10 research outputs found

    Bodo Kirchhoff ’s Widerfahrnis, Read with Waldenfels. Reflections on the Application of Bernhard Waldenfels’ ›Counter-Happening‹ and ›Responsivity‹ in Literary Analysis

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    Kirchhoffs Novelle bietet sich bereits vom Titel her als literarische Inszenierung von Waldenfels’ Reflexionen zur Responsivität an. Eine Textdeutung auf der Ebene des erzählten Geschehens ist auch das Hauptanliegen des Beitrags. Literaturwissenschaftliche Relevanz erhält der Versuch durch die Einsicht der breiten Anwendbarkeit einer ›Widerfahrnis-Matrix‹ – von den verschiedenen Ebenen der Kommunikation über Genretypologisches bis zur Uneinholbarkeit des Literarischen. Die dem Dreischritt von Widerfahrnis/Pathos – Affizierung – Respons folgende Analyse offenbart die Komplexität der Phänomene, aber auch weiterzuführende Dilemmata der Zuordnung und Bewertung aller drei Responsivitätselemente.The very title of Kirchhoff ’s novella already suggests a literary enactment of Waldenfels’ reflections on responsivity. The main goal of this paper is an interpretation of the text on the level of the narrative. This attempt gains relevance within literary studies due to the broad applicability of the ›counter-happening‹-matrix – from various levels of communication about genre typology to the unrepeatable nature of the literary. The analysis follows the three-step theory of counter-happening, affection, and response in order to reveal not only the complexity of the said phenomena, but also further dilemmas of assigning and evaluating all three elements of responsivity

    Der ›Große Krieg‹ in den Köpfen. Traumata, Heimkehr, ›Heilung‹ und Familie bei Christoph Poschenrieder, Bettina Balàka und Elena Messner // Trauma, Homecoming, ›Healing‹ and Family in Christoph Poschenrieder, Bettina Balàka und Elena Messner

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    Der Gegenwartsbezug der jüngst erschienenen Romane zum Ersten Weltkrieg – untersucht werden "Der Spiegelkasten" von Christoph Poschenrieder, "Eisflüstern" von Bettina Balàka und "Das lange Echo" von Elena Messner – lässt Rückschlüsse auf die Herausforderungen zu, denen sich die jüngere AutorInnengeneration stellen möchte. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Überwindung und Darstellung von Traumata, verbunden mit dem Dilemma, den Krieg im Kopf entweder zu tilgen oder in all seinen Gräueln und Folgen entstehen zu lassen. Den Krieg schreiben heißt für die nicht involvierten Generationen immer auch den Krieg imaginieren – in der ganzen Ambivalenz von Gedenken, Schaudern und Sich-Aussetzen. References to the contemporary age in the novels analysed (Der Spiegelkasten by Christoph Poschenrieder, Einflüstern by Bettina Balàka and Das lange Echo by Elena Messner) allow us to make conclusions about challenges the generation of young authors is currently facing. One of the central aspects of their work is overcoming and representing trauma, which is related to the dilemma whether one should delete the war from memory or revive it in all its horrors. For generations of those who have not been involved in the war, writing war also means imagining it in all its ambivalence of memory, shivering and exposure

    On Disappearance in the Seas. Perceptual Shifts towards Death in Contemporary German-language Prose

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    Dem Titel entsprechend verfolgt der Beitrag die Meeresperzeption in deutschen literarischen Texten. Ausgehend und auf dem Hintergrund von euphorischen Wahrnehmungen des Meeres, die vor allem durch den Blick darauf hervorgerufen und mit Bachelards Theoremen gedeutet werden, verfolgt der Beitrag eine zunehmende Verdunkelung der Meere. Zunächst macht sich die postmoderne Vorliebe für unwirtliche Meere bemerkbar, dann verlässt man die Kontrolle vorspiegelnde Sicht auf das fremde Element und lässt sich mit ihm ein: Eintauchen, Schwimmen bis hin zum Verschwinden im Meer. Die Verlagerung zum entidealisierten Tod im Meer hin, deutet einen kulturellen Perspektivenwechsel an.In accordance with the title, the paper investigates the perception of the sea in German-language literary texts. Starting from and against the backdrop of euphoric perceptions of the sea, mainly caused by merely looking at it and interpreted by Bachelard’s theorems, the paper registers an increasing darkening in the perception of the seas. Firstly, the paper reflects upon a postmodern preference for the inhospitable seas, which then schifts into abandoning the perspective of feigning control over it and finally engaging with the sea instead: by immersion, swimming and up to disappearing in it. The shift towards the de-idealized death in the sea suggests a cultural change in perspective

    Ein geistesgegenwärtiger Zeitgenosse am Ende der Zeiten : Sichtverengung und Blickstreuung in Christoph Heins längeren Prosatexten

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    »Ich empfinde den Beruf  eines Schriftstellres als den eines Berichterstatters, eines Chronisten. Ich bin ein Schreiber von Chroniken, mit literarischen Mitteln natürlich [...]«  (A, 203). Dieses  Selbstverständnis Christoph Heins, geäußert in einem lnterview für das Neue   Deutschland vom 2./3. 12. 1989, enthalt mehr als das Bekenntnis zum Historischen, zum Schreiben »über mich und meine Welt« (ebda.) als Leitthemen seines Iiterarischen Wirkens. Es ist eine Poetik in nuce. Im Gegensatz zum Historiker lebt der Chronist nämlich aus der Zeitgenossenschaft mit dem erzählten Geschehen, er befindet sich nach A. C. Danto folglich logisch in derselben Ordnung der Ereignisse, die er beschreibt• Es fehlt·ihm die restrospektiv wertende Sicht des Historikers, in Heins Worten: »Der Berichterstatter hat eigentlich nur etwas mitzuteilen und muß  sich weitgehend der moralischen Wertung enthalten« (ebda.). Diese reduktionistische Postion bestimmt Heins Realismuskonzept, das keinen Anspruch auf epische  Breite, Auktorialität und Beherrschbarkeit stellt, sowie keine konkreten Utopievorstellungen präsentiert. Weiters bestimmt sie die dominierende Bedeutung des Blickpunkts für die Wirklichkeitskonstruktion von Heins Welten, die Identitätsbildung seiner Figuren sowie die enggeführte Erzählhaltung (O, 157). Ablesbar ist sie gleichfalls an einer Motivik, die traditionellerweise Sichtverengung und Selbstbezogenheit zum Ausdruck bringt: Spiegel und blinde Scheiben, Fotoapparate und Kameras, Fotografieren und Sich-Spiegeln signalisieren vom Film inspirierte Schreibverfahren. Dieser (selbst)beschränkenden Position gilt es hier nachzugehen; ausgeklammert werden demnach bewußt aktuell geschichtliche und regional beschränkte, d. h. auf die DDR-eingegrenzte politische Interpretationsmöglichkeiten

    Paradigmen und Textsorten lebensgeschichtlichen Erzählens

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    Denn im Grunde, heißt es da, ist Jugendfreundschaft um so sonderbarer, je älter man wird. Man ändert sich im Laufe solcher Jahre vom Scheitel bis zur Sohle und von den Härchen der Haut bis ins Herz, aber das Verhältnis zueinander bleibt merkwürdigerweise das gleiche und ändert sich sowenig wie die Beziehungen, die jeder einzelne Mensch zu den verschiedenen Herren pflegt, die er der Reihe nach mit Ich anspricht. Es kommt ja nicht darauf an, ob man so empfindet wie der kleine Knabe mit dickem Kopf und blondem Haar, der einst photographiert worden ist; nein, man kann im Grunde nicht einmal sagen, daß man dieses kleine, alberne, ichige Scheusal gern hat

    Paradigme in besedilne vrste življenjepisnega pripovedovanja

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    Denn im Grunde, heißt es da, ist Jugendfreundschaft um so sonderbarer, je älter man wird. Man ändert sich im Laufe solcher Jahre vom Scheitel bis zur Sohle und von den Härchen der Haut bis ins Herz, aber das Verhältnis zueinander bleibt merkwürdigerweise das gleiche und ändert sich sowenig wie die Beziehungen, die jeder einzelne Mensch zu den verschiedenen Herren pflegt, die er der Reihe nach mit Ich anspricht. Es kommt ja nicht darauf an, ob man so empfindet wie der kleine Knabe mit dickem Kopf und blondem Haar, der einst photographiert worden ist; nein, man kann im Grunde nicht einmal sagen, daß man dieses kleine, alberne, ichige Scheusal gern hat.Na podlagi literarnozgodovinskih izsledkov v nemški književnosti zadnjih trideset let razvija razprava tri biografske paradigme: tradicionalno, alternativno in postrnodernistično. Prvo, ki je postala razvidna prav iz njene tematizacije biografiranja v alternativni paradigmi, označuje povzemanje pripovednih in miselnih vzorcev o celostnem subjektu, kot jih pozna 19. stoletje in ki v sodobnem času delujejo precej anahronistično. Da bi lahko odgovorili prav na vprašanje o trajnem uspehu biografskih besedil, ki ga estetsko obeležena dela zaradi dominantnosti poetične funkcije ne razkrivajo v zadostni meri, je potrebno področje raziskave razširiti iz literarnega in znanstvenega področja predvsem na pregled številnih pragmatičnih življenjepisnih besedilnih zvrsti in njihovih funkcij. (Avto)biografsko pripovedovanje kot skupni termin za besedilne zvrsti in vrste z določenimi pomembnimi socialnimi oz. socializacijskimi in individualnimi funkcijami deluje predvsem sintagmatično in ima naslednje značilnosti: V jeziku povzema procesualnost, ne glede na to, da pripovedovalec govori iz retrospektive. To povzroča identifikacijo dveh različnih kategorij, časovne in vzročne (kronologija). Tako (avto )biografiranje vnaša v kontingenco življenja urejevalno dimenzijo osmišljanja, saj pripovedi sintetizira v dogodkovno strukturo. V tretjem delu se razprava ukvarja z možnostmi in problemi lingvistične klasifikacije življenjepisnih pripovednih besedilnih zvrsti in vrst ter ponazarja na večplastnem modelu tudi pomankljivosti obstoječih razčlemb. Čar (avto)biografskega pripovedovanja izhaja po mnenju avtorice ne le iz številnih funkcij, ki jih tovrstna besedila izpolnjujejo, temveč predvsem iz posebne recepcije: Ta namreč niha med različnimi dominantnimi jezikovnimi funkcijami ali jih lahko celo sočasno aktualizira

    Peter Handke im slowenischen Raum : eine Bibliographie

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    Die vorliegende Bibliographie, die die Rezeption Handkes im slowenischen Raum sowie die Beziehung Handke-Slowenien innerhalb der in Slowenien und/oder von slowenischen Autoren veröffentlichten Publizistik umfaßt (und nur in Ausnahmefällen Aufsätze bzw. Artikel mit Slowenien-Bezug im deutschsprachigen Raum berücksichtigt), reagiert auf den mancherorts beklagten Mangel übersichtlicher Darstellungen und fundierterer Auseinandersetzungen mit diesem literarischen, fachlichen und öffentlichen Teilbereich. Wohl ist daraus auf den ersten Blick ersichtlich, daß Handke bereits sehr früh im slowenischen Kulturraum gelesen wurde. Im Laufe der Jahre hat sich eine beachtliche Anzahl von verschiedenartigen Artikeln zu ihm und seinem Werk angesammelt, worunter sich jedoch nur vereinzelte fachlich relevante und unter die oberflächliche Präsentation gehende Studien befinden. Eine eingehende Rezeptionsanalyse dieses Teilbereichs der Handke-Forschung ist seit langem geplant und wird in Kürze an der Germanistik der Philosophischen Fakultät in Ljubljana verfaßt werden

    A la revista Verba Hispanica en su décimo aniversario

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     Es un honor para mí felicitar como decana de la Facultad de Filosofía y Letras de la Universidad de Ljubljana ala revista Verba Hispanica, justo cuando sale a la luz su décimo número, y cuando las Cátedras de Lengua y Literatura Españolas cumplen veinte años de funcionarniento.  La revista se publicó por primera vez en 1991, a los diez años de haberse creado la Sección de Hispánicas en el Departamento  de Lenguas y Literaturas Romances de nuestra Facultad; parecía un reto osado entonces,  pero el número de contribuciones recibidas en estos diez años demuestra que fue una decisión acertada. En los últimos años, ha crecido el número de artículos de hispanistas eslovenos, lo que sin duda prueba la enorme fortaleza de los estudios de las lenguas y literaturas iberorromances  en nuestro pafs. La pub1icación de tesis doctorales  y tesinas,  así como de algunos  de los mejores trabajos de graduación, demuestra que la pujanza de la Secci6n de Hispánicas y el crecimiento de la revista van a la par

    Ein geistesgegenwärtiger Zeitgenosse am Ende der Zeiten : Sichtverengung und Blickstreuung in Christoph Heins längeren Prosatexten

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    »Ich empfinde den Beruf  eines Schriftstellres als den eines Berichterstatters, eines Chronisten. Ich bin ein Schreiber von Chroniken, mit literarischen Mitteln natürlich [...]«  (A, 203). Dieses  Selbstverständnis Christoph Heins, geäußert in einem lnterview für das Neue   Deutschland vom 2./3. 12. 1989, enthalt mehr als das Bekenntnis zum Historischen, zum Schreiben »über mich und meine Welt« (ebda.) als Leitthemen seines Iiterarischen Wirkens. Es ist eine Poetik in nuce. Im Gegensatz zum Historiker lebt der Chronist nämlich aus der Zeitgenossenschaft mit dem erzählten Geschehen, er befindet sich nach A. C. Danto folglich logisch in derselben Ordnung der Ereignisse, die er beschreibt• Es fehlt·ihm die restrospektiv wertende Sicht des Historikers, in Heins Worten: »Der Berichterstatter hat eigentlich nur etwas mitzuteilen und muß  sich weitgehend der moralischen Wertung enthalten« (ebda.). Diese reduktionistische Postion bestimmt Heins Realismuskonzept, das keinen Anspruch auf epische  Breite, Auktorialität und Beherrschbarkeit stellt, sowie keine konkreten Utopievorstellungen präsentiert. Weiters bestimmt sie die dominierende Bedeutung des Blickpunkts für die Wirklichkeitskonstruktion von Heins Welten, die Identitätsbildung seiner Figuren sowie die enggeführte Erzählhaltung (O, 157). Ablesbar ist sie gleichfalls an einer Motivik, die traditionellerweise Sichtverengung und Selbstbezogenheit zum Ausdruck bringt: Spiegel und blinde Scheiben, Fotoapparate und Kameras, Fotografieren und Sich-Spiegeln signalisieren vom Film inspirierte Schreibverfahren. Dieser (selbst)beschränkenden Position gilt es hier nachzugehen; ausgeklammert werden demnach bewußt aktuell geschichtliche und regional beschränkte, d. h. auf die DDR-eingegrenzte politische Interpretationsmöglichkeiten
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