42 research outputs found
IntersektionalitÀt und GouvernementalitÀt: die Regierung von Prostitution in Luxemburg
Welche Machtlogiken wirken bei der Interpretation von Prostitution als Problem individueller moralischer FĂŒhrung einerseits und als gesamtgesellschaftliches, politisches Problem andererseits? Die Autorin verbindet zwei SchlĂŒsselkonzepte aktueller politischer und feministischer Theorie - IntersektionalitĂ€t und GouvernementalitĂ€t - mit der historischen Analyse der Problematisierung von Prostitution und ihren Regierungsweisen Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie zeigt empirisch auf, dass verschiedene gesellschaftliche Gruppen jeweils spezifisch moralisch regiert wurden und plĂ€diert fĂŒr ein politisches und prozessorientiertes VerstĂ€ndnis von IntersektionalitĂ€t, so dass differenzierte Mechanismen der MachtausĂŒbung erfassbar werden
IntersektionalitÀt und GouvernementalitÀt : Die Regierung von Prostitution in Luxemburg
Welche Machtlogiken wirken bei der Interpretation von Prostitution als Problem individueller moralischer FĂŒhrung einerseits und als gesamtgesellschaftliches, politisches Problem andererseits? Die Autorin verbindet zwei SchlĂŒsselkonzepte aktueller politischer und feministischer Theorie â IntersektionalitĂ€t und GouvernementalitĂ€t â mit der historischen Analyse der Problematisierung von Prostitution und ihren Regierungsweisen Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie zeigt empirisch auf, dass verschiedene gesellschaftliche Gruppen jeweils spezifisch moralisch regiert wurden und plĂ€diert fĂŒr ein politisches und prozessorientiertes VerstĂ€ndnis von IntersektionalitĂ€t, so dass differenzierte Mechanismen der MachtausĂŒbung erfassbar werden
Practices of expulsion and moral discourse in Luxembourg. Prostitution as a threat to public order and safety according to the records of the grand-ducal administrative bodies (1880-1940)
Disciplinary and regulatory governmental proceedings intersect, for instance when disciplinary rules and judiciary norms operate on the basis of suspicion and there-fore just happen to disenfranchise certain groups of people. The case study of Luxembourgâs practice of expulsion before the Second World War offers insights into the administration of âundesirable foreignersâ which was based on identifying women who supposedly infringed bourgeois moral gender order. Women from abroad of dubious reputation could become a double threat to bourgeois norms and values. Based on extensive research on archival funds, this article seeks to shed light on the intersecting quality of gendering foreigners and ethnicizing prostitutes in a self-reinforcing bureaucratic procedure leading to deportation
Das Politisierungsparadox: Warum der Rechtspopulismus nicht gegen Entpolitisierung und Ungleichheit hilft
Der Beitrag kritisiert die bei linken Autorinnen und Autoren beliebte These, der zufolge der Rechtspopulismus trotz seiner problematischen ZĂŒge den politischen Möglichkeitsraum erweitere, indem er einen entpolitisierten Liberalismus ĂŒberwinde und soziale Ungleichheit wieder auf die Agenda setze. Die im Beitrag vertretene Gegenthese lautet, dass der Rechtspopulismus selbst konstitutiv eine spezifische Form der Entpolitisierung und der Naturalisierung von Ungleichheit darstellt. Eine wichtige Dimension dieser Naturalisierung von Ungleichheit stellen die gesellschaftlichen GeschlechterverhĂ€ltnisse dar. Die Angriffe auf die Demokratisierung der GeschlechterverhĂ€ltnisse durch den Rechtspopulismus sind keine zufĂ€lligen Verirrungen, die dem PhĂ€nomen Ă€uĂerlich wĂ€ren. Vielmehr offenbart gerade die antifeministische Obsession, dass es dem Rechtspopulismus nicht darum geht, gesellschaftliche VerhĂ€ltnisse zu politisieren, sondern darum, sie in autoritĂ€rer Weise zu stabilisieren. Um den Doppelcharakter zu fassen, der darin liegt, dass der Populismus zwar quantitativ durchaus fĂŒr eine Mobilisierung vormals politikverdrossener Milieus sorgt, qualitativ aber maĂgeblich die Entpolitisierung des Zusammenlebens betreibt, wird der Begriff des Politisierungsparadoxes eingefĂŒhrt.In this article, we criticize the idea put forward by many left-wing theorists, according to which right-wing populism, despite having wrong political ideals, helps to repoliticize inequalities and to bring back class issues onto the political agenda. We argue instead that right-wing populism itself constitutes a specific form of depoliticization and naturalization of social inequalities. To substantiate this claim, the article examines the attacks mounted by right-wing populists against the democratization of gender relations. The obsession of right-wing movements and parties with an antifeminist political agenda clearly reveals that right-wing populism is not working towards a real politicization of inequalities but rather an authoritarian stabilization of social relations