30 research outputs found

    "Der französischen Sprache mächtig". Kommunikation im Spannungsfeld von Sprachen und Kulturen im Königreich Westphalen 1807-1813

    Get PDF
    Nur sieben Jahre lang bestand das Königreich Westphalen unter der Regierung von König Jerome Bonaparte. In diesem Modellstaat erhielt die Beherrschung der französischen Sprache einen ganz besonderen Stellenwert. Neben der Thematisierung der Sprachbarriere verlief die Kommunikation zwischen Deutsch- und Französischsprachigen allerdings offenbar so »normal«, dass ihre Überlieferung eher zufällig ist. Claudie Paye untersucht, wer in Westphalen in dieser Zeit »der französischen Sprache mächtig« war und wie die Zeitgenossen mit Überwachung und Zensur umgingen. Sie wertet Polizeiakten aus, um die Mediennutzung der Westphalen zu rekonstruieren, die über die bekannten Druckmedien weit hinausgeht und Mimik, Gerüchte, Briefe, Druckgrafiken, Karikaturen und symbolische Handlungen einbezieht. Sie führt so in die Alltagswirklichkeiten der westphälischen Staatsbürger ein und veranschaulicht die Politisierung breiterer Gesellschaftsschichten

    Sprachmeister. Sozial- und Kulturgeschichte eines prekären Berufsstands

    Get PDF
    Vor der Institutionalisierung des fremdsprachlichen Unterrichts an öffentlichen Schulen im ausgehenden 18. und 19. Jahrhundert waren die Rechtsstellung und die materiellen Lebensumstände von Fremdsprachenlehrern oft prekär. Obwohl in den höheren gesellschaftlichen Ständen – im Adel, dem Patriziat, der Kaufmannschaft, dem Offiziersstand und der höheren Beamtenschaft – eine starke Nachfrage nach Kenntnissen lebender Fremdsprachen bestand, fehlten der Vermittlung dieser Kenntnisse zentrale Merkmale eines ehrbaren Gewerbes. Es gab keine geregelte Ausbildung, keine verbindlichen Eintrittsqualifikationen in den Berufsstand und nur vereinzelte korporative Zusammenschlüsse. Entsprechend vielfältig war die Gruppe der Lehrenden: Sie umfasste Glaubensflüchtlinge, abgedankte Soldaten, ehemalige Kleriker, verarmte Adelige, arbeitslose Mediziner und Juristen sowie Handwerker, die sich auf der Wanderschaft Sprachkenntnisse angeeignet hatten. Viele Sprachmeisterkarrieren sind durch hohe geographische Mobilität und biographische Brüche – Glaubenswechsel, Flucht und Vertreibung, berufliche Sackgassen, Delinquenz, Verschuldung, gescheiterte Ehen – geprägt; nur einer Minderheit gelang die dauerhafte Integration in den städtischen Bürgerverband. Auf der anderen Seite boten Fürstenhöfe und Universitäten Sprachmeistern neue Karrierechancen. Zumindest einigen dieser im höfischen und akademischen Milieu tätigen Fremdsprachenlehrer sowie einzelnen besonders beliebten und angesehenen Sprachmeistern in großen Städten gelang es, den prekären Lebensumständen zu entkommen, in welchen die meisten ihrer Kollegen und Kolleginnen stecken blieben. Der vorliegende Sammelband untersucht die Sozial- und Kulturgeschichte dieses heterogenen Berufsstandes in mehreren europäischen Ländern (Frankreich, Deutschland, Polen, Ungarn, Lettland) und geht auch auf die Lehrtätigkeit von Frauen und Angehörigen religiöser Minderheiten in der Frühen Neuzeit ein.Before the teaching of foreign languages was institutionalized in public schools in the late eighteenth and nineteenth centuries, the legal and material circumstances of language teachers were often precarious. Despite a strong demand for linguistic skills in the higher echelons of early modern society – among the nobility, urban patricians, merchants, officers and high-ranking public officials – the teaching of modern languages lacked central elements of an honorable trade: formal training, mandatory qualifications for entering the profession and corporate organizations. The profession was correspondingly multi-faceted: It included religious refugees, discharged soldiers, former clergymen, impoverished noblemen, jobless doctors and lawyers as well as artisans who had acquired language skills during their journeymen years in foreign countries. The careers of many language teachers were marked by high geographic mobility and personal crises such as religious conversion, flight and expulsion, abortive professional careers, delinquency, indebtedness and failed marriages. Only a minority were able to integrate themselves into the privileged group of urban citizens. On the other hand, princely courts and universities offered new career options to language teachers. At least some language teachers in courtly and academic settings as well as individuals who acquired exceptional popularity and status in larger cities managed to escape the precarious circumstances which characterized the lives of most of their colleagues. This collection of essays examines the social and cultural history of this heterogeneous profession in several European countries – France, Germany, Poland, Hungary, Latvia – and also addresses the teaching activities of women and members of religious minority groups

    Bin „mit diesem Gedanken lange schwanger gegangen […], den König von Westphalen zu ermorden“ – Selbstbeschuldigung des Oberrechenkammerreferendars Heinrich F. Kaulwell (März 1813)

    No full text
    RNB St. Petersburg, F 993 Arch. Westf., K. 16, Nr. 10268–10346, hier Nr. 10338 (u.a. Korrespondenz von François Thibault de Guntz, Generalpolizeikommissar in Braunschweig, mit J. F. M. de Bongars, Generalinspektor der Gendarmerie mit der Hohen Polizei beauftragt, 1813) Nr. 10338 [Briefkopf] Königliche Gendarmerie. District Cassel „Proces-Verbal […] die Arrestation des Cammer Refrendaire H. Friedrich Kaulwell aus Mannsfeld District Halle […] Saale gebürtig, und jetzt zu Cassel wohnhaft welcher..

    „Cassel [soll] Lehranstalten haben, welche der Hauptstadt des Königreiches würdig sind“ – Reorganisation des Schulwesens in Kassel (Juli 1811)

    No full text
    StA MR, Best. 75 Nr. 183, Organisation des Schulwesens in Kassel sowie Ernennung des Lehrpersonals am Lyzeum und an der Bürgerschule, 1811–1813 „a-e. 2te Don. Den 22ten July 1811 Nr. [479] Generaldirektion des öffentlichen Unterrichtes. [an das Innenministerium/Sr. Excellenz den Herrn Ministern des Innern zu Cassel] Königreich Westphalen No 1970 Die Reorganisation des Schulwesens in Cassel betr. Cassel, am 20sten Julius 1811 Mein Herr Minister! Daß mit dem in der That in einen tiefen Verfall ..

    BestandsĂĽbersicht, Russische Nationalbibliothek St. Petersburg, F 993 Arch. Westf.

    No full text
    RNB St. Petersburg, F 993, Arch. Westf. Kartons 1–22 Der untenstehende Bestandsübersicht des Fonds F 993 Arch. Westf. der Russischen Nationalbibliothek legte ich im Rahmen meines Archivaufenthalts in St. Petersburg in August und September 2001 an. Auslassungen in den Erhebungen sind durch leere Zeilen gekennzeichnet. Ergänzungen durch Kollegen sind willkommen! Unter welchen Umständen dieser Bestand – mit einem großen Anteil Polizeiakten der westfälischen Verwaltung – im Besitz der Russischen ..

    Workshop „Lesesaal Internet“, München, 11.3.2014

    No full text
    „Lesesaal Internet“ – ICARUS@work #14 Erfahrungen, Ergebnisse und Wünsche auf dem Weg zu einer digitalen Forschungslandschaft archivischer Quellenbestände Workshop der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns Was bisher nur in Lesesälen zugänglich war, kann nun vielfach online abgerufen werden: Von Urkunden über Amtsbuchbestände bis hin zu Fotosammlungen und Luftbildern. Digitale Quellenkorpora entstehen und vernetzen sich miteinander. Bei dem Workshop soll es um unterschiedliche Stra..

    „il y en a plusieurs dans la campagne qui redigent en langue vulgaire”

    No full text
    GStA PK, V. HA, Nr. 1304, Sammlung der von dem Justizminister an den König gerichteten Berichte, 1.1.1809–31.12.1812 „No d’ordre: 251. No d’enregistrement du rapport: 679 Date du rapport: 28 fev. Objet: Les curés catholiques doivent rédiger en langue latine les actes de l’état civil. Cependant il y en a plusieurs dans la campagne qui redigent en langue vulgaire. Les actes ne peuvent être nuls, mais il serait bon de décréter que ces curés peuvent également rédiger en allemand, ou même en franc..

    Les collections de l'IHA sur academia.edu

    No full text
    Le réseau social scientifique academia.edu attire de plus en plus de chercheurs en sciences humaines/SHS. Il permet de diffuser des travaux et de se mettre en réseau avec d’autres chercheurs du même champ de recherche : academia.edu génère des discussions et des échanges, comme on peut par exemple en connaître à la suite d’un colloque. Pour accroître la visibilité des collections de l’IHA, celles-ci disposent désormais de comptes academia.edu : Ateliers des DHIP, Beihefte der Francia, discuss..

    Claudie Paye, Contact des langues, acquisition du français et perception des langues au royaume de Westphalie à l'ère napoléonienne 1807–1813, Vortrag im Rahmen der interdisziplinären Ringvorlesung des Centre de recherche interdisciplinaire sur la France et la Francophonie, Köln, 4.7.2013

    No full text
    Dans le cycle de conférences organisé par le Centre de recherche interdisciplinaire sur la France et la Francophonie (CIFRA) „L'espace francophone: perspectives politiques et culturelles”, on étudiera l'espace francophone du point de vue de quatre disciplines: sciences politiques, histoire moderne, linguistique et lettres modernes. Ainsi, on se propose de montrer la complexité politique et culturelle du territoire où on parle français, non seulement en Europe, mais aussi en Afrique. Universit..

    Die Publikationsreihen des DHIP bei academia.edu

    No full text
    Das akademische soziale Netzwerk academia.edu erfreut sich unter Geisteswissenschaftlern steigender Beliebtheit. Das Netzwerk hilft dabei, die eigenen Forschungsergebnisse zu verbreiten und sich mit Fachkollegen zu vernetzen: Reger Austausch und Diskussionen, wie man sie beispielsweise als Nachlese einer Tagungsteilnahme kennt, können auch via academia.edu entstehen. Für eine bessere Sichtbarkeit sind nun die folgenden DHIP-Reihen bei academia.edu mit eigenen Reihenprofilen vertreten: Atelier..
    corecore