31 research outputs found

    Winterstrom aus PV in den Alpen : Resultate Davos-Totalp nach einem Jahr Betrieb

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    Mit dem Wegfall von Strom aus AKW und der Umstellung von Heizungssystemen auf WĂ€rmepumpen wird Winterstrom aus erneuerbaren Energien immer wichtiger. PV-Strom aus den Alpen kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten

    Winterstrom mit alpiner Photovoltaik : Messergebnisse nach zwei Jahren Versuchsbetrieb

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    Die alpine Testanlage in Davos Totalp lieferte 2018 und 2019 jeweils bis zu 2000 kWh/kWp bei circa 50 % Winterstromanteil. Dies entspricht gegenĂŒber einer Vergleichsanlage im Mittelland einem Mehrertrag von 100 % ĂŒber das gesamte Jahr und 350 % im Winterhalbjahr

    Photovoltaik Potenzial auf DachflÀchen in der Schweiz

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    Diese Studie im Auftrag von EnergieSchweizDas Potenzial zur Stromproduktion mittels Photovoltaik auf DĂ€chern in der Schweiz wurde in diversen Studien ermittelt. Die PotenzialschĂ€tzungen gehen mit 16 bis 53 TWh pro Jahr weit auseinander. Ein Grund fĂŒr diese grosse Spannweite besteht in unterschiedlichen Annahmen zum fĂŒr Photovoltaik nutzbaren Anteil der DachflĂ€chen. Die vorliegende Untersuchung ermittelt die fĂŒr Photovoltaik nutzbaren FlĂ€chenanteile auf Schweizer DĂ€chern. Dabei wird zwischen Flach- und SteildĂ€chern unterschieden und eine Kategorisierung anhand der Grösse von DachflĂ€chen vorgenommen. Der mittlere fĂŒr Photovoltaik nutzbare Anteil der DachflĂ€chen wird fĂŒr jede Kategorie ermittelt. Dazu wird eine randomisierte Stichprobe pro Dach-Kategorie aus dem Datensatz von Sonnendach.ch gezogen. Es werden DachflĂ€chen berĂŒcksichtigt die "gut", "sehr gut" oder "hervorragend" geeignet sind (Einstrahlung ≄ 1000 kWh/m2/a). Der Stichprobenumfang richtet sich nach dem Standardfehler des Mittelwerts fĂŒr den nutzbaren DachflĂ€chenanteil, welcher einen Zielwert von ± 2.5 % pro Kategorie erreichen soll. Von total 644 km2 DachflĂ€chen in der Schweiz eignen sich 440 km2 (68 %) aufgrund der Einstrahlung und ihrer Grösse fĂŒr Photovoltaik Anlagen. Davon lassen sich 60 % (± 2 % Unsicherheit) der FlĂ€chen mit Photovoltaikmodulen belegen. Dies entspricht einer maximalen ModulflĂ€che von 264 km2 (± 9 km2). Der fĂŒr Photovoltaik nutzbare DachflĂ€chenanteil ist bei SteildĂ€chern mit 63 % höher als bei FlachdĂ€chern mit 53 %. Abbildung 1 zeigt den mittleren nutzbaren DachflĂ€chenanteil, unterteilt in Flach- und SteildĂ€cher sowie verschiedene Dachgrössen. Bei SteildĂ€chern zeigt sich generell ein höherer nutzbarer FlĂ€chenanteil als bei FlachdĂ€chern. Bei einer vollstĂ€ndigen Ausschöpfung des Potenzials wĂŒrden ca. 95 % der GebĂ€ude in der Schweiz auf mindestens einer DachflĂ€che ĂŒber eine PV-Anlage verfĂŒgen. Diese komplette Ausschöpfung wĂŒrde bei heutigem Preisniveau zu Investitionskosten von 83 Milliarden Franken fĂŒhren, wobei 19 Milliarden Franken durch die EinmalvergĂŒtung gefördert wĂŒrden. Aufgrund der anzunehmenden Kostenreduktion fĂŒr PVAnlagen in Zukunft werden sich die Investitionskosten jedoch auf ca. 58 Milliarden Franken reduzieren, wovon 13 Milliarden durch die EinmalvergĂŒtung gedeckt wĂŒrde. Die Ausschöpfung des ermittelten FlĂ€chenpotenzials wurde an einer zusĂ€tzlichen Stichprobe mit 226 GebĂ€uden ermittelt. Auf diesen GebĂ€uden wurde zwischen 2017 und 2021 eine PV-Anlage installiert. Diese Untersuchung zeigt, dass durchschnittlich rund die HĂ€lfte der hier ermittelten FlĂ€chenpotenziale (49 %) beim Bau von PV-Anlagen ausgeschöpft wurden. Insbesondere bei GebĂ€uden mit grossen DachflĂ€chen wurde hĂ€ufig nicht die gesamte FlĂ€che fĂŒr eine PV-Anlage genutzt. Der Hauptgrund fĂŒr den Bau kleinerer Anlagen wird in der bisherigen Förderpraxis mit EinmalvergĂŒtungen vermutet, welche den Eigenverbrauch von PV-Strom wirtschaftlich attraktiver macht als die RĂŒcklieferung an das Energieversorgungsunternehmen

    Photovoltaik Versuchsanlage Davos Totalp Messergebnisse Sommerhalbjahr 2020

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    Die ZHAW betreibt zusammen mit den ElektrizitĂ€tswerken des Kantons ZĂŒrich (EKZ) eine Photovoltaik-Versuchsanlage auf der Totalp in Davos. Diese befindet sich auf 2'500 m ĂŒ. M. und wurde im Oktober 2017 in Betrieb genommen. Die Anlage ist nach SĂŒden ausgerichtet und verfĂŒgt ĂŒber sechs Anlagensegmente, fĂŒr welche beliebige Neigungswinkel gewĂ€hlt werden können. Sie sind momentan zwischen 30° und 90° geneigt. Die Segmente wurden so ausgelegt, dass ein direkter Vergleich von monofazialen und bifazialen Modulen mit jeweils gleichen Anstellwinkeln möglich ist und die Be-schattung der ModulrĂŒckseite minimiert wird. Dieser Bericht beschreibt die Resultate der Messdaten fĂŒr das Sommerhalbjahr 2020 (01. April 2020 bis 30. September 2020). Die höchsten DC-ErtrĂ€ge von 964 kWh/kWp fĂŒr das Sommerhalbjahr wurden im 70° geneigten Segment mit bifazialen Modulen gemessen. Dies entspricht beinahe dem ge-samten Jahresertrag einer durchschnittlichen PV-Anlage im Mittelland. Bei den 30° geneigten monofazialen Segmenten wurden ebenfalls ĂŒber 900 kWh/kWp gemessen. Die geringsten ErtrĂ€ge entstanden bei 90° geneigten monofazialen Modulen mit 623 kWh/kWp. Im bifazialen Segment mit 90° Neigung wurde die Produktion um rund 200 kWh/kWp auf 825 kWh/kWp gesteigert. Die MehrertrĂ€ge durch den Einsatz von bifazialen Modulen betrugen 24 % bei 70° Modulneigung respektive 33 % bei 90° Modulneigung. Die höchsten monatlichen MehrertrĂ€ge entstanden im Juni (35 % bei 70° Neigung und 56 % bei 90° Neigung). Im Allgemeinen werden die bifazialen MehrertrĂ€ge durch hohe SonnenstĂ€nde und die Schneebedeckung der Umgebung gesteigert. GegenĂŒber der Vergleichsanlage im Mittelland lieferten, abgesehen vom Segment mit 90° geneigten monofazialen Modulen, alle Segmente der Alpenstrom-Anlage höhere AC-ErtrĂ€ge. Die alpinen MehrertrĂ€ge betrugen 8 bis 34 %. Trotz der im Sommer ungĂŒnstigen vertikalen AufstĂ€nderung, wurden im 90° geneigten monofazialen Segment lediglich 12 % tiefere ErtrĂ€ge gemessen als bei der Vergleichsanlage im Mittelland

    Photovoltaik Versuchsanlage Davos Totalp Messergebnisse Winter 2021 / 2022

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    Die ZHAW betreibt zusammen mit den ElektrizitĂ€tswerken des Kantons ZĂŒrich (EKZ) eine Photovoltaik-Versuchsanlage auf der Totalp in Davos. Diese befindet sich auf 2'500 m ĂŒ. M. und wurde im Oktober 2017 in Betrieb genommen. Die Anlage ist nach SĂŒden ausgerichtet und verfĂŒgt ĂŒber sechs Anlagensegmente, fĂŒr welche beliebige Neigungswinkel gewĂ€hlt werden können. Sie sind momentan zwischen 30° und 90° geneigt. Die Segmente wurden so ausgelegt, dass ein direkter Vergleich von monofazialen und bifazialen Modulen mit jeweils gleichen Anstellwinkeln möglich ist und die Beschattung der ModulrĂŒckseite minimiert wird. Dieser Bericht beschreibt die Resultate der Messdaten fĂŒr das Winterhalbjahr 2021 / 2022 (01. Oktober 2021 bis 31. MĂ€rz 2022)

    Alpine Photovoltaik Versuchsanlage Davos Totalp : Erkenntnisse aus 5 Jahren Betrieb

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    Im Gebiet Davos-Parsenn auf 2'500 m.ĂŒ.M. betreibt die ZHAW WĂ€denswil zusammen mit den EKZ und dem SLF/EPFL seit 2017 eine alpine Photovoltaik-Pilotanlage. Die wichtigsten Erkenntnisse aus 5 Jahren Messbetrieb sind: Die Module einer alpinen Solaranlage mit hohem Winterstrom-Anteil sollten möglichst nach SĂŒden ausgerichtet werden. Bei einer Ost-West-Ausrichtung von bifazialen Modulen mit einer hohen BifazialitĂ€t lassen sich zwar vergleichbare JahresertrĂ€ge wie bei einer SĂŒdaufstĂ€nderung erzielen. Die Ost-West-AufstĂ€nderung fĂŒhrt jedoch zu einer Verschiebung der ErtrĂ€ge vom Winter- auf das Sommerhalbjahr. So kann am Standort Totalp mit Ost-/Westausrichtung und Bifazialfaktor 1.0 ein Winterstromertrag von 42 % (gegenĂŒber rund 50 % bei SĂŒdausrichtung) erwartet werden. FĂŒr alpine Photovoltaik-Anlagen zeigten sich bifaziale Module mit einem Anstellwinkel von 60 bis 90° als die vielversprechendste Variante. Damit werden zeitweise bis zu 60 % MehrertrĂ€ge durch die Reflexion von Einstrahlung an schneebedeckter Umgebung erzielt (Anderegg et al., 2020). Zugleich werden Verluste durch die Schneebedeckung von Modulen auf 1-2 % am Jahresertrag minimiert, da der Schnee ungehindert abrut-schen kann. So konnten gegenĂŒber dem Mittelland bis zu doppelt so hohe JahresertrĂ€ge und rund 50 % Winterstromanteil gemessen werden. Damit kann im Winterhalbjahr in den Alpen 3.5- bis 4-mal mehr Strom pro ModulflĂ€che produziert werden als im Mittelland. Die höchsten WinterstromertrĂ€ge von 878 bis 949 kWh/kWp wurden jeweils im Segment mit 90° geneigten bifazialen Modulen gemessen. Ähnlich hohe ErtrĂ€ge lieferten im Winterhalbjahr auch 60 bis 70° geneigte bifaziale Module. Trotz der auf Winterstrom optimierten Auslegung mit hohen Neigungswinkeln zeigen sich auch im Sommerhalbjahr hohe Ertragspotenziale fĂŒr den alpinen Standort. Im Segment mit 60° geneigten bifazialen Modulen wurde im Kalenderjahr 2021 der bisher höchste spezifische Ertrag von 1977 kWh/kWp gemessen. MehrertrĂ€ge durch bifaziale Module hĂ€ngen vom Neigungswinkel ab und variieren saisonal. Trotz relativ tiefer Bifazialfaktoren bei den verwendeten Modulen (geschĂ€tzt 0.6 bis 0.7) wurden MehrertrĂ€ge von 20 bis 24 % im Winterhalbjahr und 20 bis 34 % im Sommerhalbjahr gemessen. Im Gegensatz zu Anlagen im Mittelland kommen hohe Modulleistungen > 0.8 W/Wp hĂ€ufig vor und tragen entsprechend stark zum Jahres- und Winterstromertrag bei. GrĂŒnde fĂŒr die hohen Modulleistungen sind tiefe Temperaturen, die hohe Einstrahlung (u.a. durch Reflexion an der Umgebung) und der Einsatz von bifazialen Modulen. Die Messungen an der Versuchsanlage zeigen, dass LeistungsverhĂ€ltnisse zwischen Wechselrichter oder Netzeinspeisung und PV-Modulen in der Grössenordnung von 0.8 zu erheblichen Ertragsverlusten durch die Leistungsbegrenzung fĂŒhren wĂŒrden. Bis zu einem LeistungsverhĂ€ltnis von 1.3 sinken die Verluste dagegen auf unter 1 % am saisonalen Ertrag. AbhĂ€ngig von der Ausrichtung, Neigung und dem Bifazialfaktor der einge-setzten Module wird deshalb ein VerhĂ€ltnis zwischen Wechselrichter- und PV-Modul-Leistung in der Grössenordnung von 1.1 bis 1.3 empfohlen. Beim Vergleich der Messresultate mit Ertragssimulationen anhand der Wegleitung zur Ertragsberechnung fĂŒr PV-Grossanlagen vom BFE (Bundesamt fĂŒr Energie BFE, 2023) mit der Software PVsyst zeigen sich in den letzten fĂŒnf Jahren höhere ErtrĂ€ge als die Simulationen erwarten lassen. Bei bifazialen Modulen mit hohem Neigungswinkel werden die ErtrĂ€ge der Simulation vor allem zwischen Februar und Juni unterschĂ€tzt. Durch höhere Albedo-Werte (verglichen mit denjenigen aus der Software Meteonorm) lĂ€sst sich der Ertrag mit der Simulation im Winterhalbjahr aber sehr genau abbilden. Im Sommerhalbjahr wird der Ertrag in den Simulationen hingegen weiterhin leicht unterschĂ€tzt. Im Unterschied zur Versuchsanlage Davos-Totalp werden bei Grossanlagen die Module in hintereinander liegenden Reihen angeordnet. Dies wird den erzielbaren Ertrag beeinflussen. Der Einfluss des Abstandes zwischen den Modulreihen wird derzeit in AbhĂ€ngigkeit der Hangneigung an einer zusĂ€tzlichen Pilotanlage auf Davos-Totalp gemessen. Ergebnisse werden im FrĂŒhling/Sommer 2024 veröffentlicht

    Photovoltaik Versuchsanlage Davos Totalp Messergebnisse Winterhalbjahr 2019/2020

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    Die ZHAW betreibt zusammen mit den ElektrizitĂ€tswerken des Kantons Zürich (EKZ) eine Photovoltaik-Versuchsanlage auf der Totalp in Davos. Diese befindet sich auf 2'500 m ü. M. und wurde im Jahr 2017 in Betrieb genommen. Die Anlage ist nach Süden ausgerichtet und verfügt über sechs Anlagensegmente, für welche beliebige Neigungswinkel gewĂ€hlt werden können. Sie sind momentan zwischen 30° und 90° geneigt. Die Segmente wurden so ausgelegt, dass ein direkter Vergleich von monofazialen und bifazialen Modulen mit jeweils gleichen Anstellwinkeln möglich ist und die Beschattung der Modulrückseite minimiert wird. Dieser Bericht beschreibt die Resultate der Messdaten für das Winterhalbjahr 2019/2020 (Anfang Oktober 2019 bis Ende MĂ€rz 2020)

    Messergebnisse Juni 2018 bis Mai 2019 Versuchsanlage Totalp

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    Die ZHAW betreibt eine Photovoltaik-Versuchsanlage auf der Totalp in Davos. Diese befindet sich auf 2'500 m.ĂŒ.M. und wurde im Jahr 2017 in Betrieb genommen. Die Anlage ist nach SĂŒden ausgerichtet und verfĂŒgt ĂŒber sechs Anlagensegmente, fĂŒr welche beliebige Neigungswinkel gewĂ€hlt werden können. Sie sind momentan zwischen 30° und 90° geneigt. Die Segmente wurden so ausgelegt, dass ein direkter Vergleich von monofazialen und bifazialen Modulen mit jeweils gleichem Anstellwinkel möglich ist. Über ein gesamtes Jahr zwischen Juni 2018 und Mai 2019 zeigen die Messergebnisse, dass die Anlage wesentlich mehr Energie erzeugen kann als ĂŒbliche Anlagen im Mittelland. Die ErtrĂ€ge vor Ort sowie deren saisonale Verteilung unterschieden sich aufgrund der Anstellwinkel und der Modultechnologien (monofazial, bifazial, rahmenlos und mit Rahmen) teilweise drastisch. Die höchsten EnergieertrĂ€ge können fĂŒr den Messzeitraum in den bifazialen Anlagensegmenten ausgemacht werden. Die Energieproduktion lag gleichstromseitig zwischen 1869 kWh/kWp (70° bifazial) und 1726 kWh/kWp (90° bifazial) fĂŒr die ertragsstĂ€rksten Segmente und 1379 kWh/kWp (90° monofazial) beim ertragsschwĂ€chsten Segment. Im Vergleich zu einer typischen Mittellandanlage mit einem durchschnittlichen AC-Ertrag von 975 kWh/kWp konnte die Energieproduktion im besten Fall beinahe verdoppelt werden. In Bezug auf die saisonale Verteilung zeigt sich der Anteil des Winterstroms an der Gesamtstromproduktion besonders vorteilhaft. WĂ€hrend der Anteil im Winterhalbjahr bei 30° Modulneigung und monofazialen Modulen im Messzeitraum bei 42% liegt, können bei Modulneigungen ab 70° mehr als 50% der Energie im Winterhalbjahr produziert werden. Der höchste Winterstromanteil besteht bei 90° geneigten monofazialen Modulen mit 56%. Den höchsten absoluten Ertrag im Winterhalbjahr verzeichnen mit 937 kWh/kWp die bifazialen Module mit 70° Neigung, was beinahe der Ertragserwartung einer Mittellandanlage fĂŒr das gesamte Jahr entspricht. Durch eine GegenĂŒberstellung zweier ZeitrĂ€ume mit identischer Sonnenbahn, wobei zu einem der ZeitrĂ€ume eine Schneebedeckung der Umgebung herrschte und wĂ€hrend dem anderen nicht, kann aufgezeigt werden, dass die Schneebedeckung wĂ€hrend dieser ZeitrĂ€ume zu MehrertrĂ€gen von 3 bis 47% fĂŒhrte. Die höchsten MehrertrĂ€ge können bei steil geneigten, bifazialen Modulen gemessen werden, sodass bei 90° Neigung und bifazialen Modulen ein Mehrertrag von 47% entsteht, respektive 32% bei 70° mit bifazialen Modulen. Zwei Segmente mit gleicher Modulneigung (30°), aber unterschiedlichem Modultyp, können wĂ€hrend sieben Monaten miteinander verglichen werden. Die Modultypen unterscheiden sich lediglich in Bezug auf die AusfĂŒhrung mit Rahmen oder als rahmenlose Glas-Glas-Varianten. Die Variante mit Glas-Glas-AusfĂŒhrung fĂŒhrt zu geringeren JahresertrĂ€gen. Ein Grund dafĂŒr ist das verĂ€nderte Abrutschverhalten von Schnee aufgrund von LĂŒcken zwischen den Modulen. Des Weiteren lassen die Auswertungen vermuten, dass das dickere Frontglas der Glas-verbundmodule die Reflexion der Solarstrahlung steigert, wobei dieser Effekt bei flachen Einstrahlungswinkeln und hohem Diffusstrahlungsanteil vermehrt auftritt. Die Ertragsverluste durch Schneebedeckung betragen fĂŒr den Messzeitraum zwischen 1.5 und 6.5% des effektiv gemessenen Jahresertrags. Diese vergleichsweise geringen Verluste, trotz einem schneereichen Winter 2018/2019, kommen durch das Montagesystem und die steile AufstĂ€nderung der Module zustande. Durch die Montage der Module mehrere Meter ĂŒber dem Boden kann der Schnee ungehindert abrutschen und ist zudem dem Wind ausgesetzt. Im Gegensatz zu Dach-Anlagen kann eine Ansammlung von Schnee im unteren Bereich der Modulsegmente umgangen werden

    Das Schweizer Solarstrompotenzial auf DĂ€chern

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    Zusatzinformationen zu den untersuchten Dachbelegungen sind auf der Webseite der Forschungsgruppe Erneuerbare Energien verfĂŒgbar. https://www.zhaw.ch/de/lsfm/institute-zentren/iunr/ecological-engineering/erneuerbare-energien/solarenergie/photovoltaik-solarstrompotenzial-auf-daechern-schweizDas Bundesamt fĂŒr Energie (BFE) schĂ€tzt das Produktionspotenzial von Photovoltaikanlagen auf DĂ€chern schweizweit auf 50 TWh pro Jahr (BFE, 2018). Dabei stĂŒtzt es sich auf die Berechnungen einer Studie von Portmann et al. (2019), welche auf Daten von Sonnendach.ch basiert. Mehrere andere Studien errechneten jedoch ein deutlich tieferes Potenzial zwischen 16.3 und 24.6 TWh pro Jahr (Assouline et al., 2018; Walch et al., 2020). Der Hauptgrund fĂŒr die Abweichung wird in der unterschiedlichen SchĂ€tzung der zur PV-Produktion nutzbaren DachflĂ€che vermutet (Walch et al., 2019). In dieser Analyse werden deshalb anhand der manuellen Modulbelegung der DĂ€cher von 99 zufĂ€llig ausgewĂ€hlten GebĂ€uden mit insgesamt 690 TeildachflĂ€chen aus zwei Quartieren im Kanton ZĂŒrich sogenannte Reduktionsfaktoren bestimmt. Ein Reduktionsfaktor entspricht dem Anteil der installierbaren PV-ModulflĂ€che an der gesamten DachflĂ€che. Wir berĂŒcksichtigen dabei sowohl technische als auch gewisse ökonomische und soziale bzw. Ă€sthetische Randbedingungen. So werden DachflĂ€chen, welche kleiner als 10 mÂČ sind oder eine mittlere jĂ€hrliche Sonneneinstrahlung von unter 1000 kWh/mÂČ haben, als ökonomisch ungeeignet erachtet. Dies entspricht dem Vorgehen von Sonnendach.ch zur Bestimmung der kommunalen PV-Potentiale auf DĂ€chern. Zudem wurden in unserer Analyse TeilflĂ€chen mit weniger als drei aneinander angrenzenden PV-Modulen aus Ă€sthetischen GrĂŒnden ausgeschlossen. Es zeigte sich, dass der Reduktionsfaktor nur von der Dachart (Flach- oder SchrĂ€gdach) und nicht von der GebĂ€udeart (Unterteilung in MehrfamilienhĂ€user oder andere GebĂ€ude) abhĂ€ngt. Bezieht man den Reduktionsfaktor auf das oben erwĂ€hnte ökonomische Potential (gut, sehr gut und ausgezeichnet geeignete DachflĂ€chen gemĂ€ss Sonnendach.ch mit einer FlĂ€che von mindestens 10mÂČ), so betrĂ€gt der Reduktionsfaktor, das heisst das VerhĂ€ltnis der fĂŒr PV-Module ausnutzbaren FlĂ€che und der ökonomisch geeigneten DachflĂ€che 39 % bei FlachdĂ€chern und 56 % bei SchrĂ€gdĂ€chern. Gewichtet man diese beiden Prozentwerte mit den jeweiligen Anteilen der ökonomisch geeigneten Flach- bzw. SchrĂ€gdach-FlĂ€chen gemĂ€ss Sonnendach.ch in der gesamten Schweiz, so ergibt sich ein gemittelter Reduktionsfaktor von 50 %. Zur AbschĂ€tzung eines akkuraten Reduktionsfaktors erwies sich eine Stichprobengrösse von 120 verschiedenen DachflĂ€chen als ausreichend. Basierend auf den Rohdaten von Sonnendach.ch und den von uns ermittelten Reduktionsfaktoren wurde eine fĂŒr PV-Anlagen in der Schweiz verfĂŒgbare DachflĂ€che von 231 kmÂČ ermittelt. Mit einem durchschnittlichen Modulwirkungsgrad von 17 % entspricht dies einem Potenzial von 38.8 TWh pro Jahr. Dabei stellt der durchschnittliche Modulwirkungsgrad aller installierten PV-Anlagen eine Unsicherheit dar, welche in den bisherigen PotenzialabschĂ€tzungen meist nicht thematisiert wurde. Wird der durchschnittliche Modulwirkungsgrad zum Beispiel von 17 % auf 20 % erhöht, so erhöht sich das Potenzial entsprechend auf 45.6 TWh pro Jahr. Im Vergleich mit dem BFE sind unsere Potential-SchĂ€tzungen fĂŒr PV-Strom auf DĂ€chern somit je nach eingesetztem Modul-Wirkungsgrad um 22 % bzw. 9 % tiefer

    PotenzialabschĂ€tzungen fĂŒr Agri-PV in der Schweizer Landwirtschaft

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    Unter Agri-Photovoltaik (Agri-PV) wird die Doppelnutzung von FlĂ€chen fĂŒr landwirtschaftliche Zwecke sowie die Energieproduktion mit Photovoltaik verstanden. Da sich Agri-PV-Anlagen typischerweise ausserhalb der Bauzonen befinden, werden Bewilligungen zu deren Bau nur erteilt, wenn sie standort-gebunden sind (sich unter anderem in wenig empfindlichen Gebieten befinden) und Vorteile fĂŒr die landwirtschaftliche Produktion erbringen bzw. der wissenschaftlichen Forschung dienen. Die vorliegende Untersuchung quantifiziert das Potenzial zur Stromproduktion von Agri-PV in der Schweiz unter BerĂŒcksichtigung der vorhandenen landwirtschaftlichen NutzflĂ€chen. Es werden nur FlĂ€chen berĂŒcksichtigt, die sich in einem Puffer von 1000 m um Bauzonen befinden. FlĂ€chen, die sich mit nationalen Schutzinteressen ĂŒberschneiden, werden ausgeschlossen. Dies gilt auch fĂŒr Sömmerungs- und BiodiversitĂ€tsförderflĂ€chen sowie fĂŒr FlĂ€chen mit einer horizontalen Einstrahlung unter 1000 kWh/m2/a. Die verbleibenden FlĂ€chen werden anschliessend anhand der darauf angebauten Kultur in die drei Kulturgruppen «Offene AckerflĂ€chen», «Dauerkulturen» und «DauergrĂŒnland» eingeteilt. Pro Kulturgruppe wird eine typische Agri-PV Referenzanlage definiert und deren Stromertrag berechnet. Aufgrund fehlender praktischer Erfahrungen in der Schweiz bezĂŒglich des Nutzens von Agri-PV fĂŒr die landwirtschaftliche Produktion wurden nur wenige EinschrĂ€nkungen bezĂŒglich der Art der Kulturen gemacht, die auf landwirtschaftlichen NutzflĂ€chen in Kombination mit PV-Anlagen angebaut werden können. Das berechnete Potenzial stellt daher ein theoretisches Maximalpotenzial dar, wĂ€hrend das praktische Potenzial deutlich geringer sein kann. Die Auswirkungen auf die Landwirtschaft sollten in den nĂ€chsten Jahren durch entsprechende Forschung in der Schweiz nachgewiesen werden. FĂŒr Agri-PV in der Schweiz wurde ein theoretisches Gesamtpotenzial von 323 TWh/a berechnet. Das Potenzial verteilt sich ĂŒber eine FlĂ€che von 583'499 ha und umfasst damit 56 % der im Jahr 2022 vorhandenen landwirtschaftlichen NutzflĂ€chen (ohne SömmerungsflĂ€chen) in der Schweiz. Wird eine Distanz von maximal 300 m zu einem Einspeisepunkt fĂŒr den Strom berĂŒcksichtigt, so reduziert sich das theoretische Potenzial auf 113 TWh pro Jahr (204’029 ha). Der grösste Teil des Potenzials mit maximal 300 m Distanz vom Einspeisepunkt liegt auf offenen AckerflĂ€chen mit 92.2 TWh/a. Im DauergrĂŒnland betrĂ€gt dieses Potenzial 17.8 TWh/a, bei den Dauerkulturen sind es 3 TWh/a. Bei Dauerkulturen haben FlĂ€chen mit Rebbau den grössten Anteil am Potenzial, gefolgt von Obstplantagen (Äpfel, Steinobst, Birnen). Die geografische Verteilung zeigt eine Konzentration der Potenziale auf das Mittelland, insbesondere in den Kantonen Bern, Waadt und Freiburg. Der durchschnittliche spezifische Jahresertrag betrĂ€gt 1194 kWh/kWp. Im Winterhalbjahr wird durch-schnittlich 29 % des Jahresertrages produziert. Der durchschnittliche spezifische Winterstromertrag der Agri-PV liegt somit etwa um einen Drittel höher als der durchschnittliche spezifische Winter-stromertrag von PV-Anlagen auf DachflĂ€chen. Agri-PV Anlagen sind nicht als Ersatz, sondern als ErgĂ€nzung zu PV-Anlagen auf DachflĂ€chen und auf anderen bestehenden Infrastrukturen zu sehen. Aufgrund der höheren spezifischen Produktion im Winter und der Synergieeffekte mit der landwirtschaftlichen Produktion erscheinen Agri-PV-Anlagen als sinnvolle Erweiterung. FĂŒr 1 MWp Referenzanlagen wurden ausserdem die Stromgestehungskosten berechnet. Dabei wurden die Investitions- und Betriebskosten (inkl. Netzanschluss), ein kalkulatorischer Zins von 2 %, sowie FörderbeitrĂ€ge der GREIV im Jahr 2022 berĂŒcksichtigt. Die Gestehungskosten liegen fĂŒr Anlagen im DauergrĂŒnland aufgrund der einfachen Anlagenkonstruktion mit 6.0 Rp./kWh am tiefsten. Auf Ackerkulturen ist mit 7.8 Rp./kWh zu rechnen, bei Dauerkulturen mit 8.4 Rp./kWh. Insbesondere die aufwĂ€ndigere Konstruktion erhöht bei Anlagen ĂŒber Acker- und Dauerkulturen die Investitionskosten, womit höhere Gestehungskosten einhergehen. Bei einer angenommenen jĂ€hrlichen Stromproduktion von 7 bis 8 TWh durch Agri-PV (entspricht ca. 10% des erwarteten Strombedarfs im Jahr 2050) wĂ€ren je nach gewĂ€hlten Kulturen 1 bis 2 % der landwirtschaftlichen NutzflĂ€che der Schweiz betroffen. Diese FlĂ€chen wĂ€ren keineswegs verloren, sondern könnten weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden und zusĂ€tzlich von den Synergien der Agri-PV profitieren
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