216 research outputs found
Grenzen der Lebensweltorientierung - Sozialpädagogik auf dem Weg zu "systemischer Effizienz". Überlegungen zu den Folgen der Ökonomisierung Sozialer Arbeit
Im Bereich der Sozialpädagogik und Sozialarbeit gibt es gegenwärtig unterschiedliche Diskussionsrichtungen: "Während auf der einen Seite konzeptionelle und programmatische Debatten auf der paradigmatischen Ebene zum Selbstverständnis der Sozialpädagogik, z. B. unter den Stichworten \u27Lebensweltorientierte Jugendhilfe\u27, \u27Dienstleistungsorientierung\u27 oder \u27Sozialarbeitswissenschaft\u27, geführt werden, sieht sich die Praxis in eine Debatte verwickelt, die mit Vehemenz nach Qualität, Effektivität, Nutzen der Sozialen Arbeit fragt, dabei betriebswirtschaftliche Kategorien ins Feld führt und bereits zu den vielfältigsten Aktivitäten von Organisationsentwicklung und Qualitätsmanagement geführt hat. Die Sprache der Ökonomie reklamiert in diesem Zusammenhang mit Nachdruck einen Platz in den Sprachspielen der Sozialen Arbeit, und wo früher von kindlichen Bedürfnissen die Rede war, wird die erziehungs- und sozialwissenschaftliche Terminologie heute mehr oder minder radikal durch Begriffe wie neue Steuerung, Sozialengagement, Kundenorientierung oder Qualitätssicherung ergänzt, konterkariert oder gar ersetzt." Der Beitrag befaßt sich mit den Gründen dieser Differenzen, die "in Schwächen und Versäumnissen der professionsbezogenen konzeptionellen Selbstverortungsdiskussion, aber auch in der Entwicklung der Sozialen Arbeit in den letzten Jahren selbst liegen und die Argumente der betriebswirtschaftlichen Seite so attraktiv erscheinen lassen. In einem ersten Teil wird dieser These anhand dreier Zugänge nachgegangen: im Hinblick auf die ungesicherten Hypotheken im Habitus einer modernen sozialpädagogischen Fachlichkeit, im Hinblick auf die kategorialen Unbestimmtheiten in ausgewählten Konzepten Sozialer Arbeit und im Hinblick auf die noch nicht gelungene Bewältigung des Strukturwandels der Sozialen Arbeit selbst. Im zweiten Teil soll die Frage nach den Folgen erörtert werden, die sich mehr oder weniger unvermeidlich aus der Forderung nach Berücksichtigung der in dieser Debatte geltend gemachten Postulate ergeben." (DIPF/Sch.
Freiwilligendienste - eine Alternative zum Zivildienst und zum sozialen Pflichtjahr? Formen sozialen Engagements im Wandel
Der Autor geht im vorliegenden Beitrag zunächst der Frage nach, warum in den letzten Jahren so viel über Freiwilligkeit, über freiwilliges Engagement und dabei insbesondere soziales Engagement diskutiert wurde. Anschließend wendet er sich dem Wandel des sozialen Engagements selbst zu und fragt nach den veränderten Rahmenbedingungen mit Blick auf das Zustandekommen von freiwilligem Engagement. Anschließend werden vorhandene Formen freiwilligen sozialen Engagements auf ihre quantitative und qualitative Bedeutung hin untersucht. Abschließend wird der vielfach erweckte Eindruck einer Gleichsetzung von (schwindender) Freiwilligenarbeit und erodierender Dienstbereitschaft problematisiert. Der Autor behauptet, daß von einer generellen Erosion der Hilfsbereitschaft in unserer Gesellschaft keine Rede sein kann. "Noch nie gab es so viele Menschen, die einen großen Teil ihrer Lebens- und Arbeitszeit in soziale Arbeit und sozialem Engagement investiert haben wie Anfang der 90er Jahre." (psz
Inszenierte Solidarität: Soziale Arbeit in der Risikogesellschaft
Der Autor unternimmt eine Rekonstruktion der sozialen Seite der Risikogesellschaft, "also jener Sorte von Modernisierungsfolgen, die sich unmittelbar auf das soziale Handeln, auf Subjektstrukturen und zwischenmenschliche Interaktionsformen auswirken." Dabei stehen nicht die Risiken und Folgen aus dem Verhältnis "Mensch-Maschine" im Vordergrund, sondern die in Kauf genommenen bzw. unbeabsichtigten, aber unvermeidlichen Nebenwirkungen der Modernisierung auf die Verhältnisse von "Mensch-zu-Mensch". Zwei Sorten von sozialen Risiken werden dabei unterschieden: die als Begleiterscheinung des "Umbaus" der Industriegesellschaft entstehenden Risiken sowie jene, die erst durch die dadurch möglich gewordenen Optionen und Möglichkeiten sozialen Handelns selbst erzeugt werden. Im weiteren wird danach gefragt, wie sich mit der Individualisierung der Lebensformen die Organisation des Sozialen, der soziale Bedarfsausgleich und die sozialen Dienste verändern. Abschließend werden Überlegungen zu den Konsequenzen der Modernisierungsrisiken für die Soziale Arbeit vorgelegt, dies insbesondere in Hinblick auf die Bedingungen (sozial-)pädagogischen Handelns in den verschiedenen Phasen des Lebenslaufs und in unterschiedlichen Lebenslagen. (ICD
Diplom-PädagogInnen: Bilanz einer 20jährigen Akademisierungsgeschichte
Auf der Basis vorliegender empirischer Befunde bilanziert der Autor die Ausbildungs- und Beschäftigungssituation von Diplom-PädagogInnen seit der Einführung des Diplomstudiengangs Erziehungswissenschaft. Er geht auf das Qualifikationsmodell ein, auf die quantitative Expansion des Studiengangs, auf Berufseinmündung und berufliche Plazierung, auf die Erosion der Normalarbeitsverhältnisse. "Der Diplom-Pädagoge als neues Qualifikationsprofil, dieser ehemals neue Prototyp auf einem besonderen Arbeitsmarktsegment ist inzwischen kein Sonderfall mehr, den man völlig überfixiert und ständig allein auf den Prüfstand zu legen hat. Der Diplom-Pädagoge als neuer Akademikerberuf hat sich etabliert und gehört inzwischen zum selbstverständlichen beruflichen Inventar, wie sich am Beispiel der Jugendhilfe zeigen läßt. Das war vor 10 Jahren noch keineswegs so klar. Und dies heißt: Bei allen Belastungen und Enttäuschungen, bei allen zusätzlichen Hindernissen und Unwägbarkeiten ist er dennoch zu einem gewöhnlichen Beruf der heutigen Zeit geworden. Nur vielleicht etwas deutlicher und früher mit den Besonderheiten konfrontiert, mit denen sich inzwischen auch so manch anderer akademischer Beruf herumschlagen muß." (IAB
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