten Weltkrieges und der unmittelbaren Nachkriegszeit, wurde bislang kaum erforscht. Dokumente und Quellen zu dieser Zeit, sind bezüglich Lainz nur wenige vorhanden und diese in einer Analyse vielfach problematisch zu interpretieren. Die Diplomarbeit „Ohne Zukunft keine Vergangenheit. Das Versorgungshaus Wien Lainz und seine Alterspfleglinge während der Zeit des Nationalsozialismus.“ zeichnet vor allem anhand der diversen erhaltenen Protokollbücher des Versorgungshauses das Leben und Sterben der Pfleglinge zwischen 1937 und 1949 soweit als möglich nach. Anhaltspunkte und Hinweise auf die Bedingungen des (Über-)Lebens in der Anstalt geben neben der Altersstruktur der Pfleglinge, deren Verweildauern und Austritte, die pflegerische, medizinische und materielle Versorgung, die Konzepte des Luftschutzes, Diagnosen von Todesursachen, die Räume des Sterbens und die Mortalitätsraten der Einrichtung. Vor dem Hintergrund allgemeiner Entwicklungen der Altenpflege in Wien, sowie während der Zeit des Nationalsozialismus, etwa im Bereich ideologischer Altersbilder und gesellschaftlicher Verhältnisse, wird vor allem anhand statistischer Auswertungen aufgezeigt, dass zwar nicht von „dezentraler Euthanasie“ gesprochen werden kann/muss oder so genannte „Anstaltstötungen“ nachweisbar sind. Jedoch können zahlreiche Auffälligkeiten und Hinweise gefunden werden, die ein vermehrtes Sterben in Lainz und teilweise stark erschwertes (Über-)leben der Pfleglinge belegen
The problematic legacy of victim specimens from the Nazi era: Identifying the persons behind the specimens at the Max Planck Institutes for Brain Research and of Psychiatry
Although 75 years have passed since the end of World War II, the Max Planck Society (Max-Planck Gesellschaft, MPG), successor to the Kaiser Wilhelm Society (Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, KWG), still must grapple with how two of its foremost institutes—the KWI of Psychiatry in Munich and the KWI for Brain Research in Berlin-Buch—amassed collections of brains from victims of Nazi crimes, and how these human remains were retained for postwar research. Initial efforts to deal with victim specimens during the 1980s met with denial and, subsequently, rapid disposal in 1989/1990. Despite the decision of the MPG’s president to retain documentation for historical purposes, there are gaps in the available sources. This article provides preliminary results of a research program initiated in 2017 (to be completed by October 2023) to provide victim identifications and the circumstances of deaths