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    Prüfung der Praktikabilität der Erweiterung des cfDNA-Tests auf die Mikrodeletion 22q11.2 im Rahmen des Ersttrimesterscreenings und dessen mögliche Integration in den klinischen Alltag

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    Die Mikrodeletion 22q11.2 ist mit einer Inzidenz von 1:1000 betroffenen Feten eine der häufigsten strukturellen Chromosomenaberrationen. Bei diesem Syndrom kommt es zu einer Deletion von circa drei Megabasen an Genen. Prädestiniert für eine Mikrodeletion während der Zellteilung sind die Low-copy-repeats-A (LCR-A) bis LCR-H auf dem langen Arm des Chromosoms 22. Hier befinden sich die Gene, die für die Ausprägung der typischen Symptome verantwortlich sind. Je nach betroffenen LCRs der Mikrodeletion kommt es zu verschiedenen Phänotypen. Unter den häufigsten Symptomen finden sich kardiale Defekte, Hypoparathyroidismus mit Hypokalzämie und physische wie geistige Entwicklungsverzögerung. Bei vielen Symptomen wäre es hilfreich, wenn bereits pränatal eine Diagnose vorliegen würde. Dadurch kann die postnatale Therapie des Kindes zeitnah eingeleitet und optimiert werden. Momentan gibt es die Möglichkeit, die Mikrodeletion 22q11.2 mittels Mikroarray-Analyse oder FISH (Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierung) zu diagnostizieren. Auch wurde bereits ein zellfreier DNA-Screeningtest (cfDNA-Test) entwickelt, der das Mikrodeletionssyndrom 22q11.2 detektieren kann. Bei einem cfDNA-Test werden die fetalen DNA-Fragmente aus dem maternalen Blut gefiltert und ausgewertet. Um die fetale DNA auszuwerten, gibt es verschiedene Laborverfahren. Zum Beispiel bediente sich Helgeson et al. des Whole Genome Sequencings, Wapner et al. und Ravi et al. verwendeten Single nucleotide polymorphism-targets (SNP-Targets) und Schmid et al. werteten die DNA-Fragmente mittels Digital Analysis of Selceted Regions (DANSR-Analyse) aus. Dieses Laborverfahren wurde auch in unserer Studie angewandt. Seit 2012 wird der cfDNA-Test auf Trisomien als individuelle Gesundheitsleistung in der Schwangerenvorsorge angeboten. Die Vorteile dieses nicht-invasiven Screeningtests sind die hohe Testgüte und die leichte Handhabung in Form einer maternalen Blutentnahme. Es stellt sich die Frage, ob die Erweiterung des cfDNA-Tests auf die Mikrodeletion 22q11.2 ebenso genügend Praktikabilität besitzt, um in die Schwangerenvorsorge im Rahmen des Ersttrimesterscreenings (ETS) aufgenommen zu werden. Um dies zu testen, wurde unsere prospektive klinische Studie mit 1127 schwangeren Studienteilnehmerinnen durchgeführt. Bei allen wurde der erweiterte cfDNA-Test nach einer eingehenden Ultraschalluntersuchung und einer ausführlichen Aufklärung während des ETS abgenommen und ausgewertet. Die Analyse der fetalen DNA-Fragmente ergab 97,4% unauffällige, 2,6% auffällige und 0,9% ohne Testergebnisse. Von den auffälligen Ergebnissen waren lediglich drei positiv auf Mikrodeletion 22q11.2, die restlichen positiven Testergebnisse bezogen sich auf vorliegende Trisomien. Alle drei Schwangerschaften, die positiv auf die Mikrodeletion 22q11.2 getestet wurden, stellten sich nach invasiver Diagnostik als Falsch-Positiv-Fälle heraus. Dies ergibt eine Falsch-Positiv-Rate (FPR) von 0,27%. Eine Detektionsrate (DR) zu ermitteln war jedoch nicht Ziel unserer Studie, da hierfür unser Studienkollektiv zu klein war. Im Wesentlichen konnte gezeigt werden, dass die Testgüte und die Praktikabilität der erweiterten Version des cfDNA-Tests inklusive der Mikrodeletion 22q11.2 nicht schlechter ist als die der schon eingeführten Version des Tests ohne das Mikrodeletionssyndrom. Somit erscheint der erweiterte cfDNA-Test ausreichend sicher, um in das ETS aufgenommen zu werden. Zusätzlich zur Analyse des erweiterten cfDNA-Tests gab es eine Umfrage unter den Studienteilnehmerinnen zur Bekanntheit der Mikrodeletion 22q11.2. Dabei gaben weniger als 10,0% der Schwangeren an, das Mikrodeletionssyndrom gut zu kennen. Es war somit die unbekannteste Schwangerschaftskomplikation von Seiten der Patientinnen. Gleichzeitig ergab die Umfrage, dass ein Wunsch nach mehr Aufklärung zu diesem noch reichlich unbekannten Syndrom in der betreffenden Patientengruppe vorhanden ist. Diesem sollte in Zukunft Rechnung getragen werden, um das insgesamt häufig vorkommende Mikrodeletionssyndrom 22q11.2 in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rufen. Außerdem wurde nach der Meinung der Studienteilnehmerinnen zur Sinnhaftigkeit einer Erweiterung des cfDNA-Tests und nach ihrer Zufriedenheit gefragt. Eine Einführung des erweiterten Tests ergibt bekanntermaßen nur Sinn, wenn dieser auch auf Verständnis und Akzeptanz in der betreffenden Bevölkerungsgruppe trifft. Es zeigte sich, dass mit mehr Wissen über das Mikrodeletionssyndrom 22q11.2 auch die zugeschriebene Sinnhaftigkeit der Testung auf diese steigt. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich die Mehrheit der Schwangeren durch ein ETS mit entsprechender Aufklärung und inklusive des erweiterten cfDNA-Tests gut betreut und sinnvoll behandelt gefühlt hat. Die Zufriedenheit war im Allgemeinen hoch. Zusammengenommen kann unsere Studie zeigen, dass die Erweiterung des cfDNA-Tests auf die Mikrodeletion 22q11.2 praktikabel und klinisch relevant genug ist, um in die Schwangerenvorsorge im Rahmen des ETS aufgenommen zu werden. Des Weiteren besteht großes Interesse an der Erweiterung des cfDNA-Tests auf das Mikrodeletionssyndrom 22q11.2 von Seiten der Schwangeren nach entsprechender Aufklärung. Um die Einführung dieses Tests in die Schwangerenvorsorge zu realisieren, muss eine ausreichende Aufklärung zu der strukturellen Chromosomenaberration, die Disponibilität des Testmaterials, sowie die Kostenübernahme gesichert sein

    Energiezukünfte für Power-to-X-Technologien: eine Betrachtung der Akzeptabilität

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    In Power-to-X-Technologien (P2X) in Form von synthetischen Kraft- und Brennstoffen für die Energie- und Verkehrswende werden große Hoffnungen gesetzt, ob als Lösung für den Umgang mit der Volatilität der erneuerbaren Energien oder als Kraftstoffe für den Verkehr. Aufgrund der begrenzten Flächen- und Erzeugungspotenziale erneuerbarer Energien ist jedoch kein großflächiger Ausbau von P2X-Anlagen in Deutschland zu erwarten. Der Import von P2X-Stoffen für die künftige Energieversorgung aus dem Ausland könnte eine wichtige Strategie zur Dekarbonisierung des Energiesystems sein. Die Akzeptabilität dieser Energiezukünfte wird hinsichtlich sozialer und ökologischer Kriterien exploriert.Power-to-X technologies (P2X) in the form of synthetic fuels raise great hopes for the sustainable transition of the energy and mobility system: whether as a solution for handling volatile renewable energies or as green fuels for transport. Due to the limited land availability and production potential of renewable energies, however, a large-scale expansion of P2X plants in Germany is unlikely. The import of P2X products from abroad for local energy supply could be an important strategy to decarbonize the future energy system. The acceptability of these energy futures will be examined according to social and ecological criteria

    Ride-Pooling-Dienste und ihre Bedeutung für den Verkehr: Nachfragemuster und Nutzungsmotive am Beispiel von "CleverShuttle" - eine Untersuchung auf Grundlage von Buchungsdaten und Kundenbefragungen in vier deutschen Städten

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    Ride-Pooling macht Mobilität ohne eigenes Auto attraktiver. Pooling sollte regulatorisch ermöglicht und von der Rückkehrpflicht befreit werden. In den großen Städten ist die Diskussion über Sinn und Unsinn von neuen Verkehrsangeboten auf digitalen Plattformen wie Uber, CleverShuttle, BerlKönig oder Moia voll entbrannt. Helfen solche neuen Angebote in den Städten, die Zahl der Fahrzeuge und die damit gefahrenen Kilometer zu reduzieren? Wie unterscheiden sich diese Dienste von Taxis und Mietwagen und welche regulatorischen Auflagen müssen getroffen werden? Mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) konnte erstmals eine öffentliche Forschungseinrichtung die Daten von CleverShuttle in vier deutschen Städten für ein ganzes Jahr analysieren. Darüber hinaus wurden 3.542 Nutzende des Angebotes befragt. Die Kernaussage: Solche Angebote sind eine sinnvolle Ergänzung zu Bussen und Bahnen. Sie werden vor allem in den Abend- und Nachtstunden genutzt und bieten eine komfortable Zusatzoption von "Tür zu Tür", die insgesamt die Mobilität ohne eigenes Auto attraktiver machen kann. [...

    Decentralising diabetes care from hospitals to primary health care centres in Malawi

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    BackgroundNon-communicable diseases (NCDs) such as diabetes and hypertension have become a prominent public health concern in Malawi, where health care services for NCDs are generally restricted to urban centres and district hospitals, while the vast majority of Malawians live in rural settings. Whether similar quality of diabetes care can be delivered at health centres compared to hospitals is not known. MethodsWe implemented a pilot project of decentralized diabetes care at eight health centres in four districts in Malawi. We described differences between district hospitals and rural health centres in terms of patient characteristics, diabetes complications, cardiovascular risk factors, and aspects of the quality of care and used multivariate logistic regression to explore factors associated with adequate diabetes and blood pressure control. ResultsBy March 2019, 1339 patients with diabetes were registered of whom 286 (21%) received care at peripheral health centres. The median duration of care of patients in the diabetes clinics during the study period was 8.8 months. Overall, HIV testing coverage was 93.6%, blood pressure was recorded in 92.4%; 68.5% underwent foot examination of whom 35.0% had diabetic complications; 30.1% underwent fundoscopy of whom 15.6% had signs of diabetic retinopathy. No significant differences in coverage of testing for diabetes complications were observed between health facility types. Neither did we find significant differences in retention in care (72.1 vs. 77.6%; p=0.06), adequate diabetes control (35.0% vs. 37.8%; p=0.41) and adequate blood pressure control (51.3% vs. 49.8%; p=0.66) between hospitals and health centres. In multivariate analysis, male sex was associated with adequate diabetes control, while lower age and normal body mass index were associated with adequate blood pressure control; health facility type was not associated with either. ConclusionQuality of care did not appear to differ between hospitals and health centres, but was insufficient at both levels

    Effect of cardio-metabolic risk factors on all-cause mortality among HIV patients on antiretroviral therapy in Malawi: A prospective cohort study.

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    BackgroundCardiovascular disease (CVD) risk among people living with HIV is elevated due to persistent inflammation, hypertension and diabetes comorbidity, lifestyle factors and exposure to antiretroviral therapy (ART). Data from Africa on how CVD risk affects morbidity and mortality among ART patients are lacking. We explored the effect of CVD risk factors and the Framingham Risk Score (FRS) on medium-term ART outcomes.MethodsA prospective cohort study of standardized ART outcomes (Dead, Alive on ART, stopped ART, Defaulted and Transferred out) was conducted from July 2014-December 2016 among patients on ART at a rural and an urban HIV clinic in Zomba district, Malawi. The primary outcome was Dead. Active defaulter tracing was not done and patients who transferred out and defaulted were excluded from the analysis. At enrolment, hypertension, diabetes and dyslipidemia were diagnosed, lifestyle data collected and the FRS was determined. Cox-regression analysis was used to determine independent risk factors for the outcome Dead.ResultsOf 933 patients enrolled, median age was 42 years (IQR: 35-50), 72% were female, 24% had hypertension, 4% had diabetes and 15.8% had elevated total cholesterol. The median follow up time was 2.4 years. Twenty (2.1%) patients died, 50 (5.4%) defaulted, 63 (6.8%) transferred out and 800 (85.7%) were alive on ART care (81.7% urban vs. 89.9% rural). In multivariable survival analysis, male gender (aHR = 3.28; 95%CI: 1.33-8.07, p = 0.01) and total/HDL cholesterol ratio (aHR = 5.77, 95%CI: 1.21-27.32; p = 0.03) were significantly associated with mortality. There was no significant association between mortality and hypertension, body mass index, central obesity, diabetes, FRS, physical inactivity, smoking at enrolment, ART regimen and WHO disease stage.ConclusionsMedium-term all-cause mortality among ART patients was associated with male gender and elevated total/HDL cholesterol ratio
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