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    Elektrophysiologische Diagnostik von Polyneuropathien mittels somatosensibel evozierter Potentiale und der sympathischen Hautantwort

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    In der klinischen Routine werden zur elektrophysiologischen Diagnostik einer Polyneuropathie (PNP) bislang hauptsächlich die motorischen bzw. sensiblen Neurographien der Nn. tibialis, peronaeus und suralis (als Routine-Neurographie zusammengefasst) durchgeführt. Die Routine-Neurographie erfasst damit die entsprechenden Nerven in ihrem relativ rumpfnahen Verlauf. Häufig liefert die Routine-Neurographie, diskrepant zum klinischen Eindruck, bei Patienten im Frühstadium der PNP mit einer Beteiligung vor allem distal gelegener Nervenabschnitte einen unauffälligen elektrophysiologischen Untersuchungsbefund. Die Diagnostik der somatosensibel evozierten Potentiale (SEPs) der Nn. plantares medialis et lateralis und des N. peronaeus profundus (NPM, NPL und NPP) erscheint aufgrund der peripheren Lage dieser Nerven, deren sensorischen Funktion und frühen, auch subklinischen Beteiligung geeignet, eine PNP im Frühstadium zu ermitteln. Für die distal sensible Neurographie der NPM, NPL und NPP liegen mit fortschreitendem Alter allerdings Einschränkungen der Verwertbarkeit vor, da Reizantworten häufig auch bei alten Gesunden nicht ableitbar sind. Die Ableitung einer sympathischen Hautantwort (SSR) bei Verdacht auf Affektion der dünnkalibrigen Fasern weist Einschränkungen auf (z.B. Habituation bei repetitiver Reizung) und ist in der Literatur auch bezüglich ihrer Sensitivität und der Verwertbarkeit der erfassten Parameter (wie Latenzen und Amplituden) umstritten. In dieser Arbeit sollte gezeigt werden, dass die SSR-Messung zur Diagnostik einer small fibre Neuropathie (SFNP) geeignet ist und dass die Erfassung der SEPs distaler sensibler Nerven (NPM, NPL und NPP) eine geeignete Methode zur Diagnostik einer PNP ist und in der Früherkennung der PNP der Routine-Neurographie und der distalen sensiblen Neurographie derselben Nerven überlegen. Es wurden 53 freiwillige Probanden im Alter von 19 bis 83 Jahren mit klinischen Zeichen einer PNP mit Beteiligung großkalibriger Fasern und/oder Zeichen einer SFNP elektrophysiologisch untersucht. Es wurde eine SSR-Messung, eine Routine-Neurographie (bestehend aus Neurographien und F-Wellen-Untersuchungen des N. tibialis und des N. peronaeus und der sensiblen Neurographie des N. suralis), sowie die distale sensible Neurographie der NPM, NPL und NPP durchgeführt und die kortikalen SEPs des N. tibialis und der NPM, NPL und NPP erfasst. Die SSR bot im Vergleich zur hier durchgeführten Routine-Neurographie keinen Vorteil in der Diagnostik von Frühstadien einer PNP und wies insbesondere im Fall eines klinischen Verdachts auf das Vorliegen einer SFNP keine signifikant höhere Rate pathologischer Befunde auf. Pathologische Befunde der distalen sensiblen Neurographie der NPM, NPL und NPP konnten aufgrund der altersbedingt hohen physiologischen Ausfallrate in bis zu 87,5% nicht verwertet werden und sind damit für das untersuchte Kollektiv (Altersdurchschnitt 64,8 Jahre) nicht anwendbar. Die SEP-Diagnostik der NPM, NPL und des NPP war einfach und zuverlässig durchzuführen und wurde von den Probanden sehr gut toleriert. Bei Patienten mit frühen klinischen Zeichen einer PNP (mittelgradig eingeschränktes Vibrationsempfinden von 3-5/8, unauffälliger Reflexstatus, sensibler distaler Gradient bis max. Knöchelhöhe, unauffälliger Romberg-Stehversuch und unauffälliger Liniengang) war die SEP-Diagnostik der NPM, NPL und NPP sensitiver für Pathologika im Sinne einer PNP als die Routine-Neurographie. Es konnte gezeigt werden, dass die SEP-Diagnostik der NPM, NPL und des NPP der Routine-Neurographie in der Früherkennung von PNPs beim Vorliegen bestimmter klinischer Befunde (mittelgradig eingeschränktes Vibrationsempfinden von 3-5/8, unauffälliger Reflexstatus, sensibler distaler Gradient bis max. Knöchelhöhe, unauffälliger Romberg-Stehversuch und unauffälliger Liniengang) überlegen ist. Während der Routine-Neurographie frühe Stadien einer PNP entgehen, können diese mittels der SEP-Diagnostik der NPM, NPL und des NPP zuverlässig erfasst werden. Zur Detektion einer PNP im Frühstadium ist die Etablierung der SEP-Diagnostik der NPM, NPL und des NPP in der klinischen Routinediagnostik bei begrenztem Mehraufwand, aber eindeutigem zusätzlichen Informationsgewinn, problemlos möglich

    Post-anaesthesia pulmonary complications after use of muscle relaxants (POPULAR): a multicentre, prospective observational study

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    Background Results from retrospective studies suggest that use of neuromuscular blocking agents during general anaesthesia might be linked to postoperative pulmonary complications. We therefore aimed to assess whether the use of neuromuscular blocking agents is associated with postoperative pulmonary complications. Methods We did a multicentre, prospective observational cohort study. Patients were recruited from 211 hospitals in 28 European countries. We included patients (aged ≥18 years) who received general anaesthesia for any in-hospital procedure except cardiac surgery. Patient characteristics, surgical and anaesthetic details, and chart review at discharge were prospectively collected over 2 weeks. Additionally, each patient underwent postoperative physical examination within 3 days of surgery to check for adverse pulmonary events. The study outcome was the incidence of postoperative pulmonary complications from the end of surgery up to postoperative day 28. Logistic regression analyses were adjusted for surgical factors and patients’ preoperative physical status, providing adjusted odds ratios (ORadj) and adjusted absolute risk reduction (ARRadj). This study is registered with ClinicalTrials.gov, number NCT01865513. Findings Between June 16, 2014, and April 29, 2015, data from 22803 patients were collected. The use of neuromuscular blocking agents was associated with an increased incidence of postoperative pulmonary complications in patients who had undergone general anaesthesia (1658 [7·6%] of 21694); ORadj 1·86, 95% CI 1·53–2·26; ARRadj –4·4%, 95% CI –5·5 to –3·2). Only 2·3% of high-risk surgical patients and those with adverse respiratory profiles were anaesthetised without neuromuscular blocking agents. The use of neuromuscular monitoring (ORadj 1·31, 95% CI 1·15–1·49; ARRadj –2·6%, 95% CI –3·9 to –1·4) and the administration of reversal agents (1·23, 1·07–1·41; –1·9%, –3·2 to –0·7) were not associated with a decreased risk of postoperative pulmonary complications. Neither the choice of sugammadex instead of neostigmine for reversal (ORadj 1·03, 95% CI 0·85–1·25; ARRadj –0·3%, 95% CI –2·4 to 1·5) nor extubation at a train-of-four ratio of 0·9 or more (1·03, 0·82–1·31; –0·4%, –3·5 to 2·2) was associated with better pulmonary outcomes. Interpretation We showed that the use of neuromuscular blocking drugs in general anaesthesia is associated with an increased risk of postoperative pulmonary complications. Anaesthetists must balance the potential benefits of neuromuscular blockade against the increased risk of postoperative pulmonary complications

    Post-anaesthesia pulmonary complications after use of muscle relaxants (POPULAR): a multicentre, prospective observational study

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