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    Private Öffentlichkeit oder öffentliche Privatheit

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    Das Medium Fernsehen ist aus der privaten, sowie auch aus der öffentlichen Sphäre nicht mehr wegzudenken. Es hat in der zeitgenössischen Gesellschaft deutlich an Relevanz gewonnen und ist im Alltag jedes Einzelnen unverzichtbar. Nicht nur die Positionierung des Mediums in privaten Haushalten, sondern auch die Inszenierung privater Alltage darin spiegelt die gesellschaftliche Relevanz des und das Verhältnis von Fernsehen und Gesellschaft wider. Die Selbstdarstellung der Menschen kann sich im Rahmen des Mediums und in Formaten wie „Big Brother“ breitenwirksam realisieren. Durch historische und mediale Entwicklungen veränderten sich Relationen und Konnotationen der Begriffe „Öffentlichkeit und „Privatheit“. Die medial dargestellte „Privatheit“ unterscheidet sich von der Privatheit im Alltag dadurch, dass die MitspielerInnen Rollen annehmen und durch das Format fremdgesteuert werden. Die Inszenierungsstrategien der Sendung und die Rollengestaltungen der Teilnehmenden stehen im Verdacht, gesellschaftliche Normen umzuwerten. Ein Gefahrenpotential wird einerseits durch die Verdrängung der öffentlichen Sphäre und andererseits durch die freiwillige Aufgabe der Autonomie mit der Teilnahme an der Sendung befürchtet. Mithilfe von Sennetts „Verfall und Ende des öffentlichen Lebens: Die Tyrannei der Intimität“ und Rösslers „Der Wert des Privaten“ wird die aktuelle Bedeutung des Fernsehformats „Big Brother“ für den Diskurs um Privatheit und Öffentlichkeit untersucht
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