26 research outputs found
A sketch for the issues with a view on the Bildungsroman
Der germanistische Ansatz einer Funktionsgeschichte literarisch-
sozialer Institutionen ist im Zuge der transnationalen Wende der Literaturwissenschaften
zu revidieren. Das Problem wird am Beispiel der Gattung »Bildungsroman
« aufgezeigt, deren Entstehung vielfach als eine nationale Sonderentwicklung
angesehen wird. Dagegen mehren sich neuerdings Hinweise auf die starke transnationale
Verbreitung einer offenbar doch reisenden Form. Wie lieĂe der Prozess einer
national und kulturell grenzĂŒberschreitenden Bewegung sich funktionsgeschichtlich
beschreiben?A functional-historical approach that considers literary genres as social
institutions has been developed and fruitfully applied in German Studies. The current
transnational turn in Literary Studies requires this approach to be revised. The
Bildungsroman genre is a distinguished example, as it is widely held to be a national
particularity. Recently, though the genreâs transnational spread has been pointed out.
Obviously, we are dealing with a traveling form. How can we describe its movement
across national and cultural boundaries, using a revised functional-historical
approach
The history of genres as a transnational functional history of literary and social institutions : A sketch for the issues with a view on the Bildungsroman
Der germanistische Ansatz einer Funktionsgeschichte literarisch-sozialer Institutionen ist im Zuge der transnationalen Wende der Literaturwissenschaften zu revidieren. Das Problem wird am Beispiel der Gattung »Bildungsroman« aufgezeigt, deren Entstehung vielfach als eine nationale Sonderentwicklung angesehen wird. Dagegen mehren sich neuerdings Hinweise auf die starke transnationale Verbreitung einer offenbar doch reisenden Form. Wie lieĂe der Prozess einer national und kulturell grenzĂŒberschreitenden Bewegung sich funktionsgeschichtlich beschreiben?publishe
Chamambo : Dorfgeschichten im globalen Vergleich
Despite its cultural specificity the concept of âvillage storiesâ can be used for comparative literary studies with a global scope. Taking Berthold Auerbachâs early SchwarzwĂ€lder Dorfgeschichten (1843) as a starting point the following article puts this claim to the test in reading Gabriel Ruhumbikaâs Village in Uhuru (1969), an English-language novel from Tanzania, as an exemplar of the same genre.publishe
Nationalliteratur als Weltliteratur : zur Aufgabe der Philologien
Die Germanistik ist in besonderem MaĂe mit dem Umstand vertraut, dass Literatur an Prozessen der Nationenbildung teilhat. SchlieĂlich ist im deutschsprachigen Raum jene besondere Form entstanden, die als Kulturnation angesprochen wird. In der FrĂŒhphase der nationalen Bewegung waren Literaten federfĂŒhrend an ihrer Hervorbringung beteiligt. Bald sorgte die Literarhistorie fĂŒr identitĂ€re Selbstversicherung, indem sie eine endogene, aus autochthonen Quellen gespeiste Kulturentwicklung beschrieb. Die Geschichte der deutschen Literatur wurde als ein Prozess der Entfaltung gedeutet, der die Nation zu sich selbst kommen lieĂ. Mithin ist die Selbstkritik der Soziologie, einer anderen Wissenschaft aus dem 19. Jahrhundert, auch auf die Philologie zu beziehen: Sie hatte teil an einem "methodologischen Nationalismus", der die Forschung von vornherein auf den Nationalstaat und dessen angebliche Vorgeschichte beschrĂ€nkte. Man nĂ€herte sich der Literatur so als ob diese innerhalb geschlossener Grenzen stattfĂ€nde; grenzĂŒberschreitende Prozesse blieben auĂer Acht. Seit einiger Zeit bemĂŒhen sich die Philologien um eine "transnationale Wende", ohne der eigenen Fachgeschichte entnehmen zu können, wie dabei vorzugehen ist. Insofern die Komparatistik Nationalliteraturen als distinkte Vergleichseinheiten voraussetzte, bot sie ebenfalls keine Orientierung. Doch bediente die "vergleichende Literaturgeschichte" sich auch anderer Verfahren, wo sie etwa die "Wanderungen von Stoffen und Formen" untersuchte. Deshalb schlug Fritz Strich schon in den 1930er Jahren die Bezeichnung "Weltliteraturgeschichte" vor