11 research outputs found
„Westforschung“
Die Frage nach der Unterstützung des nationalsozialistischen
Regimes durch die deutschen
Historiker und den Kontinuitätslinien deutscher
Historiografie über staatliche Zäsuren hinweg
ist bis heute ein aktuelles Thema. Dabei wird
zwar der generelle Forschungsbefund einer
“Legitimationswissenschaft“ kaum bestritten,
doch besteht unter anderem Uneinigkeit hinsichtlich
des Ausmaßes und der Konsequenzen
dieses Engagements und dessen Bedeutung.
Die bis heute kontrovers diskutierten Fragen
nach Kontinuität, Diskontinuität, Ursprung
und Bedeutung des Verhaltens von Geisteswissenschaftlern
im NS-Regime werden von
den Herausgebern und Autoren des kürzlich
erschienenen Sammelbandes “Griff nach dem
Westen. Die ‚Westforschung‘ der völkisch-nationalen
Wissenschaften zum nordwesteuropäischen
Raum 1919-1960” wieder aufgegriffen.
Die Vielzahl von Beiträgen dieses Bandes, aber
auch das zeitgleiche Erscheinen weiterer Veröffentlichung
etwa zur deutschen Ostforschung
legen eine Betrachtungsweise nahe, bei der
nicht allein die Details anhand einer einzelnen
Publikation erörtert werden. Vielmehr sollte
auf das Symptomatische der Diskussion hingewiesen
werden. Insgesamt gibt der vorliegende
Band die Abfolge der Artikel und Diskussionsbeiträge
des Forums, welches auf H-Soz-u-Kult
veröffentlicht wurde, wider. Darüber hinaus
wurden weiterführende Artikel dem Band hinzugefügt
A borderless Region? (Nazi-)German Westforschung and the German-Dutch-Belgian Borderland
This paper focuses on the historical research tradition of kulturraumforschung (the study of ‘cultural regions') as it was developed in germany before world war ii, and its impact, not only on the nazi program of border change in the 1930s and 1940s, but also on the contemporary political construction of a ‘de-bordered’ euregio meuse-rhine in the german-dutch-belgian borderland. The paper argues that the profound essentialism of this way of thinking is best replaced by constructivist and actor-oriented approaches based in the social sciences. Historically, we cannot overlook the impact of the formation of political borders in the 19th and 20th centuries. Political borders institutionalized national territories in the borderlands and promoted the construction of regional identities within a national context. The emerging border studies in geography and anthropology can help historians to develop a non-essentialist comparative interpretation of cross-border history in the meuse-rhine area