27 research outputs found

    IdentitĂ€t zwischen SelbstverstĂ€ndnis und Fremdzuschreibung : auf Spurensuche in Biografie und Werk jĂŒdischer Sozialwissenschaftler ; [Rezension]

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    Rezension zu: Amalia Barboza, Christoph Henning : Deutsch-jĂŒdische Wissenschaftsschicksale – Studien ĂŒber IdentitĂ€tskonstruktionen in der Sozialwissenschaft. Transcript Verlag, Bielefeld 2006, ISBN 3899425022, 288 Seiten, 28,80 Euro

    Ein Mikrokosmos sozialer Kontraste : mit soziologischem Blick durch das Frankfurter Bahnhofsviertel

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    Das Frankfurter Bahnhofsviertel genießt einen ĂŒberregionalen Ruf. Es ist sowohl als VergnĂŒgungsmeile und Rotlichtbezirk, als auch wegen der öffentlichen Sichtbarkeit abweichenden Verhaltens bekannt – oder vielmehr berĂŒchtigt. Bei Tag ist von dem pulsierenden Leben, das sich abends zwischen Hauptbahnhof und Schauspielhaus, zwischen GrĂŒnderzeit vil len und BankhochhĂ€usern abspielt, kaum etwas zu erahnen. Soziale Tatsachen wie die Unterbevölkerung des Stadtteils, die gezielte Ansiedlung von andernorts unerwĂŒnschten Branchen und Dienstleistungen, die Koexistenz verschiedener Kulturen stehen auf den ersten Blick erst recht außerhalb der Wahrnehmung. Dagegen fallen diejenigen PhĂ€nomene, die augenscheinlich den Bruch zwischen der »NormalitĂ€t« und der Abweichung kennzeichnen, umso stĂ€rker ins Auge. Das gilt besonders fĂŒr das Prostitutionsmilieu und die lokale Drogenszene

    "Die Entfernung ist schrecklich" : Freunde trotz erzwungener Distanz ; der Briefwechsel zwischen Alfred SchĂŒtz und Eric Voegelin

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    Rezension zu: Alfred SchĂŒtz / Eric Voegelin : Eine Freundschaft, die ein Leben ausgehalten hat. Briefwechsel 1938 –1959. Hrsg. von Gerhard Wagner und Gilbert Weiss, UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz, 2004, ISBN 389669-699-8, 610 Seiten, 128 Euro

    The new Spirit of Naturalism : Critique on a Conquest in the Field of Scientific Theory

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    Der radikale Konstruktivismus ist eine philosophische Perspektive, deren Kernidee auf eine jahrhundertealte Tradition zurĂŒckblicken kann. Zuletzt gelang es diesem Konzept in den 1980er Jahren, in den Vordergrund aktueller wissenschaftlicher Debatten zu drĂ€ngen. WĂ€hrend es um diese Diskurse mittlerweile still geworden, tritt mit den cognitive neuro sciences bei nĂ€herer Betrachtung eine Neuformation der Kernidee auf. Diese naturalistische Ausbuchstabierung des Radikalkonstruktivismus erhebt nichts weniger als den Anspruch, Erkenntnisse zu produzieren, die fĂŒr die Epistemologie aller Wissenschaften Auswirkungen haben. Eine kritische Analyse, die den Weg von der Philosophie zum Naturalismus nachzeichnet, offenbart allerdings, dass hinter den PrĂ€missen radikaler Konstruktivismen, bei aller scheinbaren Loslösung von objektiven Verbindlichkeiten, nicht zuletzt ein wissenschaftstheoretischer Machtanspruch steht

    Kulturwissenschaft und Soziologie zwischen den Kriegen : ein Blick zurĂŒck auf das Frankfurter intellektuelle Feld vor 1945

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    Rezension zu: Richard Faber / Eva-Maria Ziege (Hrsg.) : Das Feld der Frankfurter Kultur- und Sozialwissenschaften vor 1945. Verlag Königshausen & Neumann, WĂŒrzburg 2007, ISBN 3826031656, 250 Seiten, 29,80 Euro

    Das beunruhigende Zugleich

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    Der Beitrag verfolgt eine in Georg Simmels Schriften, insbesondere in der „Soziologie“ angelegten Spur: Inwiefern oszillieren soziale Beziehungen, vor allem Intimbeziehungen wie die Partnerschaft, zwischen Subjektanerkennung und Objektivierung

    Die Paradoxie der Zeugenschaft: Lebensgeschichte als Konstruktionselement der Interaktionspraxis in Gerichtsverhandlungen

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    Es gibt keine zufĂ€lligen Zeugen, sondern nur Personenkonstellationen, die sich offenkundig aufgrund spezifischer UmstĂ€nde so ergeben mussten, wie sie sich ergeben haben. Diese UmstĂ€nde werden jedoch nicht durch die Rekonstruktion des Tathergangs ersichtlich. Vielmehr macht erst der Nachvollzug von LebensverlĂ€ufen die konkreten Beziehungen der Tatbeteiligten zueinander plastisch. Genau dies unterscheidet das naturwissenschaftliche SachverstĂ€ndigengutachten von der soziologischen Analyse: Anstelle der Schlussfolgerung vom Beweis auf die UmstĂ€nde, die den Beweis "faktisch" zum Beweis gemacht haben (das meint die "materiellen" UmstĂ€nde einer Straftat), steht die spezifische Figuration der Akteure (idealtypisch: von TĂ€ter, Opfer, Zeugen) zueinander. Sie kann von entscheidender Wichtigkeit fĂŒr das Urteil sein. Deshalb gehört es zu den Binsenweisheiten der Kriminalistik, im Zuge der Aufdeckung einer Straftat nahe liegende Verbindungslinien (insbesondere FamilienverhĂ€ltnisse) zu kontrollieren - eine Spurensuche in der Biographie von TĂ€tern und Opfern, die letztlich ebenfalls der Rekonstruktion des Tatgeschehens dient. Nicht ohne Grund haftet auch jenen Nachforschungen, die Biografen vornehmen, auf dass der Lebensverlauf ihrer "Zielperson" sich sukzessive enthĂŒllen möge, ab einem gewissen Punkt der Recherche (spĂ€testens dann, wenn es um die feinsten Einzelheiten und die verstreutesten Belege geht) die Aura einer quasi-kriminalistischen Feinarbeit an, die umgangssprachlich oft mit dem FahndungsgespĂŒr von Kriminalbeamten und Detektiven verglichen wird - und diesem Berufshabitus wohl auch gar nicht so fern steht. (ICF2

    Die Idee des Ekels: Analyse einer Affekt(konstrukt)ion

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    "Ekel baut auf der OmniprĂ€senz einer 'NormalitĂ€t' oder 'Ordnung' auf, von der sich das Ekelhafte unterscheiden lĂ€sst. TatsĂ€chlich ist der Ekel von diesem Fundament sogar abhĂ€ngig, denn nur als Kontrast lĂ€sst er sich definieren und in der Folge ausschließen. Erfahrungen, die als ekelhaft deklariert werden, bauen auf der Verinnerlichung der je vorherrschenden Kulturstandards auf. So gesehen, ist das EkelgefĂŒhl auch ein Indikator fĂŒr die gelungene Identifikation des UnerwĂŒnschten. Eine wiederkehrende Konfrontation stellt nun aber der Gang zur (öffentlichen) Toilette dar. Hier ist der Umgang mit FĂ€kalien, denen es an gesellschaftlichem Mehrwert fehlt, unumgĂ€nglich; und damit ist auch der Ekel alltĂ€glich prĂ€sent. Die Toilette ist als GesprĂ€chsthema 'unsichtbar', aber die Begegnungen und UmstĂ€nde, die die Zuschreibung 'ekelhaft' forcieren, verschwinden dadurch nicht." (Autorenreferat)"Disgust is dependent upon the permanent presence of a 'normality' or 'order', from which disgusting matters can be distinguished. In fact, disgust needs this foundation as a contrast that defines it and, in the due course, excludes it. Experiences that are considered as disgusting are build on the internalisation of the prevailing cultural standards. From this point of view, the feeling of disgust also serves as an indicator for the successful identification of things unneedful and unwanted. However, the use of (public) toilets imposes a repeating confrontation with disgust. Here, dealing with feces (which lack any social value) is inevitable; and thus disgust is present in everyday life. While toilets usually do not serve as conversational topics, situations regarding that context do not disappear; instead, they serve as hotbed for experiences that may be attributed as 'disgusting'." (author's abstract

    »Der Tod wird kommen und kein Ende setzen«. SozialverhÀltnisse zwischen Leben und Sterben

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    Die Verschiedenheit der Debatten und Diskurse, die mittlerweile aus soziologischer Sicht das VerhĂ€ltnis von Gesellschaft und Sterben/Tod kennzeichnen, soll in diesem Beitrag anhand zweier unterschiedlicher, aber doch miteinander verbundener ThematisierungsansĂ€tze verfolgt werden. Nachfolgend soll auf Basis empirischer Forschung zunĂ€chst eine Betrachtung des zeitgenössischen kommunikativen Status‘ erfolgen, der den Tod (nicht) thematisierbar macht. Dem schließt sich ein Blick auf die realen Bedingungen der Verwaltung des Todes anhand einer empirischen Untersuchung zur sozialen Funktion des Friedhofs an

    Der subjektive und der objektive Tod: ein Beitrag zur Thanatosoziologie

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    "Dass der Tod ein Problem der Lebenden ist, scheint außer Frage zu stehen. Dies lĂ€sst jedoch nicht den Umkehrschluss zu, wonach die Toten aus der sozialen Gemeinschaft objektiv und irreversibel ausgeschlossen sind. Zwar bleiben in der subjektiven Bezugnahme der Hinterbliebenen nicht ausdrĂŒcklich die Verstorbenen lebendig, sondern Erinnerungen an Austauschmomente in der gemeinsamen Vergangenheit. Aus der Perspektive einer individuellen Lebenswelt sind diese Referenzen angesichts des Todes von significant others wesentlich gewichtiger als naturwissenschaftliche Tatsachen. Über das physische Ende hinaus ist, in Grenzen, ein soziales Weiterleben möglich, wĂ€hrend andererseits der soziale Tod dem körperlichen Ende voraus gehen kann. Vor dieser Folie soll gezeigt werden, dass die Soziologie als Wissenschaft, entgegen anders lautender GerĂŒchte, fĂŒr das PhĂ€nomen des Todes partiell durchaus zustĂ€ndig ist." (Autorenreferat)"It seems to be undoubtful that death is primarily a problem of the living. This, however, does not imply that the dead are irreversibly excluded from social life. Indeed, the subjective reference of relatives towards their deceased significant others does not turn them into life again, but rather revives memories of shared moments in the past. Seen through the eyes of a single life-world, these references are yet more important and make more impact than all the facts that the natural sciences can contribute. Even beyond the borders of physiological living, the dead remain to participate, in a way, in the social world - whereas at the same time people that are excluded from this participation can become 'socially dead' while still alive. On this basis the article aims to show that, against certain prejudices, the phenomenon of death is a matter to which sociology can deliver insights." (author's abstract
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