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Individualisation and fertility
"In this paper, the authors discuss individualization theory as a parsimonious framework concept to describe and explain core points of fertility change in Western societies since the end of the 19th century. They emphasize two dimensions of individualization: firstly, the increase in status of the individual in cultural, social, economic and legal respects (human dignity); secondly, the increase in autonomy and freedom of choice. In contrast to other approaches based on individualization theory, the authors do not use the concept of self-realization in the sense of an increased orientation towards purely individual interests, not least because this concept has failed before the renewed rise in fertility that has recently been observed in some advanced societies. They discuss the relevance of these two dimensions of individualization in the context of the first transition and the 1960s with its declining fertility rates. Whereas the first demographic transition can be mainly explained by the rising status of children, which increased the costs of parenting and thus changed the interests of (potential) parents to have children, the transition in the 1960s resulted mainly from the rising status of women in education and the labor market. An important but hitherto neglected change was the increasing divorce rates, as the possibility to dissolve a marriage devalued the traditional gender contract of the breadwinner/ housewife model and decreased the willingness of women and men to invest in marriage and children. The contrast between the recently growing fertility rates in Sweden, France and the US with the continuously low fertility in the German-speaking countries can partly be seen as a result of different divorce regimes. Whereas the first group of countries has limited the entitlement to spousal support through alimonies, the second group has institutionalized extensive entitlements for mothers." (author's abstract
Introduction to the main topic
EinfĂĽhrung zum Themenschwerpunkt "Generationenbeziehungen im sozialen Wandel und im Kulturvergleich" Heft 4/2002. (DIPF/Orig.
Normalbiographie und Individualität: zur institutionellen Dynamik des gegenwärtigen Lebenslaufregimes
Der Übergang in die Moderne wird üblicherweise als Individualisierungsprozess im Sinne einer Freisetzung der Menschen aus ständischen und lokalen Bindungen, einer Pluralisierung der Lebensverhältnisse und eines Geltungsverlusts traditionaler Orientierungen gedeutet. Daraus wird auf eine Erhöhung der individuellen Wahlmöglichkeiten bzw. -zwänge geschlossen. Die so freigesetzten Individuen werden aber zugleich in einer neu entstehenden institutionellen Struktur eingebunden, nämlich derjenigen des Lebenslaufs. Dieser konstituiert ein Vergesellschaftungsprogramm, das an den Individuen als den neuen sozialen Einheiten ansetzt. Gesellschaftliche Individualisierung und Institutionalisierung des Lebenslaufs sind daher Teile desselben historischen Prozesses. Auf dieser Grundlage lässt sich die Frage nach der - auf den ersten Blick paradox erscheinenden - Parallele von Institutionalisierung des Lebenslaufs und von kultureller Dominanz autobiographischer Thematisierung klären, wie der Autor in seinem Vortrag näher ausführt. (ICI2
Wie es zur "biographischen Methode" kam und was daraus geworden ist: ein Kapitel aus der Geschichte der Sozialforschung
"Das gegenwärtige Interesse an der 'biographischen Methode' bildet den Ausgangspunkt einer wissenschaftsgeschichtlichen Rekonstruktion ihrer Anfänge und Entwicklung mit dem Ziel, die Unklarheiten um diese Methode auszuräumen und ihre Lebenschancen zu beurteilen. Zunächst wird das klassische Werk von Thomas/Znaniecki 'The Polish Peasant in Europe and America' diskutiert. Die entscheidende Phase seiner Wirkungsgeschichte war die Zeit um 1940, in der die biographische Methode - im Zusammenhang mit dem Hegemonieverlust der Chicagoer Soziologie - trotz institutionalisierter Stützungsversuche in die Marginalität abgedrängt wurde. Ein ganz anderer Verlauf ergab sich in der polnischen Soziologie, in der (angestoßen durch Znaniecki) eine besondere Tradition der biographischen Methode als biographische 'Bewegung' entstand, ein historisch einmaliger Fall einer methodischen Sonderentwicklung innerhalb einer nationalen Soziologiekultur. Den Schluß bilden einige Bemerkungen zum aktuellen Stand der Arbeit mit der biographischen Methode, die im Rahmen der Ansätze zu einer interpretativen Sozialforschung ihren spezifischen Platz hat." (Autorenreferat
Le cours de vie comme institution sociale
La démarche biographique doit tenir compte à la fois des questions de sociologie de structure et de sociologie d’action ou de sujet, comme cela a été bien exprimé par les organisateurs de ce colloque. En outre, cette démarche n’est pas seulement une démarche méthodique, mais aussi et surtout une démarche qui met en évidence certains « faits sociaux » : un certain type de règles qui organisent la vie sociale – on pourrait aussi dire un certain type de codes dont les sujets se servent pour cons..
Moralökonomie und "Generationenvertrag"
Dieser Beitrag hat die moralische Bedeutung des Wohlfahrtsstaates zum Gegenstand. Gezeigt wird, daß auch komplexe wirtschaftliche und sozialpolitische Aggregate wie die öffentliche Rentenversicherung eine kulturelle Dimension aufweisen und sogar an der Entstehung neuer kultureller Grundlagen beteiligt sind. Das ist der Zusammenhang von Generationenvertrag und Moralökonomie. Nach der Erläuterung des Begriffs Generationenvertrag wird das Konzept der Moralökonomie und die Möglichkeit einer moralökonomischen Interpretation des Generationenvertrags diskutiert. In Auseinandersetzung mit utilitaristischen Deutungsweisen wird die These begründet, daß den modernen Systemen der Sozialversicherung und der Altersversorgung eine neue, dem vorherrschenden individualistischen "Lebenslaufregime" angepaßte Form der Moralökonomie zugrunde liegt. (GF
Altersgruppen und Generationen: Konfliktlinien und Potenziale zur Integration
"Während die alte Klassenfrage zu Beginn des 21. Jahrhunderts gelöst zu sein scheint, tauchen neue Bruchlinien auf, zum Beispiel zwischen den Generationen. Diese ergeben sich durch historische oder strukturelle Umbrüche politischer, kultureller oder ökonomischer Natur. Der Grund, wieso Alterskonflikte nicht deutlicher hervortreten, liegt in der vermittelnden Funktion von politischen Parteien, Verbänden und der Familie. Obwohl immer wieder anders behauptet wird, begünstigt das Sozialsystem nicht einseitig die Älteren. Auch in politischen Entscheidungsprozessen gibt es keinen Beweis für eine vermeintliche Entwicklung hin zur Gerontokratie." (Autorenreferat
Age Groups and Generations: Lines of Conflict and Potentials for Integration
At the beginning of the 21st century, the old 'social question' – the integration of the industrial workers – seems to have been resolved, but new cleavages appear, for example between generations. These emerge from historical or macro-structural changes but also from economic cleavages between generations. The reason why age conflicts are not more pronounced is the mediating function of political parties, unions and families. Furthermore, although it is often claimed that the welfare state is increasingly dominated by the elderly, this is far from being the case. In terms of economic well-being, both the young and the old fare worse than the middle age group. In terms of political decision-making, there is no evidence for an alleged movement towards gerontocracy
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