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    Untersuchungen zur spÀtrömischen Keramik aus Syene/Assuan in OberÀgypten (4.-7. Jahrhundert AD). Haus 9 und seine Umgebung in Areal 1. Grabungskampagnen 1 bis 4

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    Seit dem Jahr 2000 werden in der sĂŒdlichsten Stadt des römischen Reiches Syene/Assuan vom Schweizer Institut fĂŒr Ägyptische Bauforschung und Altertumskunde in Zusammenarbeit mit dem Ă€gyptischen Antikendienst systematische Rettungsgrabungen durchgefĂŒhrt. Die von der Autorin untersuchte Keramik stammt aus stratigraphischen Einheiten aus Areal 1 der Ausgrabungen der 1. bis 4. Grabungskampagnen (2000-2004). Die keramischen Untersuchungen fanden im Rahmen eines Projektes des Instituts fĂŒr ArchĂ€ologische Wissenschaften der UniversitĂ€t Bern unter der Leitung von Frau Prof.em. Stefanie Martin-Kilcher statt. Die Verfasserin war in der Zeit von 2003 bis 2007 mehrfach vor Ort, um die Keramik zu dokumentieren. In Teil A wird auf Befund und Kontext der untersuchten HĂ€user 9 und 10 sowie der umliegenden Gassenschichten eingegangen, wobei der Schwerpunkt auf Haus 9 liegt. Die Baugeschichte des Hauses 9 konnte – soweit durch Analyse der Stratigraphie und anhand der Auswertung der Keramik möglich – vom ausgehenden 4. bis zur Mitte des 7. Jahrhunderts aufgezeigt werden. Besonders interessant ist der geschlossene Befund in einem verstĂŒrzten Raum im Erdgeschoss. Hier wurden bei Einsturz des Hauses rund 60 zum Teil ganz erhaltene GefĂ€sse verschĂŒttet. Durch die Analyse von Fundlage und Erhaltung der GefĂ€sse konnte gezeigt werden, dass diese – z.T. leer und ineinander gestapelt - direkt auf dem Fussboden abgestellt worden waren. Es handelte sich bei dem Raum um ein Geschirrlager. Des Weiteren zeigte die Korrelation von Schichten, die durch die sorgfĂ€ltige Analyse der Keramik möglich war, die ZusammenhĂ€nge zwischen den HĂ€usern 9 und 10 auf. Die Analyse der Schichten und der darin enthaltenen Keramik fĂŒhrte zur Bildung von Keramik-Horizonten. Aus rund 16‘000 Scherben und 3'040 Mindestindividuen aus Haus 9, Haus 10 und den Gassenschichten konnten 34 Horizonte gebildet werden. Wichtig ist die Erfassung der Keramik in ihrem Kontext sowie in gesamten Fundkomplexen, daher werden alle GefĂ€sse stets in ihren Fundensembles abgebildet und beschrieben (Katalog und Tafeln im Anhang). Teil B enthĂ€lt die Resultate aus den Untersuchungen zur relativen und absoluten Chronologie. Zur Erarbeitung eines fĂŒr das spĂ€trömische OberĂ€gypten bisher nicht vorhandenen chronologischen Rasters wurde die Methode der Seriation / Kombinationstabelle angewendet. Diese lieferte die Grundlage fĂŒr die weiteren Untersuchungen an der Keramik. Die Verfasserin bildete 6 Zeitstufen (E-K), die durch stufenbildende Elemente (Keramiktypen, Varianten, Dekorationen/Stempel) voneinander abgegrenzt werden können. Die erarbeitete relative Abfolge sowie die definierten Zeitstufen E bis K konnte mit absoluten Daten versehen werden. Dazu wurde in erster Linie auf Importe zurĂŒckgegriffen sowie MĂŒnzen und deren terminus post quem geprĂŒft. Da sowohl Importe als auch brauchbare MĂŒnzen selten vorhanden sind, musste ausserdem mit der lokalen Keramik und mit Quervergleichen zu African Red Slip Ware gearbeitet werden. Wo sinnvoll, wird auf andere Fundstellen und deren ZeitansĂ€tze hingewiesen und verglichen. HĂ€ufig vorkommende und charakteristische GefĂ€sstypen und deren formale Entwicklung werden einzeln besprochen. Aufgrund der erarbeiteten Zeitstufen können ausserdem typische Vergesellschaftungen von GefĂ€ssen und formalen Elementen aufgezeigt werden. Die vorgelegte Analyse der Keramik aus sehr gut stratifizierten Befunden aus Syene/Assuan sowie das erarbeitete chronologische Raster liefert einen ersten wichtigen Grundstein, um die spĂ€trömische Keramik aus OberĂ€gypten besser einordnen zu können. Die Ergebnisse schliessen eine LĂŒcke und sollen dazu ermuntern, durch weiterfĂŒhrende Studien die erzielten Resultate zu festigen und zu verfeinern. Im Anhang finden sich nebst Abbildungen auch Typologische Reihen, Farbabbildungen wichtiger GefĂ€sstypen/-gruppen sowie Katalog und Tafeln
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