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Die Bedeutung der fossilen Pollengattung Mediocolpopollis KRUTZSCH 1959 (fam. Santalaceae) für die Gliederung des Obereozän im mitteldeutschen Ästuar
Etwa 45 Profile (mit zusammen über 400 Einzelproben) aus dem ca. 3,8 Ma langen Obereozän sind palynologisch neu bearbeitet worden. Sie umfassen regional den südlichen Teil des mitteldeutschen Astuars. Sie stammen aus vielen ehemaligen Braunkohlentagebauen und aus zahlreichen Bohrungen. Die Erstuntersuchungen ab 1955 (durch diverse Autoren) all dieser Proben vollzogen sich in einem Zeitraum von etwa einem halben Jahrhundert.
Ab dem Jahr 2000 wurden methodisch neue Wege bei der Quantifizierung auch seltener Formen entwickelt, speziell für die Formen der Pollengattung Mediocolpopollis (Santalaceen). Im Ergebnis kann in ökoklimatischen und sequenzstratigraphischen Auswertungen die Zeit des Obereozän in Mitteldeutschland in 13 Abschnitte unterschiedlicher Dauer unterteilt werden: 6 davon in humiderer und 7 in etwas wechselfeuchter-sommertrockener Ausbildung, wobei sich in Letzteren mehrere zwischengeschaltete Erosionsphasen befinden. Es haben sich brackische und marine Einflüsse von Nordwesten her etappenweise in die versumpften (paralischen) Randgebiete in die von Süden kommenden Flussablagerungen vorgeschoben und damit vielfache fazielle Verzahnungen geschaffen. Erst im folgenden Unteroligozän wird dann nach einer verbreiteten Schichtlücke fast das gesamte Gebiet weitgehend flächenhaft von marinen (nicht entkalkten) Bildungen von Norden her überlagert, wobei im Südosten an der Basis ein palustrischer Randsaum entsteht. Zur Erläuterung sind 7 paläogeographische Darstellungen beigefügt