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    das Beispiel Forum Qualitative Sozialforschung/Forum: Qualitative Social Research (FQS)

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    Nach der „republic of letters, einer Phase des intensiven Austauschs zwischen Forschern und Gelehrten im 17. und 18. Jahrhundert per Brief“ (Taubert 2017, S. 127), regulierte die meist an Verlage gebundene Verfügung über Druckerpressen jahrhundertelang das Format und die Verbreitung wissenschaftlicher Publikationen. Mit dem Internet sind nun Optionen entstanden, die erlauben, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Kontrolle über ihr eigenes Publikationswesen zurückgewinnen, indem sie nicht nur als Autorinnen und Autoren oder Gutachtende tätig sind, sondern selbst Journals betreiben oder Buchreihen veröffentlichen. Wie funktioniert eine solche selbstorganisierte Publikationspraxis? Welche Probleme und Potenziale gehen mit ihr einher? – Wir werden diese Fragen entlang eigener Erfahrungen als Herausgebende einer verlagsunabhängigen Open-Access-Zeitschrift zu beantworten versuchen

    Qualitative Forschung und das Fortleben des Phantoms der Störungsfreiheit

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    Meist wird, wenn von qualitativen und quantitativen Ansätzen in den Human- und Sozialwissenschaften und in der Psychologie die Rede ist, auf Diskrepanzen zwischen beiden Paradigmen verwiesen. Es sollen an dieser Stelle jedoch zusätzlich einige wesentliche Gemeinsamkeiten diskutiert werden - insbesondere eine naturalistische Gegenstandssicht im Rahmen konkreter Forschungspraxis, die mit einer Ausblendung der Subjektivität der Forschenden einhergeht,und eine naturalistische Forschungssicht im Rahmen methodologischer Reflexion, die durch eine Vernachlässigung der Kontextualität von Forschung gekennzeichnet ist. Beides gründet in einer teilweise unkritischen Übernahme traditioneller wissenschaftstheoretischer Imperative, deren Allgegenwart auch für qualitative Forschung sich mit wirkungsvollen persönlichen und sozialen Widerständen im Wissenschaftskontext zu verbünden scheint

    Grounded Theory Methodologie - Bemerkungen zu einem prominenten Forschungsstil

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    "Some main attributes of Grounded Theory Methodology (GTM) are discussed, especially the concept of GTM research as a complex iterative process. This concept has, so far, been partly ignored in favour of a focus on GTM only as a set of analysis procedures. Discussing GTM also means acknowledging that different versions of GTM exist, as evidenced for example in the ongoing debate on 'emergence' vs. 'forcing'. The heatedness of this debate partly stems from the fact that the coding procedures used by Glaser on the one hand and Strauss (and Corbin) on the other hand are not incompatible as such, rather the differences mainly concern underlying epistemologies." (author's abstract)Die Verfasser diskutieren Charakteristika der Grounded Theory Methodology (GTM) und gehen in diesem Zusammenhang besonders auf des Konzept der GTM-Forschung als komplexen iterativen Prozess ein. Dieses Konzept wurde bislang teilweise zugunsten einer Schwerpunktsetzung auf GTM als Satz von Analyseverfahren ignoriert. Es existieren unterschiedliche Versionen von GTM, was zum Beispiel in der Debatte zwischen Glaser und Strauss (und Corbin) sichtbar wird. Verschärft wird dieser Konflikt dadurch, dass die Codierungsstrategien der Opponenten an sich nicht inkompatibel und die Differenzen in den zu Grunde liegenden epistemologischen Ansätzen zu finden sind. (ICEÜbers

    Berliner Methodentreffen Qualitative Forschung

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    Selbstreflexivität und Subjektivität im Auswertungsprozeß biographischer Materialien: zum Konzept einer "Projektwerkstatt qualitativen Arbeitens" zwischen Colloquium, Supervision und Interpretationsgemeinschaft

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    Hat die qualitative Forschung in der akademischen Psychologie auch an Boden gewonnen, bleibt doch der Umgang mit der Subjektivität, insbesondere mit der der Forschenden, ein Problem. Es werden Versuche außerhalb der Textwissenschaft genannt, die Beziehung zwischen Forschungssubjekt und -objekt neu zu konzeptionieren. Im Mittelpunkt steht das Beispiel der "Projektwerkstatt qualitativen Arbeitens" (PW), die seit 1994 an der Freien Universität Berlin eingerichtet ist und in Gruppen klinisch-psychologische und mikrosoziologische Studien bearbeitet. Als heuristischer Rahmen für diese Arbeit wird das Modell der "themenzentrierten Interaktion" (TZI) vorgestellt. Die einzelnen Phasen der Projektarbeit - Colloquium, Interpretationsgemeinschaft, Verdichtung der Quellen, Supervision und Begleitung - werden wiedergegeben. Konkrete Arbeitsprobleme, z.B. bei der Interviewführung oder durch die Gruppeninszenierung, werden geschildert. Dabei erweisen sich die persönlichen und interaktionellen Verstrickungen der Gruppenmitglieder als autobiographischer "Niederschlag der einzelnen und der Gruppe im Text" bzw. umgekehrt jede Sequenz im Prozeß der Gruppe auch als Niederschlag des Textes, der sich in der Gruppe "ereignet". Diese potentielle Vielstimmigkeit von Deutungen kann mehr erreichen als einzelne Interpreten. (prf

    Überlegungen zu qualitativer Methodologie und qualitativer Forschungspraxis: die Kehrseite psychologischer Forschungsberichte

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    Meist hat das, was in Forschungsberichten dargestellt wird, nur einen sehr losen Zusammenhang zu dem Forschungsprozess, auf den sich die Veröffentlichungen beziehen. Diese Trennung zwischen dem "context of justification" und dem "context of discovery" wird von naturwissenschaftlich orientierten Wissenschaftstheorien und Methodologien explizit gefordert, obwohl sie schon dort problematisch ist. Sie findet sich aber auch in qualitativen Forschungsarbeiten, allerdings - so ist zu vermuten - weniger bewusst intendiert und schwerwiegender entlang deren Prämissen. Deshalb wird im ersten Teil ausgehend von einigen "paradigmatischen Gemeinsamkeiten" qualitativer Forschung ein Reflexionsdefizit herausgearbeitet, das darin besteht, dass qualitative Methodologien sich häufig - analog einem in der qualitativen Forschungspraxis vorherrschenden naturalistischen Blick auf Untersuchungsgegenstände - durch ein naturalistisches Verständnis des Forschungsprozesses auszeichnen. In dem Bemühen, beide Kurzsichtigkeiten zu vermeiden, wird im zweiten Teil im Anschluss an Überlegungen, die im Rahmen der psychoanalytischen Sozialforschung entwickelt worden sind und entlang einer eigenen Forschungsarbeit zu Jugendarbeitslosigkeit zu rekonstruieren versucht, in welcher Weise die Persönlichkeiten der Forschenden, die Zusammenarbeit in einem Forschungsteam sowie die Einbindung in weitere wissenschaftliche Kontexte und Diskurse Einfluss auf die Erkenntnisgewinnung und -präsentation genommen haben. Abschließend werden einige Barrieren diskutiert, die u.E. die Forschungsarbeit kontinuierlich behindert haben und die zudem Hinweise dafür geben, warum sich empirische Forschung und Methodologie jenseits der monierten Kluft zwischen beiden mit einem Einbezug der Subjektivität der Forschenden und der Kontextualität von Forschung schwertun. Hierzu gehören zunächst Ausstattungs- und Vermittlungsdefizite hinsichtlich qualitativer Forschungsmethodik in der universitären Lehre und Rezeptionsdefizite auf Seiten qualitativer Methodologie vor allem in Bezug auf wissenschaftshistorische und -soziologische Arbeiten, sowie fortdauernde Berührungsängste in Richtung - für eine Reflexion des Forschungsprozesses wichtiger - (ethno-) psychoanalytischer Ansätze. Wesentlich scheinen darüber hinaus und teilweise damit verbunden hinter dem Rücken der Forschenden wirksame Imperative von Wissenschaft, die sich zum einen mit persönlichen Ängsten und (Berufs-) Rollen, zum anderen mit einer tiefgreifenden Verunsicherung bzgl. der Möglichkeit insbesondere human- und sozialwissenschaftlicher Aussagen treffen

    Qualitative Interviews

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    1 Einführung 2 Verfahrensüberblick 2.1 Typ 1: Narrative Interviews 2.2 Typ 2: Diskursiv‐dialogische Interviews 2.3 Typ 3: Experteninterviews (akteursspezifische Interviews) 2.4 Zwischenfazit 3 Interview als Spannungsbogen 3.1 Kontaktaufnahme/Vorgespräch 3.3 Intervieweröffnung 3.4 Exposition: Nachfragen/Themen einführen 3.5 Interview‐unspezifische Momente 3.6 Interviewabschluss und Nachgespräch 4 Interviewkontext 4.1 Interviewsetting 4.2 Ansprüche an die Interviewenden 4.3 Leitfadeneinsatz 4.4 Allgemeine Anmerkungen zur Leitfadenentwicklung 4.5 Aufzeichnung, Mitschrift, Prä‐/Postskript 5 Generelle Überlegungen zu Anwendungsbereichen und Zielgruppe 6 Fazi

    Wissenschaftliches Publizieren in Online-Zeitschriften: über das schwierige Vertrautwerden mit einem neuen Medium

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    "Mit dem Internet und seinen Medien gehen (potentiell) grundlegende Umbrüche für die Produktion, Distribution und Konsumtion wissenschaftlichen Wissens einher, wobei der vorliegende Beitrag sich auf den Stand und auf mögliche Determinanten der (Nicht-) Nutzung von Online-Journals durch Sozialwissenschaftler(innen) beschränkt. In dem vorliegenden Artikel werden neben einer kurzen Skizze technischer und struktureller Potenzen und Probleme und einer Übersicht über die aktuelle qualitative Online-Zeitschriftenlandschaft einige Schwierigkeiten diskutiert, die insbesondere für deutschsprachige Sozialforscher(innen) aus der teilwiesen Inkompatibilität von wissenschaftlicher Offline-Sozialisation einerseits und Besonderheiten des Online-Kommunizierens andererseits resultieren." (Autorenreferat)"The Internet and its media (potentially) proceed to constitutive turnovers into the production, distribution and consumption of scientific knowledge. This article ascertains the condition and the possible determinants of (non)-using of online-journals through social scientists. A short layout of technical and structured power and problems will be presented as well as an overview of the actual qualitative online-journals. Especially, the difficulties of the German-speaking social researchers which resulted from this research will be discussed from partial non-compatibility of scientific offline-socialization to the peculiarities of online-communication." (author's abstract
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