59 research outputs found

    The Corona-Crash in China

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    Die Covid-19-Epidemie hat China in eine Wirtschaftskrise getrieben, mit weltweiten Auswirkungen auf Lieferketten und Märkte. Die relativ erfolgreiche Bekämpfung der Epidemie in China hat nun jedoch eine neue Dynamik hervorgerufen: Chinas Ökonomie könnte sich in der Situation als resilienter als die meisten westlichen Volkswirtschaften erweisen. Hierdurch wird auch die hegemoniale Auseinandersetzung mit den USA neu strukturiert.The Covid-19 epidemic in China has led to an economic crisis which had a global impact on value chains and markets. However, China’s relatively successful containment of the disease has spurred new developments: China’s economy might prove to be more resilient during crisis as most Western economies. As a result, the hegemonic struggle between China and the US could take a new turn

    Zur Zersplitterung des sozialen Konflikts in Westeuropa: eine Typologie nicht-normierter Kämpfe um Arbeit

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    Der Artikel untersucht die Protestwelle in Westeuropa seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09. Wir vertreten die These, dass diese Auseinandersetzungen ein Anzeichen dafür sind, dass der soziale Konflikt in Westeuropa zunehmend aufsplittert; es treten vermehrt 'nicht-normierte Sozialkonflikte' auf, die in ihrer Erscheinungsform manchmal eher an vergangene Epochen wie die Hochphase der Industrialisierung im 19. Jahrhundert oder klassische Brot- und Butterkonflikte im späten 18. Jahrhundert erinnern. Als theoretische Prämisse gehen wir davon aus, dass die "Institutionalisierung des Klassenkonflikts" (Geiger), die sich in der Nachkriegsära vollzogen hatte, heute erodiert. Die nicht-normierten Sozialkonflikte, die einen engen Bezug zur Arbeitswelt haben, stellen wir anhand einer Typologie dar: (a) politische Massenproteste und -streiks, (b) wilde Betriebskonflikte und (c) städtische Unruhen. Mit Hilfe einer Datenbank zu Protestereignissen (JenaConDa, n=5521) arbeiten wir die Ausprägung dieser Konflikte in der EU im letzten Jahrzehnt heraus. Wir gehen auch darauf ein, warum es bisher zu keiner größeren Welle von nicht-normierten Protesten in Deutschland kam und schließen mit einem Plädoyer dafür, dass die Arbeitssoziologie dem Thema Konflikte wieder eine größere Aufmerksamkeit widmen sollte.The article analyzes the recent cycle of protest in Western Europe since the financial and economic crises in 2008/09. We state that these protests symbolize the increasing fragmentation of social conflicts. As a result, there is a growing number of 'non-institutionalized social conflicts', which remind on former epochs of capitalism like 19th century industrialization or food riots in late 18th century. On a theoretical level, we argue that the former "institutionalization of class struggle" (Geiger), which was established in the postwar period, erodes nowadays. The emerging non-institutionalized social conflicts are related to the working environment and classified into three categories: (a) mass protests and political strikes, (b) plant occupations and (c) urban riots. We then characterize these conflicts by using quantitative data of protest incidents (JenaConDa, n=5521) during the last decade. Additionally, we explain why there has not been a wave of non-institutionalized protests in Germany yet. Finally, we argue that social conflicts deserve greater attention in labor studies

    Abgehängt im Aufschwung: Demografie, Arbeit und rechter Protest in Ostdeutschland

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    Es erscheint paradox: Die Arbeitslosigkeit in Deutschland erreichte vor der Corona-Krise ein historisches Tief, die Wirtschaft feierte Exportrekorde. Dennoch hat der Boom viele Menschen nicht erreicht. Gerade in strukturschwachen Regionen und Städten ist dieser Widerspruch ausgeprägt. Diese Orte gelten als abgehängt, aufgrund des Bevölkerungsrückgangs zeichnet sich keine Verbesserung der Situation ab. Im Leben vieler Menschen macht sich Unzufriedenheit breit. Angesichts niedriger Entlohnung und mangelnder Mitsprachemöglichkeiten am Arbeitsplatz radikalisieren sich Ungerechtigkeitsempfindungen. Die empirische Studie nimmt diese Dynamiken am Beispiel Ostthüringens, einer strukturschwachen und schrumpfenden Region, in den Blick

    Umkämpfte Globalisierung: Amerikanische und europäische Reaktionen auf Chinas Aufstieg im Hochtechnologiebereich

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    Der Aufstieg Chinas hat zu einer Reihe von Konflikten mit den führenden westlichen Ländern geführt. Der Hintergrund dieser Auseinandersetzungen besteht darin, dass chinesische Konzerne zu ernsthaften Konkurrenten US-amerikanischer und europäischer Unternehmen geworden sind und die Ordnungsvorstellungen von US- und EU-Machteliten auf der einen und jene Chinas auf der anderen Seite auseinanderdriften. Denn in China sind politische und wirtschaftliche Macht anders organisiert als in den westlichen Marktwirtschaften: Der Parteistaat ist (Teil‑)Eigentümer wichtiger Unternehmen und interveniert offen mit Fünfjahresplänen in die Volkswirtschaft. Die Kommunistische Partei Chinas ist als Regulationsinstanz in Unternehmen präsent. Gleichzeitig organisiert der Parteistaat seine Herrschaft durch Output-Legitimität und funktioniert vielerorts als kennziffergesteuertes, meritokratisches System. Die Expansion des hybriden chinesischen Parteistaatskapitalismus führt deshalb zu einem neuen Systemkonflikt: Wirtschaftlich werden aufstrebende chinesische (Staats‑)Unternehmen zu Konkurrenten, politisch wird die Kontrolle von sensiblen Datenströmen und Infrastrukturnetzwerken zum Streitpunkt. In dem Artikel werden aktuelle Konfliktdynamiken zwischen den USA und China einerseits und der EU und China andererseits in den Bereichen Außenhandel, Investitionen, Hochtechnologie und Industriepolitik aus der Perspektive der Vergleichenden Politischen Ökonomie und des Weltsystemansatzes untersucht. Es werden jeweils Unterschiede in den Reaktionen herausgearbeitet: Die USA setzten auf eine aggressive Handels- und Sanktionspolitik, während die EU mit defensiveren Maßnahmen reagiert hat. Es wird gezeigt, wie diese Konflikte Chinas staatsgetriebene Globalisierungsstrategie verändern und zur Restrukturierung der Weltwirtschaft beitragen.The rise of China has led to a series of conflicts with the leading Western countries. The reasons for these disputes are that Chinese corporations have become serious competitors for US and European companies and that there are diverging approaches of governing the market between Western and Chinese power elites. In China, political and economic power are organized differently than in the US and the EU. The party-state is the (partial) owner of important companies and openly intervenes in the national economy by five-year plans. Furthermore, the Communist Party of China is engaged in companies as a regulatory authority. At the same time, the party-state organizes its rule through output legitimacy and functions in many respects as an indicator-driven, meritocratic system. The expansion of hybrid Chinese party-state capitalism is therefore leading to a new system conflict. Economically, emerging Chinese (state-owned) enterprises are becoming competitors. Politically, the control of sensitive data flows and infrastructure networks is resulting in contention. The article analyzes current conflict dynamics between the US resp. the EU and China in the areas of foreign trade, investment, high technology, and industrial policy. Comparative political economy and world-system analysis guide the analysis. In each case, there are differences in the policy responses: The US has relied on aggressive trade and sanctions policies, while the EU has reacted more defensively. It is shown how these conflicts could change China's state-driven globalization strategy and contribute to the restructuring of the world economy
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