62 research outputs found
Interkulturelle Erfahrungen und Stereotype: eine vergleichende Analyse von kriminalisierten und nichtkriminalisierten Jugendlichen türkischer Herkunft
'Auf die Bedeutung interkultureller Erfahrungen für die Sozialisation junger (kriminalisierter) Migranten wird zwar vielfach verwiesen, ohne daß sie aber empirisch erforscht würde. In einer komparativen Analyse von peer groups türkischstämmiger Jugendlicher werden interkulturelle Erfahrungen und Stereotype im Rahmen kollektiver Biographien rekonstruiert. Kulturgrenzen lassen sich nicht nur zwischen ethnischen Gruppen, sondern auch zwischen Generationen und Lebensorientierungen nachweisen. Wo solche Grenzen nicht kommunikativ überwunden werden können, sind die Jugendlichen besonders auf das nachbarschaftliche Milieu der jungen Einwanderergeneration verwiesen.' (Autorenreferat)'The relevance of intercultural experiences for the socialisation of young (criminalized) migrants is often referred to but not empirically analysed. In a comparative analysis of young peer groups of Turkish origin, intercultural experiences and stereotypes are reconstructed in the frame of collective biographies. It is possible to identify cultural borders not only between ethnic groups but also between generations and life-orientations. Where such borders cannot be overcome communicatively the youth are bound to the neighbourhood milieu of the young migrant generation.' (author's abstract)
Lernen und Biographie: Sammelrezension zu einem vernachlässigten Thema
Sammelrezension zu: (1) Jean Lave, Etienne Wenger: Situated learning. Legitimate peripheral participation. Cambridge: Cambridge University Press 1991, 138 S. ISBN 9-780521-423748. (2) Heidrun Herzberg: Biographie und Lernhabitus. Eine Studie im Rostocker Werftarbeitermilieu. Frankfurt a.M./
New York: Campus 2004, 324 S. ISBN 3-593-37483-8. (3) Melanie Fabel-Lamla: Professionalisierungspfade
ostdeutscher Lehrer. Biographische Verläufe und Professionalisierung im doppelten Modernisierungsprozess. Wiesbaden: VS-Verlag 2004, 395 S. ISBN 3-8100-3806-7
Personale und soziotechnische Bildungsprozesse im Internet
"Zwar ist die Bildsamkeit des Internet theoretisch evident, doch gilt es nun, sie auch empirisch zu erforschen. In diesem Beitrag wird daher auf der Basis eines narrativen Interviews der Bildungs- und Wandlungsprozess rekonstruiert, den eine Seniorin angesichts ihrer Erfahrungen mit dem Internet durchläuft. Dann aber wird die Frage nach dem 'Wesen' solcher Prozesse gestellt: Ist der Mensch das Subjekt eines solchen Bildungsprozesses oder sein Handeln mit der Maschine? Letzteres steht im Zentrum der Technikphilosophie Bruno Latours, das genauer als Handeln soziotechnischer Netzwerke gefasst wird. Aus deren Perspektive kann ein neuer Blick auf Bildungsprozesse im Internet gerichtet werden, der allerdings in handlungs- und sozialtheoretischer Hinsicht mit der praxeologischen Wissenssoziologie zu schärfen ist. Bildung kann dann als ein soziotechnischer Prozess aufgefasst werden, der seinen Anfang in der Erfahrung der Differenz zwischen dem vertrauten und einem fremden technischen Erfahrungszusammenhang, z.B. dem Internet, nimmt. Dieser Blickwechsel hin zu soziotechnischen Bildungsprozessen stellt auch erhöhte Anforderungen an die qualitative Sozialforschung, denen in ersten Ansätzen mit der dokumentarischen Methode der Bildinterpretation nachgekommen werden kann. Jene wird abschließend auf die Analyse zweier Homepages angewandt. Deren Vergleich lässt Aussagen über den soziotechnischen Bildungsprozess zu, den die Seniorin und die internetrelevanten Techniken in den zwei Jahren zwischen der Erstellung einer ersten und einer zweiten Homepage gemeinsam durchlaufen haben." (Autorenreferat)"The educational worth of the internet is theoretically evident but has yet to be studied empirically. On the basis of a narrative interview the formation and transformation process an elderly woman goes through in the face of her internet experiences is reconstructed in this article. However, the very 'nature' of such processes has to be reconsidered. The question is whether their subject is a human being or the joint action of human and machine. The latter, that is: actions of sociotechnical networks, is focused in the philosophy of technology by Bruno Latour. From this perspective a new glance on formation processes in the internet can be thrown, though the action and social theory of this perspective has to be sharpened by the praxeological sociology of knowledge. (Self-) Formation then may be understood as a socio-technical process which starts with the experience of the difference between the familiar and a strange context of technical experiences, e.g. the internet. This change of perspectives (from personal towards socio-technical formation) makes great demands on qualitative social research. In the initial stages these demands can be met by the documentary method of picture interpretation, a method adapted here to the analyses of homepages. The comparison of the homepage produced at the time when the elderly person first got in touch with the internet, with a second homepage produced two years later, reveals aspects of the socio-technical formation jointly undergone by the person and the internet techniques." (author's abstract
Migration und Differenzerfahrung: junge Einheimische und Migranten im rekonstruktiven Milieuvergleich
Im Mittelpunkt der empirisch-rekonstruktiven Studie stehen die unterschiedlichen Milieus männlicher Jugendlicher und deren Differenzerfahrungen. Von den verschiedenen Erfahrungsdimensionen, die in den Milieus erkennbar sind, wie z.B. die Sozialisation oder die Bildungslagerung, wird insbesondere die Migrationslagerung von türkischen und deutschen Jugendlichen untersucht, um die Diskrepanz von inneren und äußeren Sphären in der jugendlichen Lebenswelt deutlich zu machen. Während die innere Sphäre durch die Normalitätserwartungen der Eltern und ihrer Migrationsgeneration geprägt ist, wird die äußere Sphäre durch gesellschaftliche Normalitätserwartungen und Beziehungsformen bestimmt. Der Autor untersucht die mit der Sphärendiskrepanz verbundenen Probleme der Migrationslagerung sowie die habituellen Bewältigungsformen Jugendlicher durch die Schaffung von neuen, spezifischen Milieus. Anhand von Gruppendiskussionen, biographischen Interviews und teilnehmenden Beobachtungen bei 16 Gleichaltrigengruppen überwiegend männlicher Jugendlicher zwischen 18 und 23 Jahren wird ein Vergleich von migrationsspezifischen und ethnischen Aspekten der Milieus unternommen. Die Handlungspraxis einer dritten Sphäre, die sich innerhalb der peer groups von türkischen und deutschen Jugendlichen beobachten lässt, wird ferner am Beispiel des Breakdance und des intellektuellen Aktionismus in der "Medrese", einer informellen islamischen Schule, aufgezeigt. (ICI
Jugend in der Migration: türkische Banden und Cliquen in empirischer Analyse
Die vorliegende Untersuchung rekonstruiert auf der Basis einer Analyse von peer groups (männliche Jugendliche türkischer Herkunft) die Sozialisation junger Türken, ihre kollektiven Erfahrungen und Orientierungen im Kontext von Migration und Generation. Der Verfasser referiert Ansätze zur Erforschung der Sozialisation junger Migranten und erarbeitet unter Rückgriff auf Mead und Mannheim eine formalsoziologische und migrationsspezifische Konzeption von Interaktion und Kollektivität. Auf der Basis von Gruppendiskussionen mit Angehörigen von peer groups am Anfang wie am Ende der Adoleszenzphase wird eine Typologie jugendlicher Erfahrungsräume im Kontext von Migration und Generation erarbeitet. Abschließend werden Konsequenzen auf pädagogischem Gebiet formuliert. (ICE
A media education perspective: Culture of media practice and 'media-bildung'
This contribution introduces, from a media education perspective, two concepts which may be useful for further theoretical reflection upon the rich empirical material provided in the other articles of this special issue. The first concept, 'cultures of media practice', refers to habitualized patterns of media practice collectively shared by members of a specific social group. The articles provide many examples of such cultures of media practices, including different 'experiential spaces' such as gender, ethnicity, social class and generation. The second concept, 'media- bildung', covers fundamental changes which people undergo in their attitude towards the subject-matter covered by the media and/or the media itself. In the contributions to this special issue such processes of 'media-bildung'can be identified along with processes of media learning in which people acquire new knowledge and/or develop new skills without transforming their orientations
Dokumentarische Methode und die Interpretation öffentlicher Diskurse
Die Dokumentarische Methode gilt gemeinhin als Auswertungsverfahren für die Interpretation von Milieus und konjunktiven Erfahrungsräumen. In diesem Beitrag wird hingegen untersucht, welchen Beitrag sie zur Analyse öffentlicher Diskurse leisten kann. Hierzu werden erstens relevante Arbeiten aus dem Kreis der Dokumentarischen Methode gesichtet, zweitens einige bislang in der qualitativen Sozialforschung wenig rezipierte Werke Karl Mannheims auf ihren Beitrag zur Diskurs- forschung hin untersucht und, drittens, Schritte eines Verfahrens zur dokumentarischen Interpretation öffentlicher Diskurse entwickelt
On the relational-praxeological analysis of school using the documentary method
Betrachtet man (die jeweilige) Schule als Ergebnis relationaler Praktiken, so bietet es sich an, unterschiedliche in diese Praktiken involvierte soziale Entitäten zu untersuchen: die Unterrichtsinteraktion, den formalen Aspekt der Organisation Schule, die Milieus ihrer Mitglieder wie auch deren Organisationsmilieus, gesellschaftliche Erwartungen an die Schule sowie das Feld der Bildung. Diese sozialen Entitäten sind nicht nur miteinander verknüpft, sondern bedingen auch einander. Ohne damit eine Hierarchisierung zu implizieren, lassen sie sich in einem Mehrebenenvergleich mithilfe der Dokumentarischen Methode analysieren. (DIPF/Orig.)If (any given) school can be considered to be the product of relational practices, it is worthwhile to inquire into the different social entities that are involved in these practices, such as classroom interaction, the formal aspect of school organization, the milieus of school members as well as school organizational milieus, the societal expectations of school, and the field of education. These social entities are not only interrelated, but also interdependent. Without implying a hierarchy, they can be analyzed by making a multi-level comparison that uses the Documentary Method. (DIPF/Orig.
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