Das Stadtbild von F. W. Murnau Über die Landschaften von Der Letzte Mann und Sunrise

In diesem Aufsatz geht es um Stadtbild und Inszenierung in den zwei berühmten Filmen Der letzte Mann und Sunrise von F. W. Murnau. Besonders möchte ich die Kameratechnik im Wechselspiel von Licht und Schatten betrachten. Sie bildet den Kern seiner Inszenierungskunst, so dass man daran die Tendenz seiner Schaffensweise ablesen kann. Die Filme rücken mit ihren unterschiedlichen Stadtkulissen die verschiedenen Seiten des urbanen Lebens in den Mittelpunkt. In Der letzte Mann wird die Hauptperson, ein Hotelportier, zum Toilettenwärter degradiert, weil er zu alt für die ursprüngliche Arbeit geworden ist. Mit der Uniform, die seine soziale Identität nach außen hin sichtbar gemacht hatte, verliert der gedemütigte und verzweifelte Mann auch seinen Stolz. Die sogenannte „entfesselte Kamera“ folgt dynamisch seinen Bewegungen und macht so seinen Verfallsprozess klar erkennbar. Seine Stimmungen werden durch Ausleuchtung, Kamerabewegung und traumhafte Sequenzen dargestellt. Die Kameraeinstellungen ermöglichen es dem Zuschauer nachzuvollziehen, wie er aus der Selbstverständlichkeit des Alltags herausrutscht. Aus der Untersicht aufgenommen erhält die Figur heldenhafte Würde, dagegen sieht sie in der Aufsicht wie gefangen und erniedrigt aus. Die verschiedenen Perspektiven bringen dem Zuschauer nahe, wie sich der Gefühlszustand des Mannes und sein Verhältnis zu den Menschen um ihn verändern. Zusammen mit dieser Kameratechnik hat die dramatische Akzentuierung der Licht- und Schatteneffekte eine starke suggestive Wirkung. Die kontrastierenden Beleuchtungseffekte bestimmen wirkungsvoll den Grundton und unterstreichen die Entwicklung der Handlung. Die Tür, nicht zuletzt die Drehtür, spielt hier als Kulisse auch eine wichtige Rolle. Sie grenzt den Mann von den hellen Außenräumen ab und treibt ihn in den katastrophalen dunklen Innenraum hinein. Sie ist kein statisches Objekt, sondern Gestalter und Träger des Schicksals der Hauptperson. Die vertikale Bewegung wird durch den gläsernen Fahrstuhl veranschaulicht. Das Hotel, in dem sich die Handlung abspielt, hat mit seiner vielschichtigen Raumaufteilung als Symbol der Stadt zu gelten. Es gibt in diesem Film viele für Stadt typische Kennzeichen, z. B. die vergängliche Scheinwelt, die systematisch kontrollierte Gesellschaft, die Isoliertheit und Einsamkeit der Menschen usw. Murnaus kunstvolle Inszenierung führt uns diese städtischen Phänomene eindrucksvoll vor Augen. In Sunrise, der Verfilmung von Sudermanns Erzählung Die Reise nach Tilsit, werden Lichteffekte und Topologie vermehrt eingesetzt. Am Anfang erscheint der Bahnhof und anschließend sehen wir eine Szene, in der sich schnelle Züge kreuzen. Damit werden Begegnung und Verschmelzung der beiden gegensätzlichen Welten „Stadt“ und „Dorf“ angedeutet. Diese Welten gewinnen eine spezifische topographische Bedeutung, nehmen die menschlichen Figuren auf und wirken in dem sich entwickelnden Dreiecksverhältnis ineinander. Eine Frau, die aus der Stadt kommt, nähert sich in erotischer Absicht einem Dorfbewohner, der ihren Reizen nicht widersteht und seine moralischen Grundsätze aufzugeben droht. Er verliebt sich in die unmoralische Verführerin und wird von ihr überredet, seine Frau zu töten. Der ländliche Raum steht hier in Opposition zur Stadt. Signifikanterweise repräsentiert die städtische Frau zwar einerseits die Moderne, andererseits aber durch ihre Sexualität auch unbezähmbare Wildheit, mit der sie den ländlichen Frieden bedroht. Zwischen Stadt und Dorf liegt ein See. Es ist ein naturbelassener idyllischer Raum, aber auch ein außersozialer Bereich der Wildnis. Er hat eine andere Funktion als das kultivierte Dorf und gibt die Bühne für den Wendepunkt der Handlung ab. Die Stadt, die für das Ehepaar eigentlich eine Gegenwelt darstellt, verstärkt paradoxerweise seinen Zusammenhalt. Im Lunapark, der mit Merkmalen der modernen Zeit, wie Jazzmusik, Tanz oder Karussell ausgestattet ist und als Symbol für die Stadt steht, treffen auf mannigfaltige Weise Lichter, flanierende Menschen und Verkehrsmittel zusammen. Sie formieren die Rhythmen der Stadt und lassen die beiden Ehepartner in hellem Licht erstrahlen, bringen ihre Aussöhnung mit sich und führen die Handlung so zu einem glücklichen Ende. Die lasterhafte Verführerin kehrt besiegt in die Stadt zurück, und die gesellschaftliche Ordnung ist letztendlich wiederhergestellt. Anders als in den zeitgenössischen expressionistischen Filmen gibt es in den beiden Filmen Murnaus keine Kriminalität oder Gewalttätigkeiten. Im Happy End kommen Murnaus humanitäre Haltung und seine liebevolle Einstellung zu den armseligen und erniedrigten Leuten zum Ausdruck, mit denen er gegen die Entfremdung der Menschen, Armut und Verbrechen usw. Stellung bezieht. In Tabu, seinem letzten Werk, führt er diese positive Sichtweise fort

Moderate repulsive effects of E-unit-containing chondroitin sulfate (CSE) on behavior of retinal growth cones

Chondroitin sulfate (CS), the carbohydrate chain of chondroitin sulfate proteoglycans, is involved in neuronal circuit formation during development. CS shows great structural diversity with combination of disaccharide units of different structure (A-, C-, D-, or Eunit).However, whether its structural diversity contributes to pathway formation remains unclear. We chemically coupled the reducing end of various types of CS to the amino group of phosphatidylethanolamine (lipid-derivatized CS, CS-PE) and established an in vitro time-lapse assay to observe the behaviors of growth cones of retinal ganglion cells from embryonic day 6 chick retina on exposure to beads coated with lipid-derivatized CS (CS-PE beads). Among CS-PEs with different content of the structural units, the beads coated with E-unit–containing CS-PE [E-unit: GlcAβ1-3GalNAc(4,6-O-disulfate)] (CSE-PE beads) significantly caused the growth cones to retract and to turn away from the beads, but the beads coated with CSA-, CSC- or CSDPE beads did not. Importantly, not all the growth cones retracted equally from the CSE-PE beads, but they showed continuum of the repulsive behaviors; some behaved moderately and others remarkably. The growth cones distinguished different samples of CS: CSE and the others. Moreover, the continuum of the repulsive behaviors suggests that CS might be involved with the fine regulation of growth cones\u27 behavior through its characteristic structure

Fluoxetine-induced dematuration of hippocampal neurons and adult cortical neurogenesis in the common marmoset

The selective serotonin reuptake inhibitor fluoxetine (FLX) is widely used to treat depression and anxiety disorders. Chronic FLX treatment reportedly induces cellular responses in the brain, including increased adult hippocampal and cortical neurogenesis and reversal of neuron maturation in the hippocampus, amygdala, and cortex. However, because most previous studies have used rodent models, it remains unclear whether these FLX-induced changes occur in the primate brain. To evaluate the effects of FLX in the primate brain, we used immunohistological methods to assess neurogenesis and the expression of neuronal maturity markers following chronic FLX treatment (3 mg/kg/day for 4 weeks) in adult marmosets (n = 3 per group). We found increased expression of doublecortin and calretinin, markers of immature neurons, in the hippocampal dentate gyrus of FLX-treated marmosets. Further, FLX treatment reduced parvalbumin expression and the number of neurons with perineuronal nets, which indicate mature fast-spiking interneurons, in the hippocampus, but not in the amygdala or cerebral cortex. We also found that FLX treatment increased the generation of cortical interneurons; however, significant up-regulation of adult hippocampal neurogenesis was not observed in FLX-treated marmosets. These results suggest that dematuration of hippocampal neurons and increased cortical neurogenesis may play roles in FLX-induced effects and/or side effects. Our results are consistent with those of previous studies showing hippocampal dematuration and increased cortical neurogenesis in FLX-treated rodents. In contrast, FLX did not affect hippocampal neurogenesis or dematuration of interneurons in the amygdala and cerebral cortex

Expression of progenitor cell/immature neuron markers does not present definitive evidence for adult neurogenesis

It is agreed upon that adult hippocampal neurogenesis (AHN) occurs in the dentate gyrus (DG) in rodents. However, the existence of AHN in humans, particularly in elderly individuals, remains to be determined. Recently, several studies reported that neural progenitor cells, neuroblasts, and immature neurons were detected in the hippocampus of elderly humans, based on the expressions of putative markers for these cells, claiming that this provides evidence of the persistence of AHN in humans. Herein, we briefly overview the phenomenon that we call “dematuration, ” in which mature neurons dedifferentiate to a pseudo-immature status and re-express the molecular markers of neural progenitor cells and immature neurons. Various conditions can easily induce dematuration, such as inflammation and hyper-excitation of neurons, and therefore, the markers for neural progenitor cells and immature neurons may not necessarily serve as markers for AHN. Thus, the aforementioned studies have not presented definitive evidence for the persistence of hippocampal neurogenesis throughout adult life in humans, and we would like to emphasize that those markers should be used cautiously when presented as evidence for AHN. Increasing AHN has been considered as a therapeutic target for Alzheimer’s disease (AD); however, given that immature neuronal markers can be re-expressed in mature adult neurons, independent of AHN, in various disease conditions including AD, strategies to increase the expression of these markers in the DG may be ineffective or may worsen the symptoms of such diseases

Lectin histochemistry of posterior lingual glands of developing rats

The posterior lingual glands are classified as Weber and von Ebner glands. Glycans play an important role in salivary glands. Although the distribution of glycans can explain functional diversity and variation, there are many unknowns in the developing rat posterior lingual glands. The purpose of this study was to elucidate the relationship between the development and function of the posterior lingual gland in rats by histochemical analysis using lectins that bind to sugar residues. In adult rats, Arachis hypogaea (PNA), Glycine maximus (SBA), and Triticum vulgaris (WGA) were associated with serous cells and Dolichos biflorus (DBA) with mucous cells. In both Weber's and von Ebner's glands, all 4 lectins were bound to serous cells in early development, but as development progressed, DBA disappeared in serous cells and only the DBA remained in mucous cells. These results suggest that Galβ (1,3) > Galβ(1,4) > Gal, αGalNAc > αGal > βGalNAc, NeuAc > (GalNAc)2–3>>>GlcNAc, and GalNAcα(1,3) are present in the early stage of development, but that GalNAcα(1,3) disappear in serous cells and only GalNAcα(1,3) are localized in mucous cells after maturation. These results indicate that Weber glands function as serous glands in the early postnatal stage when von Ebner glands have not matured.Harada K., Miki K., Tanaka S., et al. Lectin histochemistry of posterior lingual glands of developing rats. Scientific Reports 13, 10365 (2023); https://doi.org/10.1038/s41598-023-36154-9

pH-Activatable Cyanine Dyes for Selective Tumor Imaging Using Near-Infrared Fluorescence and Photoacoustic Modalities

Photoacoustic (PA) imaging is an emerging molecular imaging modality that complements fluorescence imaging and enables high resolution within deep tissue. Fluorescence/PA multimodality imaging would be a powerful technique to extract more comprehensive information from targets than traditional single-modality imaging. In this paper, we developed a new pH-activatable sensor, CypHRGD, which is applicable to both fluorescence and PA detection. CypHRGD was derived from our previous near-infrared pH-sensing platform, in which substitution with a bulky phenyl group and functionalization with a cRGD peptide remarkably improved the sensor's biocompatibility with attenuated dye aggregation. The multi-modality imaging applications of CypHRGD were demonstrated in cultured cells and cancer-xenografted mice with rapid kinetics and high sensitivity and specificity, which relies on cRGD-facilitated tumor targeting, probe accumulation and subsequent activation in the acidic organelles after endocytosis