38 research outputs found

    Selbstdarstellungen in der Wissenschaft am Beispiel von Danksagungen in der Soziologie

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    In wissenschaftlichen Veröffentlichungen stellen Widmungen und Danksagungen eine legitime Möglichkeit dar, sich als Person zu prÀsentieren. Wie die Analyse der Verfasserinnen im Hinblick auf Danksagungen zeigt, werfen die jeweiligen Dankesbezeugungen zwar immer auch ein Licht auf die Person des Autors, gleichwohl handelt es sich um - wie an den quantitativen und inhaltlichen VerÀnderungen im Zeitverlauf abzulesen ist - allgemeine Trends der Danksagungspraxis. Was aus der Perspektive des Autors Ausdruck seiner IndividualitÀt ist, liest sich aus der Beobachterperspektive als Folge eines Wandels, der sowohl wissenschaftsinterne wie -externe VerÀnderungen umfasst. Die wissenschaftsexterne VerÀnderung ist daran zu erkennen, dass an die Stelle des Bildes vom heroischen Wissenschaftlers das Bild eines Wissenschaft betreibenden Alltagsmenschen tritt. (DIPF/Ba.

    Twenty Years After: Netzwerke russisch-jĂŒdischer Migranten im Zeitverlauf

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    "Aus einer Langzeitstudie (vier Befragungen zwischen 1995 und 2015) ĂŒber russisch-jĂŒdische Migranten und Migrantinnen werden Ergebnisse zu VerĂ€nderungen der sozialen Netzwerke im Zeitverlauf dargestellt und diskutiert. Die Ergebnisse lassen sich zu zwei Thesen verdichten: Erstens, die sozialen Beziehungen zu Deutschen stagnieren auf einem konstant niedrigen Niveau. Diese ZurĂŒckhaltung gegenĂŒber den Einheimischen ist zum Teil der starken Verankerung in der russischen Kultur geschuldet, so arbeitet z.B. die HĂ€lfte der Befragten als 'Dienstleister' fĂŒr Russen. Zweitens hĂ€ngt die Verringerung der sozialen Beziehungen auch zu Mitgliedern aus der Herkunftsgesellschaft weniger mit dem Migrationsprozess als mit der Lebensphase des mittleren Erwachsenenalters zusammen." (Autorenrefrat

    "Das ist sehr zufĂ€llig passiert" - BegrĂŒndungen russischer Juden fĂŒr die Migration nach Deutschland

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    "In dem noch nicht abgeschlossenen Projekt 'Russisch-jĂŒdische Migranten im Vergleich' geht es um die Frage, ob und inwiefern die Eingliederungsprozesse junger russisch-jĂŒdischer Migranten (Alter 18-25 Jahre), die nach Israel oder Deutschland gewandert sind, unterschiedlich verlaufen. Der folgende Beitrag beschĂ€ftigt sich allerdings nur mit einem Aspekt des deutschen Projektteils, nĂ€mlich den BegrĂŒndungen, die die Befragten (N = 31) fĂŒr die Migration nach Deutschland anfĂŒhren. Die Migration nach Deutschland verstĂ¶ĂŸt gegen eine Norm, die sowohl auf ein 'Verbot' 'Ein Jude soll nicht in das Land der Henker und Mörder gehen', wie auf ein 'Gebot' 'Jeder Jude hat die Pflicht zur Alija' zielt. Der Verletzung der stĂ€rkeren Norm wird sowohl mit Entschuldigungen, wie Abwehr der Verantwortlichkeit (die Migration nach Deutschland ist ein Zufall), Abwehr der Willentlichkeit (es war die Entscheidung der Familie, nicht die eigene), Berufung auf mildernde UmstĂ€nde (ein Familienmitglied war krank) und mit Rechtfertigungen (dank dem Generationenwechsel hat sich die Norm, die die Migration nach Deutschland untersagt, ĂŒberlebt), begegnet. Utilitaristische ErwĂ€gungen werden zwar als GrĂŒnde fĂŒr die Auswanderung genannt, spielen aber als Rechtfertigung fĂŒr die Migration nach Deutschland eine nachgeordnete Rolle. Die Verletzung der schwĂ€cheren Norm wird in erster Linie mit dem Kulturunterschied legitimiert (Deutschland gleich europĂ€ische Kultur, Israel gleich orientalische Kultur). Andererseits erwĂ€gt mehr als die HĂ€lfte der Befragten die Alija. Diese ErwĂ€gung kann einmal als Gewissensberuhigung interpretiert werden, zum anderen verweist sie auch auf die Bedeutung Israels als virtuelle Heimat und Ort der Zuflucht, falls in Deutschland 'etwas passiert'." (Autorenreferat

    Pflicht und Neigung: Intergenerationelle Beziehungen zwischen Erwachsenen und ihren alten Eltern: Ergebnisse einer Studie

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    Modernisierungstheorien behaupten, daß auf Grund des Wegfalls ökonomischer FĂŒrsorgepflichten die Bereitschaft der Kinder, Verantwortung fĂŒr alte Eltern zu ĂŒbernehmen, nur auf einer inneren Bindung beruhen kann. Diese Bindung - so wird vermutet - ist abhĂ€ngig von AffektifitĂ€t, wechselseitigem Vertrauen und geteilten Wertorientierungen. In einer kleinen Pilotstudie wurden 45- bis 52-jĂ€hrige Töchter und Söhne alter, alleinstehender Elternpersonen nach ihren PlĂ€nen fĂŒr den Fall der PflegebedĂŒrftigkeit der Elternperson befragt. Ferner wurde exploriert, ob und inwiefern die oben genannten Beziehungsmerkmale als notwendige Bedingung fĂŒr Verantwortungsbereitschaft gelten können. Es zeigte sich, daß die Befragten eine innere, moralische Verpflichtung zur Verantwortung haben, auch wenn die Beziehung nicht durch diese Merkmale gekennzeichnet ist. (TL2

    Wie (in)stabil ist die Familie - die zentrale Frage der Familiensoziologie seit dem Zweiten Weltkrieg

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    In seinem EinfĂŒhrungskapitel zur ersten großen familiensoziologischen Nachkriegsuntersuchung "Wandlungen der deutschen Familie in der Gegenwart" (1953) setzte sich Helmut Schelsky mit einigen Thesen der US-amerikanischen Familiensoziologie auseinander, welche auch spĂ€ter die Richtung der deutschen Familiensoziologie bestimmt haben. Aus seiner Kritik an diesen Thesen entwickelte Schelsky eine eigene Perspektive auf den Zustand der Familie in modernen Gesellschaften, welche Anregungen fĂŒr die gegenwĂ€rtige Familiensoziologie geben kann, wie die Autorin in ihrem Beitrag nĂ€her ausfĂŒhrt. Sie zeichnet zunĂ€chst die modernisierungstheoretisch fundierten Argumente der amerikanischen Familiensoziologie nach, um danach auf Schelskys Position und die sich hieraus ergebenden Impulse fĂŒr die heutige Familiensoziologie einzugehen. Das Verdienst Schelskys liegt ihrer Ansicht nach vor allem darin, dass er die Grundbegriffe der Desintegration und Desorganisation von RenĂ© König mit denen der StabilitĂ€t bzw. ElastizitĂ€t im Sinne von Bewegung und Gegenbewegung zusammenfĂŒhrte - ein Konzept, dass auch in der gegenwĂ€rtigen Familiensoziologie von Nutzen sein kann. (ICI2

    Die Familiendynamik nach der Geburt des 2. Kindes

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