5 research outputs found
Lecanosticta acicola (Ascomycota) causing brown spot needle blight on Atlas cedar (Cedrus atlantica) in Germany
Der Pilz Lecanosticta acicola (Thüm.) Sydow verursacht die Nadelbräune an Bäumen aus der Gattung Pinus und Cedrus. An Kiefern ist er in Deutschland bereits seit 1994 bekannt. Hier wird über seinen ersten Nachweis an Atlas-Zeder in Deutschland berichtet.The fungus Lecanosticta acicola (Thüm.) Sydow causes needle blight on trees of the genera Pinus and Cedrus. On pines, it has been known in Germany since 1994. Here, its first detection on Atlas cedar in Germany is reported
A simple and fast light-microscopical method to identify rust species (Puccinia spp.) on wheat (Triticum aestivum) using germ pore features of urediniospores
In Mitteleuropa sind auf Weizen (Triticum aestivum) drei Rostpilzarten (Pucciniales) bekannt, nämlich der Schwarzrost (Puccinia graminis), der Gelbrost (P. striiformis) und der Braunrost (P. triticina). Diese Arten sind ökonomisch bedeutend. Um sie zu überwachen, frühzeitig zu erkennen und Ernteeinbußen zu minimieren, ist eine schnelle und korrekte Bestimmung der Pilzarten nötig. Hier wurde eine einfache lichtmikroskopische Methode optimiert und getestet, bei der Keimporenmerkmale der Urediniosporen zur Artdifferenzierung herangezogen werden. Die Methode lässt eine eindeutige Bestimmung zu. Die Ergebnisse werden mit Sequenzanalysemethoden in Bezug auf Bestimmungssicherheit, Zeitaufwand und Materialkosten verglichen.In Central Europe there are three wheat rusts (Pucciniales) all of which are economically important. These are the (black) stem rust or wheat stem rust (Puccinia graminis), the leaf rust (P. triticina) and the stripe rust (P. striiformis). In order to monitore or control them effectively, efficient and reliable identification methods are needed. Here, a simple light-microscopical (phase contrast) method using germ pore features of urediniospores for identification is presented. This method makes it possible to identify the rust species exactly. In the present study this method is compared with the ITS sequence analyses with respect to identification accuracy, time and material costs
On the distribution and establishment of Trissolcus japonicus (Ashmead) (Hymenoptera: Scelionidae) in Germany
Die invasive Marmorierte Baumwanze, Halyomorpha halys, verursacht weltweit wirtschaftliche Schäden in Obst- und Gemüsekulturen. Darüber hinaus ist sie ein Lästling, der gerne in großer Anzahl in menschlichen Behausungen überwintert. In den Ursprungsgebieten Ostasiens wird diese Schadwanze durch natürliche Gegenspieler reguliert. Die Schlupfwespe Trissolcus japonicus ist durch sehr hohe Parasitierungsraten der Eigelege ein dominanter Antagonist von H. halys. Adventive Populationen von T. japonicus wurden bereits in Nordamerika und mehreren Ländern Europas nachgewiesen, wo sie sich im Ausbreitungsgebiet von H. halys erfolgreich etabliert haben. In dieser Studie werden die Ergebnisse eines Monitorings von H. halys-Eigelegen zur Ausbreitung und Etablierung der Schlupfwespe dargestellt. In Deutschland erfolgte der Erstfund von T. japonicus im Jahr 2020 an drei Standorten in Baden-Württemberg. Seither haben sich weitere Fundorte innerhalb Baden-Württembergs sowie in Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Nordrhein-Westfalen ergeben. T. japonicus kann nachweislich erfolgreich unter den klimatischen Bedingungen in Baden-Württemberg überwintern, sich fortpflanzen und innerhalb des Verbreitungsgebietes von H. halys ausbreiten. Der aktuelle Status von T. japonicus wird dargestellt.The invasive brown marmorated stink bug, Halyomorpha halys, is an economically important pest of fruit and vegetable crops. It is also a nuisance pest overwintering in large numbers in man-made structures. In its native range, natural biological control plays a key role in regulating this pest. The egg parasitoid Trissolcus japonicus is a dominant natural enemy showing high parasitism rates on H. halys eggs. Adventive populations of T. japonicus have been reported from North America and several European countries with successful establishment within the new distribution areas of H. halys. The object of this study was to monitor H. halys egg masses to assess the distribution and establishment of T. japonicus. In Germany, T. japonicus was first reported in 2020 at three sites in Baden-Wuerttemberg. Since then, additional locations have been confirmed in Hesse, Rhineland-Palatinate, Bavaria, and North Rhine-Westphalia. Thus, T. japonicus has been able to successfully overwinter, reproduce, and spread within H. halys’ distribution range in Baden-Wuerttemberg. Here, the current status of presence and establishment of T. japonicus in Germany is reported
Diversity and distribution of Diplodia spp. – causative agent of black canker on pome fruit trees – in Germany
Der Schwarze Rindenbrand, der von Pilzen aus der Gattung Diplodia hervorgerufen wird, stellt eine zunehmende Bedrohung für den Kernobstanbau in Deutschland dar. Um die Verbreitung der Erkrankung im Bundesgebiet zu ermitteln, wurden in einem nicht repräsentativen Monitoring 423 Rindenproben mit verdächtigen Symptomen aus allen Bundesländern untersucht. In 62 % der untersuchten Proben waren Pilze aus der Gattung Diplodia zu isolieren, wobei die Art D. bulgarica mit 56,6 %, gefolgt von D. seriata mit 28,3 % das Diplodia-Artenspektrum dominiert haben. D. malorum (7,8 %), D. mutila (4,9 %), D. juglandis (1,6 %) und D. intermedia (0,8 %) traten dagegen relativ selten auf, wobei die beiden letztgenannten Arten Erstnachweise an Apfel in Deutschland sind.Black canker, caused by fungi of the genus Diplodia, poses an increasing threat to pome fruit production in Germany. In order to determine the spread of the disease in Germany, 423 bark samples with suspicious symptoms from all federal states were examined in a non-representative monitoring. In 62% of the samples examined, fungi of the genus Diplodia were isolated, with the species D. bulgarica dominating the Diplodia species spectrum with 56.6%, followed by D. seriata with 28.3%. D. malorum (7.8%), D. mutila (4.9%), D. juglandis (1.6%) and D. intermedia (0.8%), on the other hand, took up only a small part of the Diplodia species spectrum, with the latter two species being first records on apple in Germany
First report of aster-yellows disease in carrots and in the leafhopper Macrosteles sexnotatus (Fallén 1806) in Germany – monitoring and diagnosis
Im Jahr 2011 gelang es dem LTZ Augustenberg (Baden-Württemberg) erstmals in Deutschland ein Phytoplasma aus der ‚Aster Yellows‘-Gruppe an Möhren nachzuweisen. Durch die Sequenzierung des PCR-Amplifikats konnte der Erreger als Candidatus Phytoplasma asteris identifiziert werden. Etwa zwei Prozent der Möhren eines Anbauers zeigten im Jahr 2011 die typischen Symptome wie Rotfärbung des Laubes, am Rübenkörper eine verstärkte Feinwurzelbildung und verlängerte Wurzelenden. Als Überträger von Phytoplasmen gelten unter anderem Kleinzikaden. Daraufhin wurde in den Jahren 2012 bis 2014 ein Monitoring-Programm durchgeführt. Die potentiellen Vektoren, Kleinzikaden der Gattung Macrosteles, wurden zum einen mit Keschern gefangen und morphologisch auf die Arten bestimmt, zum anderen wurde mittels gelber Leimtafeln der Flugverlauf der Zikaden dokumentiert. Anschließend wurden die so gefangenen Macrosteles-Zikaden anhand PCR auf Phytoplasmen untersucht. Im Durchschnitt der untersuchten drei Jahre waren die mittels Leimtafeln gefangenen Zikaden der Gattung Macrosteles zu 3,3% mit Phytoplasmen infiziert. Dabei blieb der Anteil an befallenen Möhren in allen drei Untersuchungsjahren unter einem Prozent.Der Anteil der mittels gelben Leimtafeln gefangenen Macrosteles-Arten am Gesamtfang betrug im Durchschnitt der Jahre ca. 18 Prozent. Morphologisch konnten die mit Kescher gefangenen Macrosteles-Zikaden den Arten Macrosteles sexnotatus, M. laevis, M. cristatus und M. ossiannilssoni zugeordnet werden. Mit ca. 70% war M. sexnotatus dabei die häufigste Art. Die Arten M. laevis und M. cristatus machten ca. je 15% aus. Der Anteil der Art M. ossiannilssoni betrug nur ca. zwei Prozent.Auch bei den von den gelben Leimtafeln isolierten Macrosteles-Zikaden mit Nachweis von Phytoplasmen konnte M. sexnotatus mit molekularbiologischen Methoden mit 85,7% als die häufigste Art identifiziert werden. Ferner konnten die in M. sexnotatus nachgewiesenen Phytoplasmen der ‚Aster-yellows‘-Gruppe zugeordnet werden. Die Kleinzikadenart M. sexnotatus spielt nach den vorliegenden Ergebnissen eine große Rolle bei der Übertragung von ‚Aster-Yellows‘ (phytoplasmenbedingte Möhrenröte) im Untersuchungsgebiet und damit vermutlich in Baden-Württemberg und Deutschland. Mit den im Feld aufgestellten gelben Leimtafeln ließ sich der Flugverlauf der Zikaden dokumentieren. Demnach erstreckt sich die Flugzeit der Macrosteles-Arten von Mitte Mai (Kalenderwoche 21) bis Mitte November (Kalenderwoche 46). Der frühe Nachweis von Phytoplasmen in den Zikaden bedeutet, dass die Tiere bereits infiziert sind, wenn sie in den Möhrenfeldern auftreten. Noch nicht geklärt ist die Herkunft der Macrosteles-Arten. Ein Zuflug ist sowohl von den die Möhrenfelder umgebenden Habitaten (Riedflächen und Wiesen), als auch von weiter entfernten Gebieten denkbar. Des Weiteren ist noch nicht geklärt, wo und an welchen Wirtspflanzen die Zikaden bei ihrer Migration von ihren Überwinterungspflanzen zu den Möhrenfeldern die Phytoplasmen aufnehmen. DOI: 10.5073/JfK.2016.10.01, https://doi.org/10.5073/JfK.2016.10.01A phytoplasma of the ‘aster-yellows’-group was detected in carrots by the Center for Agricultural Technology Augustenberg (LTZ Augustenberg in the federal state of Baden-Württemberg) in the year 2011. It could be identified as Candidatus Phytoplasma asteris by sequence analysis of the PCR-amplification product. This is the first report about this disease in Germany. Nearly two per cent of the carrots were infected and showed the typical red coloring of the foliage. The roots also showed characteristic symptoms of increased root hairs and abnormal root growth. Therefore, a monitoring-program was started, which lasts from 2012 until 2014 (3 years). The potential vectors, leafhoppers from the genus Macrosteles, were captured by sweep nets and were dedicated afterwards. Furthermore the migration of the leafhoppers was monitored by the use of yellow sticky traps. After that, the captured leafhoppers were investigated by PCR-based DNA test. Within these tests, ‘aster-yellows’ was confirmed in leafhoppers of the genus Macrosteles. On average, 3.3 per cent of specimens collected in the 3 years were infected with ‘aster yellows’ phytoplasma. Within all leafhoppers captured, Macrosteles species extended to about 18 per cent. These species were M. sexnotatus, M. laevis, M. cristatus und M. ossiannilssoni. Thereby nearly 70 per cent of the captured Macrosteles species were M. sexnotatus, followed by M. laevis und M. cristatus, each represented about 15 per cent. Only 2 per cent of the Macrosteles species belonged to M. ossiannilssoni. Within the Macrosteles-leafhoppers which were infected with aster-yellows, 85.7 per cent belonged to the species M. sexnotatus. Therefore it is evident, that the common and wide spread leafhopper M. sexnotatus is able to transmit aster-yellows in Germany. It is very easily to detect leafhoppers in the field by using yellow sticky traps. It is also possible to document the migration of the leafhoppers by using these traps. The period of migration of the leafhoppers lasts from the middle of May to the middle of September. The captured Macrosteles were infected by aster-yellows very early in the season. This means, that the Macrosteles population must have infected itself on different herbs by their migration from their overwintering areas to the carrot fields. Up to now, it is not known, where the Macrosteles species originate from. A migration from the surrounding area is also possible, than the migration from areas far from the carrot fields. It is also unknown, where and on which herbs the leafhoppers infect themselves with ‘aster-yellows’ phytoplasma. DOI: 10.5073/JfK.2016.10.01, https://doi.org/10.5073/JfK.2016.10.0