19 research outputs found

    Agents enacting social roles: balancing formal structure and practical rationality in MAS design

    Full text link
    Der Soziologe Pierre Bourdieu zeigt die feine und häufig ignorierte Unterscheidung zwischen theoretischer Rationalität und der 'Logik der Praxis' auf. Diese Differenz, so die Annahme der Autoren, ist sowohl bei dem Versuch, menschliche Organisationen mit Robustheit und Flexibilität auszustatten, als auch bei jeder Bemühung, Informationssysteme auf der Basis von Mechanismen organisatorischer Koordination zu modellieren, zu berücksichtigen. Im INKA-Projekt, einem Bestandteil des deutschen Forschungsprogramms Sozionik, bildet diese Ansicht den Ausgangspunkt. Computergesteuerte Agenten, die sich selbst koordinieren und in einer Weise eigenständig agieren, ahmen im Prinzip menschliche Akteure in organisatorischen Umgebungen nach. Dabei müssen sie mit der Spannung zurechtkommen, die aus den formalen vorgegeben Beschreibungen der Organisation und den strukturierten Erwartungen, welche sich von den täglichen Interaktionen auf dem Level der Produktionsstätten ableiten, resultiert. In der Soziologie besteht eine Möglichkeit, diese Spannung in der Rollentheorie zu konzeptionieren, die auf verschiedene Formen der Darstellung von formalen Rollenbeschreibungen und praktischen Rollen ausgerichtet ist. Außerdem ist gemäß der Organisationstheorie und empirischen Untersuchungen bekannt, dass in der realen Welt die täglichen Aus- und Verhandlungen der Arbeitnehmer eine Form des Arbeitshandelns darstellen. Basierend auf diesen Betrachtungen orientiert sich das INKA-Projekt an zwei Hauptzielen: (1) Modellierung und Implementierung eines technischen Systems, in dem die Agenten fähig sind, sich auf der Basis von praktischen Rollen mittels Verhandlung selbständig zu koordinieren; (2) Entwicklung einer Annäherung an die Erforschung hybrider Sozialität, die bei dem Eintritt solcher Agenten in menschliche Organisationen entsteht. Die Ausführungen beginnen mit einer kurzen Diskussion der konzeptionellen Probleme, die auftreten, wenn Computerprogramme auf praktische Relationen oder auf soziologische Konzepte von praktischen Modalitäten der Interaktion, des Problemlösens und Planens zugeschnitten sind. Dies führt zu der Formulierung von drei generellen Herausforderungen innerhalb des Sozionik-Programms. Im Anschluss wird in einige Details der soziologisch basierten Schaffung von praktischen Rollen und aushandelnden Agenten eingeführt. Es folgt die Darstellung der Grundstruktur für die entsprechende MAS-Architektur. Dann werden zwei generelle Probleme behandelt, die bei dem derzeitigen Entwicklungsstand des vorgestellten Projekts und nach Ansicht der Autoren im gesamten Sozionik-Programm auftreten. Es wird ein integrierter Ansatz vorgeschlagen, der alle Aktivitäten in Sozionik-Systemen in einer systematischen Weise korreliert. Des Weiteren wird ein methodisches Instrument zur Erforschung der Hybridisierung präsentiert. Der Text schließt mit der Darstellung einiger konzeptioneller Erweiterungen und zukünftiger Arbeitsschritte. (ICGÜbers)Sociologist Pierre Bourdieu pointed out the subtle and often ignored difference between theoretical rationality and the 'logic of practice'. This difference, we will argue, has to be taken in account when trying to capture the robustness and flexibility of human organizations, and is especially important for any effort to model information systems on mechanisms of organizational coordination. In the INKA-project, part of the German Socionics program, we took this insight as our very starting point. Computational agents that 'act' and coordinate themselves in a way that at least mimics in principle human actors in organizational environments have to cope with the tension between the formal descriptions given by the organization at large and the structured expectations that derive from their daily interactions on the shop-floor level. In sociology one way of conceptualizing this tension is role theory, focusing on the different forms of enactment of formal role descriptions and practical roles. Furthermore, from organizational theory and empirical investigations we know that in the 'real world' daily negotiations by the employees themselves are one way of working around the incoherences of formal prescriptions, job descriptions and work schedules. Based on these considerations the INKA-project is oriented by two main objectives: To model and implement a technical system in which the agents are capable of coordinating themselves via negotiating on the basis of practical roles, and to develop an approach for the investigation of hybrid sociality that emerges if those agents are re-entered into human organizations. The contribution begins with a brief discussion of the conceptual problems that occur if computer programs are to be modeled on practical relations or on sociological concepts of practical modes of interaction, problem solving and planning; this leads us to the formulation of three general challenges within the Socionics program (2). In the next part we introduce in some detail our sociologically grounded modeling of practical roles and negotiating agents (3), and our framework for a corresponding MAS-architecture (4). Then we turn to two general issues, that came up at the present state of development in our project - and, as we assume, in the entire Socionics program. We propose an integrated approach that correlates all activities in Socionic systems development in a systematic way (5), and we present a methodological instrument for the investigation of hybridization (6). We conclude by sketching some conceptual extensions and further working steps (7)

    Sequenzen-Routinen-Positionen - von der Interaktion zur Struktur: Anlage und Ergebnisse des zweiten Interaktivitätsexperimentes des INKA-Projektes

    Full text link
    Der vorliegende Beitrag stellt den Ansatz und die empirischen Ergebnisse eines hochspezialisierten Forschungsprojektes vor, geht dabei allerdings einer sehr allgemeinen soziologischen Frage nach: der Frage, welche Zusammenhänge es zwischen Interaktionsereignissen und strukturellen Effekten gibt. Die Autoren gehen diese Frage nicht auf dem Wege einer abstrakten sozialtheoretischen Diskussion an, sondern stellen einen Weg zu ihrer Operationalisierung vor, und zwar über ein Bündel von methodischen Ansätzen, deren Kernbestandteil die Verwendung der formalen Netzwerkanalyse ist. Sie schildern, wie sich die betrachteten strukturellen Effekte als positionale Beziehungsmuster darstellen lassen und welche Auswertungs- und Interpretationsmöglichkeiten sich mit dieser Vorgehensweise eröffnen lassen. Darauf aufbauend wird an einigen Ergebnisse exemplarisch illustriert, wie sich diese strukturellen Effekte durch Hinzuziehen weiterer Methodiken auf zwei tiefer liegende Ebenen - die der Routinemuster und der Interaktionssequenzen - zurück verfolgen und damit bis zu einem gewissen Grade auch erklären lassen. (ICD2

    Die Modellierung praktischer Rollen für Verhandlungssysteme in Organisationen: wie die Komplexität von Multiagentensystemen durch Rollenkonzeptionen erhöht werden kann

    Full text link
    Das INKA-Projekt ist ein interdisziplinäres Unternehmen der Humboldt-Universität Berlin und der technischen Universität Berlin im DFG-Schwerpunktprogramm Sozionik. Der vorliegende Beitrag dokumentiert einen Zwischenstand der gemeinsamen Arbeit. Ziel des INKA-Projektes ist die Integration kooperationsfähiger Agenten in komplexe Organisationen. Dieses Modell ist ein erster Prototyp für die agentenbasierte Unterstützung der Personaleinsatzplanung im Großkrankenhaus. Bei der Personaleinsatzplanung handelt es sich um ein organisationales Koordinationsproblem von ganz typischer Komplexität. Die Dienstpläne des Personals werden für jede Station über einen längeren Zeitraum (normalerweise mehrere Monate) erstellt, und zwar von eigens beauftragten Management-Instanzen der Krankenhausverwaltung. Vor Ort, also auf den jeweiligen Stationen, findet dann ein reger Tausch von Dienstschichten statt, um die Dienstpläne an die konkreten Arbeitserfordernisse anzupassen, um Inkonsistenzen der Pläne zu korrigieren, aber auch um eine für die Freizeitpräferenzen des Personals besser geeignete Verteilung der Schichten zu erlangen. (ICA2

    Expression, regulation and function of phosphofructo-kinase/fructose-biphosphatases (PFKFBs) in glucocorticoid-induced apoptosis of acute lymphoblastic leukemia cells

    Get PDF
    <p>Abstract</p> <p>Background</p> <p>Glucocorticoids (GCs) cause apoptosis and cell cycle arrest in lymphoid cells and constitute a central component in the therapy of lymphoid malignancies, most notably childhood acute lymphoblastic leukemia (ALL). PFKFB2 (6-phosphofructo-2-kinase/fructose-2,6-biphosphatase-2), a kinase controlling glucose metabolism, was identified by us previously as a GC response gene in expression profiling analyses performed in children with ALL during initial systemic GC mono-therapy. Since deregulation of glucose metabolism has been implicated in apoptosis induction, this gene and its relatives, PFKFB1, 3, and 4, were further analyzed.</p> <p>Methods</p> <p>Gene expression analyses of isolated lymphoblasts were performed on Affymetrix HGU133 Plus 2.0 microarrays. GCRMA normalized microarray data were analyzed using R-Bioconductor packages version 2.5. Functional gene analyses of <it>PFKFB2-15A </it>and <it>-15B </it>isoforms were performed by conditional gene over-expression experiments in the GC-sensitive T-ALL model CCRF-CEM.</p> <p>Results</p> <p>Expression analyses in additional ALL children, non-leukemic individuals and leukemic cell lines confirmed frequent <it>PFKFB2 </it>induction by GC in most systems sensitive to GC-induced apoptosis, particularly T-ALL cells. The 3 other family members, in contrast, were either absent or only weakly expressed (<it>PFKFB1 </it>and <it>4</it>) or not induced by GC (<it>PFKFB3</it>). Conditional PFKFB2 over-expression in the CCRF-CEM T-ALL <it>in vitro </it>model revealed that its 2 splice variants (PFKFB2-15A and PFKFB2-15B) had no detectable effect on cell survival. Moreover, neither PFKFB2 splice variant significantly affected sensitivity to, or kinetics of, GC-induced apoptosis.</p> <p>Conclusions</p> <p>Our data suggest that, at least in the model system investigated, PFKFB2 is not an essential upstream regulator of the anti-leukemic effects of GC.</p

    Modellierung der praktischen Rolle in Verhandlungen mit einem erweiterten Verfahren des fallbasierten SchlieĂźens

    Full text link
    Der vorliegende Text beruht auf einem Vortrag, der auf dem Treffen des Schwerpunktprogramms "Sozionik" (SP1077) der Deutschen Forschungsgemeinschaft vom 20.-23. Juni 2002 in Seeon gehalten wurde. Die Autoren stellen die Bedeutung von Verhandlungen in Organisationen und deren Modellierung in einem Multiagentensystem dar, wobei exemplarisch die Organisation Krankenhaus betrachtet wird. Nach soziologischen Überlegungen zu einem Multiagentensystem in Bezug auf Verhandlungen wird die Modellierung und Berechnung von Verhandlung vorgestellt. Anschließend wird der Vorschlag, das Verfahren des fallbasierten Schließens (FBS) zu erweitern, erläutert. Dabei wird in einzelnen Unterkapiteln zuerst ein kurzer Überblick über das FBS gegeben und anschließend die konkrete Anwendung im interdisziplinären Forschungsprojekt "Integration kooperationsfähiger Agenten in komplexen Organisationen" (INKA) aufgezeigt. (ICI

    Methoden der Medienforschung

    No full text
    Möller R. Methoden der Medienforschung. In: Meister D, von Gross F, Sander U, eds. Enzyklopädie Erziehungswissenschaft Online. Weinheim, Basel: Juventa; 2013
    corecore