14 research outputs found

    Arbeitssoziologische Forschungspraxis im internationalen Vergleich - Vielfalt oder Standardisierung?

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    Dieser Beitrag rückt die Arbeits- und Industriesoziologie selbst in den Mittelpunkt. Auf der Basis von Dokumentenanalysen und qualitativen Interviews mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird im internationalen Vergleich von Großbritannien und Deutschland deren empirische Forschungspraxis fokussiert. Historisch sind in den beiden Ländern markante Parallelen der 'Arbeitsforschung' ersichtlich, vor allem auch hinsichtlich ihrer methodischen Traditionen. Mit Blick auf die Industrial Relations Forschung in Großbritannien zeigen sich diesbezüglich jedoch in den letzten Jahren gravierende Veränderungen. Diese scheinen sich weniger in Richtung Vielfalt und Innovation zu bewegen, sondern hin zu einer 'Standardisierung von Forschungspraxis'. Der Beitrag ordnet diese Entwicklung wissenschaftssoziologisch ein und fragt, ob Ähnliches in Deutschland zu erwarten ist.This article focuses on how research is being done in Industrial Relations Research and Sociology of Work in Great Britain and Germany. Historically, those two fields are characterised by striking similarities, for example in method traditions. However, lately one can witness substantial changes in British research practice. Documentary evidence and interviews with British scientists indicate that research gets more and more standardised. This 'standardisation of research practice' in British Industrial Relations Research is examined from a Sociology of Science perspective and contrasted with developments in this field in Germany

    Feminisierung von Arbeitskonflikten: Überlegungen zur gendersensiblen Analyse von Streiks

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    Streiks sind ein vergleichsweise intensiv erforschtes soziales Phänomen. Allerdings ist die bisherige Streikforschung bis auf wenige Ausnahmen geschlechtsblind. Diese Forschungslücke überrascht, ist doch angesichts der Verlagerung sowohl von Beschäftigten als auch von Arbeitskonflikten in den (stark durch 'Frauenarbeit' geprägten) Dienstleistungsbereich von einer Feminisierung des Streikgeschehens in der Bundesrepublik auszugehen. Welche quantitative und qualitative Bedeutung hat dieser Trend? Führt er zu Veränderungen in kollektiven Organisierungs-, Mobilisierungs- und Konfliktlogiken sowie interessenpolitischen Forderungen? Das sind offene Fragen, die der folgende Beitrag nicht abschließend beantworten kann. Er formuliert jedoch auf Basis einer Sekundäranalyse der (begrenzten) internationalen Literatur zum Thema erste Überlegungen für eine gendersensible Analyse von Streiks. Deutlich wird dabei, dass weitere Forschung von konstruktivistisch informierten, prozessorientierten und kontextspezifischen Analysen des vergeschlechtlichen Streikgeschehens profitieren könnte.Strikes, i.e. temporary stoppages of work by a group of employees in order to express a grievance or enforce a demand, are studied quite intensively. However, the previous strike research (with a few exceptions) is gender-blind. This research gap is surprising given that Germany and other countries witness a 'feminisation' of labour disputes. This is primarily the consequence of an increasing number of women participating in labour markets, but it is an open and important research question, whether a 'feminisation' of strike action leads to new forms and logics of collective action or changes in workers' demands. Based on a secondary analysis of the (rather limited) international literature on the subject, this paper develops conceptual ideas towards a gender-sensitive analysis of strike action

    Streik und Gender in Deutschland und China: ein explorativer Blick auf aktuelles Streikgeschehen

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    Streiks sind ein vergleichsweise intensiv erforschtes soziales Phänomen. Allerdings ist die bisherige Forschung bis auf wenige Ausnahmen geschlechtsblind. Im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags steht daher die Frage, inwiefern Arbeitskämpfe gegendert sind bzw. durch welche Prozesse sie gegendert werden. Vor dem Hintergrund bestehender Überlegungen aus der Soziologie Industrieller Beziehungen, der Streik- und Mobilisierungsforschung sowie der feministischen Theorie und auf der Basis von Dokumentenanalysen und qualitativen Interviews untersucht der Beitrag explorativ einzelne Aspekte der Bedeutung von Gender für das aktuelle Streikgeschehen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten (Deutschland und China). Die ausgewählten empirischen Beispiele, geben Hinweise darauf, wie kollektive Organisierung und Mobilisierung durch (i.d.R. implizit bleibende) Geschlechterkonstruktionen strukturiert wird. Sie verweisen auf einen engen Zusammenhang zwischen Geschlechterarrangements und der Organisation von Arbeitskämpfen.Strikes are a an intensively researched social phenomenon. However, with few exceptions the previous research on strikes has been gender-blind. In this paper we ask how labour disputes are gendered, and through what processes they become gendered. Against the background of existing considerations from industrial relations research, sociology, as well as feminist theory, and on the basis of document analysis and qualitative interviews, the paper examines exploratively single aspects of the importance of gender in current strike phenomena in two different societal contexts (Germany and China). The selected empirical examples provide indications of how collective organization and mobilization are structured through (mostly implicit) gender constructions. They point to a close relation between gender arrangements and the organization of labor disputes

    Methodische Herausforderungen arbeits- und industriesoziologischer Fallstudienforschung

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    "Auch vor dem Hintergrund aktueller Veränderungen von Erwerbsarbeit bleibt die Fallstudie aufgrund ihrer vielgestaltigen Einsatzmöglichkeiten eine zentrale Forschungsstrategie für die Arbeits- und Industriesoziologie. Sie steht jedoch vor einer Reihe von Herausforderungen, die eine wesentlich intensivere Reflexion methodischer und methodologischer Probleme erfordern als bisher üblich. Offene Fragen bestehen vor allem im Hinblick auf die Fallkonstruktion, die Methodenkombination und den Theoriebezug. Da auch die internationale Diskussion zur Case Study Methodology erst am Anfang steht, sind kaum lehrbuchmäßige Lösungen verfügbar. Fallstudienempirie erfordert deshalb eine Reihe von projektspezifischen forschungsstrategischen Entscheidungen: klare Schwerpunktsetzung in den Erkenntniszielen, eine gezielte (und begründete) Auswahl von methodischen Variationen und die bewusste Reflexion praktischer Forschungserfahrungen innerhalb und zwischen Forschungsteams." (Autorenreferat)"Major transitions in the world of work pose challenges for Case Study Research in Sociology of Work and Industrial Relations. Although the case study as a research strategy will remain important in that specific academic field, there is an intensified need for methodological reflection. Issues at hand primarily concern the definition and construction of case units, the combination of multiple methods and perspectives as well as the integration of theory into case study research. International Case Study Methodology so far offers very little solutions to those problems. Therefore, research with case studies invariably depends on taking project-specific strategic decisions. To meet the mentioned challenges we especially see potential in focussing clearly on research aims, distinctly choosing method combinations and explicitly reflect on tacit research knowledge within and between research teams." (author's abstract

    Ökonomisierung universitärer Lehre?

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    In der Wissenschafts- und Hochschulforschung wird intensiv über eine Ökonomisierung der Forschung als Auswirkung von kompetitiven Mittelvergaben wie der Exzellenz-Initiative diskutiert. Selten wird neben der Rolle als ForschendeR die als LehrendeR fokussiert, die ebenfalls zum Kernbereich der akademischen Tätigkeit zählt.  Dieser Beitrag wirft die Frage auf, wie sich zentrale Wandlungstendenzen in den Rahmenbedingungen universitärer Lehre, vor allem durch den Qualitätspakt Lehre (QPL),  im Governance-Regime von Hochschulen auswirken. Ausgehend von der These, dass der QPL zu nicht-intendierten Folgen auf Universität und Lehre führt, werden am Beispiel des Lehrkonzepts ‚Forschendes Lernen‘  empirische Befunde diskutiert.  Diese lassen Parallelen zu den Debatten einer Ökonomisierung der Forschung erkennen

    Methodische Herausforderungen arbeits- und industriesoziologischer Fallstudienforschung

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    Auch vor dem Hintergrund aktueller Veränderungen von Erwerbsarbeit bleibt die Fallstudie aufgrund ihrer vielgestaltigen Einsatzmöglichkeiten eine zentrale Forschungsstrategie für die Arbeits- und Industriesoziologie. Sie steht jedoch vor einer Reihe von Herausforderungen, die eine wesentlich intensivere Reflexion methodischer und methodologischer Probleme erfordern als bisher üblich. Offene Fragen bestehen vor allem im Hinblick auf die Fallkonstruktion, die Methodenkombination und den Theoriebezug. Da auch die internationale Diskussion zur Case Study Methodology erst am Anfang steht, sind kaum lehrbuchmäßige Lösungen verfügbar. Fallstudienempirie erfordert deshalb eine Reihe von projektspezifischen forschungsstrategischen Entscheidungen: klare Schwerpunktsetzung in den Erkenntniszielen, eine gezielte (und begründete) Auswahl von methodischen Variationen und die bewusste Reflexion praktischer Forschungserfahrungen innerhalb und zwischen Forschungsteams.Major transitions in the world of work pose challenges for Case Study Research in Sociology of Work and Industrial Relations. Although the case study as a research strategy will remain important in that specific academic field, there is an intensified need for methodological reflection. Issues at hand primarily concern the definition and construction of case units, the combination of multiple methods and perspectives as well as the integration of theory into case study research. International Case Study Methodology so far offers very little solutions to those problems. Therefore, research with case studies invariably depends on taking project-specific strategic decisions. To meet the mentioned challenges we especially see potential in focusing clearly on research aims, distinctly choosing method combinations and explicitly reflect on tacit research knowledge within and between research teams

    Lehrende sind Forschende: Die Lehrpraxis des "Forschenden Lernens" soziologisch betrachtet

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    Forschendes Lernen ist eines der zentralen hochschuldidaktischen Leitprinzipien zur Gestaltung des "shift from teaching to learning", das zunehmend von Hochschulen institutionell verankert wird. Es liegen zahlreiche empirische Untersuchungen zu Wirkungsweisen und Potenzialen des Formats für Studierende vor. Lehrende werden bislang vorrangig als Kontextfaktor betrachtet, der strukturelle Rahmenbedingungen umsetzt. Um die Ausgestaltung von Formaten Forschenden Lernens zu verstehen, scheint es sinnvoll, Lehrende in den Fokus zu rücken und das die akademische Tätigkeit prägende Spannungsfeld zwischen Forschung und Lehre zu betrachten. In ihrem Beitrag untersuchen Katharina Mojescik, Jessica Pflüger, Carla Scheytt und Martina Schmohr die vielfältige Lehrpraxis in der Umsetzung von Forschendem Lernen (auch im fachdisziplinären Vergleich) an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) aus soziologischer Perspektive. Sie zeigen, dass sich Forschungsverständnis und -erfahrung in dem Lehrformat nicht nur widerspiegeln, sondern auch maßgeblich strategische Entscheidungen zur Lehrpraxis beeinflussen, woraus sich neue Ableitungen (auch) für die Hochschuldidaktik ergeben.Research-based learning is one of the central didactic principles of the "shift from teaching to learning", which is increasingly implemented by universities. While numerous empirical studies focus on the effects of research-based learning for students, the role of teachers in such formats has so far been neglected. Hitherto, teachers are primarily referred to as translators of structural conditions into teaching practice. In order to understand research-based learning more fully, this paper discusses how teachers and their academic identities influence their teaching practices. Based on a qualitative study, our paper examines teaching practices of research-based learning in a disciplinary comparison at one German university (Ruhr-University Bochum, RUB) from a sociological perspective. As we will show, disciplinary cultures and academic identities considerably influence teaching practices of research-based learning, which leads to implications for university didactics

    Conducting Qualitative Research in Organizations Ethically: Organizationality as a Heuristic to Identify Ethical Challenges

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    The consideration of research ethics to protect the research participants is a central element of empirical social research. Empirical research in organizations has certain characteristics: the research field is organized hierarchically and characterized by formal membership, specific control mechanisms, positive and negative sanctions, etc. Drawing on existing literature, we use the concept of “organizationality” to argue the characteristics of organizations lead to specific ethical challenges, for example dealing with layered field accesses, power asymmetries, and potentially strong sanctions. These challenges make it difficult to ensure confidentiality and non-maleficence and protect participants from risks. We present ethical challenges that typically arise at critical stages of the qualitative research process (planning, field access, the field, data storage, publication, and data archiving). This paper offers a heuristic to identify ethical challenges in qualitative organizational research. It extends the debate on research ethics in qualitative social research to organizational contexts, thereby bringing into focus the structural dimensions of harm
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