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Grenzprobleme des 'Modells Deutschland'
Die Grenzprobleme des kapitalistischen Vergesellschaftungsmodus rĂŒhren letztlich alle daher, daĂ er seinen »Untertanen« nicht nur vielfĂ€ltige Reproduktionschancen eröffnet, sondern sie gleichzeitig ebenso vielen Destruktionsmechanismen aussetzt: einerseits ArbeitsplĂ€tze, andererseits Zerstörung der Arbeitskraft; einerseits Konsummöglichkeiten, andererseits Vernichtung der Lebenswelt; einerseits Freiheitsrechte, andererseits Ausbeutung und Repression. Als dominanter Abwehrmechanismus gegen die gesellschaftsgefĂ€hrdenden Effekte dieses Widerspruchs hat sich in der Bundesrepublik das Sozialstaatsprinzip etabliert: so bleibt der Störungsherd zwar erhalten, doch seine Schadwirkungen werden (mehr oder weniger groĂzĂŒgig) kompensiert. Wer unter den harten Bedingungen nicht mehr arbeiten kann, erhĂ€lt eine Rente; die sich krank geschuftet haben, werden fĂŒr neue EinsĂ€tze wieder gesund gepflegt; verliert einer seine BeschĂ€ftigung, helfen staatliche Vermittlungsstellen; selbst kriminelle Elemente werden nicht nur verwahrt, sondern auch rehabilitiert und versorgt