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    Wandel in der russländischen Außenpolitik seit dem Amtsantritt von Präsident Medwedew unter besonderer Berücksichtigung der euro-atlantischen Beziehungen

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    Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob seit dem Amtsantritt von Präsident Dmitri Medwedew eine Neuausrichtung der Außenpolitik der Russländischen Föderation stattgefunden hat. Unter Anwendung der (neo-) realistischen Schule und der Autoritarismustheorie kann festgestellt werden, dass die russländische Außenpolitik nicht nur von der internationalen Umwelt sondern auch von innenpolitischen Konstellationen beeinflusst wird. Die von der Russländischen Föderation angestrebte Durchsetzung des Großmachtstatus wird von der ungünstigen demografischen Entwicklung, den Mängeln in der Gesundheitsversorgung und den veralteten Beständen bei konventionellen Waffen behindert. Ein Vergleich der Präsidentschaften Jelzins, Putins und Medwedews hat dabei gezeigt, dass nicht nur die (innen-) politische Linie des Präsidenten, sondern auch das Maß, in dem er die von der Verfassung vorgesehene außenpolitische Richtlinienkompetenz ausschöpft, für die Ausgestaltung der Außenpolitik entscheidend sind. Während Jelzin aufgrund von Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen für die Außenpolitik zuständigen Organen seine außenpolitische Linie oftmals nicht durchsetzen konnte, hat Putin nicht nur innenpolitisch sondern auch außenpolitisch eine Konzentration der Macht auf seine Person erwirkt, was eine kohärentere Außenpolitik mit sich bringt. Medwedew jedoch hat mit Putin einen außergewöhnlich mächtigen Ministerpräsidenten an seiner Seite. Ein Vergleich der außenpolitischen Interessen Putins mit jenen Medwedews hat gezeigt, dass Medwedew in zentralen Politikbereichen die von einem neorealistischen Weltbild geprägte Außenpolitik Putins fortsetzt. Insgesamt kann festgehalten werden, dass unter Medwedew keine fundamentale Neuorientierung der russländischen Außenpolitik stattgefunden hat
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