32 research outputs found

    Überregionale Lizenzierung: Bilanz eines DFG-Förderprogramms

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    Das Förderprogramm „Überregionale Lizenzierung“ der DFG wurde in den Jahren 2018 und 2019 ausgewertet, um den Gremien der DFG eine Basis fĂŒr Entscheidungen zum Umgang mit dem Förderangebot nach Ablauf des bis Ende 2020 befristet eingerichteten Programms zu schaffen. Die Förderung zielte seit 2010 auf die optimierte Versorgung der Wissenschaft mit forschungsrelevanten digitalen Ressourcen ab. Nach zehn Jahren der Förderung von Allianz-Lizenzen kann das Programm nun in seinem Gesamtbeitrag zu einer Strukturbildung auf nationaler Ebene gewĂŒrdigt werden. Wie die Auswertung zeigt, konnte die digitale Informationsversorgung der Wissenschaft in allen FĂ€chern und fachĂŒbergreifend durch die Förderung verbessert werden. Dies wird deutlich an der Entwicklung des Verbreitungsgrads (Teilnehmende) und an der Relevanz der Angebote (Nutzung). Die Förderung hat insbesondere einen Mehrwert hinsichtlich der Finanzierung von „Moving Walls“ gebracht, welche in der Regel zeitverzögert einen deutschlandweiten Zugriff auf wissenschaftliche Inhalte ermöglicht haben. Weiterhin sind durch die Förderung die Bezugskonditionen fĂŒr die Produkte optimiert worden. Die Wirtschaftlichkeit der geförderten Produkte war gegeben, allerdings sind auch viele Lizenzen aufgrund der finanziellen Angebotskonditionen nicht gefördert worden. Die Verhandlungen auf nationaler Ebene haben insgesamt zu mehr Transparenz hinsichtlich der Konditionen beigetragen und durch die GrundsĂ€tze fĂŒr die Förderung standardisierende Effekte auf andere Vertragskontexte, z. B. im regionalen konsortialen Umfeld, gehabt. Weitere Ergebnisse im Detail bestehen in einer Analyse des Nutzens der ĂŒber die Förderung umzusetzenden innovativen Lizenzmodelle oder Mehrwertkomponenten. Darunter fallen die Regelungen zum Open Access (grĂŒner Weg), zum Hosting und zum Text-and-Data-Mining. Die Mehrwertkomponenten konnten unterschiedlich gut verhandelt und umgesetzt werden. Als Teil des Förderprogramms wurde von 2017-2020 die Ausschreibung „Open-Access-TransformationsvertrĂ€ge“, parallel zu den ersten DEAL-Verhandlungen, ins Leben gerufen. Diese Ausschreibung hat wichtige Erkenntnisse gebracht, welche in die weitere Gestaltung der Open-Access-Transformation ĂŒber VertrĂ€ge auf nationaler Ebene einfließen sollen, aber nicht in diesem Beitrag behandelt werden

    Evolution und Struktur von Wissenschaftsnetzwerken am Beispiel der Astrophysik

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    Das Werk untersucht die Struktur und Dynamik von wissenschaftlichen Kooperationen und Netzwerken am Beispiel der Astrophysik. Die fundamentale Tendenz der Zunahme kooperativer Forschung hat in den letzten Jahrzehnten weiter Schwung bekommen. Die Vernetzung von Forschern wird von Förderorganisationen allerorten gefordert. Wissenschaftspolitische Maßnahmen bleiben jedoch hĂ€ufig pauschal, ohne fĂŒr die jeweiligen Disziplinen zu differenzieren. Um zu einem besseren VerstĂ€ndnis disziplinĂ€r fundierter wissenschaftlicher Netzwerke zu fĂŒhren, wird eine integrierte Theorie wissenschaftlicher Netzwerke entwickelt, die sowohl die Ebene der Forscher, sowie die strukturellen Einflussfaktoren (z.B. die Reputation von Forschern), als auch die Makrostruktur von wissenschaftlichen Kooperationsnetzwerken berĂŒcksichtigt. Die Untersuchung wird fĂŒr ein Netzwerk der weltweiten Elite der Astrophysiker durchgefĂŒhrt. Der Autor zeigt, wie ForschungsdurchbrĂŒche (hier: Entdeckung der beschleunigten Expansion des Universums) die Entwicklung von Netzwerkstrukturen beeinflussen können. Methodisch kombiniert er verschiedene Verfahren wie die Netzwerkanalyse, Befragungen, Interviews und die Szientometrie

    Funding Research Data Infrastructures: Funding Criteria in Grant Peer Review

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    Forscher erkennen zunehmend, dass die gemeinsame Nutzung von Daten, ein verbessertes Datenmanagement und die VerfĂŒgbarkeit von Forschungsdateninfrastrukturen der EffektivitĂ€t des Wissenschaftssystems dienen. Die Förderorganisationen unterstĂŒtzen dieses Anliegen und reagieren darauf. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Förderprogramm "Informationsinfrastrukturen fĂŒr Forschungsdaten" konzipiert, um diesem Bedarf gerecht zu werden. Das Programm wurde 2019 im Hinblick auf den langfristigen Erfolg und die Nachhaltigkeit der geförderten Projekte evaluiert. Die Vollstudie enthĂ€lt neben einer Förderstatistik und einer deskriptiven Inhaltsanalyse von Gutachterprotokollen auch qualitative Fallstudien. FĂŒr die inhaltliche Analyse hat ein DFG-internes Team fĂŒr 158 ProgrammantrĂ€ge die Inhalte der Fachgruppenprotokolle kodiert. Eine Expertenkommission begleitete die ursprĂŒngliche Evaluation und gab Empfehlungen fĂŒr die Weiterentwicklung des Programms ab. Der vorliegende Beitrag baut auf dieser Studie auf und ergĂ€nzt sie um eine statistische Analyse der programmspezifischen Förderentscheidung auf der Basis der Originaldaten der inhaltlichen Analyse von Gutachtergruppenprotokollen. Welche Kriterien sind fĂŒr die Auswahl der Finanzierung entscheidend? Die multivariate Analyse der Förderentscheidung modelliert das Ergebnis der Förderungsbegutachtung unter BerĂŒcksichtigung der Argumente und Bewertungen der Gutachtergremien. Die Ergebnisse zeigen, dass die bewertete QualitĂ€t des Forschungsplans die stĂ€rkste Auswirkung auf die Förderentscheidung hat. Dies steht im Einklang mit anderen Studien zu den Peer-Review-Kriterien. Programmspezifischer ist die Schlussfolgerung, dass auch die wissenschaftliche Nachfrage nach den geplanten Forschungsdateninfrastrukturen einen deutlichen Einfluss auf die Förderentscheidung hat. Ein unerwartetes Ergebnis ist die geringe Bedeutung des institutionellen Umfelds fĂŒr die endgĂŒltige Förderentscheidung

    Epistemic Cultures in Conflict: The Case of Astronomy and High Energy Physics

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    The article presents an in-depth analysis of epistemic cultures in conflict by exemplifying the epistemic conflict between high energy physics (HEP) and astronomy which emerged after the discovery of “dark energy” and the accelerating expansion of the universe. It suggests a theoretical framework combining Knorr-Cetina’s concept of epistemic cultures with Whitley’s theory of dependencies in the sciences system, which explains that epistemic conflicts occur, if the strategic and functional dependency of two incommensurable epistemic cultures is suddenly growing. The pre-history of the conflict is discussed on a micro-level for the two research groups involved in the breakthrough. The analysis of the consequent epistemic conflict on a macro-level reveals that it embraces the preferred epistemic strategy, the collaboration style, the instrumental concepts and the question how social legitimacy can be generated

    Qualifying the performance evaluation of Big Science beyond productivity, impact and costs

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    The use of quantitative performance measures to evaluate the productivity, impact and quality of research has spread to almost all parts of public R&D systems, including Big Science where traditional measures of technical reliability of instruments and user oversub- scription have been joined by publication counts to assess scientific productivity. But such performance assessment has been shown to lead to absurdities, as the calculated average cost of single journal publications easily may reach hundreds of millions of dollars. In this article, the issue of productivity and impact is therefore further qualified by the use of additional measures such as the immediacy index as well as network analysis to evaluate qualitative aspects of the impact of contemporary Big Science labs. Connecting to previous work within what has been called ‘‘facilitymetrics’’, the article continues the search for relevant biblio- metric measures of the performance of Big Science labs with the use of a case study of a recently opened facility that is advertised as contributing to ‘‘breakthrough’’ research, by using several more measures and thus qualifying the topic of performance evaluation in contem- porary Big Science beyond simple counts of publications, citations, and costs
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