20 research outputs found
Qualifikationsrahmen: Lernergebnis- und Outcomeorientierung zwischen Bildung und Ăkonomie
Der gesellschaftliche und ökonomische Wandel der letzten Jahre spiegelt sich deutlich in einer Um- und Neusteuerung von Bildungs- und Berufsbildungssystemen. Schlagworte wie "Qualifikationsrahmen", "Outcome- und Lernergebnisorientierung" und "Akkreditierung" kennzeichnen diese Entwicklung. Wir erleben einen bildungspolitischen Perspektivenwechsel, der Bildung vorrangig auf Effizienz, Ergebnisse und Marktbedarfe ausrichten möchte. Sind der EuropĂ€ische und die Nationalen und Sektoralen Qualifikationsrahmen zugleich Instrumente fĂŒr eine einseitig auf Markt- und Unternehmensbedarfe ausgerichtete Bildung? Entscheidend ist fĂŒr die weitere Entwicklung, ob und wie die prinzipiell zwischen Ăkonomie und Bildung angesiedelte Outcome- und Lernergebnisorientierung von Qualifikationsrahmen die Bildungsdimension berĂŒcksichtigt oder ob sie einseitig auf den zurzeit stattfindenden sozio-ökonomischen Wandel und betriebliche QualifikationsbeÂdarfe rekurriert. Der Beitrag versucht hier zu einer Antwort zu kommen und rĂŒckt dabei den EuropĂ€ischen Qualifikationsrahmen fĂŒr lebenslanges Lernen (EQR) in den Mittelpunkt. (DIPF/Orig.)The societal and economic transformation of the last few years is clearly reflected in the reversal of and new direction that educational and vocational training systems are taking. Buzz words like âqualifications frameworkâ, âlearning outcome orientationâ and âaccreditationâ are characteristic of this development. We are experiencing a change in educational policy whose current priority is to bring education in line with efficiency, results and market requirements. Are the European Qualifications Framework and the national and sectoral qualifications frameworks all instruments for a one-sided education orientated towards the needs of the market and businesses? What is decisive for further development is whether and how the learning outcome orientation of qualifications frameworks, which in principle is positioned between economics and education, takes into account the dimension of education or if it only falls back on the socioeconomic transformation currently taking place and the qualifications required by companies. This article attempts to answer this question by focusing on the European Qualifications Framework for Lifelong Learning (EQF). (DIPF/Orig.
Restructuring of in-company vocational training in the digital transformation
Die betriebliche Weiterbildung ist seit den 1980er Jahren stark gewachsen und hat sich zum gröĂten Einzelbereich der beruflichen Weiterbildung entwickelt. Ihre aktuelle Entwicklung erfordert eine grundlegende Neugestaltung, die maĂgeblich auf die digitale Transformation von Arbeit und Lernen zurĂŒckgeht und nach einem erweiterten VerstĂ€ndnis von beruflicher und betrieblicher Weiterbildung verlangt. FĂŒr die betriebliche Weiterbildung stehen nicht mehr die einschlĂ€gigen Angebote mit Kursen und Seminaren im Vordergrund, sondern der Kompetenzerwerb im Prozess der Arbeit selbst. Die digitale Transformation von Arbeit und Lernen zeigt sich insbesondere im arbeitsintegrierten Lernen, in neuen betrieblichen Lernkonzepten und Lernformen sowie in der Validierung von Kompetenzen, die BeschĂ€ftigte durch informelles und nicht-formales Lernen erwerben. Dies fördert die DurchlĂ€ssigkeit beruflicher Bildungswege sowie die Gleichwertigkeit beruflicher und hochschulischer Bildung, was entscheidend zur Entwicklung eines eigenstĂ€ndigen und gleichwertigen Gesamtsystems der Berufs- und Weiterbildung beitrĂ€gt. Die noch am Anfang stehende Neugestaltung der betrieblichen Weiterbildung stĂ€rkt laut Beitrag den Bildungsanspruch im Sinne einer selbstbestimmten und humanen Persönlichkeitsentwicklung. (DIPF/Orig.)Since the 1980s in-company vocational training has experienced strong growth and developed into the largest individual area of continuing vocational training. The current development of in-company vocational training requires a radical restructuring in response to the digital transformation of work and learning and calls for an expanded understanding of continuing vocational and in-company training. In in-company vocational training, the focus is no longer on attending specific courses and seminars but acquiring skills in the process of work itself. The digital transformation of work and learning is especially apparent in work-integrated learning, new in-company learning concepts and forms of learning and the validation of skills acquired through informal and nonformal learning. This promotes the permeability of vocational training pathways and the equivalence of vocational training and higher education, which significantly contributes to the development of an independent and equivalent system of vocational and advanced training. According to the article, the restructuring of in-company vocational training, which is still in its infancy, strengthens educational aspirations in the spirit of self-regulated and humane personal development. (DIPF/Orig.
Notwendigkeiten und Leitlinien der Entwicklung des Systems der Berufsausbildung
Angesichts "der etwa ab den 1970er Jahren beginnenden radikalen UmwĂ€lzung der maschinellen Produktionsweise durch die beginnende Automatisierung der maschinellen Prozesse und schlieĂlich ab den 1980er Jahren durch die durchgĂ€ngige digitale Informatisierung und dadurch ermöglichte systemische Rationalisierung aller technischen und kaufmĂ€nnischen Prozesse" sieht der Autor eine "Modernisierung der Berufsausbildung, die eine grundlegende Reform des Systems der Berufsbildung und dessen Integration mit dem allgemeinen Bildungssystem in Angriff nimmt", als unabdingbar notwendig. "Ausgehend von der gegenwĂ€rtigen Situation in der Berufsausbildung, den Kompetenzanforderungen der informationstechnischen Produktionsweise und dem Ziel einer qualifizierenden Berufsausbildung aller ausbildungswilligen Jugendlichen" schlĂ€gt der Autor "im Anschluss an die Analyse der aktuellen Entwicklungen in der Berufsausbildung und der neuen Kompetenzanforderungen zehn Leitlinien zur Reform des Systems der Berufsausbildung" vor
Rezensionen
Rezensionen zu: 1) Allespach, Martin; Meyer, Hilbert; Wentzel, Lothar: Politische Erwachsenenbildung: ein subjektwissenschaftlicher Zugang am Beispiel der Gewerkschaften. Marburg: SchĂŒren Verl. 2009. ISBN 978-3-89472-223-4. 2) Egger, Rudolf: Die Bedeutung und die Konsequenzen des EuropĂ€ischen und des Nationalen Qualifikationsrahmens fĂŒr die Entwicklung der Volkshochschule. Berlin: LIT Verl. 2009. ISBN 978-3-643-50052-6. 3) Franz, Julia: Intergenerationelles Lernen ermöglichen - Orientierungen zum Lernen der Generationen in der Erwachsenenbildung. Bielefeld: W. Bertelsmann Verl. 2009. ISBN 978-3-7639-3344-0. 4) Heimann, Regina: Barrieren in der Weiterbildung - Habitus als Grundlage von Karriereentscheidungen. Marburg: Tectum Verl. 2009. ISBN 978-3-8288-9958-2. 5) Hummelsheim, Stefan: Finanzierung der Weiterbildung in Deutschland. Studientexte fĂŒr Erwachsenenbildung. Bielefeld: W. Bertelsmann Verl. 2009. ISBN 978-3-7639-1976-5. 6) Kronauer, Martin (Hrsg.): Inklusion und Weiterbildung - Reflexionen zur gesellschaftlichen Teilhabe in der Gegenwart. Bielefeld: W. Bertelsmann Verl. 2010. ISBN 987-3-7639-1964-2. 7) Meisel, Klaus; Feld, Timm C.: VerĂ€nderungen gestalten - Organisationsentwicklung und -beratung in Weiterbildungseinrichtungen. MĂŒnster: Waxmann 2009. ISBN 978-3-8309-2245-2. 8) Paschen, Wolf; Schmitz, Michael: Evaluation in der Erwachsenenbildung: eine Langzeitstudie ĂŒber vierzehn Jahre am Beispiel eines berufsbegleitenden Studiengangs. Berlin: Lehmanns Media 2009. ISBN 978-3-86541-246-1. 9) Schmidt, Bernhard: Weiterbildung und informelles Lernen Ă€lterer Arbeitnehmer: Bildungsverhalten, Bildungsinteressen, Bildungsmotive. Wiesbaden: VS Verl. f. Sozialwiss. 2009. ISBN 978-3-531-17036-7. 10) Zech, Rainer u.a. (Hrsg.): Organisationen in der Weiterbildung - Selbstbeschreibungen und Fremdbeschreibungen. Wiesbaden: VS Verl. f. Sozialwiss. 2010. ISBN 978-3-531-17038-1
Mathematics between general education and vocational training
FĂŒr das Fach Mathematik im Sekundarbereich II besteht eine prinzipielle Trennung in einen allgemeinbildenden und einen berufsbildenden Unterricht. Die historische Entwicklung der Gymnasialmathematik und der Berufsschulmathematik werden unter BerĂŒcksichtigung der jeweiligen gesellschaftlichen Funktion des Unterrichts untersucht. AbschlieĂend wird auf Tendenzen einer einheitlichen mathematischen Bildung in der Sekundarstufe II unter besonderer BerĂŒcksichtigung des Zusammenhangs von Fachmathematik und Anwendungen eingegangen. (DIPF/Orig.)The higher secondary sector in the F.R.G. consists of a general educating and a vocational training sector. These two sectors corresponds a distinction between generally and vocationally oriented instruction in mathematics. The paper deals with the question in which ways those two types of mathematics instruction had been developed and if there are signs for a standardization. It can be shown that new developments lead to a more unified mathematics instruction in the higher secondary sector. (DIPF/Orig.
Bilanz und Perspektiven der Lernortforschung in der beruflichen Bildung
Die Lernortforschung gehört zu den disziplinĂ€ren Kernthemen der Berufsbildungsforschung. Seit der Lernortkonzeption des Deutschen Bildungsrates in den 1970er-Jahren werden das Lernortkonzept und AnsĂ€tze einer Theorie der Lernorte kontrovers diskutiert, unterschiedliche Modelle von LernortverbĂŒnden und Lernortkooperationen werden realisiert und analysiert. Auch die ErschlieĂung und Gestaltung von arbeitsintegrierten Lernorten gewinnt angesichts der Renaissance des Lernens in der Arbeit zunehmende Bedeutung. In der Berufsbildung und betrieblichen Weiterbildung erfolgt eine Differenzierung, Pluralisierung und Entgrenzung von Lernorten. Lernende Unternehmen und Netzwerke sind der vorlĂ€ufige Endpunkt dieser Entwicklung. In diesem Beitrag wird die Lernortforschung vor diesem Hintergrund bilanziert, und es werden Desiderate und Perspektiven aufgezeigt. (DIPF/Orig.)Research on the place of learning forms one of the disciplineâs core topics of research on vocational education. Starting with the conception of locus of learning, formulated by the German Educational Council in the 1970s, the concept of place of learning and approaches to a theory of learning loci are discussed controversially, and different models for the integration of and cooperation between learning places are realized and analyzed. The development and design of places of learning integrated into the places of work also gain in importance in face of the renaissance of the concept of learning at work. In vocational education and within-company further education learning places are undergoing a differentiation, pluralization and delimitation. Companies and networks that are in the process of learning presently mark the final point in this development. Against this background, the author takes stock of research on learning places and points out desiderata and perspectives. (DIPF/Orig.
ErschlieĂung und Gestaltung des Lernorts Arbeitsplatz
Mit der Renaissance arbeitsplatzbezogenen Lernens haben Fragen zur QualitĂ€t des Lernorts Arbeitsplatz an Bedeutung gewonnen. Verschiedene Disziplinen wie die Arbeits- und Organisationspsychologie, die Arbeitswissenschaft und die Berufs- und BetriebspĂ€dagogik haben Kriterien und Verfahren zur ErschlieĂung und Gestaltung des Lernorts Arbeitsplatz entwickelt. Der Beitrag zeigt auf, welche praxisbezogenen AnsĂ€tze in der Modellversuchsreihe \u27Dezentrales Lernen\u27 bestehen. Es geht dabei um die Skizzierung bisheriger Entwicklungen und den Versuch, diese zu systematisieren und in die einschlĂ€gige Diskussion um die Herstellung lernförderlicher Arbeit und lernförderlicher Arbeitsstrukturen einzubringen. (DIPF/Orig.
Neugestaltung der betrieblichen Weiterbildung in der digitalen Transformation
Die betriebliche Weiterbildung ist seit den 1980er Jahren stark gewachsen und hat sich zum gröĂten Einzelbereich der beruflichen Weiterbildung entwickelt. Ihre aktuelle Entwicklung erfordert eine grundlegende Neugestaltung, die maĂgeblich auf die digitale Transformation von Arbeit und Lernen zurĂŒckgeht und nach einem erweiterten VerstĂ€ndnis von beruflicher und betrieblicher Weiterbildung verlangt. FĂŒr die betriebliche Weiterbildung stehen nicht mehr die einschlĂ€gigen Angebote mit Kursen und Seminaren im Vordergrund, sondern der Kompetenzerwerb im Prozess der Arbeit selbst. Die digitale Transformation von Arbeit und Lernen zeigt sich insbesondere im arbeitsintegrierten Lernen, in neuen betrieblichen Lernkonzepten und Lernformen sowie in der Validierung von Kompetenzen, die BeschĂ€ftigte durch informelles und nicht-formales Lernen erwerben. Dies fördert die DurchlĂ€ssigkeit beruflicher Bildungswege sowie die Gleichwertigkeit beruflicher und hochschulischer Bildung, was entscheidend zur Entwicklung eines eigenstĂ€ndigen und gleichwertigen Gesamtsystems der Berufs- und Weiterbildung beitrĂ€gt. Die noch am Anfang stehende Neugestaltung der betrieblichen Weiterbildung stĂ€rkt laut Beitrag den Bildungsanspruch im Sinne einer selbstbestimmten und humanen Persönlichkeitsentwicklung