158 research outputs found

    Kinderwissen und die Perspektiven Erwachsener – geteiltes oder exklusives Wissen?

    Get PDF
    Die Sichtweisen von Kindern werden zunehmend ernst genommen und finden in verschiedenen Handlungsfeldern Gehör bzw. fließen in Entscheidungen ein. Dabei stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis diese zu den Sichtweisen und Wissensbeständen anderer Akteure und etablierter Experten stehen. Lässt sich diesbezüglich eine Hierarchisierung beobachten? Wie ist das Passungsverhältnis zwischen Wissensbeständen aus unterschiedlichen Perspektiven? Und wie wird mit Diskrepanzen und Übereinstimmungen umgegangen?Diese Fragen sollen im vorliegenden Beitrag mit Bezug auf eine Untersuchung zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz erörtert werden, für die Sichtweisen von Kindern, Eltern sowie pädagogischen Fachkräften aus schulischen und außerschulischen Handlungsfeldern einbezogen sowie mit teilnehmenden Beobachtungen ergänzt wurden. Auf dieser Grundlage lassen sich die verschiedenen Perspektiven vergleichen und es soll diskutiert werden, was wir aus der Kontrastierung verschiedener Perspektiven lernen können.Vergleichende Analysen zeigen, dass aus den unterschiedlichen Perspektiven jeweils sehr spezifische Wissensbestände ableiten lassen, die mitunter auch exklusive Qualitäten haben. Relevant für diese spezifischen Sichtweisen sind jedoch nicht nur Fragen des Generationenverhältnisses, sondern auch institutionelle Settings und professionelle Selbstverständnisse bzw. Selbstverständlichkeiten. Vergleiche zwischen diesen Perspektiven ermöglichen nicht nur die Ermittlung von Übereinstimmungen und Diskrepanzen zwischen den jeweiligen Sichtweisen sondern geben auch Aufschluss über ihre jeweiligen Ausgangspunkte sowie über die Art und Weise, in der diese Perspektiven verhandelt werden. Auf diese Weise wird eine Annäherung an die Ausprägungen von Kinderwissen in verschiedenen Kontexten sowie die in diesen Kontexten relevanten Umgangsweisen mit Kinderwissen möglich

    Perspektiventriangulation und abweichendes Verhalten

    Full text link
    "Die Einbeziehung verschiedener subjektiver Perspektiven ist für die Forschung mit zusätzlichen Informationen, aber auch mit einem Komplexitätszuwachs verbunden. Verschiedene Perspektiven können durch Triangulation zueinander in Bezug gesetzt werden, wobei unterschiedliche Bezugskontexte gewählt werden können. Im geplanten Beitrag sollen Eltern- und Kinder-Perspektiven sowohl in Hinblick auf Generationenspezifika als auch in Hinblick auf einzelne Familien analysiert werden. Grundlage dieser Triangulation sind Interviews mit Kindern, die durch delinquentes Verhalten offiziell auffällig wurden und deren Eltern. Diese Interviews stellen Mischungen aus biografischen und leitfadengestützten Interviews dar, die sowohl typologisierend als auch im Rahmen von Einzelfallanalysen ausgewertet wurden. Generationenspezifische Differenzen zeigen sich in der Auswertung vor allem hinsichtlich der Gleichaltrigen. Von den Eltern werden Freundinnen und Freunde vor allem als Anstifter für abweichendes Verhalten wahrgenommen, während sie für Kinder auch großen Stellenwert für die produktive Bearbeitung von Delinquenz haben können. Die auf einzelne Familien fokussierte Analyse verdeutlicht in einigen Familien substanzielle Übereinstimmungen zwischen Eltern und Kindern, während die Darstellungen in anderen Familien durch Diskrepanzen bestimmt sind. Übereinstimmungen und Diskrepanzen lassen sich als Ausdruck miteinander verschränkter und aufeinander bezogener Darstellungen analysieren. Abschließend werden unterschiedliche Hintergründe für divergierende und übereinstimmende Perspektiven herausgearbeitet sowie hinsichtlich ihres Erkenntnispotenzials und ihrer methodischen Herausforderungen diskutiert." (Autorenreferat

    Interethnische Beziehungen von Migranten in Ostdeutschland

    Full text link

    Verfestigte Delinquenz im Kindesalter und ihre Bearbeitung durch Familie und professionelle Helfer

    Full text link
    'Zur Verfestigung einer Delinquenzkarriere im Kindesalter liegen begrenzte Erkenntnisse vor. Um zu weiterführenden Einsichten zu gelangen, werden im vorliegenden Beitrag die Bedingungen, unter denen Delinquenz in der Familie bearbeitet wird und die Erfahrungen mit professionellen Helfern untersucht. In Interviews mit Familien, in denen Kinder leben, die aufgrund gesetzwidrigen Verhaltens offiziell auffällig wurden, zeigen sich Hinweise auf ungünstige Bedingungen für die familiale Delinquenzbearbeitung: Belastungen ergeben sich u.a. durch beengte Wohnverhältnisse und fehlende Gesprächsroutine in der Familie. Hinsichtlich professioneller Helfer werden teilweise sehr weitgehende oder widersprüchliche Erwartungen formuliert und es lässt sich eine Delegation von Verantwortung an die Profis feststellen. Dies lässt darauf schließen, dass die Bearbeitungsweisen betroffener Familien und zuständiger Institutionen nicht immer angemessen aufeinander bezogen sind und der Entwicklung einer Delinquenzkarriere auf diese Weise Vorschub leisten können.' (Autorenreferat)'We have only limited knowledge about the reinforcement of delinquent careers in childhood. To gain new insights into these processes, in this article we analyse the ways delinquency is handled by families and the experiences, families make with professionals and institutions. In interviews with children, that became officially registered because of delinquent acts, and its parents we get hints for unfavourable conditions for delinquency handling: Restricted living conditions and missing routine of dialogue contributes to the failure of delinquency handling in the family. Towards professionals the families sometimes express very substantial and contradictory expectations and delegate their responsibility. Delinquency-handling of involved families and professional helpers not seem to be interconnected well with each other and therefore can contribute to the reinforcement of a delinquency career.' (author's abstract)

    Vulnerabilitätserfahrungen und die Erarbeitung von Agency: Ankommensprozesse junger Geflüchteter

    Full text link
    Unbegleitete minderjährige Geflüchtete befinden sich nach ihrer Ankunft in Europa in prekären Lebenssituationen, die mit Vulnerabilitätserfahrungen einhergehen, die sie gleichzeitig bearbeiten und bewältigen. Denn mit der Ankunft ist zwar die Fluchtmigration beendet, doch angekommen sind die Jugendlichen noch nicht. Wie gestalten Jugendliche den Prozess des Ankommens, und welche Formen von Agency erarbeiten sie sich unter den jeweiligen sozialen Bedingungen? Diese Fragen fokussiert der Beitrag und rekonstruiert auf Basis von qualitativen Interviews mit jungen Geflüchteten, wie sie Vulnerabilitätserfahrungen und Agency in Bezug auf ihren Ankommensprozess thematisieren

    Offenheit und Vergleichbarkeit in der qualitativen und quantitativen Forschung

    Full text link
    "Offenheit und Vergleichbarkeit sind wichtige Aspekte der empirischen Sozialforschung, wobei Offenheit vor allem mit qualitativen und Vergleichbarkeit üblicherweise eher mit quantitativen Forschungen in Verbindung gebracht wird. Im Rahmen des hier skizzierten Beitrags wird zunächst herausgearbeitet, dass Offenheit und Vergleichbarkeit für beide Forschungsrichtungen wichtig sind, aber jeweils unterschiedlich konzeptualisiert und umgesetzt werden. Diese Unterschiede sind dann von besonderer Bedeutung, wenn qualitative und quantitative Verfahren miteinander kombiniert und Ergebnisse aufeinander bezogen werden sollen. Abschließend werden daher einige Schlussfolgerungen für die Integration qualitativer und quantitativer Forschung skizziert." (Autorenreferat

    Unterbringung und Betreuung unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter in der Schweiz aus Sicht von Fachpersonen

    Full text link
    Die Unterbringung und Betreuung unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter stellt die zuständigen Institutionen und Fachkräfte in der Schweiz vor grosse Herausforderungen, u.a. weil es an einer systematischen Sammlung und Auswertung von Erfahrungen und Wissen zur Arbeit mit dieser Zielgruppe fehlt. Im vorliegenden Beitrag werden auf der Grundlage einer Befragung von Expert*innen die Erfahrungen und Einschätzungen von Fachpersonen, die mit dieser Zielgruppe arbeiten, vorgestellt. Darüber hinaus wird untersucht, inwieweit diese Fachpersonen sich auf die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien beziehen

    Unterbringung und Betreuung unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter in der Schweiz aus Sicht von Fachpersonen

    Full text link
    Die Unterbringung und Betreuung unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter stellt die zuständigen Institutionen und Fachkräfte in der Schweiz vor grosse Herausforderungen, u. a. weil es an einer systematischen Sammlung und Auswertung von Erfahrungen und Wissen zur Arbeit mit dieser Zielgruppe fehlt. Im vorliegenden Beitrag werden auf der Grundlage einer Befragung von Expert*innen die Erfahrungen und Einschätzungen von Fachpersonen, die mit dieser Zielgruppe arbeiten, vorgestellt. Darüber hinaus wird untersucht, inwieweit diese Fachpersonen sich auf die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien beziehen. Schlüsselwörter: UMA (unbegleitete minderjährige Asylsuchende), Unterbringung, Be­treuung, Fachpersone

    Eine multiperspektivische Analyse von Beziehungen zwischen strafrechtlich verurteilten Männern und professionellen Be-zugspersonen im Reintegrationsprozess

    Full text link
    Reintegrationsprozesse strafrechtlich verurteilter Menschen gestalten sich als komplexe und vielschichtige Prozesse. Dabei spielen soziale Beziehungen, auch zu professionellen Helfer:innen in vielen Fällen eine zentrale Rolle, können doch Ausgestaltungen dieser Beziehungskonstellationen erheblichen Einfluss auf den Verlauf der sozialen Wiedereingliederung haben. Im vorliegenden Text werden auf der Basis einer Längsschnittstudie zwei exemplarische Selbst- und Fremdeinschätzungen von strafrechtlich verurteilten Personen und Professionellen systematisch aufeinander bezogen und miteinander verglichen. Dabei wird deutlich, dass das wechselseitige Erleben der Beziehung von unterschiedlichen Faktoren abhängig ist, beispielsweise dem Aufbau eines Vertrauensverhältnisses oder der Interpretation der eigenen, respektive der Rolle des Gegenübers. Eine solchermaßen multiperspektivisch angelegte Analyse von Beziehungen bietet dahingehend Vorteile, dass man Kongruenzen bzw. Divergenzen in den jeweiligen Bedeutungszuschreibungen direkt miteinander vergleichen kann
    corecore