173 research outputs found
Nutzerzentrierte Gestaltung für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung
Ein grosser Bevölkerungsanteil lebt mit einer kognitiven Beeinträchtigung. Die betroffenen Personen begegnen aufgrund ihrer funktionalen Einschränkungen bei der Nutzung von Informationstechnologien Herausforderungen, die sie gegebenenfalls an der gesellschaftlichen Partizipation hindern. Eine Berücksichtigung dieser Nutzergruppe bei der Technologiegestaltung und -entwicklung ist deshalb zwingend notwendig, findet jedoch in der Praxis kaum statt. Etablierte Methoden der nutzerzentrierten Gestaltung zielen auf Menschen mit durchschnittlichen Eigenschaften ab. Einige Studien und Projekte wurden bereits durchgeführt, jedoch fehlt es an einem strukturierten Überblick sowie an Ansätzen, wie die nutzerzentrierte Gestaltung für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung eingesetzt und adaptiert werden kann.
Die Ergebnisse der Analyse der Projekte und Studien des Fachbereichs sind ernüchternd. Zwar ziehen einige Studien Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung explizit in den Designprozess mit ein, doch wird kaum über das Vorgehen oder nötige Anpassungen reflektiert. Durch die Vielfalt der Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung können zwar einige Empfehlungen für die Einbeziehung formuliert werden, diese zu generalisieren und auf andere Projekte zu übertragen, stellt jedoch eine Herausforderung dar. Daher wird ein standardisiertes Framework für das Teilen von Erkenntnissen aus durchgeführten Projekten gefordert. Es müssen geeignete Methoden gefunden werden, wenn kognitiv beeinträchtige Menschen miteinbezogen werden sollen – insbesondere dann, wenn zusätzlich weitere Nutzergruppen mit abweichender Beeinträchtigung involviert sind. Die Problematik hängt jedoch nicht nur von der Forschung ab und so bleibt in Zukunft die Übertragung der Erkenntnisse in die Praxis eine der grössten Herausforderungen
"Das süße Gefühl des Mitleids": Schmerz und Stellvertretung
"Schmerz, Krankheit, Behinderung und Leiden scheinen ohne Begleitung von Mitleid und Stellvertretung nicht vorstellbar. Schmerz ist leichter fassbar als Leiden, aber er gilt als ebenso unergründlich. Sind demnach Mitleid und Stellvertretung als Folgereaktionen diffus, unsicher, sogar unmöglich? Liegen sowohl die Gewissheit wie die Problematik des Mitleids und der Stellvertretung in deren mangelnden oder agilen Rechtfertigung? Bezug nehmend auf Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), Adam Smith (1723-1790) und Edmund Burke (1729-1797) versucht der Autor, diesen Fragen eine problem- und ideengeschichtliche Form zu geben." (Autorenreferat)"Pain, disease, disability and suffering seem hard to imagine without pity and representation. While pain is easier to grasp than suffering, it is still as incomprehensible. Are pity and representation therefore diffuse, uncertain, maybe even impossible? Or do the certainty and difficulty of pain and representation just lack a proper justification? Taking into account the history of ideas the author tries to answer these questions referring to Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), Adam Smith (1723-1790) and Edmund Burke (1729-1797)." (author's abstract
Digitale Medien im Wandel der Bildungskultur - neues Lernen als Chance
Neue Lernformen wie selbstreguliertes Lernen und Lerntechnologien wie die Einbindung online-gestützter Videos werden im didaktischen Diskurs mit der Entwicklung einer neuen Lernkultur in Verbindung gebracht. Diese Arbeit wirft einen theoretisch fundierten Blick auf den Forschungsstand zum Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre und den dadurch entstehenden vielfältigen Möglichkeiten der Gestaltung innovativer Lernszenarien. Digitale Medien unterstützen unter anderem den flexiblen Ablauf individueller Lernprozesse, erleichtern die Einbindung neuer Lernformen in formale Bildungsangebote und fördern selbstreguliertes Lernen. Hierfür sind allerdings neben dem Nutzen auch gewisse Hemmnisse zu berücksichtigen. Um das Potential digitaler Medien optimal zu nutzen, muss ein tiefgreifender Wandel der Bildungskultur stattfinden.
24.04.2014 | Beat Mürner & Laura Polexe (Olten
Adaption von etablierten Qualitätssicherungsmethoden in der Programmierung von Low-Code und No-Code-Anwendungen : Fokus Quellcode-Analyse, Performance-Analyse und Testing mit dem modellbasierten Low-Code und No-Code-Framework Posity
Low-Code und No-Code (LCNC) ist ein neuer, schnellwachsender Ansatz zur Entwicklung von Software-Anwendungen. Der Ansatz von LCNC schliesst die Lücke zwischen IT und Business und ermöglicht nicht-technischen Fachexperten, sich aktiv am Entwicklungsprozess zu beteiligen und komplette Anwendungen zu erstellen. Die Entwicklungsumgebungen verbergen komplexe Abläufe vor den Programmierenden, indem sie vorgefertigte Softwarebausteine im Baukastenformat anbieten. Mit LCNC werden neue Konzepte und Eigenschaften eingeführt. Allerdings ist in der Wissenschaft noch nicht viel zu Herausforderungen und Methoden der Qualitätssicherung in der Programmierung von LCNC-Anwendungen untersucht worden. Diese Forschungslücke motiviert diese Arbeit dazu, ausgewählte Qualitätssicherungsmethoden aus der traditionellen Softwareentwicklung (Performance-Analyse, Quellcode-Analyse und Testing) auf deren Eignung zur Qualitätssicherung für LCNC zu prüfen.
Initial wird in dieser Arbeit die Wissensbasis der Forschung durch eine Literaturrecherche analysiert und die Probleme und Anforderungen der Anwendungsdomäne anhand der Durchführung einer Fokus-Gruppe mit Vertretern aus der Praxis und der Forschung identifiziert. Basierend auf dem Stand der Forschung und den identifizierten Anforderungen wird für die Performance-Analyse und die Quellcode-Analyse je ein Software-Artefakt entwickelt und für das Testing werden zwei konzeptionelle Artefakte für unterschiedliche Testverfahren, im Kontext der kommerziellen LCNC-Entwicklungsplattform Posity, als Stellvertreter der LCNC-Plattformen, erstellt. Das Resultat beurteilt die erstellten Artefakte anhand der, in der Analyse, ermittelten Erfolgskriterien, bewertet die Eignung der untersuchten Methoden in der Anwendung für LCNC-Programmierung und formuliert Handlungsempfehlungen für Praxis und Forschung.
Die Validierung aller drei untersuchten Qualitätssicherungsmethoden (Performance-Analyse, Quellcode-Analyse und Testing) haben ergeben, dass eine Verwendung für LCNC-Programmierung einerseits möglich ist und andererseits aus den Analyse- und Test-Resultaten qualitätssichernde Massnahmen abgeleitet werden könnten.
Die Allgemeingültigkeit der Ergebnisse sind insofern limitiert, als dass sie im Kontext von nur einer Plattform, stellvertretend für alle LCNC-Plattformen, validiert worden sind. Die Erkenntnisse lassen jedoch folgende generalisierbare Schlussfolgerung zu. Um eine Analyse, auf eine in LCNC-Code erstellten Anwendung, ausführen zu können, ist es unumgänglich, dass die Plattformhersteller entsprechende Werkzeuge anbieten und dass sich das Ergebnis einer Analyse auf der gleichen Abstraktionsstufe befindet, wie der «Code» selbst. Nur so kann der Entwickler Analysen und Tests erstellen, die Resultate einordnen und entsprechende Massnahmen ergreifen, ohne dass tiefergehende Programmierkenntnisse notwendig sind. Die Vielfalt der Plattformen und das Fehlen von Standards, hat zur Folge, dass jeder Hersteller eine eigene Lösung für die Integration dieser Techniken bauen muss.
Quantitative Performance-Messgrössen, wie die Ausführungszeit, konnten in verschiedenen Bereichen einer LCNC-Anwendung erfasst werden. Das Identifizieren von Performance-Problemen bedingt eine geeignete Visualisierung. Die in der Softwareentwicklung bekannte Darstellungsform Call-Tree wurde dafür als äusserst geeignet beurteilt. Ein Anknüpfungspunkt für weitere Forschung wäre die Untersuchung von Methoden oder Verfahren, die für Performance-Probleme Lösungsvorschläge bieten, oder diese sogar automatisiert beheben könnten.
Für die Quell-Codeanalyse im Speziellen, ist die Eignung der Methode wesentlich von den zur Verfügung stehenden Regeln und Metriken abhängig. In dieser Arbeit wurden ausgewählte Regeln, aus der traditionellen Programmierung, untersucht und implementiert. Einen ausgereiften und allgemeingültigen Satz an Regeln gibt es bis anhin nicht und ist Gegenstand weiterer Forschungsarbeit.
Durch Testen können völlig unerwartete Fehler aufgedeckt werden, die nur durch das Ausführen der Programme erkennbar werden. Deshalb ist das Testing eine wichtige Methode zur Qualitätssicherung. Die Arbeit analysiert spezifikationsorientierte und diversifizierende Testverfahren, als zwei verbreitete Testtechniken. Beide Testverfahren wurden als gleichermassen geeignet für den Einsatz in der LCNC-Programmierung validiert. Die Ergebnisse dieser Forschung können als Grundlage für die Implementierung der Qualitätssicherungsmethoden für andere Plattform-Hersteller und als Leitfaden für die Unter-suchung und Entwicklung weiterer Methoden für die Forschung verwendet werden
Einsatz kognitiver Assessments auf der Intensivstation : eine Auswahl an evidenzbasierten Assessments zur Evaluation der basalen kognitiven Leistungen
Einleitung: Um Interventionen auf der Intensivstation (IPS) zielführend gestalten zu können, wird eine Einschätzung des kognitiven Zustands vorausgesetzt. In der Praxis fehlt eine Übersicht evidenzbasierter Assessments.
Ziel: Das Ziel der Bachelorarbeit ist es, die Ergotherapeut:innen auf der IPS bei der Auswahl von evidenzbasierten Assessments zu unterstützen, um die basale kognitive Leistung eines/r Patient:in zu beurteilen. Fragestellung: «Zu welchen Assessments zur Befunderhebung der basalen kognitiven Leistung gibt es Evidenz für die Durchführung auf der Intensivstation?»
Methode: Die Assessmentselektion basierte auf E-Mail-Kontakten mit schweizerischen Intensivstationen und einer ersten Literatursichtung. Anhand eines Systematic Search and Reviews wurden diese Assessments auf ihre Evidenz auf der IPS untersucht.
Ergebnisse: Zu den Assessments Glasgow Coma Score (GCS), Coma Recovery Scale – Revised (CRS-R), Wessex Head Injury Matrix (WHIM) und Richmond Agitation and Sedation Scale (RASS) wurden Studien zur Anwendung auf der IPS gefunden. Der CRS-R weist die besten Gütekriterien auf. Darauf folgen der GCS und der RASS. Der WHIM hat die schlechteste Güte.
Schlussfolgerungen: Diese Bachelorarbeit liefert den Ergotherapeut:innen in der Praxis Informationen über die Evidenz der vier Assessments GCS, RASS, CRS-R und WHIM. Eine Auswahl anhand der Indikation der Assessmentdurchführung kann darauf aufgebaut werden
Universeller Wireless-Empfänger auf dem Smartphone
Die Idee hinter dem Konzept Software-Defined-Radio ist es, den analogen Teil der Architektur von Hochfrequenz-Sendern und -Empfängern simpel und flexibel zu halten. Dies ermöglicht es die Signalverarbeitung grösstenteils digital durchzuführen. Eine digitale Verarbeitung der Signale ermöglicht es, verschiedene Sender oder Empfänger in einem Gerät unterzubringen, ohne dass zusätzliche Hardware vonnöten ist. SDR finden sich in den verschiedensten Anwendungsbereichen der drahtlosen Kommunikation wieder. Beispielsweise in der militärischen Übermittlung funktionieren viele Kommunikationsmittel nach dem Prinzip eines SDR. Im Bereich des Amateur-Funk werden ebenfalls viele SDRSender und -Empfänger verwendet, häufig werden dafür RTL-SDR-USB-Dongle eingesetzt. Die digitale Signalverarbeitung der RTL-SDR findet in den meisten Fällen auf einem Computer statt.
Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, diese digitale Signalverarbeitung mit einem Android- Smartphone zu bewerkstelligen. Dafür findet in einem ersten Schritt die Einarbeitung in die Prinzipien von SDR sowie in die Android-Appentwicklung statt. In einem zweiten Schritt wird eine Spectrum-Analyzer-App entwickelt, welche die Daten des RTL-SDR verarbeitet. In einem dritten Schritt werden Empfänger für die analogen Modulationsverfahren Amplitudenmodulation und Frequenzmodulation implementiert. In einem vierten Schritt wird ein Empfänger für die Demodulation der Radio-Data-System Daten realisiert. Zum Schluss werden die verschiedenen Funktionen der App in einem Interface untergebracht. Anhand von Messungen konnte gezeigt werden, dass alle implementierten Empfänger zuverlässig funktionieren. Somit stellt die entwickelte App eine solide Alternative zur Signalverarbeitung am Computer dar.The idea behind the Software Defined Radio concept is to keep the analog part of the architecture of radio frequency transmitters and receivers simple and flexible. This makes it possible to perform most of the signal processing digitally. Digital processing of the signals makes it possible to accommodate different transmitters or receivers in one device without the need for additional hardware. SDR can be found in a wide variety of wireless communication applications. In military communications, for example, many means of communication operate on the principle of an SDR. In the field of amateur radio, many SDR transmitters and receivers are also used, often RTL-SDR-USB dongles are used for this purpose. In most cases, the digital signal processing of the RTL-SDR takes place on a computer.
The goal of this bachelor thesis is to accomplish this digital signal processing with an Android smartphone. For this purpose, the first step is the familiarization with the principles of SDR as well as Android app development. In a second step, a spectrum analyzer app is developed which processes the data from the RTL-SDR. In a third step, receivers for the analog modulation methods amplitude modulation and frequency modulation are implemented. In a fourth step, a receiver for the demodulation of the Radio-Data-System data is implemented. Finally, the various functions of the app are integrated into one interface.
Based on measurements, it could be shown that all implemented receivers work reliably. Thus, the developed app represents a solid alternative to signal processing on the computer
Altered Resting-State Networks in Adolescent Non-Suicidal Self-Injury – A Graph Theory Analysis
Non-suicidal self-injury (NSSI) is a highly prevalent transdiagnostic symptom and risk marker for mental health problems among adolescents. Research on the neurobiological mechanisms underlying NSSI is needed to clarify the neural correlates associated with the behavior. We examined resting-state-functional-connectivity (RSFC) in n = 33 female adolescents aged 12-17 years engaging in NSSI, and n = 29 age-matched healthy controls using graph theory. Mixed linear models were evaluated with the Bayes Factor (BF) to determine group differences on global and regional network measures and associations between network measures and clinical characteristics in patients. Adolescents engaging in NSSI demonstrated longer average characteristic path lengths and a smaller number of weighted hubs globally. Regional measures indicated lower efficiency and worse integration in (orbito)frontal regions and higher weighted coreness in the pericalcarine gyrus. In patients, higher orbitofrontal weighted local efficiency was associated with NSSI during the past month while lower pericalcarine nodal efficiency was associated with suicidal thoughts in the past year. Higher right but lower left pericalcarine weighted hubness was associated with more suicide attempts during the past year. Using a graph-based technique to identify functional connectivity networks, this study adds to the growing understanding of the neurobiology of NSSI
Das Bildnis eines behinderten Mannes: kulturgeschichtliche Studie zu Behinderung und ihre Aktualität
Ansatzpunkt der Bildanalyse ist die These, dass die meisten Menschen ihre Umgangsweisen gegenüber Menschen mit Behinderung an Bildern und Vorstellungskonventionen ausrichten. Zunächst wird das Bildnis eines behinderten Mannes vorgestellt, das aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt. Für das Bildverständnis sind hauptsächlich die kultur- geschichtlichen und (kunst-)historischen Bedingungen entscheidend, aber auch die Klärung dessen, was es heute bedeuten könnte. Es folgen Bemerkungen zum medizinischen Blick und zur Perspektivität. Ein weiterer Teil nimmt darauf Bezug, dass Bilder auf Anschaulichkeit beruhen, was besonderes Gewicht im pädagogisch-didaktischen und medialen Bereich hat. Bilder oder Bildnisse, die beispielsweise im Museum öffentlich gezeigt oder in Fachbüchern und Zeitungen publiziert werden, sind eingebunden in Ausdrucksweisen und Instanzen, die analog den sprachlichen Studien zu Behinderung (Disability Studies) entschlüsselt werden können
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