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    Entwicklung des Arbeitsmarktes unter geschlechtsspezifischen Aspekten : mit einem Exkurs zu Frauenerwerbstätigkeit und Digitalisierung

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    Die Anzeichen mehren sich, dass Beschäftigung und Arbeitsmärkte von frühindustrialisierten Gesellschaften wie Deutschland in den nächsten Jahrzehnten zunehmend von Arbeiten geprägt sein werden, die traditionell mehrheitlich als weibliche Beschäftigungsdomänen konnotiert sind. Zugrunde liegen dieser Entwicklung langfristig wirkende und miteinander verknüpfte Veränderungsprozesse des sektoralen Strukturwandels in Wirtschaft und Beschäftigung, der gesellschaftlichen Lebens- und Haushaltsformen sowie der Bildungsexpansion. Der langfristige Entwicklungszusammenhang von sektoralem Strukturwandel, Veränderung der Berufsprofile in Richtung auf erhöhte kognitive und kommunikative Kompetenzen und Anstieg des durchschnittlichen Wissens- und Qualifikationsniveaus von Schulabsolventinnen und -absolventen hat bereits jetzt die Position weiblicher Erwerbspersonen im Beschäftigungssystem gestärkt und wird dies in Zukunft noch mehr tun – ohne dass sich damit allerdings die vielfältigen in der Vergangenheit aufgebauten geschlechtsspezifischen Ungleichheiten im Beschäftigungssystem zu Ungunsten der Frauen automatisch auflösten. Politisches Handeln zur Herstellung von gleichen Bedingungen und Entwicklungschancen in der Erwerbstätigkeit für Frauen bleibt also aktuell. Es könnte aus einem doppelten Grund Rückenwind erhalten: zum einen aus den benannten und weiter laufenden Tendenzen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels. Zum anderen weil es sich angesichts der demografischen Entwicklung und der bereits sichtbaren Fachkräfteengpässe immer mehr verbietet, das weibliche Arbeitskräftepotential nicht voll zur Entfaltung kommen zu lassen. Die widersprüchliche Dynamik von struktureller Begünstigung und institutioneller Benachteiligung weiblicher Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarktteilhabe wird in der Expertise anhand einerseits von quantitativen Daten zur bisherigen Entwicklung der Erwerbsarbeit nach Geschlechterdifferenzen, Beschäftigungsformen, berufs- und qualifikationsstrukturellen Merkmalen sowie Projektionen zur Entwicklung des Beschäftigungssystems bis 2030 erörtert (Kapitel 2) und auf die fortbestehenden Ungleichheiten in den Beschäftigungsverhältnissen von Frauen hin analysiert (Kapitel 3). Andererseits werden zur genaueren Bestimmung der Mikrostruktur der Tätigkeiten, Berufsprofile und Arbeitssituationen in den quantitativ stärksten weiblichen Beschäftigungsfeldern qualitative Studien herangezogen (Kapitel 4). Der Schwerpunkt liegt dabei auf den personenbezogenen Dienstleistungstätigkeiten, die das Hauptfeld qualifizierter weiblicher Erwerbsarbeit bilden. Für die Analyse der Bedeutung der Digitalisierung für die (zumeist von Frauen ausgeübten) personenbezogenen Dienstleistungstätigkeiten werden in einem Exkurs zwei Beschäftigungsfelder, in denen weibliche Arbeitskräfte dominieren – Einzelhandel und Pflegedienste – in monografischer Form herangezogen (Kapitel 5), da eine flächendeckende Analyse der Digitalisierung weiblicher Beschäftigung den Rahmen einer zeitlich eng begrenzten Expertise gesprengt hätte. Hier bleibt viel Forschungsarbeit. Für die quantitative Analyse werden – je nach Fragestellung – unterschiedliche Datenquelle herangezogen, deren Begrifflichkeiten nicht unmittelbar miteinander kompatibel sind. Aus dem Argumentationskontext wird ihr spezifischer Bedeutungsgehalt einsichtig und lassen sich auch mögliche Diskrepanzen in Daten an ihrem Aussagewert einschätzen

    Technik und Arbeit in der Arbeitssoziologie - Konzepte für die Analyse des Zusammenhangs von Digitalisierung und Arbeit

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    Angesichts massiver Investitionen in Digitalisierungstechnologien und einem politischen Agenda-Setting, das die Alternativlosigkeit einer 'digitalen Transformation' beschwört, mehren sich auch in der Arbeitsforschung Stimmen, die der Technik eine hohe, quasi-deterministische Prägekraft auf Arbeit zuschreiben. Digitalisierung steht dabei häufig als technische Grundlage für einen erweiterten Kontroll- und Steuerungszugriff auf Arbeit, der zunehmend auch höher qualifizierte Tätigkeiten erfasst. Im Anschluss an vorliegende Konzepte der Arbeitssoziologie sowie auf Basis aktueller Forschungsergebnisse plädiert der Beitrag für die Fruchtbarkeit von drei analytischen Zugängen bei der Analyse der Zusammenhänge zwischen Digitalisierung und Arbeit. (1) Eine arbeits- und subjektorientierte Analyse von Aneignungsprozessen auf der Basis von Beobachtungs- und Interviewmethoden, (2) die Berücksichtigung stofflich-tätigkeitstypischer Eigenheiten von Branchen und Tätigkeitsfeldern sowie (3) ein Fokus auf arbeitspolitische Leitbilder, Organisationskonzepte und Aushandlungsprozesse sind zentrale Bestandteile einer nicht-deterministischen, differenzierungsfähigen Analyse des Zusammenhanges von Technik und Arbeit, die in der Lage ist typische Muster von Arbeitsfolgen der Digitalisierung sowie Gestaltungsmöglichkeiten zu identifizieren.In the light of massive investments in digitization technologies and a political agenda setting that evokes the lack of alternatives for a 'digital transformation', there are also voices amongst labor researchers that are attributing new technologies a high degree of quasi-deterministic influence on work. In addition, digitization is often seen as the technical basis for an extended and intensified control of the labor process, which increasingly reaches out to higher-skilled work. Following on from existing concepts of the sociology of work and on the basis of current research results, the paper argues for the usefulness of three analytical approaches in the analysis of the relationship of digitization and work: (1) a work and subject-oriented analysis of appropriation processes on the basis of observations and interview methods, (2) the consideration of material and activity-typical peculiarities of sectors and fields of activity, (3) a focus on labor policy models, organizational concepts and negotiation processes. For us, these three elements are central components of a non-deterministic, differentiated analysis of the relationship between technology and work, which is capable to identify typical patterns of the effects of digitization on work, as well as design options

    Dynamische Zeiten - langsamer Wandel: betriebliche Kompetenzentwicklung von Fachkräften in zentralen Tätigkeitsfeldern der deutschen Wirtschaft

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    Der Bericht befasst sich mit den Perspektiven betrieblicher Kompetenzentwicklung in zentralen Bereichen der deutschen Wirtschaft. Eine beschleunigte Innovationsdynamik, eine gestiegene Volatilität von Märkten, verschärfte Wettbewerbsbedingungen und erhöhte Ansprüche von Kunden stellen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen vor neue Herausforderungen gerade auch im Hinblick auf die Optimierung ihres Kompetenzstocks im Sinne der Erschließung und Weiterentwicklung der Wissens- und Kompetenzpotentiale ihrer Belegschaften. Methodisch lässt sich den aufgeworfenen Fragen nur durch eine vertiefte, qualitativ angelegte Empirie nachgehen. Eine solche haben wir durch Auswahl von insgesamt 25 Betriebsfällen in drei Kernsektoren der deutschen Wirtschaft - dem Verarbeitenden Gewerbe (KFZ- und Zulieferindustrie, Maschinenbau, Pharmazeutische Industrie), dem traditionellen Dienstleistungssektor (Handel, Banken und Versicherungen) und dem Feld wissensintensiver Dienstleistungen (Unternehmensberatungen, IT- und Multimediadienstleistungen, Entwicklungs- und Konstruktionsdienstleistungen) - und dort mit einer Fokussierung auf jeweils typische Fachkräfte- und Tätigkeitsgruppen realisieren können. Auf der Basis von insgesamt 163 qualitativen Experteninterviews, einer standardisierten schriftlichen Befragung von insgesamt 555 Facharbeitern, Fach- und hochqualifizierten Angestellten können wir bei aller Vorsicht, die angesichts der von uns in den empirischen Fallstudien nachgezeichneten, teilweise spezifischen Veränderungsdynamiken angezeigt ist, einige allgemeine Aussagen zum gegenwärtigen Stand und zu möglichen Trends im Feld der betrieblichen Kompetenzentwicklung treffen. (ICD2

    Neue soziale Dienstleistungen nach SGB II

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    Das besondere Profil der Dienstleistung, die im Rahmen von 'Hartz IV' Gestalt annimmt, blieb bislang unklar - nach wie vor bilden Leistungsprozesse für die Arbeitsmarktforschung weitgehend eine 'black box'. In einer Konzeptstudie im Auftrag des IAB beobachtete ein Team des Soziologischen Forschungsinstituts (SOFI) an der Georg-August-Universität Göttingen in 20 Fällen bei drei Grundsicherungsträgern über sechs Monate hinweg Interaktionen zwischen Fachkräften und erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. Der IAB-Forschungsbericht fasst die wesentlichen Ergebnisse eines ausführlichen Abschlussberichts zusammen. Die Konzeptstudie ging von der Annahme aus, dass im neuen Leistungssystem der Grundsicherung auch eine neuartige Dienstleistung entsteht, die hier als Fallbearbeitung bezeichnet wird. Wie viel Beratung, Vermittlung und Fallmanagement sie enthält, wurde nicht normativ vorausgesetzt, sondern sollte empirisch geklärt werden. Im beobachteten Gesprächsmaterial wurden wiederkehrende Interaktionsmuster identifiziert, die als 'Standardsequenzen' beschrieben und vier Gesprächsfunktionen zugeordnet wurden: Das Gespräch, die Dienstleistungsbeziehung, die Inhalte der Fallbearbeitung und das Verwaltungsverfahren zu organisieren. Der Aktivierungsauftrag der Grundsicherungsträger passte unterschiedlich gut auf die beobachteten Fälle: Der Bericht unterscheidet vermittlungsorientierte Arbeitsuchende, solche mit Vermittlungshemmnissen und resignierte Arbeitslose. Der Bericht macht sieben zentrale Probleme der Dienstleistungsqualität in der Grundsicherung für Arbeitsuchende aus: die zeitliche Verfügbarkeit der Fachkräfte, den Konflikt zwischen standardisierten Abläufen und Einzelfallgrundsatz, den Aktivierungsauftrag als hierarchische Beziehung, die Aushandlung der zu bearbeitenden Themen, die Arbeitsteilung zwischen Ansprechpartnern, Sachbearbeitung und fallbeteiligten Dritten, die Rechtsunsicherheit in der Fallbearbeitung und die Unsicherheit über die Berücksichtigung der Bedarfsgemeinschaft. Der Bericht empfiehlt, Aushandlungsprozessen zwischen Fachkräften und Arbeitsuchenden mehr Spielraum zu geben. Er schließt mit der Empfehlung, die verlaufsorientierte Beobachtung von Leistungsprozessen stärker für die Arbeitsmarktforschung und für die Qualitätssicherung zu nutzen

    Neue soziale Dienstleistungen nach SGB II

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    "Das besondere Profil der Dienstleistung, die im Rahmen von 'Hartz IV' Gestalt annimmt, blieb bislang unklar - nach wie vor bilden Leistungsprozesse für die Arbeitsmarktforschung weitgehend eine 'black box'. In einer Konzeptstudie im Auftrag des IAB beobachtete ein Team des Soziologischen Forschungsinstituts (SOFI) an der Georg-August-Universität Göttingen in 20 Fällen bei drei Grundsicherungsträgern über sechs Monate hinweg Interaktionen zwischen Fachkräften und erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. Der IAB-Forschungsbericht fasst die wesentlichen Ergebnisse eines ausführlichen Abschlussberichts zusammen. Die Konzeptstudie ging von der Annahme aus, dass im neuen Leistungssystem der Grundsicherung auch eine neuartige Dienstleistung entsteht, die hier als Fallbearbeitung bezeichnet wird. Wie viel Beratung, Vermittlung und Fallmanagement sie enthält, wurde nicht normativ vorausgesetzt, sondern sollte empirisch geklärt werden. Im beobachteten Gesprächsmaterial wurden wiederkehrende Interaktionsmuster identifiziert, die als 'Standardsequenzen' beschrieben und vier Gesprächsfunktionen zugeordnet wurden: Das Gespräch, die Dienstleistungsbeziehung, die Inhalte der Fallbearbeitung und das Verwaltungsverfahren zu organisieren. Der Aktivierungsauftrag der Grundsicherungsträger passte unterschiedlich gut auf die beobachteten Fälle: Der Bericht unterscheidet vermittlungsorientierte Arbeitsuchende, solche mit Vermittlungshemmnissen und resignierte Arbeitslose. Der Bericht macht sieben zentrale Probleme der Dienstleistungsqualität in der Grundsicherung für Arbeitsuchende aus: die zeitliche Verfügbarkeit der Fachkräfte, den Konflikt zwischen standardisierten Abläufen und Einzelfallgrundsatz, den Aktivierungsauftrag als hierarchische Beziehung, die Aushandlung der zu bearbeitenden Themen, die Arbeitsteilung zwischen Ansprechpartnern, Sachbearbeitung und fallbeteiligten Dritten, die Rechtsunsicherheit in der Fallbearbeitung und die Unsicherheit über die Berücksichtigung der Bedarfsgemeinschaft. Der Bericht empfiehlt, Aushandlungsprozessen zwischen Fachkräften und Arbeitsuchenden mehr Spielraum zu geben. Er schließt mit der Empfehlung, die verlaufsorientierte Beobachtung von Leistungsprozessen stärker für die Arbeitsmarktforschung und für die Qualitätssicherung zu nutzen." (Autorenreferat, IAB-Doku)Grundsicherung nach SGB II, Arbeitslosengeld II-Empfänger, Case Management, Arbeitsvermittler

    Neue soziale Dienstleistungen nach SGB II

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    "Das besondere Profil der Dienstleistung, die im Rahmen von 'Hartz IV' Gestalt annimmt, blieb bislang unklar - nach wie vor bilden Leistungsprozesse für die Arbeitsmarktforschung weitgehend eine 'black box'. In einer Konzeptstudie im Auftrag des IAB beobachtete ein Team des Soziologischen Forschungsinstituts (SOFI) an der Georg-August-Universität Göttingen in 20 Fällen bei drei Grundsicherungsträgern über sechs Monate hinweg Interaktionen zwischen Fachkräften und erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. Der IAB-Forschungsbericht fasst die wesentlichen Ergebnisse eines ausführlichen Abschlussberichts zusammen. Die Konzeptstudie ging von der Annahme aus, dass im neuen Leistungssystem der Grundsicherung auch eine neuartige Dienstleistung entsteht, die hier als Fallbearbeitung bezeichnet wird. Wie viel Beratung, Vermittlung und Fallmanagement sie enthält, wurde nicht normativ vorausgesetzt, sondern sollte empirisch geklärt werden. Im beobachteten Gesprächsmaterial wurden wiederkehrende Interaktionsmuster identifiziert, die als 'Standardsequenzen' beschrieben und vier Gesprächsfunktionen zugeordnet wurden: Das Gespräch, die Dienstleistungsbeziehung, die Inhalte der Fallbearbeitung und das Verwaltungsverfahren zu organisieren. Der Aktivierungsauftrag der Grundsicherungsträger passte unterschiedlich gut auf die beobachteten Fälle: Der Bericht unterscheidet vermittlungsorientierte Arbeitsuchende, solche mit Vermittlungshemmnissen und resignierte Arbeitslose. Der Bericht macht sieben zentrale Probleme der Dienstleistungsqualität in der Grundsicherung für Arbeitsuchende aus: die zeitliche Verfügbarkeit der Fachkräfte, den Konflikt zwischen standardisierten Abläufen und Einzelfallgrundsatz, den Aktivierungsauftrag als hierarchische Beziehung, die Aushandlung der zu bearbeitenden Themen, die Arbeitsteilung zwischen Ansprechpartnern, Sachbearbeitung und fallbeteiligten Dritten, die Rechtsunsicherheit in der Fallbearbeitung und die Unsicherheit über die Berücksichtigung der Bedarfsgemeinschaft. Der Bericht empfiehlt, Aushandlungsprozessen zwischen Fachkräften und Arbeitsuchenden mehr Spielraum zu geben. Er schließt mit der Empfehlung, die verlaufsorientierte Beobachtung von Leistungsprozessen stärker für die Arbeitsmarktforschung und für die Qualitätssicherung zu nutzen." (Autorenreferat

    Ländermonitor berufliche Bildung 2019: Ein Vergleich der Bundesländer mit vertiefender Analyse zu Passungsproblemen im dualen System

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    Die öffentliche Aufmerksamkeit für die Berufsbildungspolitik und deren medienwirksame Darstellung konzentrieren sich bislang vor allem auf bundesweite Erörterungen zur Lage am Ausbildungsmarkt und damit auf die duale Ausbildung. Dabei bleibt oftmals außer Acht, dass sich die Lage von Land zu Land erheblich unterscheidet, und dass die Länder nicht nur die berufsschulische Seite der dualen Ausbildung verantworten, sondern sehr viel weitreichendere Verantwortung tragen, die in anderen landesspezifischen Berufsbildungsaktivitäten zum Ausdruck kommt. Hierzu gehören insbesondere die vollqualifizierenden Ausbildungen im Schulberufssystem, die mit ihrem Schwerpunkt in den Berufen von Gesundheit und Pflege, Erziehung und Soziales in einem wachsenden und wichtigen gesellschaftlichen Teilbereich Ausbildungsleistungen zur Fachkräftesicherung erbringen. In Länderverantwortung liegt aber ebenso die Mehrheit der berufsvorbereitenden Maßnahmen im Übergangssektor, mit denen wichtige Weichenstellungen zur Sicherung des künftigen Fachkräftenachwuchses und zur Förderung der Ausbildungschancen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen erfolgen. Der Ländermonitor 2019 enthält Daten und Analysen zur beruflichen Bildung auf Länderebene, die unter den Leitdimensionen von ökonomischer Leistungsfähigkeit und sozialer Chancengerechtigkeit aufbereitet und interpretiert werden. Für das duale System enthält er eine vertiefende Analyse zu den wachsenden Passungsproblemen, deren Ausmaß und Ursachen erstmals genauer bestimmt werden. Die Ergebnisse zeigen für die letzten Jahre ein steigendes unausgeschöpftes Ausbildungspotenzial. Darunter leidet nicht nur die Leistungsfähigkeit beruflicher Ausbildung, was die Fachkräftesicherung angeht. Es verringern sich zugleich die Chancen der Jugendlichen auf eine Ausbildungsstelle und einen Ausbildungsabschluss. Allerdings machen die Analysen eines deutlich: Die spezifischen Problemlagen variieren zwischen und in den einzelnen Ländern durchaus erheblich. Übergreifend lässt sich festhalten, dass vor allem berufsfachliche und eigenschaftsbezogene Probleme das Gros der wachsenden Passungsprobleme ausmachen: So passen in vielen Regionen Berufswünsche unvermittelter Bewerberinnen und Bewerber nicht zu den unbesetzten Ausbildungsstellen. Aber auch die Voraussetzungen der Jugendlichen und die Anforderungen der Unternehmen an Bewerberinnen und Bewerber bzw. Vorstellungen der Jugendlichen über den künftigen Ausbildungsbetrieb scheinen immer weniger übereinzustimmen. In diesem Ländermonitor werden - neben einer bundesweiten Perspektive - die Regionen diesbezüglich genauer charakterisiert und bildungspolitische Handlungsbedarfe herausgearbeitet. Der Ländermonitor zeigt darüber hinaus: Bei den Ausbildungen im Schulberufssystem fand in den letzten Jahren in allen Ländern ein massiver struktureller Umbau statt. In der Konsequenz spezialisiert sich das Schulberufssystem in den Ländern, mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt, auf Berufe im Bereich von Gesundheit, Erziehung und Soziales. Allerdings, auch dies zeigen die Daten, reicht dieser Umbau allein, d.h. ohne deutliche Erhöhung der gesamten Ausbildungsleistung, nicht annähernd aus, den aktuellen und zu erwartenden Fachkräftebedarf zu decken. Für die Berufsvorbereitung im Übergangssektor lässt sich beobachten, dass in den meisten Ländern Anstrengungen unternommen wurden, die Maßnahmenvielfalt zu reduzieren, Transparenz herzustellen und die Koordination zwischen den verschiedenen Maßnahmen zu verbessern, damit nahtlose Anschlüsse in eine berufliche Ausbildung gelingen. Aber auch hier sind erhebliche Unterschiede in der Umsetzung von Maßnahmen zwischen den Ländern zu erkennbar. Die Analysen zeigen übergreifend, dass wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen sowie die gestalterische Rolle der Berufsbildungspolitik in den Ländern zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen in der Leistungsfähigkeit und Chancengerechtigkeit beruflicher Bildung führen
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