5 research outputs found
Wirkung unterschiedlicher Darstellungsformen bei Aufgaben zur mentalen Rotation
Seit etwas mehr als 100 Jahren erforschen WissenschafterInnen das Raumvorstellungsvermögen. Eine Phase der Raumintelligenzforschung maßgeblich in den Jahren 1950 bis 1994 widmete sich der Suche nach den Komponenten (Faktoren) des Raumvorstellungsvermögens. Seit 1994 stehen vermehrt andere Aspekte im wissenschaftlichen Fokus, wie z.B. Strategien zur Bearbeitung und Lösung von räumlich-geometrischen Aufgaben, Geschlechterunterschiede, dynamische Aspekte oder der Zusammenhangzwischen der Leistung des Arbeitsgedächtnisses und dem Raumvorstellungsvermögen. Eine bislang nicht beachtete Rolle in diesembreiten Forschungsfeld ist der Aspekt der möglicherweise differenten Wirkweise von unterschiedlichen Darstellungsformen der geometrischen Objekte und Figuren, welche die Basis für die meisten Raumvorstellungstests darstellen, auf die konkrete Testleistung von SchülerInnen. Die in diesem Beitrag vorgestellte Studie adressiert diesen Aspekt, indem der Hauptfokus der Studie sich der Fragewidmet, ob verschiedene Darstellungsformen bei Testungen zur Mentalen Rotationsfähigkeit (mittels Mental Rotations Test) unterschiedliche Leistungen der SchülerInnen bewirken. Die zentrale Frage wurde mithilfe von Teilfragen differenziert untersucht, wobeivorwiegend die konkrete Leistung der SchülerInnen bei den Testfragen mit unterschiedlichen Darstellungsformen, die Einschätzungder Schwierigkeit der zu lösenden Aufgaben und Geschlechterunterschiede untersucht wurden. Die Ergebnisse der Studie deuten daraufhin, dass unterschiedliche Darstellungsformen von Testobjekten zum Teil (deutlich) unterschiedliche Testleistungen bewirken.(VLID)329150
Wirkung unterschiedlicher Darstellungsformen bei einem adaptierten Mental Rotations Test (MRT)
In der öffentlichen Wahrnehmung wird oftmals das Dilemma artikuliert, dass einerseits die mathematischen Grundkenntnisse von SchülerInnen vermeintlich kontinuierlich schlechter werden, aber andererseits in einer großen Vielzahl von akademischen und nicht-akademischen Berufen zunehmend gut fundierte mathematische Fähigkeiten grundlegend wichtig sind. Unabhängig davon, ob es diese Trends tatsächlich gibt, sind zahlreiche verschiedenartige Teilfacetten bekannt, die dazu beitragen, grundlegende mathematische Überlegungen anstellen zu können und mathematische Fertigkeiten entwickeln und vertiefen zu können. Eine der maßgeblichen Einflussfaktoren für erfolgreiches mathematisches Tun ist das Raumvorstellungsvermögen. Zahlreiche aktuelle internationale Studien (Mix & Cheng, 2012; Verdine, Golinkoff, Hirsh-Pasek, & Newcombe, 2014, Young, Levine & Mix, 2018) belegen, dass ein gutes Raumvorstellungsvermögen ein sehr wichtigerEinflussfaktor dafür ist, inwiefern Lernende mathematische Fähigkeiten entfalten. Einer der vier maßgeblichen Komponenten des Raumvorstellungsvermögen (Maresch, 2015) ist die Fähigkeit, sich rein gedanklich Rotationen von räumlichen Objekten vorstellen zu können. Diese spezifische mentale Rotationsfähigkeit ist ein ausgezeichneter Prädiktor dafür, ob SchülerInnen und Studierende während der Lernjahre mathematisches Verständnis mehr oder weniger entwickeln können. Konkret ist die Fähigkeit, sich Rotationen von räumlichen Objekten rein mental vorstellen zu können, ein besserer Indikator über das mathematische Potential von Lernenden, als z. B. das Zahlenverständnis (Farmer et al., 2013). Unter anderem aus diesem Grund widmet sich die Masterarbeit des Autors (Schilchegger, 2019) eingehend der mentalen Rotationsfähigkeitund untersucht auf diesem Gebiet, ob es spezielle Darstellungsformen von räumlichen Objekten gibt, die sich mehr oder weniger dafür eignen, um mathematisch-raumgeometrische Aufgaben (hier speziell im Themenfeld der mentalen Rotation) zu lösen. Die Masterarbeit von Schilchegger (2019) erörtert dabei im ersten Teil theoretische Hintergründe zur Raumintelligenzforschung der letzten 120 Jahre, stellt die Konzeption der durchgeführten Studie eingehend vor und präsentiert differenziert zahlreiche Ergebnisse der Analyse der Daten der Studie. Aus diesen Ergebnissen können mannigfaltige Hinweise abgeleitet werden, welche Darstellungsformen von räumlichen Objekten sich im Besonderen dafür eignen, dass Lernende sich gegebene Objekte mental als dreidimensional vorstellen können, daher eine bessere Leistung bei derartigen Aufgaben zeigen und somit wiederum im Aufbau mathematischer Fähigkeiten unterstützt werden.10.25598/miu/2020-10-5(VLID)481047