6 research outputs found

    Humorale ImmunitÀt und ImmunogenitÀt der Pneumokokken-Impfung bei TrÀgern von Cochlea-Implantaten

    Get PDF
    Louis Pasteur entdeckte 1880 Streptococcus pneumoniae, die sogenannten Pneumokokken. Mehr als 90 antigenetisch verschiedene Serotypen mit unterschiedlichen Virulenzeigenschaften bzw. Antigenen werden aufgrund der Feinstruktur der Polysaccharidkapsel unterschieden. Ca. 20 Serotypen sind fĂŒr 85 % bis 90 % der Erkrankungen in den USA und Europa verantwortlich. Jedes Jahr treten bei Kindern etwa vier bis fĂŒnf Millionen TodesfĂ€lle weltweit auf, die durch Pneumokokken-Pneumonien verursacht wurden. Die LetalitĂ€t liegt bei Kindern bei 5 % bis 10 %, bei Ă€lteren Menschen bis 20 % und bei Erwachsenen mit bestimmten Risikofaktoren bei bis zu 80 %. Die Erkrankungen treten hauptsĂ€chlich auf bei immunologisch unreifen jungen Kindern, die noch keine Antikörper gegen reine Polysaccharidantigene bilden können, sowie bei Erwachsenen ĂŒber 65 Jahre, da das immunologische GedĂ€chtnis nachlĂ€sst. Besonders gefĂ€hrdet sind auch immundefiziente Menschen, wie bei onkologischen Patienten gezeigt werden konnte. Pneumokokken können Schleimhautinfektionen wie Otitis media oder Sinusitis acuta hervorrufen. 30 % bis 40 % aller Otitiden sind bakterieller Genese, davon sind rund 50 % bis 60 % auf Pneumokokken zurĂŒckzufĂŒhren. Zu den invasiven Infektionen zĂ€hlen neben der Pneumonie vor allem die Sepsis und die Meningitis. Neben Meningokokken sind die Pneumokokken die hĂ€ufigsten Erreger der akuten bakteriellen Meningitis. Daran versterben im Erwachsenenalter bis zu 30 %, im Kindesalter betrĂ€gt die LetalitĂ€t ungefĂ€hr 8 %. Epidemiologisch stellt der Mensch das Reservoir fĂŒr Pneumokokken-Erkrankungen dar; 40 % bis 70 % der Population sind KeimtrĂ€ger im oberen Respirationstrakt. Bereits im Kleinkindesalter kommt es meist zur ersten Besiedlung des Nasopharynx. Aus der subklinischen Kolonisation wird z.B. im Rahmen einer Virusinfektion mit SchĂ€digung der Schleimhautbarriere eine mukosale oder invasive Erkrankung. Eine Impfung gegen Pneumokokken ist seit 1983 mit dem 23-valenten Polysaccharidimpfstoff (PPV-23) möglich, seit 2001 auch fĂŒr Kinder unter zwei Jahren mit dem 7-valenten Konjugatimpfstoff (PCV-7). Bei letzterem ist an das Polysaccharid ein ProteinmolekĂŒl gebunden, welches die ImmunogenitĂ€t bei Kleinkindern extrem erhöht. Bereits in den ersten zwei Jahren hat dieser Impfstoff in den USA zu einem deutlichen RĂŒckgang invasiver Pneumokokken-Erkrankungen gefĂŒhrt. Innerhalb der letzten Jahrzehnte wurde weltweit mehr als 60.000 hörrestigen Kindern und Erwachsenen mit Hilfe von Cochlea-Implantaten (CI) eine soziale Integration ermöglicht. Seit 2002 haben verschiedene Gesundheits-Überwachungsbehörden plötzlich ein gehĂ€uftes Auftreten bakterieller Meningitiden bei CI-TrĂ€gern festgestellt. Die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration) berichtete von 87 MeningitisfĂ€llen bei CI-TrĂ€gern, darunter 17 FĂ€lle in Europa. Am hĂ€ufigsten trat die Meningitis bei Kindern unter sieben Jahren auf; bis Mai 2003 wurden insgesamt 118 FĂ€lle erfasst mit weltweit insgesamt 17 TodesfĂ€llen. Die CDC (Centers for Disease Control and Prevention) untersuchten daraufhin 4.264 US-amerikanische Kinder unter sechs Jahren, denen zwischen 01/1997 und 08/2002 ein CI implantiert wurde. Die errechnete Inzidenz der Post-Implantationsmeningitis war mit 138,2/100.000 Personenjahre um mehr als 30-fach erhöht im Vergleich zur Referenzpopulation. Weitere Risikofaktoren waren SchĂ€delfehlbildungen, Liquorfisteln und die Verwendung eines CIs mit Positionierer. Bei 62 % wurde S. pneumoniae und bei 21 % Haemophilus influenzae als infektiöses Agens identifiziert, welche beide auch Otitiden verursachen. Zum Zeitpunkt unserer Untersuchung gab es nur Impfempfehlungen fĂŒr Pneumokokken in Form von Indikationsimpfungen bei Risikogruppen. Dies ist die erste systematische Studie zur humoralen ImmunitĂ€t und ImmunogenitĂ€t von Pneumokokken-Impfungen bei CI-TrĂ€gern. Wegen der infektionsepidemiologischen Dringlichkeit der bei CITrĂ€gern vermehrt aufgetretenen, teils letal verlaufenden Infektionen ergaben sich fĂŒr uns folgende Fragestellungen: ‱ Sind Cochlea-Implantat-TrĂ€ger, die bereits eine Meningitis hatten, immunologisch schwach bzw. reagieren sie auf eine routinemĂ€ĂŸige Impfung nur unzureichend? ‱ Sind Cochlea-Implantat-TrĂ€ger, die Innenohrmalformationen und/oder Liquorfisteln haben, immunologisch schwach? ‱ Gibt es Unterschiede in der ImmunogenitĂ€t des Polysaccharid- bzw. Konjugatimpfstoffes je nach Alter der Cochlea-Implantat-TrĂ€ger? ‱ Gibt es Unterschiede in der ImmunogenitĂ€t des Polysaccharid- bzw. Konjugatimpfstoffes abhĂ€ngig von der Ursache des Gehörverlustes? ‱ Ist in der Altersgruppe der zwei- bis fĂŒnfjĂ€hrigen Kinder der empfohlene Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff ausreichend immunogen

    Konsensusstatement "Praktische Fertigkeiten im Medizinstudium" – ein Positionspapier des GMA-Ausschusses fĂŒr praktische Fertigkeiten

    Get PDF
    Einleitung: Angestoßen durch die Änderung der Approbationsordnung haben die berufspraktischen Kompetenzen in Deutschland eine höhere PrioritĂ€t erhalten und werden in den medizinischen FakultĂ€ten deswegen vermehrt vermittelt. Dadurch entstand die Notwendigkeit, den Prozess mehr und mehr zu standardisieren. Auf Initiative der deutschsprachigen Skills Labs wurde der GMA-Ausschuss fĂŒr praktische Fertigkeiten gegrĂŒndet, der einen kompetenzbasierten Lernzielkatalog entwickelte, dessen Entstehung und Struktur hier beschrieben wird. Ziel des Kataloges ist es, die praktischen Fertigkeiten im Medizinstudium zu definieren und damit den FakultĂ€ten eine rationale Planungsgrundlage fĂŒr die zur Vermittlung praktischer Fertigkeiten notwendigen Ressourcen zu geben. Methodik: Aufbauend auf schon vorhandenen deutschsprachigen Lernzielkatalogen wurde mittels einem mehrfach iterativem Kondensationsprozesses, der der Erarbeitung von S1-Leitlinien entspricht, vorgegangen, um eine breite fachliche und politische AbstĂŒtzung zu erhalten. Ergebnisse: Es wurden 289 verschiedene praktische Lernziele identifiziert, die zwölf verschiedenen Organsystemen, drei Grenzbereichen zu anderen Kompetenzbereichen und einem Bereich mit organsystemĂŒbergreifenden Fertigkeiten zugeordnet. Sie wurden drei verschiedenen zeitlichen und drei verschiedenen Tiefendimensionen zugeordnet und mit dem Schweizer und dem Österreichischem Pendant abgeglichen. Diskussion: Das vorliegende Konsensusstatement kann den deutschen FakultĂ€ten eine Grundlage zur Planung der Vermittlung praktischer Fertigkeiten bieten und bildet einen wichtigen Schritt zu einem nationalen Standard medizinischer Lernziele. Blick in die Zukunft: Das Konsensusstatement soll einen formativen Effekt auf die medizinischen FakultĂ€ten haben, ihre praktischen Unterrichtsinhalte entsprechend zu vermitteln und die Ressourcen danach zu planen

    Possibilities and limits of questionaire based soft skills evaluation as admission criteria for medical schools

    Get PDF
    Mit der Neuregelung der Studienplatzverteilung von 2005 haben die UniversitĂ€ten in Deutschland die Möglichkeit, bis zu 60% der StudienplĂ€tze nach universitĂ€tseigenen Kriterien zu vergeben. Implizit wird vom Gesetzgeber und der öffentlichen Meinung gefordert, nicht-leistungsbezogene Kriterien und Persönlichkeitsmerkmale verstĂ€rkt zur Bewerberauswahl einzusetzen (Motivation, Identifikation, Vermeidung von Fehlvorstellungen). Da in Anbetracht der Bewerberzahlen mĂŒndliche AuswahlgesprĂ€che als ungeeignet erscheinen, wurde vom Fachbereich Medizin der Johann Wolfgang Goethe UniversitĂ€t ein Fragebogen entworfen, um nichtschulische Leistungen zu erfassen. Dieser Fragebogen wurde am Beginn des Wintersemesters 2005/2006 von allen StudienanfĂ€ngern der JWG-UniversitĂ€t Frankfurt und der Medizinischen UniversitĂ€t Innsbruck ausgefĂŒllt. Entgegen der initialen Erwartungen der Verfasser gaben nur etwa 15% Prozent Medizin-spezifische berufliche Vorerfahrungen an (Rettungsdienst, Ausbildung als Krankenschwester/pfleger oder Ă€hnliches); dagegen wurden von etwa 60% angegeben, mindestens ein Musikinstrument zu spielen oder lĂ€nger sportlich aktiv gewesen zu sein. Die Zusammenstellung der Selbstangaben zeigt, dass Medizin-relevante Vorkenntnisse nur bei einem kleinen Anteil der Studienbewerber in grĂ¶ĂŸerem Umfang vorhanden sind. Aufgrund der großen Streuung in der Art und Dauer der angegebenen Vorleistungen sollte die Erhebung von Parametern zur Beurteilung von soft skills, z.B. durch Online-Fragebogen, als (Vor)Selektionsinstrument nur sehr vorsichtig eingesetzt werden.Due to a reorganization in the admission procedure for German medical students in 2005 Medical Faculties may admit up to 60% of their students according to specific university criteria. Both legislation and public opinion implicitly require nonacademic criteria and personality traits to be included into the selection criteria (motivation, identification, avoidance of misconceptions). Since interviews appear to be not suitable for the high number of applicants the Medical Faculty of the Johann Wolfgang Goethe University in Frankfurt/Main has developed a questionnaire covering extracurricular achievements. This questionnaire has be answered by first year students of the JWG university Frankfurt and the Medical University Innsbruck at the begin of the winter term 2005/2006. Contrary to initial expectations, only 15% of the students stated specific job experience in a medically related field (emergency service, nurse or similar occupations), whereas more than 60% indicated to play at least one instrument and/or being engaged in sports activities. The summary of these self experiences indicate that only a minority of admitted students have medically related experience to a larger degree. The wide variation in time and duration given for the activities indicate that (online) questionnaires should be treated carefully as a preselection method for medical studies admission

    A Consensus Statement on Practical Skills in Medical School – a position paper by the GMA Committee on Practical Skills

    Get PDF
    Introduction: Encouraged by the change in licensing regulations the practical professional skills in Germany received a higher priority and are taught in medical schools therefore increasingly. This created the need to standardize the process more and more. On the initiative of the German skills labs the German Medical Association Committee for practical skills was established and developed a competency-based catalogue of learning objectives, whose origin and structure is described here

    Thorax, trachea, and lung ultrasonography in emergency and critical care medicine : assessment of an objective structured training concept

    Get PDF
    Background and study objective: Focused lung ultrasound (LUS) examinations are important tools in critical care medicine. There is evidence that LUS can be used for the detection of acute thoracic lesions. However, no validated training method is available. The goal of this study was to develop and assess an objective structured clinical examination (OSCE) curriculum for focused thorax, trachea, and lung ultrasound in emergency and critical care medicine (THOLUUSE). Methods: 39 trainees underwent a one-day training course in a prospective educational study, including lectures in sonoanatomy and -pathology of the thorax, case presentations, and hands-on training. Trainees' pre- and posttest performances were assessed by multiple choice questionnaires, visual perception tests by interpretation video clips, practical performance of LUS, and identification of specific ultrasound findings. Results: Trainees postcourse scores of correct MCQ answers increased from 56 ± 4% to 82 ± 2% (mean± SD; P < 0.001); visual perception skills increased from 54 ± 5% to 78 ± 3% (P < 0.001); practical ultrasound skills improved, and correct LUS was performed in 94%. Subgroup analysis revealed that learning success was independent from the trainees' previous ultrasound experience. Conclusions: THOLUUSE significantly improves theoretical and practical skills for the diagnosis of acute thoracic lesions. We propose to implement THOLUUSE in emergency medicine training

    Möglichkeiten und Grenzen der Fragebogen-gestĂŒtzten Erhebung von Soft skills als Zulassungskriterien zum Medizinstudium [Possibilities and limits of questionaire based soft skills evaluation as admission criteria for medical schools]

    No full text
    [english] Due to a reorganization in the admission procedure for German medical students in 2005 Medical Faculties may admit up to 60% of their students according to specific university criteria. Both legislation and public opinion implicitly require nonacademic criteria and personality traits to be included into the selection criteria (motivation, identification, avoidance of misconceptions). Since interviews appear to be not suitable for the high number of applicants the Medical Faculty of the Johann Wolfgang Goethe University in Frankfurt/Main has developed a questionnaire covering extracurricular achievements. This questionnaire has be answered by first year students of the JWG university Frankfurt and the Medical University Innsbruck at the begin of the winter term 2005/2006. Contrary to initial expectations, only 15% of the students stated specific job experience in a medically related field (emergency service, nurse or similar occupations), whereas more than 60% indicated to play at least one instrument and/or being engaged in sports activities. The summary of these self experiences indicate that only a minority of admitted students have medically related experience to a larger degree. The wide variation in time and duration given for the activities indicate that (online) questionnaires should be treated carefully as a preselection method for medical studies admission. [german] Mit der Neuregelung der Studienplatzverteilung von 2005 haben die UniversitĂ€ten in Deutschland die Möglichkeit, bis zu 60% der StudienplĂ€tze nach universitĂ€tseigenen Kriterien zu vergeben. Implizit wird vom Gesetzgeber und der öffentlichen Meinung gefordert, nicht-leistungsbezogene Kriterien und Persönlichkeitsmerkmale verstĂ€rkt zur Bewerberauswahl einzusetzen (Motivation, Identifikation, Vermeidung von Fehlvorstellungen). Da in Anbetracht der Bewerberzahlen mĂŒndliche AuswahlgesprĂ€che als ungeeignet erscheinen, wurde vom Fachbereich Medizin der Johann Wolfgang Goethe UniversitĂ€t ein Fragebogen entworfen, um nichtschulische Leistungen zu erfassen. Dieser Fragebogen wurde am Beginn des Wintersemesters 2005/2006 von allen StudienanfĂ€ngern der JWG-UniversitĂ€t Frankfurt und der Medizinischen UniversitĂ€t Innsbruck ausgefĂŒllt. Entgegen der initialen Erwartungen der Verfasser gaben nur etwa 15% Prozent Medizin-spezifische berufliche Vorerfahrungen an (Rettungsdienst, Ausbildung als Krankenschwester/pfleger oder Ă€hnliches); dagegen wurden von etwa 60% angegeben, mindestens ein Musikinstrument zu spielen oder lĂ€nger sportlich aktiv gewesen zu sein. Die Zusammenstellung der Selbstangaben zeigt, dass Medizin-relevante Vorkenntnisse nur bei einem kleinen Anteil der Studienbewerber in grĂ¶ĂŸerem Umfang vorhanden sind. Aufgrund der großen Streuung in der Art und Dauer der angegebenen Vorleistungen sollte die Erhebung von Parametern zur Beurteilung von soft skills, z.B. durch Online-Fragebogen, als (Vor)Selektionsinstrument nur sehr vorsichtig eingesetzt werden
    corecore