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Treffgenauigkeit, Rationalität und Streuung von Konjunkturprognosen für Deutschland
Konjunkturprognostiker und deren prognostische Fähigkeiten standen schon oft im Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik. Seit einiger Zeit mehren sich die Fragen über die Tauglichkeit von Konjunkturprognosen. Da war vom "Blindflug der Forscher" zu lesen (vgl. Der Spiegel 2005), Feuilletonisten forderten "Entlasst die Experten" (vgl. FAZ 2005a) und auch Altbundeskanzler Gerhard Schröder hegte wenig Sympathie für "diese Art der Wissenschaft, die ihn an Meteorologie erinnere" (vgl. FAZ 2005b). Dass viele Wirtschaftsforschungsinstitute mit öffentlichen Geldern gefördert werden, steigert den Legitimationsdruck zusätzlich. Umso wichtiger ist es, die Debatte zu versachlichen und sich Grenzen, Möglichkeiten und Chancen der Konjunkturprognosen unter Verwendung nachprüfbarer Kriterien vor Augen zu führen.1 Der folgende Beitrag soll dazu beitragen. Dazu wird zunächst im Abschnitt 2 der Frage nachgegangen, welche erkenntnistheoretischen Probleme es grundsätzlich bei Prognosen gibt und was diese leisten können. Abschnitt 3 beschreibt den für die folgenden empirischen Untersuchungen verwendeten Datensatz. Im Abschnitt 4 geht es um die Treffgenauigkeit und Rationalität von Prognosen und im Abschnitt 5 soll geklärt werden, warum Prognosen differieren und welche Bestimmungsgründe es für Phasen hoher Divergenz bei den Prognosen geben könnte. Abschnitt 6 fasst die Ergebnisse zusammen