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Arbeit zwischen realer Tarifpolitik und utopischem Sozialismus
Sammelrezension zu: 1) Clemens Höpfner, Hagen Lesch, Helena Schneider, Sandra Vogel: Tarifautonomie und Tarifgeltung: zur Legitimation und Legitimität der Tarifautonomie im Wandel der Zeit. Herausgegeben von Gesamtmetall. Berlin: Duncker und Humblot 2021. 2) Norbert Fröhler, Thilo Fehmel: Tarifsozialpolitik - Ursachen, Ausmaß und Folgen der Vertariflichung sozialer Sicherheit. Wiesbaden: Springer VS 2021. 3) Dieter Krüger: Das Stinnes-Legien-Abkommen 1918-1924: Voraussetzung, Entstehung, Umsetzung und Bedeutung. Berlin: Duncker und Humblot 2018. 4) Frank Becker: "Menschenökonomie" - Arbeitswissen und Arbeitspraktiken in Deutschland. Frankfurt am Main: Campus Verlag 2021. 5) Alex Demirović (Hrsg.): Wirtschaftsdemokratie neu denken. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot 2018. 6) Frank Deppe: Sozialismus: Geburt und Aufschwung - Widersprüche und Niedergang - Perspektiven. Hamburg: VSA 2021. 7) Klaus Dörre: Die Utopie des Sozialismus: Kompass für eine Nachhaltigkeitsrevolution. Berlin: Matthes & Seitz 2021
Auf dem Prüfstand: Das deutsche Modell der industriellen Beziehungen
"Ist vom "deutschen Modell" der industriellen Beziehungen die Rede, bleibt oft
ungeklärt, auf welches Referenzmodell Bezug genommen wird. Nachstehender Beitrag
setzt es mit dem dualen System der Interessenvertretung gleich und identifiziert
als dessen primäre Strukturmerkmale Dualität, Intermediarität, Verrechtlichung,
Zentralisierung und Repräsentativität. Argumentiert wird, daß in den vergangenen
vier Jahrzehnten weniger die Strukturen des dualen Systems als seine Rezeption
durch die Sozialwissenschaften dem Wandel unterworfen waren; aber daß es heute,
nachdem auch die früheren Kritiker seine Vorzüge anerkannt haben, unter starkem
Veränderungsdruck steht, der sich in Tendenzen zur Dezentralisierung und Flexibilisierung
der Tarifpolitik einerseits und neuen Formen direkter Partizipation andererseits
manifestiert." (Autorenreferat)"In discussion about the German model of industrial relations, it often remains
unclear which model is referred to. In the following article it is identified as the dual
system of interest representation with its characteristic structural features of duality,
intermediation, juridification, centralization and representation. The author argues
that in the past four decades the perception of the dual system by the social sciences
has changed more than the structure of the system itself. However, today, after the
former critics have accepted its advantages, it is under strong pressure for change to
manifest in the tendencies towards decentralization and flexibilization of sectoral
bargaining on the one hand and in new forms of direct participation on the other." (author's abstract
Klassen-Auseinander-Setzungen: Lesarten über die Arbeitskonflikte der siebziger Jahre und Mutmaßungen über die Zukunft der Gewerkschaften
Wer heute (Ende 1983)- nach zehnjähriger Erfahrung mit einer neuen Weltwirtschaftskrise und mit Massenarbeitslosigkeit, deren Ausmaß in den sechziger Jahren für gesellschaftlich untragbar gehalten wurde, in Erwartung einer großen sozialpolitischen Auseinandersetzung um die 35-Stunden-Woche, nach einer halben Dekade relativ sozialen Friedens (der letzte große gewerkschaftliche Streik, übrigens ebenfalls um die 35-Stunden-Woche, fand um die Jahreswende 1978/79 statt)- eine politische Bilanz der gewerkschaftlichen Entwicklung der letzten 15 Jahre und ihrer Rezeption durch die Linke zu ziehen versucht und - damit nicht genug- dem noch seine Spekulationen über die Zukunftsperspektiven der Gewerkschaften in den achtziger und neunziger Jahren anfügt, der darf hoffentlich mit Nachsicht für seine möglichen Fehlurteile und Fehlprognosen rechnen
Kritik und Weiterführung institutionalistischer Theorieansätze in der Arbeits- und Industriesoziologie
In dem Beitrag werden zwei der am häufigsten rezipierten Ansätze des neueren Institutionalismus, der soziologische und ökonomische Neo-Institutionalismus, mit ihren wichtigsten Aussagen vorgestellt und kritisiert (Abschnitte I u. II). Die Kritik dieser von Arbeits- und Industriesoziologen zur theoretischen Erklärung von Institutionen vorwiegend herangezogenen Ansätze ist Ausgangspunkt zur Elaboration eines eigenen Ansatzes: eines 'erweiterten (akteurzentrierten) Institutionalismus'. Er verknüpft handlungstheoretische mit strukturalistischen Erklärungen (III). Abschließend wird an einem Fallbeispiel (der Entstehung und Entwicklung der für die deutschen industriellen Beziehungen folgenreichen Institution der paritätischen Unternehmensmitbestimmung in der Montanindustrie) die Erklärungskraft des vorgestellten Theoriegerüsts demonstriert (IV).The paper discusses two dominant models of institutionalism, sociological and eco-nomic neo-institutionalism, with a critical view on their shortcomings (sections I and II). The criticism of these - by industrial sociologists mostly favored - approaches is succeeded by an elaboration of a new approach, called 'extended (actor-centered) institutionalism'. It brings together two theoretical threads to analyzing action and structure as linked processes (III). Finally, a case study on the genesis and the socio-political effects of co-determination in the coal and steel industry is added. It shall serve to demonstrate the explanatory capability of the frame of reference outlined before (IV).The paper discusses two dominant models of institutionalism, sociological and eco-nomic neo-institutionalism, with a critical view on their shortcomings (sections I and II). The criticism of these - by industrial sociologists mostly favored - approaches is succeeded by an elaboration of a new approach, called 'extended (actor-centered) institutionalism'. It brings together two theoretical threads to analyzing action and structure as linked processes (III). Finally, a case study on the genesis and the socio-political effects of co-determination in the coal and steel industry is added. It shall serve to demonstrate the explanatory capability of the frame of reference outlined before (IV)
Theorien Industrieller Beziehungen
"In diesem Beitrag werden die vorliegenden theoretischen Erklärungsansätze zum Gegenstandsbereich der Industriellen Beziehungen kritisch gesichtet. Ausgehend von Dunlops Systemtheorie werden marxistische Theorien, institutionalistische Ansätze, Handlungstheorien und ökonomische Ansätze vorgestellt und nach ihren Anwendungsbereichen und spezifischen Leistungen für die wissenschaftliche Erklärung befragt. Im Anschluß daran wird ein eigener theoretischer Leitfaden vorgestellt, der seinem Selbstverständnis nach als erweiterter und akteursbezogener institutionalistischer Ansatz zu verstehen ist. Mit ihm werden verschiedene Teiltheorien des Insitutionalismus und der Handlungstheorie integriert. Seine drei Bausteine sind: (1) die historisch-genetische Analyse, (2) das Arenen-Konzept, (3) das Aushandlungs-Konzept." (Autorenreferat, IAB-Doku
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