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    Genetische Instabilität in Stammzellen der ersten Remissionshämatopoese nach akuter myeloischer Leukämie und ihre Auswirkung auf das „event-free-survival“

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    Erklärungsversuche zur Rezidiventstehung nach akuter myeloischer Leukämie (AML) und belastbare Prognosefaktoren, die bei der Therapieentscheidung nach erreichter Remission (Erhaltungschemotherapie vs. allogene Stammzelltransplantation) helfen können, sind wichtige Themen der laufenden Forschung. In dieser Arbeit wurde die Remissionshämatopoese nach AML auf Stammzellebene (CD34+ vs. CD34-) auf das Vorkommen von „loss of heterozygosity“ (LOH) und/oder Mikrosatelliteninstabilität (MSI) retrospektiv untersucht. Untersuchungsmaterial waren hämatopoetische Stammzellen aus Leukaphereseprodukten von unausgelesenen AML-Patienten (n=61) in kompletter Remission. Die Stammzellgewinnung erfolgte mittels magnetischen CD34-Antikörpern (MACS-System). Die LOH/MSI-Analyse erfolgte nach PCR-Untersuchungen und Mikrosatellitenanalyse an Genorten, die bekanntermaßen mit Tumorentstehung verknüpft sind (h-MSH2, APC, D7S486, c-Met, ETO, MLL, BRCA1, p53). GIN (>1 LOH, ≥1 MSI oder LOH am ETO-Genort) wurde bei n=10 Patienten gefunden. GIN konnte in simultan untersuchten Knochenmarks-Ausstrichen der Patienten zum selben Zeitpunkt nicht nachgewiesen werden. Kontrollpatienten (n=28) nach dosisintensiver Chemotherapie zeigten ebenfalls kein GIN auf Stammzellebene. GIN wurde bezüglich prognostischer Relevanz untersucht. GIN zeigt sich als unabhängig von Alter, Karyotyp und LDH bei der Erstdiagnose (ED). GIN-pos. Patienten haben einen statistisch signifikanten und klinisch relevanten Nachteil bezüglich des Auftretens von Rezidiv, MDS oder instabiler Remission (durchschnittliches event free survival; EFS 61,3 vs. 14,7 Monate, p=0,04). GIN ist ein eigenständiger Faktor in der Cox-Regressionsanalyse (HR 2,4; p=0,03) neben Alter und Karyotyp bei ED. Das Auftreten von GIN auf Stammzellebene in der Remissionshämatopoese nach AML weist auf einen subchromosomal aberranten Stammzellklon nach morphologisch und zytogenetisch kompletter Remission hin. GIN könnte die Therapieentscheidung zugunsten einer allogenen Stammzelltransplantation erleichtern, muss aber für eine eventuelle klinische Anwendung zuerst prospektiv validiert werden
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