81 research outputs found

    Die Transformation der Erfahrung durch Zeit- und Netzmedien: zur TechnizitÀt, ReflexivitÀt und KritikalitÀt des Wissens

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    Die Remedialisierung der Kommunikation verĂ€ndert Strukturen der Erfahrungen. Der Erfahrung kommt eine technische Dimension zu, die in der Kommunikation reflektiert werden muss. Im Beitrag wird diskutiert, wie wissenssoziologische Perspektiven auf diesen Medienwandel reagieren können. Hierzu wird die postphĂ€nomenologische Theorie Bernard Stieglers in Anspruch genommen und in einen wissenssoziologischen Rahmen eingefĂŒgt

    Erkenntniskonstitutive Polarisierung: Wie die Soziologie das dilemmatische VerhÀltnis von KomplexitÀt und Positionierung reflektiert

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    Im Beitrag wird – vor dem Hintergrund vergangener und aktueller Methodenstreite und ihren akademischen Produktions- und Vermittlungsbedingungen – das Argument prĂ€sentiert, dass Wissenstechniken der Polarisierung fĂŒr die Soziologie – in Gestalt von Positionierung – gleichermaßen unvermeidlich wie konstitutiv sind. Weiterhin wird zur Diskussion gestellt, welches VerhĂ€ltnis die Soziologie zur erkenntniskonstitutiven Positionierung findet, zumal in Zeiten verstĂ€rkter gesellschaftlicher Polarisierung. Abschließend wird das gespannte VerhĂ€ltnis der Soziologie zur NormativitĂ€t der Forschung im Licht des aktuellen VerhĂ€ltnisses von KomplexitĂ€tsdarstellung und Positionierungszwang diskutiert. Der Autor plĂ€diert fĂŒr einen offeneren und selbstbewussteren Umgang der Soziologie mit NormativitĂ€t. Sie wird in der Forschung reflektiert und ist damit Teil des gesellschaftlichen Prozesses der Bestimmung von sozial- und menschenrechtlichen Normen.

    GouvernemedialitĂ€t der digitalen Partizipation: Überlegungen zu medialen und gesellschaftlichen Voraussetzungen der Schriftkundigkeit

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    Der Autor stellt aus einer gouvernemedialitĂ€tstheoretischen Perspektive Überlegungen zu der Frage an, wie in den digitalen Medien ĂŒber eine Nutzung bestehender Inhalte hinaus die Produktion von Wissen eingefordert und ermöglicht wird. Er zeigt, dass das "Web 2.0" die Subjekte auf zweierlei Weise in die Produktion von Wissen einbindet: zum einen im Sinne einer "Psychotechnik der Aufmerksamkeitsvereinnahmung", die durch die Erzeugung von "hyper attention" Aufmerksamkeitsleistungen zerstreut; zum anderen auf eine Weise, die sich als "sich selbst schreiben" bezeichnen lĂ€sst, insofern das Internet als Schriftraum anzusehen ist, der permanent Schreibakte von seinen Teilnehmern verlangt. Der Autor diskutiert neuere Forschungsergebnisse zur "digital literacy" daraufhin, welche empirischen Hinweise sie auf die Entstehung neuer Ungleichheiten in der Nutzung der kommunikativen Ressourcen des Internets gibt. In einem abschließenden Teil stellt er weiterfĂŒhrende Überlegungen zu den gesellschaftlichen und technischen Voraussetzungen fĂŒr Teilhabe (im Sinne von Nutzung) und Partizipation (im Sinne einer Gestaltung der MedienverhĂ€ltnisse unter BerĂŒcksichtigung eigener Interessen) an. Ziel seines Beitrages ist es, ein Konzept digitaler Partizipation zu umreißen, das die Paradoxien der "fremdgesteuerten Selbststeuerung" in der Mediennutzung berĂŒcksichtigt. (ICI2

    Enttäuschungen und Aufbrüche: Erwerbsverläufe, biographische Konstruktionenund Vertrauen junger Erwachsener in Ostdeutschland

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    "Die institutionelle und ökonomische Transformation des ostdeutschen Gemeinwesens wurde von einem Transformationsdiskurs begleitet, der von Angehörigen verschiedener Altergruppen und Milieus unterschiedlich aufgefasst wurde. In der Studie wird mittels narrativer Interviews und hermeneutisch-biographieanalytischer Methoden untersucht, wie junge Erwachsene, deren biographischer Möglichkeitsraum sich mit der Wende zumindest scheinbar erweiterte, von diesem Diskurs subjektiviert werden und ihn auf zugleich individuelle und typische Weise auf dem Hintergrund ihrer Erfahrungen in der DDR-Gesellschaft interpretieren." [Autorenreferat

    Vitalismus und Wissenschaft: Sozialwissenschaften und MenschenfĂŒhrungspraktiken im Spannungsfeld zwischen der "Un/ VerfĂŒgbarkeit der inneren Natur" und der "Autonomie des Lebens"

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    "Innerhalb der Human- und Sozialwissenschaften haben sich im Laufe des vergangenen Jahrhunderts hinsichtlich des VerhĂ€ltnisses von Natur und Gesellschaft bedeutende Verschiebungen ereignet: von einer Erfassung und Indienststellung der Natur des Menschen (und der dazu komplementĂ€ren Kulturkritik) hin zur Möglichkeit der reflexiven Bearbeitbarkeit und qualitativen Verbesserbarkeit der Psyche als innerer Natur. Diese Verschiebung ereignete sich unter anderem sowohl in der Ökonomie als auch in der Psychologie und ermöglichte eine VerknĂŒpfung ökonomischer und humanwissenschaftlicher Diskurse. Im Zuge dessen erfuhren neo-vitalistische und kybernetische Konzepte einen Aufschwung: die diskursprĂ€gende Differenz von (innerer) Natur als 'unverfĂŒgbarer Essenz' einerseits und 'kultivierbarer Disposition' andererseits zeigte Auflösungstendenzen zugunsten einer 'Autonomie des Vitalen'. Anhand einer diskursanalytischen Untersuchung der Konzepte und Praktiken von Personalmanagement und -beratung (Coaching) soll gezeigt werden, dass neo-vitalistische Konzepte in den Diskursen der Psychologie/ Therapie und in der Managementlehre die Kultivierung der inneren Natur als 'Entsperrung von Potentialen', 'Öffnung von ZukĂŒnften' und 'Aufrechterhaltung von LebensfĂ€higkeit' problematisieren; zugleich werden sie als Topoi in Personal- und SelbstfĂŒhrungspraktiken verwendet. Im Rahmen einer wissenssoziologischen Perspektive, die ontologische Fragen nach der inneren Natur des Menschen und der Gesellschaft (zunĂ€chst) einklammert, ist es aufschlussreich, die Politiken des Lebens daraufhin zu befragen, wie der Zugriff auf das Individuum (auch durch sich selbst) gerechtfertigt wird, welche Moralvorstellungen in Natur-Diskursen artikuliert werden, und wie die Inwertsetzung 'natĂŒrlicher', d.h. eben auch menschlicher Ressourcen gesellschaftlich reguliert wird." (Autorenreferat

    'MarktprofessionalitÀt' - ein neues Kulturmuster der ProfessionalitÀt im Neuen Kapitalismus?

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    "'ProfessionalitĂ€t' wird zunehmend von Berufsgruppen beansprucht, die nicht oder nur in geringem Maß die berufliche Autonomie der etablierten Professionen genießen. Im Beitrag soll der Versuch unternommen werden, die sich herausbildenden Formen von 'ProfessionalitĂ€t ohne Profession' nicht als defizitĂ€r zu beschreiben, sondern als neuen Typus von ProfessionalitĂ€t. Experten wie Organisationsberater und Coachs können als Avantgarde eines Typus von 'MarktprofessionalitĂ€t' angesehen werden. Problematisch erscheint aus professionssoziologischer Sicht vor allem die Gleichzeitigkeit von Klientenorientierung und Organisationsorientierung und die schwach ausgeprĂ€gte kollegiale (Selbst-)Kontrolle. Diese Experten beanspruchen oft alternative Legitimationsquellen, um ihren Status als (Quasi-)Professionelle und ihre ZustĂ€ndigkeit fĂŒr ein Wissens- und Interventionsgebiet symbolisch zu verteidigen. Dazu gehören sowohl BezĂŒge, die als vorprofessionell gelten können, als auch solche, die auf eine tiefgreifende Transformation von ProfessionalitĂ€t insgesamt hinweisen. Zu ersteren gehört die Kultivierung von Charisma sowie die implizite oder explizite Bezugnahme auf Formen innerweltlicher SpiritualitĂ€t, die oft im Gewand 'hochtechnologischer' Diskurse wie der Kybernetik ('systemische Beratung') kommuniziert wird. Zu letzteren gehört insbesondere die Bezugnahme auf neue Medien (Informations- und Kommunikationstechnologien). Diese bedĂŒrfen 'vermittelnder Experten' bzw. 'humanoider Medien', um die Koordination von innerbetrieblichen und weltweiten Daten- und GĂŒterströmen, die Pflege von 'Humankapital' sowie die Durchsetzung entsprechender MentalitĂ€ten und IdentitĂ€tsformen zu ermöglichen." (Autorenreferat

    Visuelle Diskursanalyse: vin programmatischer Vorschlag zur Untersuchung von Sicht- und Sagbarkeiten im Medienwandel

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    In den vergangenen Jahren wurden in den Sozialwissenschaften im deutschsprachigen Kontext verschiedene Methodologien und Methoden visueller Analysen entwickelt. Diese sind fĂŒr die Untersuchung der komplexen, oft durch digitale Medien und Netzmedien vermittelten Text-Bild-Video-Kombinationen allerdings oft noch wenig geeignet. Diskursanalytische AnsĂ€tze bieten allerdings die Möglichkeit, diese Forschung weiterzuentwickeln. Im Aufsatz wird zunĂ€chst der Stand der diskursanalytischen Diskussion um den Status der Bilder rekapituliert, um dann drei Ebenen einer visuellen Diskursanalyse vorzustellen: Fokussierte Hermeneutiken, Analyse der Grammatisierungen und eine Untersuchung diskursiver Prozesse. Abschließend wird argumentiert, dass dieser Zugang besonders fĂŒr die Untersuchung der Bildverwendung in kommunikativ angelegten MedienverhĂ€ltnissen angelegt ist
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